Samstag, 28. November 2009

5/06 316 (Erik)

Da haben wir sie nun die erste mittelmäßige Folge der 5.Staffel. Diese ganze Rückkehrgeschichte ist viel zu konstruiert und nahe daran vollkommen ins Lächerliche zu gleiten. Noch dazu wird in der Erzählweise ein ziemlich dummer Fehler gemacht.

PREVIOUSLY ON LOST

Ich habe lange auf dem Moment gewartet, wann es mal perfekt wäre sich über diesen Mist aufzuregen. Nun ist es soweit. In 100% aller Fällen ist dieses Previously on Lost das sinnloseste am Beginn an einer Lost-Folge überhaupt. Jeder Nerd kennt sowieso alle Folgen davor in und auswendig, jeder Newbie wird mit diesen paar Szenen nicht sehr viel anfangen können. Noch dazu ist dieser Mist meistens der Grund, warum mir ein geteiltes und geschnittenes Finale erhalten. Was hat das mit dieser Folge zutun? Es zerstört komplett die Atmossphähre des aufwachenden Jack. Das hätte perfekt funktioniert, ohne diese sinnfreie Zusammenfassung vorangehender Folgen.

ALLES AM ANFANG?

Atmossphähre zwar zerstört, aber irgendwie wirkt es dennoch genial, als wir Jack genauso aufwachen sehen, wie zu Beginn von Lost. Ein Kreis schließt sich damit und deutet daraufhin, dass dies bis zum Ende von Lost nicht wieder aufgegriffen wird. Geschickt haben die Autoren nun schon drei mögliche Enden ausgeschlossen, Jack wacht am Ende im Dschungel auf, alles ist nur ein Traum von irgendjemanden und sie sind alle gestorben bei dem Absturz. Kenne keine andere Serie, die sowas mit einbearbeitet.
Im Gegensatz zum ersten Absturz hält Jack dieses Mal ein Stück Papier in der Hand, die Hälfte von Lockes Abschiedsbrief. Diese geteilte Papier deutet für mich daraufhin, dass es erstens gar nicht wirklich notwendig war, dass Jack zurückkehrt um die anderen zu retten und zweitens das er nicht einmal in der richtigen Zeit gelandet ist. Naja vielleicht interpretiere ich auch zuviel hinein. Dann hört Jack jemanden schreien und macht das was er auch schon beim letzten Absturz getan hat, sofort versuchen jemanden zu retten. Hier nun der nächste große Fehler der Szene, in dem See ist ausgerechnet Hurley, der Stand 5/05 so weit von einer Rückkehr zur Insel war, wie Ben davor ein ehrlicher, demütiger Mensch zu sein, der alle anderen aus reiner Nächstenliebe hilft. Jack stürzt sich heldenhaft in den See. Was hätte ich gefeiert, wenn der an dieser Stelle nicht so tief gewesen wäre und ihn es gleich mal den Kopf zertrümmert hätte. So kann er Hurley retten und findet gleich die nächste Person, die Stand 5/05 keinen Bock hatte zur Insel zurückzukehren, Kate. An dieser Stelle muss klar sein, dass sie alle zurück sind, wohl auch Sayid. Deshalb wirkt der ganze Rest der Episode nur lückenfüllend und zum Teil kein bisschen überraschend. Was da manche als beste Folge und supergenial sehen, werde ich wohl nie verstehen. Alle drei merken, dass sie zurück sind und der Zuschauer fragt sich wie das nun abgelaufen ist. Bis hierhin ist die Folge noch auf dem Niveau der anderen.

THE LAMP POST

Darf ich wieder was völlig Bescheuertes ansprechen bei Lost. Sind meine Recaps also los: Das Wiederholen und Wiederkäuen von alten Szenen der vorhergegangenen Folge mit etwas anderer Musik und Blickwinkeln. Ich habe manchmal das Gefühl das wirkt extra für den 08/15 Dummie Zuschauer gemacht damit dieser auch ja kapiert, dass es von dort an weitergeht.
Miss Hawking führt also die kleine Gruppe hinunter zu der Lamp Post. Diese ganze Aufmachung war sehr gut gemacht und auch die ungläubigen Blicke der anderen, als sie bemerken, dass sie sich wieder in einer Dharma-Station finden. Am besten war dann der Moment, als sie den Raum mit den Pendel erreichen, den voll beschriebenen Tafeln und den sich ständig ändernden Koordinaten. Mächtig wurde meine Neugier geweckt, als Jack fragt was dieser Ort eigentlich ist und Miss Hawking antwortet: "The DHARMA Initiative called it the Lamp Post. This is how they found the island."
Danach war es vorbei mit einer guten Folge, denn von nun an wirkte das ganze viel zu konstruiert und in die Länge gezogen. Wenigstens kommt noch ein genialer Dialog:
Jack: "Did you know about this place?"
Ben: "No. No, I didn't."
Jack: "Is he telling the truth?"
Eloise: "Probably not."
Genial, wie sie das sagt und Bens Blick darauf. Ich kann mir schon vorstellen, dass er von dieser Station wusste, aber nicht wie er sie benutzen sollte, um zurück zur Insel zu gelangen. Danach holt sie einen Ordner heraus und erklärt erst einmal von der Tasche an elekromagnetischer Energie über der diese Station gebaut worden ist und diese Tasche ist mit vielen anderen auf der Welt verbunden. Die Erbauer waren aber nur an der Insel interessiert. Im übrigen durch das Armeefoto und der Tatsache, dass das wohl die erste Dharma-Station überhaupt war, ist die Dharma Initiative wohl im Auftrag des US-Militärs mit der Suche nach der Insel betraut worden. Offenbar haben sie gemerkt, dass die Insel für was Besseres verwendet werden konnte, als ein Testgebiet für eine Wasserstoffbombe.
Erst mit Hilfe des Pendels, dass ein sehr schlauer Bursche baute (wohl eher nicht Daniel), fingen sie die Suche richtig an, als sie nicht bestimmten wo die Insel ist, sondern wo sie sein wird. Jack versteht das nicht so ganz und Miss Hawking erklärt ihn von den event windows, die sich mittels komplizierter Gleichungen berechnen lassen und mit ziemlicher Sicherheit sagen können, wo die Insel ist. Ihr Zeitfenster schließt sich in 36 Stunden, kapier nur ich nicht warum da zu Beginn 46 Stunden vorher dastand?
Dann endlich meldet sich Desmond zu Wort und hat einen seiner besten Auftritte überhaupt meiner Meinung nach. Er merkt nun, dass alle zurück zur Insel sollen und will nur seine Nachricht übermitteln. Schön wie er genau das richtige sagt: "I came here to deliver a message. [To Eloise] Daniel Faraday--your son--sent me here. He wanted me to tell you that he and all the people on the Island need your help. He said that only you could help them. He didn't say Jack. He didn't say Sun. He didn't say Ben. He said you." Miss Hawking antwortet darauf: "But I am helping, dear." Für jemanden, der seinen eigenen Sohn opfert, damit alles so eintrifft wie geplant ist das eine sehr heuchlerische Aussage. Desmond jedenfalls sieht seine Aufgabe als erfüllt an und will gehen, doch Miss Hawking hält ihn zurück: "I'm sorry to have to tell you this, Desmond, but the Island isn't done with you yet." Offenbar schon, denn ich glaube nicht, dass Desmond noch einmal zurückkehren wird, aus was für einen überaus sinnvollen Grund dann auch immer.
Deswegen gehört sein Ausbruch danach für mich zu einen der besten Monologe der ganzen Serie: "This woman cost me four years of my life--four years that I'll never get back because you told me that I was supposed to go to the Island! That it was my bloody purpose! You listen to me, brother, and you listen carefully. These people--they're just usin' us. They're playing some kind of game, and we are just the pieces. Whatever she tells you to do... ignore it. You say the Island's not done with me? Well, I'm done with the Island." Er hat sowas von Recht, dass sie nur Teile in einem Spiel der großen sind und gibt eigentlich den richtigen Rat. Das ganze einfach mal zu ignorieren. Er jedenfalls schafft es und rauscht ab.
Miss Hawking wenig beeindruckt zeigt nun Jack die Akte und das er Ajira Flug 316 nehmen muss, um zurück zur Insel zu kommen. An dieser Stelle geht nun der konstruierte Mist los, es müssen exakt die Umstände hergestellt werden, unter denen sie das erste Mal abgestürzt sind, in meinen Augen Riesenschwachsinn. Nach WHH kann gar nichts schiefgehen und egal wie sehr sie die Umstände nachstellen, trifft alles so ein wie es soll.

DER SCHUH-UNSINN

Den größten Quark dieser Folge war es, als Miss Hawking Jack noch einmal in ihr Büro holt und dazu überredet, dass es nur klappt wenn John Locke etwas von seinem Vater trägt. Und wenn nicht? Fällt dann der Leichnam auseinander und die Welt geht unter? Jack hat genau die richtige Antwort: "This is ridiculous." Ich kann mir nur vorstellen, dass sonst Samuel nicht in der Lage wäre Lockes Form anzunehmen, wenn er nicht etwas von den Sachen seiner derzeitigen Form trägt. Das hört sich aber genauso schwachsinnig an, wie das ganze überhaupt. Nun ja Miss Hawking hält Jack einen Vortrag, dass er es einfach ausprobieren und einfach mal daran glauben soll, dass es klappt. "John is going to be a proxy. A substitute." Ganz wichtig, Locke wird tatsächlich ein Austausch sein, nämlich für Samuel, der nun seine Christian-Form mit der Locke-Form tauschen kann und nur darum geht es.
Wenigstens Ben sorgt wieder für Aufheiterung bei mir. Finde es genial, dass der Mann der so ziemlich gegen alle 10 Gebote verstoßen hat, betend in einer Kirche sitzt und dann sogar noch eine Art Gottesdienst erweist. Er erzählt eine tolle Geschichte dann von Thomas dem Apostel und wie dieser vom Glauben überzeugt werden konnte, das alle irgendwann von etwas überzeugt werden. Danach macht er sich auf, um Gott wieder einen äußerst frommen Dienst zu erweisen, einen Menschen zu töten.
Die nächsten Szenen zählen für mich mit zu den schlechtesten überhaupt. Jack an einer Bar, der von einem Altenheimleiter angerufen wird und darauf hingewiesen wird, dass sein Großvater schon wieder abhauen wollte. Irgendwie schon seltsam, wie alle in diese nutzlose Figur irgendwas Wichtiges hineininterpretieren. Mein Favorit ist immer noch, dass Ray Jack selbst ist, weil sich die Schauspieler etwas ähnlich sehen. Von verwandtschaftlicher Ähnlichkeit scheinen die keine Ahnung zu haben, Schwachsinn hoch 10 das Ganze. Von ihm jedenfalls bekommt er nun die Schuhe, die er Locke anziehen soll und geht nach Hause. Schon genial, dass Jack es unter einem Zeitdruck von 70 Stunden, indem er Hitmans das Leben rettet, in Begräbnisinstituten einbricht, Anwälten folgt, sich an Piers mit alten Freunden trifft und schließlich sogar noch eine Kirche besucht, die Zeit gefunden hat seine ganze Wohnung aufzuräumen. Respekt, Jack!
Jedenfalls kommt bald Kate hinzu. Jetzt müsste ich eigentlich darüber schreiben, wie sehr die mir doch auf die Nerven geht. Ist aber nicht der Fall, von Folge zu Folge bessert sich Kate in dieser Staffel. Sie hat Aaron abgegeben, um auf der Insel ihre wahre Mutter zu suchen, aber man sieht ihr deutlich an, dass ihr die Entscheidung schwerfiel und deswegen bittet sie auch Jack darum nie wieder über Aaron zu reden. Natürlich fängt die Hälfte aller Lost-Fans wieder davon an, dass sie eine Kindsmörderin sei, glücklicherweise ist dem nicht so. Trotzdem alte Nervmuster sind noch zu erkennen, sofort fällt sie über Jack her. Ich kann Rummachszenen zwischen den beiden einfach nicht ausstehen.
Am nächsten Morgen verabschieden sich die beiden wieder, während Ben anruft. Dieser ist blutüberströmt und durchnässt, das Resultat von seinem Versuch Penny zu töten und bittet Jack darum Locke abzuholen.
Simon;s Butcher Shop ist natürlich eine geniale Namenswahl, hieß doch Charlies Vater Simon und war Fleischer. Nun dort angekommen, bittet er Jill darum ihn zu seinem Sarg zu führen. Nun folgt wenigstens eine tolle emotionale Szene, bei der Jack Locke seinen alten Schuhe abnimmt und ihm die von Christian anzieht. Dabei sagt er schön: "Wherever you are, John... you must be laughing your ass off that I'm actually doing this. Because this... this is even crazier than you were." Wie Recht er doch hat und ich glaube Lost wird sowas auch so schnell nicht mehr steigern können. Noch besser war es aber dann, als er Locke seinen Abschiedsbrief mit den Worten: "And here. You can have that back. I've already heard everything you had to say, John. You wanted me to go back. I'm going back." zurückgibt und dann den Sarg mit den Worten "Rest in Peace" schließt. Eine tolle Abschiedsszene zwischen den beiden, die sich größtenteils nur verachtet haben und erst mit dem Tod versteht Jack Locke. Hier gefiel mir der Werdegang von Jack ganz gut.

AJIRA 316

Die Konstruiertheit geht weiter. Wieder mal befindet sich Jack im Streitgespräch mit einem Bediensteten um den Transport eines Sarges. Schön ist wie er dann am Ende sagt: "He was, uh, a friend." Kurz darauf sehen wir Caesar zum ersten Mal, einen großangekündigten Charakter bei dem die Autoren endlich einmal ihren nicht genehmigten Jack-Wunsch durchsetzen konnten. Kate ist am Flughafen, genauso Sun und nun auch Sayid, der von der zweiten neu eingeführten Person Ilana in Handschellen an Bord geführt wird. Offenbar handelt sie im Auftrag von Jacob und es scheint noch sehr wichtig zu sein, dass Sayid auch mit an Bord kommt. Mal sehen was da noch kommt in Staffel 6. Bei Hurley wissen wir, dass er persönlich von Jacob angeheuert worden ist, mitsamt mysteriösen Gitarrenkoffer. Der will überhaupt nicht, dass jemand Unschuldiges an Bord kommt und kauft gleichmal alle Sitze. Jack ist erfreut Hurley zu sehen, doch dieser verrät ihm nicht, woher er von dem Flug weiß. Komisch, Hurley ist doch sonst nicht so verschlossen.
So gehen sie also alle an Bord und sind bereit zur Insel zurückzukehren. Einer fehlt noch und das ist Ben, der im letzten Moment die Maschine betritt. Die Art und Weise in der sich Hurley dagegen wehrt, dass er mit an Bord kommt, deutet mit daraufhin, dass Jacob nicht wollte, dass Ben mitkommt. Verständlich immerhin wird der ihn dann ermorden.
Das Flugzeug hebt ab und alle befinden sich auf der Rückkehr und Jack redet mit Kate über den seltsamen Umstand, dass auch Sayid und Hurley dabei sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal ein genialer Kate-Spruch: "They bought a ticket." Genauso meint sie, dass sie alle in einem Flugzeug sind, aber nicht wirklich zusammen. Das bleibt auch später so, denn Sun wird von den anderen getrennt. Als schließlich der Kapitän eine Ansprache hält, merkt Jack, dass sich ein weiterer Bekannter an Bord befindet, Frank. Dieser hat vor einiger Zeit hier angeheuert und Jacob oder sonstwer hat es wohl so eingerichtet, dass er genau diesen Flug bekommt. Mit Totalrasur ist er zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch ihm fällt beim Blick auf die erste Klasse gleich auf, dass etwas nicht stimmt. Genial seine Feststellung: "We're not going to Guam, are we?"

DER KONSTRUIERTE BEAM FLASH

Ben ist von allen am ruhigsten. Ihn interessiert es sowieso nicht, was aus den anderen Passagieren wird und als das Flugzeug länger unterwegs ist liest er einfach ein Buch. Auf Jacks Frage wie er das machen kann, antwortet er mit einer seiner genial gelogenen Sprüche: "My mother taught me. I can read, Jack, because it beats what you're doing." Jack wartet nur darauf, dass etwas passiert und als er Ben fragt, deutet dieser nur daraufhin, dass er es war, der noch bei Miss Hawking war. Danach spricht er von Locke und fragt Ben: "Did you know that Locke killed himself?"
"No. No, I didn't.", natürlich weiß er es viel besser, denn Locke hat sich gar nicht selbst umgebracht. Dann sprich er von dem Abschiedsbrief, den er vor dem Abflug von der Stewardess wieder bekommen hat und glaubt, dass dieser ihm solange folgt, bis er ihn wirklich liest. Ben meinte er wäre besorgt, dass in dem Brief steht, dass er Schuld ist an Lockes Tod. Jack fragt Ben daraufhin: "Was it my fault?" Ben verneint das, denn er ist es ja der an Lockes Tod Schuld ist. Ben geht danach aufs Klo und Jack liest den Brief schließlich, der nur aus einem einzigen Satz besteht: "I wish you had believed me." Fand das Ganze sehr emotional, besonders da Jack erst jetzt die Nachricht liest, da er voll davon überzeugt ist, was Locke ihm gesagt hat. Jack gehen wohl nun so einige Gedanken durch den Kopf und das Locke wohl noch leben würde, wenn er von Anfang an ihm geglaubt hätte.
Nun direkt danach beginnt der Flash, doch ehe es soweit ist mache ich mir tatsächlich die Mühe die Gemeinsamkeiten zwischen Oceanic 815 und Ajira 316 aufzuzählen: Es ist wieder ein Gefangener an Bord, der von jemanden bewacht wird; erneut ist ein Leichnam in einem Sarg an Bord; Hurley hat genau wie Charlie einen Gitarrenkoffer bei sich; mit Ben kommt diesmal fast wieder einer der Passagiere zu spät; Jack trägt wieder einen Anzug; es gibt wieder eine Menge unwichtiger Passagiere an Bord und wieder geht jemand kurz bevor die Katastrophe beginnt auf das Klo.
Ein Flash also beamt nun Jack, Kate, Hurley und Sayid nach draußen und zurück in das Jahr 1977. Ich glaube mehr konstruieren kann man nicht und ich finde das irgendwie höchst lächerlich. Kann es aber geradeso noch wegen WHH vereinbaren. Unlogisch: Wenn schon die vier rausflashen, warum landen sie ziemlich sanft auf der Insel, obwohl sie eigentlich mehrere Kilometer aus dem Himmel stürzen würden? Genauso warum nun Sun nicht miflasht? Hoffe mal, dass wird noch halbwegs vernünftig erklärt, zur Not mit einem Jacob, der im Tempel sitzt und die alle einzeln rausbeamt. Noch dazu wirkt die Trennung von so vier dicht sitzenden Passagieren völlig bescheuert. Bei dieser Rükkehrgeschichte haben die Autoren wirklich das Maß überspannt.
Der Cliffhanger mit einem Jin im Dharmaanzug und frischem Dharma-Van, der mit einer Waffe auf die drei zielt, deutet den schlechtesten Handlungsstrang dieser Staffel an. Mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke, was für schlechte Folgen noch auf mich zukommen.

BODYCOUNT

Einer der wenigen Staffel 5 Folgen in der niemand stirbt.

Summe: ca. 526

FAZIT:
Genau 5 Minuten dieser Folge fangen die Grandiosität der ersten fünf ein, danach geht es rapide bergab. Die so wichtige Miss Hawking hält nur einen Ordner mit Flügen hin und losgeht es mit langweiligen, völlig konstruierten, zum Teil lächerlichen Handlungen und Aktionen. Wenigstens sorgt Ben für einen Hochgenuss, ein paar emotionelle Szenen und die Tatsache, dass die off-island Handlung ein Ende hat. Trotz allem ist diese ganze Folge nur Mittelmaß, besonders da deren Ende die grausame Dharma-Handlung ankündigt.

5/05 This Place Is Death (Erik)

Vorzeitig erreicht Staffel 5 einen Höhepunkt. Sieht man mal von The Life and Death of Jeremy Bentham ab ist das bis Dead is dead leider die letzte wirklich sehr gute Folge in dieser Staffel.

ROUSSEAUS TEAM

Wie unzufrieden Fans sind, selbst wenn man extra für sie noch eine Geschichte einbaut, habe ich an der Rousseau-Geschichte gemerkt. Vielleicht hätten die Autoren niemals versprechen sollen einen Rousseau Flashback einzubauen, dadurch erst haben alle wie glühende Kohlen in Staffel 4 darauf gewartet und wurde dann enttäuscht, als Danielle starb, weil die Schauspielerin nicht mehr mitmachen wollte. Also hat man ihre Geschichte versucht während der Flashes einzubauen und eine fehlende Lücke mit der Sickness-Story zu schließen. Dafür wurde extra eine jüngere Schauspielerin gecastet. Viele waren damit aber wieder unzufrieden, warum auch immer. Ich fands gut gemacht und bin froh, dass nun die Danielle-Story endlich beendet ist.
Zurück zum Geschehen. Immer wieder empfangen sie jene Zahlen, die sie erst zur Insel gebracht haben und Rousseau 16 Jahre festhalten werden. Diese redet immer noch mit dem völlig verwirrten Jin, der wohl zum ersten Mal realisiert, dass sie durch die Zeit reisen. Es ist jedenfalls 1988 und Rousseaus Team ist von Tahiti aus losgesegelt. Den Ausgangsort Tahiti nimmt Sawyer auch als Lüge, als er Horace erzählt, warum sie hier zur Insel gekommen sind.
Jin möchte zurück zu seinem Camp, da er dort seine Frau vermutet, die mit dem Hubschrauber dort gelandet ist. Genial Montands Reaktion: "First a boat, then a helicopter. Next thing you know he'll be talking about a submarine." Er hat Recht. Jedenfalls kommt er auch darauf, dass ein Sendeturm auf der Insel sein muss und sie können Jin davon überzeugen zu ihm zu gehen. Ich verstehe zwar nicht, woher Jin weiß wie er dahinkommt, da er nie mitgegangen ist, aber egal. Auch seltsam, dass er von einem völlig unbekannten Strand aus den Sendeturm findet, aber nicht sein Camp.
So spazieren sie aber durch den Dschungel und wir bemerken, dass Robert und Danielle schon längst beschlossen haben dem Baby entweder wenn es ein Junge wird dem Namen Alexander zu geben oder wenn es ein Mädchen wird sie Alexandra zu nennen. Das hat auffallende Ähnlichkeit zu der Diskussion zwischen Jin und Sun, woran sich wohl Jin auch gerade erinnert, als er sie so reden hört. Vielleicht denkt er aber auch daran, dass dieses Kind in sehr jungen Jahren sterben wird. Jedenfalls ist auffallend, dass Jin Recht hat als er bei Ji Yeon sagt, sie wird ein Mädchen, hier aber Rousseau Recht behält. Deren Beziehung wird auch sehr brutal beendet, während Jin und Sun nur getrennt werden.
Nach kurzer Zeit ist dann Nadine verschwunden und Montand stellt fest, dass es nicht schlau ist Frauen auf solche Touren mitzunehmen, wohl ein Hint auf die ganzen weiblichen Fehlbesetzungen im Cast. Schon bald wird es leiser und Jin hört ein vertrautes Geräusch, das des Monsters. Dieses hat bereits Nadine getötet. Offenbar muss immer eine Person geopfert werden, sobald eine neue Gruppe auf die Insel kommt. Bei den 815er war das der Pilot, bei Ajira wohl der Co-Pilot. Als sie schließlich eine Lichtung erreichen kommt es genau auf Montand zu und schnapp ihn sich. Dann zieht es ihn zurück zu einem Loch an einer Tempelwand, wohl das gleiche durch das später Ben geht, um Smokey zu besuchen. Irgendwie wirkte es schon lustig wie sich alle aufeinander werfen, um Montand davon abzuhalten hinabgezogen zu werden. Es hilft nichts, denn Montand wird der Arm abgerissen und er hineingezogen. Tot ist er dennoch nicht, er wirkt sogar relativ normal für einen Mann, dem eben der Arm abgerissen wurde und so gehen die restlichen ihm kurzerhand hinterher. Jin versucht sie davon abzuhalten, doch Robert möchte niemanden zurücklassen und so gehen sie alle in ihr Verderben. Denn Smokey verändert sie, sodass sie brave Rekruten von ihm sind, die alles machen was ihnen gesagt wird. Er kann gerade noch Danielle davon abhalten auch hinabzugehen und nur dadurch wird sie nun 16 Jahre auf der Insel bleiben können und immer verrückter werden. So hat also mit Jin wieder einer der Zeitreisenden das Schicksal einer Person bestimmt, weil er weiß, was aus ihr werden wird. Der nächste Flash kommt aber und es ist einige Monate später. Montands Arm fault vor sich hin und Jin geht zurück zum Strand. Hier tritt ein continuity Fehler auf, denn Rousseau sagt, dass sie die schwarze Rauchsäule erst in der Nacht gesehen hat, als Alex entführt worden ist. Diese ist aber noch schwanger und gerade dabei ihr ganzes Team abzuknallen. Am Strand findet Jin nämlich ihre Sachen wieder, darunter die Spielbox und auch den Gitarrenkoffer, den schon vorher einer von ihrem Team mithatte. Dadrin ist eine ganz normale Violine, während der Inhalt eines anderen Gitarrenkoffer uns noch immer beschäftigt. Brennan und LaCombe liegen dagegen erschossen da, während Robert sich mit Danielle streitet. Diese ist sich ganz sicher, dass das Monster sie verändert hat und er nun nicht mehr Robert ist. Dieser meint aber nur: "There is no monster. It's just a security system that guards the temple, that's all." Das kommt wohl der Wahrheit sehr nahe, wenn wir dann Dead is dead sehen.
Schließlich schafft Robert es Danielle davon zu überzeugen, dass er nicht gefährlich ist und sie nimmt ihre Waffe runter. Plötzlich richtet er die Waffe auf sie und will sie erschießen, doch schlauerweise hat Danielle den Haltebolzen entfernt, sodass sie ihn erschießen kann. Hier merken wir wohl deutlich, wie manipulativ man nach einer Smokey-Beeinflußung sein kann. Rousseau sollte offenbar sterben, damit sie nie ihr Kind zur Welt bekommt, welches womöglich noch gefährlich werden könnte. Allerdings findet Samuel einen Weg Alex für seinen großen Plan zu verwenden.
Als sie Jin sieht, dreht sie endgültig durch, ist es doch der Mann, der direkt vor ihren Augen verschwunden ist und schießt auch auf ihn. War wohl nur ein Glücksschuss bei Robert, denn Jin trifft sie nicht, denn der kann fliehen und durch einen weiteren Flash endgültig gerettet werden.
Das sich Danielle später nicht an Jin erinnert, damit habe ich auch kein Problem, genauso wie mit den meisten angeblichen Unlogikkeiten. Man muss sehen, dass die arme Frau ihre ganzen Freunde töten musste, weil diese von einem Rauchmonster verändert wurden und noch dazu ein Mann auftauchte, der zweimal verschwunden ist. Wer da nicht verrückt wird hat nie ein normales Leben geführt.

HEAVY FLASHES

Eine der wohl schönsten Szenen während dieser gefährlichen Flashes war es, als sich Jin und Sawyer wiedersehen. Beide freuen sich richtig und ich fand das sehr gut gemacht. Jin jedenfalls merkt, dass seine Frau nicht da ist und Sawyer erklärt ihm erst einmal das mit den Flashes und wo Sun ist. Da er es nicht versteht wendet er sich an Charlotte, sodass sie für ihn übersetzt, dass er sicher ist, dass Sun runter von der Insel ist. Locke kann das natürlich gar nicht mit Sicherheit wissen, doch da er sowieso alles glaubt, was ihm eine Person sagt, die etwas länger auf der Insel ist, ist er sich ganz sicher. Dann führt er wieder an, dass sie zur Orchid müssen und Jin will wissen warum. Dadurch will Locke einen Weg von der Insel finden, um sie alle zur Rückkehr zu überreden. Zu Recht möchte Jin wissen warum er denn Sun zurückholen soll. Lockes Antwort wie immer: "Because she never should've left." Von allen Personen die zurücksollten war wohl Sun bisher die überflüssigste für Samuels Plan, da sie im Gegensatz zu den anderen in der Realzeit bleiben wird. Jin nimmt das zunächst so hin und sie gehen weiter. Er fragt Locke weiter aus, wie dieser die Insel dort verlassen will, der antwortet natürlich mit: "I'm not sure yet." Genauso wenig weiß er eine gute Antwort darauf, warum nur er allein die Insel verlassen kann. "I don’t know why, Jin, it just is. But I promise I'll bring Sun back." Später wird er dann was anderes versprechen müssen.
Derweil redet Daniel Charlotte darauf an, ob sie noch weitere Fremdsprachen spricht. Fand die Antwort genial als sie sagt: "Just Klingon." Dann reden sie darüber, ob das mit der Orchid funktionieren wird. Daniel stimmt dahingehend überein, dass es Sinn macht, dass es an der Orchid angefangen hat und nur dort enden kann. Für ihn macht es natürlich null Sinn, warum dazu aber Leute zurückgeholt werden müssen, damit es aufhört. Er hat Recht, denn die Flashes stoppen durch den Stillstand des Rades, ohne das irgendwelche Leute zurückkommen müssen.
Danach kommt ein nächster Flash und sie alle landen mitten in der Nacht, und nur wenige Sekunden später der nächste. Für Charlotte ist das zuviel und sie fällt wieder in Ohnmacht. Sie erwacht aber und redet Jin ein, dass er Sun nicht zurückholen soll, denn "This place is death!" Womit sie sehr Recht hat. Da Sun aber zurück ist, könnte das auch schon ein Hinweis sein, dass sie womöglich noch auf der Insel sterben wird.
Danach allerdings reist Charlottes Verstand unkontrolliert durch die Zeit und wir hören sie wie sie über bedeutende Ereignisse ihres Lebens spricht. "Why can’t Daddy come with us?" Das sagt sie wohl, als sie zusammen mit ihrer Mutter die Insel verlassen muss, als die Großevakuierung veranlasst wird. "You know what my mum would say about you marrying an American." Wer auch immer damit gemeint ist, mit Daniel hätte sie zumindest einen Engländer erwischt. Interressant ist auch das letzte: "I know more about ancient Carthage than Hannibal himself." Zum einen deutet es auf ihre Arroganz hin, dass sie glaubt mehr zu wissen als alle anderen Personen, könnte aber auch ein Hinweis für den Zuschauer sein, der beispielsweise viel mehr von der Insel weiß, als eine der Personen, die in die dortige Handlung integriert wird. Locke möchte weitergehen, damit sie es möglichst schnell beenden, denn es kommt schon bald wieder ein neuer Flash. Daniel möchte sie aber nicht zurücklassen. Sawyer weist ihn aber nochmal daraufhin: "Flashes are getting closer together. Maybe when your nose starts bleeding, you’ll realize we gotta get out of Dodge now. We’ll come back for her just as soon as we can." Auch Charlotte ist dafür, dass er weitergeht und er entscheidet sich schließlich bei ihr zu bleiben.
Sawyer dagegen hat noch ein anderes Problem. Denn wenn sie nicht wissen in welcher Zeit sie sind und die Orchid verschwunden ist, was sollen sie dann tuen. Charlotte hat überraschend die Antwort parat und sie sollen nach einem Brunnen Ausschau halten. Woher sie davon weiß ist so eines der ungelösten Dinge. Keiner der Zeitreisenden wird es ihr wohl gesagt haben (im übrigen genausowenig wie ich glaube, dass Jin Charlotte Koreanisch beibringt). So wird es wohl eine Eingebung gewesen sein, als sie vermutlich mal dort war und sie hat es rein aus Gefühl zum richtigen Zeitpunkt gesagt. Die anderen gehen nun los.
Daniel bleibt bei Charlotte, die ihm nun einige interessante Dinge erzählt. So wäre sie schon einmal auf dieser Insel gewesen und hätte ihr ganzes Leben nach ihr gesucht. Deswegen wäre sie auch Anthropologin geworden. Ihre Mutter hätte ihr dagegen eingeredet, dass die Insel nicht real war und sie sich das alles nur eingebildet hat. Sehr schlaue Mutter, die einer Achtjährigen einreden will, sie hätte sich einen ganzen Ort viele Jahre nur vorgestellt. Außerdem, warum?
Viel interessanter aber ist, dass sie sich sich an einen Mann erinnert, der sie davon überzeugt hat die Insel zu verlassen und nie wieder zurückzukommen, da sie sonst sterben würde. Dieser Mann hat ihr große Angst eingejagt und sie weiß nun, dass es Daniel ist.
Der Rest erreicht derweil die Orchid, die noch steht. Juliet meint freudig: "Thank God! What are the odds that we would end up in the same time as this thing?", ehe ein weiterer Flash sie wieder in eine andere Zeit bringt. Sawyers Reaktion ist genial: "You just had to say something." Locke derweil befolgt Charlottes Hinweis und findet tatsächlich den Brunnen. Dieser möchte nun auch nach unten gehen und Sawyer fragt noch einmal nach, was er denn da unten zu finden glaubt. Wiedermal weiß er keine genaue Antwort: "A way off the island." Gerade auch deshalb fand ich Sawyers Antwort perfekt: "You expecting a subway?"
Dann verabschiedet er sich von allen, doch gerade als er gehen will, hält ihn Jin zurück. Der will nicht, dass Locke seine Frau zurückbringt. Wiedermal ist sich Locke zu sicher, dass es nur so funktioniert und ich fand Jins Antwort sehr gut: "How you know?" Locke kann das nur mit einem "I... I just know." kontern. Er hat keine genaue Ahnung was er da eigentlich macht, er wird nur mit der Überzeugung zurückgeschickt, dass er alle zurückbringen soll, damit die Insel gerettet werden kann. Mittlerweile ist bei ihm ein Stadium an Manipulativität eingetreten, dass logisches Denken bei ihm völlig ausgeschaltet hat. Jin wenigstens sorgt für etwas Vernunft bei ihm und er verlangt von ihm, dass er verspricht Sun nicht zurückzubringen. Als Beweis, sollte sie zurückwollen, soll er ihr seinen Ehering geben und sagen er wäre tot. Ironischerweise wird genau dieser Ring Ben als Beweis dienen um Sun zur Rückkehr zu bewegen. Das ist sein Trumpf bei Sun. Dadurch, dass Jin seinen Ring abgibt beendet er in gewisser Weise auch seine Ehe. Er möchte nicht, dass Sun zurückkommt, sodass sie sicher ist und wird selber nun drei Jahre ziemlich glücklich in der Dharma Initiative arbeiten.
Locke geht nun hinab, doch er hat erst den halben Weg geschafft, als ein nächster Flash kommt. Wir sehen hier deutlich, dass dieses Leuchten tatsächlich aus der Kammer mit dem Rad kommt und nicht vom Himmel. Sawyer jedenfalls versucht verzweifelt noch das Seil festzuhalten, doch es ist zu spät. Locke ist weg und das Seil steckt in der Erde. Wohl erst dadurch wird in einigen Jahren jemand auf die Idee kommen dort einen Brunnen mit Seil zu bauen.
Auch für Charlotte ist es nun zu Ende. Sie hustet nur noch Blut und kann sich kaum noch bei Bewusstsein halten. Daniel versucht ihr letzte Hoffnung einzureden, als er von seiner Begegnung mit Desmond erzählt. "She can help us, Charlotte, she will help us!" Das stimmt aber nicht, denn sie wird beide erst auf dem Weg bringen, der sie in ihren sicheren Tod führt. Charlotte sieht dann schließlich ein letztes Mal Daniel an und sagt: "I'm not allowed to have chocolate before dinner... mm...." Damals hielten wir alle diesen Satz für lächerlich, doch es ist der erste Satz den Charlotte zu Daniel gesagt hat. So bekommt das ganze eine zusätzliche Traurigkeit, denn nun stirbt Charlotte leider. R.I.P.

LIGHTNING DONKEY WHEEL

Locke landet hart auf dem Boden und bricht sich das Bein. Er ist nun raus aus der Flashzone und in einem Bereich gelandet, der davor vollkommen sicher ist. Nur so blieb er wohl nicht in der Erde stecken, sondern landete in der Kammer. Er hat sich übel sein Bein gebrochen und kann sich kaum bewegen, doch es kommt jemand auf ihn zu. Es ist Christian. Locke ist sehr überrascht: "You! What are you doing down here?"
Christians Antwort: "I'm here to help you the rest of the way." Es ist in der Tat der letzte Weg den Locke noch gehen muss, ehe er endlich seine volle Funktion für Samuels Plan erfüllen kann. Locke versteht nicht und Christian erklärt ihm genau, was er falsch gemacht hat. "You came to see me in the cabin. You asked me how to save the island and I told you you had to move it. I said that you had to move it, John." Hier wird ihm erstmal deutlich gemacht, wie falsch er doch gehandelt hat und nur Spielball von Ben war. Was er nicht weiß, in diesem Moment ist er auch Spielball von Samuel. Es gab nämlich keinen rationalen Grund die Insel wirklich zu bewegen, einzig und allein Samuels Plan diente es, der nun so langsam zur Vollendung kommt. Locke meint nun: "But Ben said he knew how to do it! He told me that I had to stay here and lead his people." Lockes größter Fehler immer wieder auf Ben zu hören wird ihm nun ausgerechnet von dem Mann gesagt, der ihn noch stärker manipuliert hat: "Since when did listening to him get you anywhere worth a damn?" Christian weist ihm nun wieder auf seine Aufgabe hin und das er alle zurückholen soll. Locke weiß natürlich nicht, wie er es anstellen soll und fragt noch einmal nach. Christian erklärt ihm nun, dass er Eloise Hawking finden soll, die ihm dabei helfen wird sie zurückzuholen. Endlich einmal kommen ihn auch berechtige Zweifel, ob er es schaffen wird sie zur Rückkehr zu überreden: "What if I can only convince some of them to come back?"
Christians Antwort: "I believe in you, John. You can do this." Stimmt er glaubt daran, dass er daran scheitern wird, sodass er sich umbringt. Darauf spricht er ihn schließlich auch noch an und Christian sagt nur: "Well, I suppose that's why they call it sacrifice." Offenbar gebraucht Samuel dafür andere Worte, wenn er jemanden losschickt, damit dieser stirbt.
Dann macht er ihn auf das Rad aufmerksam, dass aus seiner Achse gerutscht ist und nur einen kleinen Schubs braucht. Genau dieses "little push" sagt auch Jacob zu Jack bei dem Schokoriegel. Ein schöner Hint, dass kleine Aktionen große Folgen haben können. Als nun Locke fragt ob er ihn aufhelfen kann, verneint er dies. Entweder kann Christian es wirklich nicht oder es wäre für ihn sonst unmöglich seinen Körper anzunehmen, nachdem er tot ist.
Locke richtet sich also selbst auf und geht in die Kammer. Aus dem Frozen Donkey Wheel ist mittlerweile ein Lightning Donkey Wheel geworden, das unkontrolliert hin und herschwingt und immer wieder aufblitzt. Ben hat ein ganz schönes Chaos angerichtet, wenn wir die Kammer mal mit dem gefrorenen Raum vergleichen, den er nur in einer Winterjacke betreten konnte. Jetzt dagegen kann sich Locke dort mit einem T-Shirt aufhalten und hat auch keine Probleme das Rad zu drehen. Dieses rastet nun wieder ein in seine Achse, aus der Ben es gebracht hat und ein letzter Flash beginnt. Christian verabschiedet sich von ihm mit den Worten: "Say hello to my son."
Es sind die letzten Worte die Samuel Locke auf dem Weg gibt. Wieder ist ein gewaltiger Schritt seines Planes in die Tat umgesetzt und er muss nur noch etwas warten, dann kann er ihn vollenden. Zunächst aber muss Locke erst einmal off-island sterben.

OCEANIC 6

Sun ist wohl die schlechteste Mutter von ganz Lost. Ihre Tochter sagt ihr am Telefon klar und deutlich, dass sie sie sehr vermisst und Sun verspricht ihr auch noch, dass sie bald zurück ist. Das bald kann wohl noch etwas dauern. Zunächst aber will sie Ben umbringen, der immer noch mit Kate über Aaron streitet. Doch er wirkt überhaupt nicht überrascht sie zu sehen und ist auch gar nicht geschockt, verständlich wenn einem das halbe Leben nur Waffen an den Kopf gehalten werden. Sofort spricht er davon, dass Jin lebt und er es beweisen kann. Dazu müsste er jemanden in Los Angeles aufsuchen, eine Frau. Es ist dieselbe Person, die sie auch alle wieder zurück zur Insel bringen wird. Für Kate ist das verständlicherweise zuviel und sie verschwindet erst einmal. Sie ist auch zurecht auf Jack wütend, der nur vorgegeben hat auf Aaron aufzupassen, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Auch für Sayid ist es zuviel und er droht Jack und Ben sogar. So bleiben also nur Sun und Jack zurück, die er zu Miss Hawking führen kann.
In 30 Minuten sind sie da, doch Sun meint es dauert länger. Bens Antwort ist genial: "I didn’t account for traffic." Jack entschuldigt sich derweil bei Sun dafür, dass er damals Jin zurückgelassen hat. Sun versteht das nicht ganz und meint nur: "Are you going to ask me not to kill Ben if he’s lying about my husband?" Jack würde ihn am liebsten selbst umbringen, nachdem was er Kate angetan hat. Das ist für Ben zuviel, er stoppt das Auto und schreit beide an. "What I’m doing is helping you! And if you had any idea what I’ve had to do to keep you safe – to keep your friends safe – then you’d never stop thanking me! You wanna shoot me, then shoot me – but let’s get on with it! What’s it gonna be?" Naja Ben eine wirkliche Bedrohung war nie da und die meisten von denen hast du selbst bedroht. Sun möchte nur, dass sie weiterfahren.
Schließlich erreichen sie die Kirche und Ben gibt Sun als erstens den Beweis, dass Jin noch lebt, seinen Ring. Nun entscheidet sie sich trotz Kind, dass sie sehr vermisst, zurück zur Insel zu gehen, um Jin zu retten. Ben hat diesen Ring von Locke, was Jack sehr stutzig macht, da er doch behauptet hat Locke hätte Ben nie besucht. Eine typische Ben-Antwort: "That's true, Jack. I went to see him." Kurz bevor sie in die Kirche gehen kommt für alle überraschend Desmond hinzu. Es ist ein historischer Augenblick bei Lost, als zwei meiner Lieblingscharaktere endlich mal einen Dialog miteinander führen.
Desmond: "What are you doing here?"
Ben: "I assume the same thing you are."
Desmond: "You’re looking for Faraday's mother too?"
Ben scheint überrascht zu sein, dass Miss Hawking die Mutter von Daniel ist und so gehen sie hinein. Miss Hawking ist natürlich nicht sehr erfreut darüber, dass Ben nur so wenige mitgebracht hat, doch er meint, dass waren alle die er in der kurzen Zeit überzeugen konnte. Mit einem "All right! Let's get started." wird nun die letzte Phase der Rückkehr der Oceanic 6 eingeleitet und gleichzeitig das Ende einer nur mäßig interessanten off-island-Handlung.

BODYCOUNT

Mit Robert, LaCombe, Nadine, Montand und Brennan sterben gleichmal fünf von Rousseaus Team. Noch dazu stirbt Charlotte an den Folgen der Zeitreisen. R.I.P. Charlotte.

Summe: ca. 526

FAZIT:
Ein grandioses Meisterwerk, welches viele Züge einer Vorfinalsfolge hat. Die Gefahr durch die Zeitreisen und die Flashes gelangt an einen grausamen Höhepunkt und fordert erste Opfer. Noch dazu wird nebenbei Danielles Geschichte aufgelöst. Auch die Oceanic 6-Handlung, die sehr kurz ist bewegt sich deutlich dem Ende entgegen. An dieser Stelle fragt man sich zurecht, wie es nun weitergehen soll. Leider nicht gut, auf drei völlig charakterzentrierte und handlungsunabhängige Folgen folgt dann ein perfekter Handlungsstrang und einer der schlechtesten von Lost überhaupt. Diese Folge markiert das Ende einer der wohl besten Phasen von ganz Lost.