Montag, 7. September 2009

2/01 Man Of Science, Man Of Faith (Erik)

Staffel 2 gefällt mir von allen Staffeln am wenigsten und dennoch hat sie den besten Auftakt. Ein Alarm weckt einen Mann, der irgendetwas in einen Computer eingibt, wodurch der Alarm verstummt, anschließend fängt er an in einer unterirdischen Behausung einem geregelten Tagesablauf nachzugehen. Erst als wir eine Explosion hören und am Ende einer Reihe komplizierter Spiegel Jack und Locke den Schacht betrachten sehen, merken wir, dass wir endlich das gesehen haben, was sich unter der Luke befindet.
Man merkt gleich, dass es hier düsterer zugeht als in Staffel 1. Die ganze Folge spielt bei Nacht und die Flashbacks nur bei Krankenhauslicht.

MAN OF SCIENCE, MAN OF FAITH

Der Titel ist natürlich eine Anspielung auf Jack, dem man of science, und Locke, dem man of faith. Als Grundlage dient dazu ein Zitat aus dem Staffel 1 Finale. Deren unterschiedliche Aufassungen prallen immer wieder aufeinander. Allerdings sind es nicht nur Locke und Jack, Glaube und Wissenschaft sind beide ein großes Thema der Serie. Wir lernen noch Leute wie Daniel kennen, rätseln über komplizierte physikalische Sachverhalte, aber genauso kommt auch der Glaube nicht zu kurz. Themen wie Erlösung, Wiederauferstehung oder Opferung stehen genauso im Blickpunkt.

SWAN UND DESMOND

Die eigentliche Funktion wird nur angedeutet. Wir hören den Alarm, Desmond den Code eintippen und sehen Jack an einer Betonwand vorbeilaufen, wie dabei sein Schlüssel angezogen wird.
Die Spiegel, ein äußerst raffinierter und komplizierter Mechanismus, dienen wohl dazu, um zu sehen, ob sich Feinde über der Luke befinden. Das Licht dient dann wohl zur Abschreckung von diesen. Zufriedenstellend sind diese Antworten aber nicht, da es einen zweiten Eingang gibt, der diese ganze Luke und diese Spiegel unsinnig erscheinen lässt. Die Quarantäne-Aufschrift dient, denke ich, zur Abschreckung der Insassen, sodass die Swan-Bewohner nicht einfach draußen herumlaufen.
Desmond wirkt sehr seltsam, er weiß zwar schon längst, dass die Krankheit ein Fake ist und dennoch spritzt er sich weiterhin mit dem Zeug. Außerdem wirkt seine draufgängerische Art in den ersten drei Folgen seltsam. Ist aber wohl auf die Belastung zurückzuführen, alle 108 Minuten den Code einzugeben, und in dieser Station zu leben.

JACKS FLASHBACKS

Interessante und gute Flashbacks, denn hier gibt es so einiges an seltsamen Begebenheiten. So fällt Jack als Erstes eine Entscheidung wen er rettet: Shannons Vater oder Sarah. Er entscheidet sich für Sarah und bringt somit sich und Shannon auf den Weg, der sie zur Insel führt.
Die Wunderheilung von Sarah ist sehr interessant. Sie ist ein hoffnungsloser Fall und dennoch kann sie später wieder laufen. Jack verspricht es ihr und kann dieses Versprechen halten, aber erst nachdem er mit Desmond in diesem Stadion gesprochen hat, eine der besten Begegnungen außerhalb der Insel überhaupt. Wir erfahren hier schon, dass Desmond ein Segelboot hat und wohl dadurch auf die Insel gekommen ist, bestätigt wird das erst zwei Folgen später. Er jedenfalls glaube an Jack, da er es selbst nicht tut und wie durch ein Wunder geschieht es tatsächlich direkt danach. Ich schätze aber Desmond war viel mehr nur Katalysator, der wahre Grund dürfte Jacobs Berührung gewesen sein, die aus ihm einen herausragenden Chirurg gemacht hat.
Genial finde ich auch den Twist, er glaubt etwas nicht hingekriegt zu haben, aber es ist so, auf der Insel ist oft das Gegenteil der Fall.
Christian bittet Jack darum auch einmal etwas Hoffnung zu spenden, auch wenn es falsche ist, auf der Insel macht er es dann, er verspricht allen anderen Überlebenden, dass alles gut wird, dabei kann er sich dessen gar nicht so sicher sein.

WALT

Diese Erscheinung kommt wohl ausnahmsweise nicht von Samuel, sondern von Jacob. Ich bin der Meinung Samuel bedient sich der Toten für seine Erscheinungen und Jacob den Lebenden, die gerade außer Reichweite sind. Das er Shannon auswählt liegt wohl an der Tatsache, dass sie ihm durch Vincent sehr nahe steht. Das er rückwärts spricht, liegt denke ich daran, dass er eine Negativversion des echten Walt ist. Er sagt: "Don't push the button. Bad". Ich schätze das soll eine Warnung von Jacob sein, da daraus nur Böses entsteht und Samuels finsterem Plan dient. Tatsächlich werden sich einige Charaktere in dieser Staffel massiv verändern und daran ist auch die Station mit Schuld.

ANDERE CHARAKTERE

Wir erleben Locke das letzte Mal so intelligent und selbstbewusst wie in Staffel 1. Er hat es satt zu warten, widersetzt sich Jack und geht einfach zur Luke, um endlich zu erfahren, was sich darin befindet. Dabei scheint es ihm nicht einmal zu stören, dass seine Hände aufgerissen werden und er schon wieder kurz davor ist, jemanden in den Tod zu schicken. Toll fand ich bei dieser Szene, als Locke Kate herunterlässt. Übrigens auffallend, dass Desmond genau bei 4 vor die Lampe tritt, dann das Licht anschaltet und sie nach unten zieht.
Charlie nervt mal wieder. Es gibt keine Others, er hat wohl schon ganz vergessen, dass er von einem entführt und fast getötet worden wäre.
Hurley war mir auch sehr sympathisch und er tut mir schon fast Leid, dass ihm niemand so richtig die Zahlengeschichte glauben will.

BODYCOUNT

Shannons Vater stirbt bei diesem Autounfall und nicht Sarah, sehr wichtig für den weiteren Verlauf.

Summe: 24

FAZIT:
Ein sehr guter Auftakt in diese Staffel. Die erste Szene ist unglaublich gut gemacht und das Gefühl Teil eines sehr seltsamen Flashbacks außerhalb der Insel zu sein ist gut gelungen. Die ganze Düsternis und das Mysterium um diese Station sorgen dafür, dass auch der Rest der Folge überzeugt.


Nachgedanken:
- den Punkt mit der Walt-Jacob-Verbindung muss ich streichen, vermutlich ist es Shining-Walt selbst, der versucht die Losties vor den Gefahren der Station zu warnen (von der er weiß, seit er Locke berührt hat); Translokation ist somit nur eine weitere seiner besonderen Eigenschaften

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen