Montag, 7. September 2009

1/21 The Greater Good (Erik)

Lost geht auf das Finale zu, doch ehe es soweit ist, müssen sich die Fans mit zwei lahmen Folgen herumschlagen, dies ist die erste. Das Potential wurde ganz klar verschenkt. Boone ist tot, Locke ist verschwunden, dann taucht er plötzlich wieder auf, um jetzt doch die Wahrheit zu erzählen. Ein Sayid-Flashback wirkt völlig überflüssig an dieser Stelle, die erste Shannon-Folge hätte viel besser gepasst.

THE GREATER GOOD

Hier ist es bezogen auf Sayid, der durch die Ausnutzung von Essam endlich Nadia finden kann. Er redet Essam ein, er tue dies für ein "greater good", um seine Frau zu rächen. In Lost fiel dieser Begriff bereits durch Christian. In der ganzen Serie ist es wohl Samuels Plan Jacob zu töten, denn so ziemlich alles dient dazu.

LOCKE

Er entfremdet sich langsam von der Gruppe. Bei der Beerdigung steht er allein, den anderen Überlebenden, in seinem von Boones Blut getränkten T-Shirt, gegenüber. Walt schaut ihn düster an und Shannon beschließt sogar, ihn umzubringen. Es stellt sich heraus, dass er es war, der Sayids Plan, den Sender des Notsignals zu orten, zunichte gemacht hat. Dabei denke ich, hat er im Sinne von Samuel und nicht, wie er es sagt, im Sinne der Gruppe gehandelt, denn am Funkturm ist nichts Böses und das noch nicht alle Losties gerettet werden sollen, ist Samuel nur Recht.
Und obwohl jemand dafür gestorben ist, ist er immer noch nicht bereit, den anderen von der Luke zu erzählen. Erst als Sayid darauf beharrt, führt er ihn hin.
Außerdem beginnt hier der Jack-Locke Konflikt, auch wenn Jack für die erste Konfrontation noch zu schwach ist. Doch das er ihn angeschossen liegenlässt, ohne zu helfen, ist ein deutliches Zeichen, dass da viel Hass bei Jack ist.

SAYIDS FLASHBACKS

Wir erfahren hier, wie er nach Australien gekommen ist. Vom CIA geschnappt, wird er dazu benutzt, um einen Terroranschlag zu verhindern. Deshalb kam bei vielen Lost-Fans die Idee, das CIA steckt hinter dem Absturz, aber um das sofort zu widerlegen, baute man die Szene mit ein, in der Sayid darum bittet einen späteren Flug zu bekommen. Da das CIA bis heute nicht mehr oft vorkam, denke ich, dass dem auch so ist. Das Fernbleiben dieser großen Einrichtungen aus dem Großteil der Serie war schon immer ein Riesenpluspunkt von Lost.
Wir sehen hier die Terroristen Half-Life spielen. Vom gleichen Hersteller ist auch das soviel geächtete Counter Strike, also schon eine kleine Ironie, was sie hier spielen.
In diesem Spiel geht es jedenfalls darum, dass durch einen Unfall mit anomaler Materie (ein erster Hint zu Lost) ein Portal zu einem anderen Planeten geöffnet wird, und das durch unkontrolliertes Teleportieren immer wieder Aliens auf die Erde gelangen. Als Gordon Freeman muss man nun aus dem Black Mesa Komplex fliehen, der Ort an dem diese Katastrophe geschah, und einen Weg finden das alles zu stoppen. Ein weiterer Lost-Bezug ist, dass das Militär, das eigentlich zur Rettung kommen soll, alle Wissenschaftler tötet, um den Vorfall zu vertuschen. In Lost ist es der Söldnertrupp. Wie das in solchen Spielen ist, schafft man das, und kommt auf den Planeten, wo man den großen Oberboss tötet. Doch statt eines normalen Spielendes, wird man von einer seltsamen Person im Regierungsanzug einfach aus dem Spiel genommen und in Stasis versetzt. Ich hoffe Lost endet nicht auf ähnlich mysteriöse Art und Weise.

Schön finde ich noch ein paar Sätze die Sayid zum Schluss sagt. Wir haben wieder einen Zeitreisebezug: "Time won't make a difference". Genauso sieht es nämlich aus.
Und den Satz: "There's always a choice". Das trifft auf alle Charaktere zu, besonders musste ich aber an Ben denken, der im Staffel 5 Finale die Wahl hat, Jacob zu töten oder nicht. Genauso ist es auch bei Locke zu sehen, ob er nun seinen Vater treffen will oder nicht.

ANDERE CHARAKTERE

Entweder ist Kate einfach nur die schlechteste Wächterin die es gibt oder Shannon trägt einen Tarnumhang, als sie Jacks Schlüssel klaut. Dann kapier ich nicht, wie sie herausgefunden hat, wo Jacks Koffer liegt. Genauso ist es seltsam, fast unlogisch, dass aus der verwöhnten Göre plötzlich eine eiskalte Killerin wird, die Locke fast umbringt.
Diese Charlie-Claire-Aaron-Geschichte fängt an, einer der grausamsten Handlungsstränge in Staffel 2.
Und toll zu sehen, was aus Jacks Entschluss geworden ist, Locke zu finden. Er ist völlig entkräftet im Kreis gelaufen und von Kate gefunden worden.

BODYCOUNT

Mit Essam haben wir wiedermal einen Selbstmörder. Ansonsten sterben außer den Zombie-Professoren im Half-Life-Spiel niemand.

Summe: 21

FAZIT:
Ganz klar Potential verschenkt, eine Sayid Folge, an einer Stelle an der eine Shannon-Folge oder gar keine Centric hätte sein müssen. Eine plötzlich sehr veränderte Shannon, deren Verhalten nicht einmal mit dem Tod ihres Bruders zu erklären ist. Noch dazu ein Locke, der einfach wiederauftaucht. Eine unterdurchschnittliche Folge.


Nachgedanken:
- "greater good" deutet an wie Sayid stirbt, denn er opfert sich auch indem er eine Bombe mitnimmt und dabei draufgeht

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