Montag, 30. November 2009

5/08 LaFleur (Erik)

Das Rad hätte die Losties in tausend spannenderen Zeitaltern zurücklassen können, es wählt aber die langweiligste und uninteressanteste Variante, die Dharma-Blütezeit. Starke charakterliche Momente besonders von Sawyer lassen diese Folge aber noch erträglicher sein als kommende Folgen.

DER LETZTE FLASH

Wie uninteressant so in etwa der Rest der Episode ist merkt man daran, wie wild die Fans das kurze Erscheinen der ganzen Statue von hinten diskutiert haben. Was wurde da nicht alles vermutet, schon hier aber stellte sich Tawaret, eine altägyptische Gottheit der Fruchtbarkeit bald als die richtige Vermutung heraus. Deren Zerstörung brachten viele dann in Verbindung mit dem Schwangerschaftsproblem auf der Insel. Was niemand ahnte? Das die Statue Jacobs Zuhause ist.
Danach dreht Locke das Rad und wir werden schnell aus dieser spannenden Zeit katapultiert und der vielleicht heftigste Flash erwischt die zurückgebliebenen Zeitreisenden. Er ist eher grünlich und hat ein anderes Geräusch, noch dazu bebt die Erde tatsächlich leicht. Am Ende ist das Rad fest verankert, Konstanten und Variablen der Insel wieder in eine Gleichung gebracht und so werden auch alle Nebenwirkungen der Zeitreisen beendet. Kein Nasenbluten mehr, keine Kopfschmerzen. Sawyer reagiert als Erster, als er plötzlich den Brunnen wieder entdeckt und hineinspringt. Es ist genial, wie er sich festklammert und feststellt, dass dieser bis oben hin zugeschüttet ist.
Als alle merken, dass wieder alles in Ordnung ist, fragen sie sich wie es weitergeht. Sawyer weiß ganz genau was sie machen: "Now we wait for him to come back." Und auch auf die Frage wie lange es dauert hat er die perfekte Antwort: "As long as it takes."

BÄUME SPRENGENDE HIPPIES UND ANDERE DHARMA KATASTROPHEN

Die sofort eingeblendeten drei Jahre zeigen, dass schon eine ganz schöne Zeit vergangen ist und Locke noch immer nicht zurück ist. Nur dieser Vorausblick beginnt gar nicht bei Sawyer oder den anderen, sondern in einer Dharma-Überwachungsstation, wo gerade einer der Sicherheitsleute eine Party mit einem Mädchen feiern will. Ich glaube schon hier wollte man mit aller Macht jede Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit und Mystik von dem was wir bisher von der Dharma Initiative kennengelernt haben, zerstören. Kurz darauf kommt auch noch Phil the Eagle hinzu, einer der unsympathischsten Figuren dieser Staffel. Da wäre mir Jerry als Dauerbesetzung deutlich lieber gewesen. Als Phil ihn darauf hinweist, dass sie eigentlich Dienst haben sagt Jerry nur: "The polar bears are gonna figure a way out of their cages?" Danach reden sie das erste Mal über jenen LaFleur in voller Angst, bis Rosie schließlich Horace entdeckt, der gerade am Sonarzaun Bäume hochsprengt. Geht es bitteschön noch lächerlicher?
Nun Phil und Jerry entscheiden, dass es besser wäre LaFleur Bescheid zu sagen und machen sich fast in die Hose, weil sie ihn mitten in der Nacht wecken müssen. Man könnte denken dies wäre sonst was für eine strenge und angsteinflößende Person und stellt sich heraus, dass es nur Sawyer ist. Sieht man alle Folgen im Zusammenhang ist das ein klarer Fall von Übermystifizierung. Schon drei Tage später hat Phil kein Problem damit seine Frau zu schlagen, um ihn zum Reden zu bringen.
Sawyer, der jetzt LaFleur heißt und sogar Chef der Sicherheitsabteilung ist macht sich mit Miles auf, um Horace zu retten. Diese finden ihn schwerbetrunken, in der Nähe ein kleines Feuer noch brennend. Sawyer bringt ihn zurück nach Hause und wir sehen das erste Mal eine der dämlichsten Bratzen von Lost, Amy. Diese ist mit Horace verheiratet, schwanger und bekommt just in diesem Augenblick das Baby. Schon jetzt habe ich eigentlich genug von dem Einblick in die Dharma Initiative.

BEGEGNUNG MIT AMY

Wieder drei Jahre zurück sehen wir einen traurigen Daniel, der sich ständig einredet Charlotte nicht zu sagen, dass sie nicht zurück auf die Insel soll. Von ihm erfahren wir nun noch genauer, dass die Flashes vorbei sind, auch wenn er sie falsch erklärt. Er glaubt Charlotte wäre weitergegangen und sie geblieben. Da sie tot ist, ist es genau andersrum. Sie ist geblieben und der Rest noch einmal weitergehüpft. Spielt keine Rolle mehr, die Flashes sind vorbei, wann immer sie jetzt sind, bleiben sie. Wieder ist die große Frage, wie es weitergehen soll. Natürlich, schon immer war die erste Idee: "I say we head back to the beach." Logisch, denn dort würde Locke zuerst hingehen, aber Miles hat berechtigte Einwände: "The beach? What, you didn't get enough flaming arrows shot at you? And your camp is gone. Why bother?" Soviel Sinn macht es also nicht mehr wie früher, dorthin zurückzugehen. Genial wie er meint: "Or maybe when we get there, you'll--you'll wanna go back to the Orchid again. And then when that gets boring, we can head back to the beach. It's the only two plans you people have." Juliet stärkt aber Sawyers Rücken. Darauf Miles zynischer Kommentar: "Who put him in charge?" Miles selber hat schon bewiesen, dass er die Führung nicht übernehmen will.
Aber auch Juliet meint es ist eine schlechte Idee, aber besser als gar keine. Doch ehe sie darüber weiter nachdenken können, hören wir zwei Schüsse, die das ganze Dharma-Dilemma besiegeln. Die Insel hat sowieso was gegen Picknicks und die Others auch. Wir sehen einen Mann der bereits erschossen worden ist und eine Frau, die gerade in einen Sack gesteckt wird. Nach kurzer Grundsatzdebatte, ob sie nun eingreifen können oder nicht, überwältigen Sawyer und Juliet die beiden und befreien die Frau. Es ist jene Amy, und der tote Mann ihr Ehemann Paul. Es gibt leider Ärger, denn soeben hat Sawyer den Waffenstillstand zwischen der Dharma Initiative und den Others gebrochen. Amy möchte wissen wer sie sind und Sawyer zaubert innerhalb von ein paar Sekunden eine Story über ein Team das von Tahiti aus losgesegelt ist, und dessen Schiff zerstört wurde. Er benutzt hier Rousseaus Story, genial.
Amy hat aber noch andere Sorgen. Sie müssen die beiden Others begraben, damit der Waffenstillstand weiter bestehen bleibt. Noch dazu muss sie Paul zurückbringen. So machen sie sich schließlich auf in Richtung Baracken. Grausam, grausam, dass dieser Ort wieder auftauchen muss. Sawyer jedenfalls überlegt sich schon, wie er sie am besten aus dieser Situation herausholt und erinnert sich dabei natürlich an seine Zeit als Betrüger zurück: "I'm a professional. I used to lie for a living." Juliet versaut es fast, als sie Daniel vor dem Sonarzaun warnt. Genial wie Juliet sagt: "One more step, Dan would've fried his brain." Sawyer hat genau die passende Antwort: "His brain's already fried." Genau wie alle anderen Dharma-Mitglieder schaltet auch Amy nicht schnell, doch sie ist wenigstens schlau genug den Zaun nicht wirklich auszudrehen, als sie hindurchgeht und ein paar Oropax nimmt. So brechen die anderen bewusstlos zusammen. In einem der vielleicht grausamsten Actings der ganzen Serie zieht sich Amy die Oropax aus den Ohren.

UNFÄHIGER ARZT, ALSO MUSS DIE AUTOMECHANIKERIN RAN

Wie genau diese Geburt gezeigt wurde von Amys Kind, ließ mich schon Böses ahnen, dass man mit der Holzhammermethode wieder die Geburt eines Lost-Charakters zeigen wollte. Ich hatte Recht. Der Arzt jedenfalls ist zu unfähig für diese Geburt. Amy ist sowieso zu früh dran und hätte das Kind erst in der Außenwelt gebären sollen. Hier merken wir wieder wie dilletantisch und schlecht doch dieser ganze Haufen aufgebaut ist. So ein Notfall kann immer mal wieder eintreten und dann muss ein Arzt da sein, der helfen kann. Nun dieser kann es jedenfalls nicht und so muss die Automechanikerin ran. Warte mal, es fragt sich keiner, dass aus dem ganzen Haufen ausgerechnet die Automechanikerin Kinder gebären kann? Wieder ein Beweis, warum der Purge das Beste war was Dharma passieren konnte.
Juliet jedenfalls hat berechtigte Zweifel, immerhin ist es ihr nie gelungen, dass eine der Schwangeren ihr Baby bekommen hat. Sawyer meint, dass das vielleicht noch gar nicht passiert ist, was dieses Problem ausgelöst hat. Ich würde sagen ein Hint in Richtung Incident.
Nun Juliet schafft es und nach all den Jahren hat sie endlich wieder eine erfolgreiche Geburt. Zeitlich gesehen genialerweise bevor sie zur Insel kommt.
Von Jin erfahren wir derweil, dass er verzweifelt nach den anderen Überlebenden sucht. Das gibts gar nicht, Sawyer kümmert sich tatsächlich um die Redshirts. Nun Jin hat wieder keinen Erfolg gehabt, doch Sawyer gibt nicht auf. Da ich es sehr unlogisch fand, dass Jin in drei Jahren nicht Rose und Bernard findet, habe ich das in meiner Fanfiction mit einbezogen.

TREFFEN MIT RICHARD

Sawyer wird nun von Horace befragt, was denn nun genau passiert ist und warum sie hier sind. Er stellt sich als James LaFleur vor, Kurzform Jim. Jetzt nach all den Jahren ist er zumindest bereit seinen richtigen Vornamen wieder anzunehmen. Er baut die Geschichte von Rousseau weiter aus und behauptet sie hätten nach der Black Rock gesucht, ein altes Piratenschiff im Dschungel. Das Horace davon nicht weiß, beweist, dass diese in dem Teil liegen muss, der den Others gehört. Jedenfalls möchte Horace, dass er nächste Woche dann mit dem U-Boot zurück nach Tahiti fährt. Sawyer ist davon gar nicht begeistert, immerhin müssen sie auf Locke warten und nimmt als Alibi, dass er noch nach anderen Crew-Mitgliedern suchen muss, was in gewisser Weise sogar stimmt. Sawyer darf nicht bleiben, weil er kein Dharma-Material ist. Er wird es aber bald sein.
Miles dagegen sieht schwarz: "We're screwed. He's probably trying to explain time travel by now." Juliet hat Vertrauen und sieht nebenbei ihr altes Haus wieder. Dann erzählt sie allen, was aus den Mitgliedern der Dharma Initiative werden wird. Leider findet dieses Ereignis nicht gleich am nächsten Tag statt. Daniel erklärt Jin derweil noch einmal genauer, dass es keine Flashes mehr gibt: "No. No more flash. The record is spinning again. We're just not on the song we wanna be on." Kurz darauf sieht der Arme doch tatsächlich die kleine Charlotte.
Sawyer jedenfalls kommt zurück und berichtet ihnen von dem was er mit Horace ausgehandelt hat. In dem Moment geht der Alarm los und alle verstecken sich panisch in den Häusern. Ich fand es genial, wie cool Richard da mit der Fackel in das Dorf marschiert, sich alle vor ihm verstecken und Horace sich erst nach Ewigkeiten heraustraut. Bei Richards Worten merkt man sofort, wer hier wirklich das Sagen hat: "That fence may keep other things out, but not us." Er jedenfalls sieht den Waffenstillstand in ernsthafter Gefahr und nun muss Sawyer helfen. Der soll sagen, wo die Leichen sind, damit sie Richard besänftigen können. Kurz bevor es zu einem Krieg kommt, entscheidet sich Sawyer die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er redet mit Richard über die Sache und das er gar nicht in der Dharma Initiative ist. Dann bringt er das Gespräch auf die Begegnung mit Locke und fragt, ob er die Bombe vergraben hat. Diese liegt ironischerweise genau unter ihren Füßen. Wohl auch durch die Tunnel konnte Richard den Zaun umgehen. Trotz allem möchte Richard Gerechtigkeit und er fordert die Leiche von Paul. Fand das schon immer sehr seltsam, warum die Others an einer Leiche von so einem Dharma moron interessiert sind. Entweder sie wollen ihn aus bloßer Rache, oder um den Körper so zu bestatten, sodass Samuel nicht seine Form annehmen kann.
So muss sich Amy von ihrem Mann verabschieden und nimmt ihm vorher noch den Ankh-Anhänger ab. Ein Hinweis auf Ägypten. Sawyer bekommt noch eine Woche dazu. In einem sehr tollen Gespräch überredet er Juliet die endlich gehen könnte zum Bleiben. Genial wie er meint: "You really gonna leave me here with the mad scientist and Mr. "I Speak to Dead People"? And Jin, who's a hell of a nice guy but not exactly the greatest conversationalist." Schön, dass sie am Ende doch für ihn bleibt.

FRIEDE, FREUDE, EIERKUCHEN

Da man in die Dharma Initiative offenbar ohne große Bewerbungen und Lebensläufe perfekt hineinkommt, wenn man sich mal eben eine gute Geschichte ausdenkt und mit dem Typ von der Begabtenschule verhandeln kann, bekommen die restlichen Losties nun Jobs in der Dharma Initiative und sind alle ziemlich zufrieden. Juliet hat es perfekt erkannt gehabt: "Locke said he was leaving to save us. The flashes have stopped. They're over. No more bloody noses. We're already saved." Jeder hat sein Glück gefunden. Juliet und Sawyer sind nun ein Paar. Miles ist sowieso das meiste egal, der ist froh etwas zutun zu haben. Daniel ist Forscher in der Außenwelt, das was er am besten kann. Gut Jin hat Sun verloren, aber er hatte Locke sowieso darum gebeten zu versprechen, dass sie nicht zurückgehen soll. Und wie wir erfahren sind drei Jahre auch eine lange Zeit genug um über jemanden hinwegzukommen. Noch dazu beseitigt Jin seine Sprachbarriere und hat endlich einen Job, der ihm auch gefällt und in dem er nicht gegen sein Gewissen handelt.
Alles ist also in bester Ordnung. Nun dieser Zustand hält bei Lost nie lange an, denn ausgerechnet jetzt sind Jack, Kate und Hurley zurück. Damit scheint es wieder Probleme zu geben und Konfliktpotential da zu sein. Wohl auch das ahnt Sawyer, als er die drei am Ende aus dem Dharma-Van aussteigen sieht.

BODYCOUNT

Da haben wir zwei Others und Paul.

Summe: ca. 532

FAZIT:
Diese Folge ist geradeso nocht gut wegen den sehr guten charakterlichen Momenten bei Sawyer, besonders zwischen ihm und Juliet. Ansonsten ist das der Beginn der schrecklichen Dharma-Handlung und schon hier wird mit dem Holzhammer an deren Entmystifizierung gearbeitet. So richtig passiert auch nur etwas in den ersten Minuten, danach plätschert das Ganze so vor sich hin. Das Ende deutet aber erst den richtig schlechten Teil an.

Sonntag, 29. November 2009

5/07 The Life And Death Of Jeremy Bentham (Erik)

Wenn mich jemand nach der traurigsten Folge von Lost fragen würde, es wäre wohl diese hier. Schon oft wurde das Schicksal des Charakters Locke angedeutet, aber in keiner Folge wurde es so brutal und konsequent umgesetzt wie in dieser. Das verwirrendste, wir glauben sogar noch Locke sei auferstanden, um nun endgültig zu triumphieren.

AJIRA ÜBERLEBENDE

Wie immer eigentlich, 99% aller Lost-Zuschauer gingen die beiden Neuen Caesar und Ilana, sowie die ganzen Ajiras mächtig auf dem Sack. Ich bin da mal wieder die Ausnahme der Regel, auch wenn ich Caesar furchtbar fand, aber gut der stirbt wenigstens bald.
Im Gegensatz zu 316 ist diese Auftaktszene voll gelungen. Caesar, der im alten Hydrabüro der Others nach Dingen sucht die nützlich sein könnten ist atmossphährisch sehr gut gemacht. Was er findet ist sehr interessant, Charlotte und Daniels altes Zeug, zum Beispiel die Karte, die sie damals zur Tempest geführt hat und weitere interessante Papiere. Auf dem einen ist deutlich zu lesen: "SPACE-TIME, REAL TIME, IMAGINARY SPACE, IMAGINARY TIME", wohl auch von Daniel und leider ein Hinweis darauf, dass man wohl die Zeit ändern kann. Wie immer, hoffentlich passiert das nicht. Dann findet Caesar auch noch seine spätere Mordwaffe, ein Gewehr unter dem Schreibtisch. Das hat schon Mafiamethoden mit denen Ben da wohl regiert hat. Sobald ihm jemand gefährlich geworden ist, hat er einfach unter dem Tisch heraus auf den Eindringling geschossen. Dann kommt Ilana herein und fragt nach, ob Caesar etwas gefunden hat. Etwas zu verschweigen und zu lügen hat schon den Losties nicht viel geholfen, Caesar auch nicht. Dadurch, dass er statt dem Gewehr Ilana eine Taschenlampe zuwirft geht er einen weiteren Schritt auf seinen Untergang. Zu genial, das ist eigentlich das erste Mal, dass wir diesen angeblich so wichtig eingeführten Charakter richtig handeln sehen und schon bereitet der alles für seinen Tod vor.
Ilana jedenfalls ist besorgt darüber, dass jemand Neues in einem Anzug aufgetaucht ist, an den sich niemand erinnern kann, dass er an Bord ist. Mit Roxanne hören wir gleich mal von einem Redshirt Ajira und das diese Person im Wasser stand, schöne Anspielung auf dem im Wasser stehenden Christian. Nebenbei sehen wir, dass Ajira 316 auf der Landebahn steht, die die Others damals gebaut haben. Damit ich zu der langweiligen Namaste-Folge überhaupt was sagen kann, werde ich erst dort Genaueres dazu erläutern. Desweiteren erfahren wir, dass für die anderen Jack, Kate, Hurley und Sayid tatsächlich verschwunden sind. Die erste Bestätigung, dass sie tatsächlich einfach rausgebeamt worden sind.
Sie begeben sich zum Lagerfeuer, wo jedimäßig verhüllt der Unbekannte sitzt. Es war wohl niemand überrascht, dass es sich um Locke handelt, aber jeder war überrascht, dass er wieder am Leben ist. "My name is John Locke." Das ist eine Lüge genauso wie Locke nicht am Leben ist. Samuel hat nach all den Jahren und Planungen endlich Lockes Gestalt annehmen können und hat sich unter die Ajiras gemischt, um Ben ausfindig zu machen. Die letzte Phase seines Planes ist eingeleitet.
Das wusste natürlich beim ersten Sehen keiner, alle dachten Locke wäre wirklich durch die Inselkräfte wiederauferstanden, besonders als er mit Genugtuung die Mango isst und so ehrlich davon redet, dass er in einem Anzug war, weil er beerdigt werden sollte. Außerdem erinnert er sich an das Sterben. Stopp mal! Seit wann war je einer der Losties ehrlich und hat frei heraus die Wahrheit erzählt. Schon hier hätten wir merken müssen, dass etwas faul ist. Der falsche Locke ab jetzt Flocke genannt sagt wohl nur deswegen frei heraus die Wahrheit um sein neues Wissen von der Person zu testen deren Gestalt er angenommen hat und um die Ajira Leute mächtig zu verwirren. Er wollte aber wohl vorallendingen beweisen, dass er wirklich Locke ist und nur wiederauferstanden ist, und alle Erinnerungen beibehalten hat. Geschickt gemacht von den Autoren.
Nebenbei erfahren wir noch, dass die alten Kanus wieder auf der Hydra-Insel sind und der Pilot und eine Frau zur Hauptinsel gefahren sind. Ohne großes Nachdenken wusste wohl jeder sofort, dass es sich nur um Sun und Frank handeln konnte.
"You asked what I remembered. I remember dying." Mit diesen Worten sehen wir nun den traurigen und brutalen Untergang des John Locke.

THE EXIT

Widmore ist vorsichtig geworden. Zwei bewaffnete Reiter reichen einfach nicht aus, um den Ausgang zu bewachen, so müssen eine Menge Kameras her und eine Stromleitung bis zu dem Hauptquartier. Ich habe nie einen Fehler darin gesehen, warum die Kameras bei Bens Teleportieren noch nicht da waren. Allerdings scheint reiner Schutz nicht Widmores Absicht gewesen zu sein die Kameras zu postieren. Er wusste wohl durch einen Traum von Samuel, dass Locke früher oder später zurückkehren würde und hat genau auf dem Moment gewartet an dem dieser das Rad dreht und am Ausgang rauskommt.
Mit gebrochenem Bein in der Wüste ist nicht so günstig, noch dazu ist Teleportieren nicht gerade sehr angenehm für den Magen und Locke erbricht nochmal alles. Noch dazu muss er bis tief in die Nacht herumliegen, ehe sich Widmores Leute bequemen ihn dann aber blitzschnell zu holen. Schon der Start dieser Rückkehr ist völlig verkorkst und wird nicht besser. In Anspielung an die Person, die er auf der Insel geopfert hat, wird ihm nun auch mit Stock und Tabletten das gebrochene Bein wieder gerichtet. Ein weiterer Hinweis, dass Locke bald geopfert wird im Dienste von Samuel. Es beobachtet ihn niemand anderes als Matthew Abbadon, der ihm einst schonmal den Hinweis gab an einem Walkabout teilzunehmen.
Als Locke wieder erwacht sitzt Charles Widmore persönlich vor ihm. Gleiche Szene mit jemanden, der vor einem Bett darauf wartet, dass eine Person aufwacht, haben wir dann später bei Ben und Flocke. "It's nice to see you again, John." Nach 50 Jahren so jemanden zu begrüßen ist schon arg seltsam, aber Widmore wird schon genau wissen, was er zu Locke sagen muss. Locke jedenfalls erkennt ihn nicht wieder und Widmore spricht von den seltsamen Zeitverstrickungen, die es Locke erlaubt haben, dass er ihn erst vor vier Tagen wirklich zum ersten Mal getroffen hat. Dann sagt ihm Widmore selber wie er heißt und er ist ganz schön überrascht. Immerhin sitzt die Person vor ihm, die ihm als eine der größten Bedrohungen für die Insel beschrieben worden ist. Locke fragt schließlich woher er gewusst hat wo er rauskommt und Widmore sagt einfach nur, dass dies der Ausgang ist. Vermutlich von Samuel eingeflüstert. Auch führt er an: "I was afraid Benjamin might fool you into leaving the Island, as he did with me. I was their leader." Wie wir sehen hat sich Widmore eher selbst von der Insel gebracht und Widmore kann es nur Recht sein, dass Locke nun auch die Insel verlassen hat. Ich denke nämlich, Widmore ist nur eine weitere Schachfigur von Samuel in seinem großen Plan. Dann erzählt er von seiner Zeit als Anführer: "We protected the Island peacefully for more than three decades. But then I was exiled... by him... just as you were." Ständig Kriege mit Dharma und deren Auslöschung halte ich nicht gerade für friedlich, da war Ben besser, dessen erster großer Konflikt erst mit den Losties begann und mit Widmores Leuten fortgesetzt wurde. Locke führt nun an, dass er freiwillig gegangen ist, dass er es gewählt hat. Wieder falsch, durch geschickte Beeinflußung und Manipulation ist er einfach gegangen. Widmore weiß auch sofort warum Locke zurück ist, doch dieser lügt. Danach berichtet er, dass die Oceanic 6 seit drei Jahren zurück sind, gelogen haben und wieder ihr normales Leben führen.
"I have to bring them back." Wie oft hat Locke das eigentlich schon diese Staffel gesagt? Widmore wird alles in der Macht stehende tun um ihn zu helfen, warum? "Because there's a war coming, John. And if you're not back on the Island when that happens, the wrong side is going to win." Für mich einer der besten Ankündigungen, die hoffentlich in Staffel 6 wahr wird. Locke muss natürlich auf der Insel sein, damit Samuel Jacob töten kann, nur das ist der Grund warum Locke zurückmuss.

MEET JEREMY BENTHAM

Den gleichen Humor den Lockes Mutter bewiesen hat, beweist nun auch Widmore, indem er Locke den Alias-Namen Jeremy Bentham gibt. Von seiner Mutter ist er betrogen worden, das gleiche passiert nun mit Widmore. Wenn es jemals eine Person gab, die Locke nie etwas Böses wollte so hat er sie davon gejagt, siehe Helen. Nun erfahren wir, dass alle Vorsichtsmaßnahmen von Ben nur eine Farce waren, Widmore wusste alles über sie und wo sie sich aufhalten. Schön wie Widmore sagt: "I'm deeply invested in the future of the Island, John. So, yes, I've been watching them. I wouldn't mention I'm involved in this. I can't imagine what they think of me, having listened to Benjamin's lies." Locke misstraut ihm natürlich, woraufhin Widmore etwas Geniales entgegnet: "I haven't tried to kill you. Would you say the same for him?" Zu Recht hinterfragt Locke die Söldner und das C4. "I needed Linus removed... so it could be your time." Das hat Widmore sogar irgendwie geschafft, aber es war bestimmt nicht seine Absicht Locke zu helfen. Er wollte eher wieder die Insel sich unter den Nagel reißen.
Zum zehntausendsten Mal hört Locke nun: "The Island needs you, John. It has for a long time." Nein nur Samuel braucht ihn für seinen Plan. Auch schön wie Locke dann endlich mal fragt: "What makes you think I'm so special?" Widmores Antwort: "Because you are." Wieder einmal das ganze Dilemma von Locke auf einen Haufen, ihn wird so fest eingeredet er sei special, ohne das er einen Grund kennt und sich ernsthaft hinterfragt, was das alles soll. So geht er mit der festen Überzeugung er sei auserwählt und besonders an die Aufgabe die Oceanic 6 zurückzuholen, dass er gar nicht daran denkt er könne scheitern. Als Matthew Abbadon ankommt sagt er noch einmal, dass Richard ihm gesagt hat er würde sterben. Widmore will aber alles in seiner Macht stehende tun um das zu verhindern. Es gelingt ihm nicht wirklich.
Zusammen mit Matthew Abbadon, der nur ein Angestellter von Widmore ist geht es nun auf dem Weg die Oceanic 6 zur Rückkehr zu überreden. Die Verabschiedung von Widmore ist auch so falsch: "Good luck, John, and godspeed."
Während der Autofahrt schlägt er ihm gleich mal vor, dass sie auch eine Person aus seiner Vergangenheit aufsuchen können, Locke will davon aber noch nichts wissen.

0:1, 0:2

Also besucht er zuerst Sayid in Santo Domingo, der sich nach seiner Hitman-Zeit bei Ben als Bauarbeiter versucht. Von ihm kriegt Locke gleich den ersten Korb. Er wird nicht zurückgehen, auch nicht aus dem Grund aus dem Locke es ihm nennt, da er bereits manipuliert worden ist, um zu glauben er beschütze diese Leute.
"So who is manipulating you, John?" Wieviele Personen könnte man da jetzt aufzählen, eine ganze Menge, aber im Moment zählen wohl nur Widmore und Samuel. Locke merkt es wie immer noch nicht und meint: "This is coming from me, nobody else. I know you, Sayid. And deep down in your heart, you know we never should've left the Island." Dann erzählt Sayid von Nadia und wie er sie verloren hat. An dieser Stelle ist klar, dass Locke versagt hat, denn was kann er auf Sayids Frage entgegnen: "Why do you really need to go back? Is it just because you have nowhere else to go?" Nichts, er macht ihm nur ein Angebot dem Sayid nie nachkommt, im Gegenzug macht aber Sayid ihm eines der besten Angebote überhaupt. Mit dem Ganzen aufhören und einfache Arbeiten verrichten. Dies wird nur nie passieren.
Als Nächstes besucht er Walt in New York. Für mich eine der besten Begegnungen mit, besonders da sie von diesem herrlichen Locke-Theme untermalt worden ist. Walt hat von ihm geträumt und das er in einem Anzug von ein paar Leuten an einem Strand bedroht wird. Könnte ein Hinweis sein, welches Flocke blüht, nachdem sich herausstellt, dass Jacob tot ist. Nun Walt möchte nur etwas über seinen Vater wissen, doch anstatt, dass ihm Locke die unangenehme Wahrheit sagt, lügt er nur und schickt Walt mit: "I just wanted to make sure you were okay." weg. Ich fand das sehr gut von Locke, dass er Walt nicht wieder so etwas zumuten möchte und stattdessen weiter sein Leben leben lässt. Verrückt vielleicht hätte er Walt überzeugen können zurück zur Insel zu gehen. Abbadon ist langsam besorgt darüber, dass Locke keinen Erfolg hat. Locke natürlich, der sich nicht eingestehen kann, dass er wohl scheitern wird: "I only need to convince one. And if I can do that, the rest will come. And maybe I was mistaken, but I thought you were my driver." Außerdem möchte er Helen noch einmal besuchen.
Wer beobachtet die beiden übrigens? Ben wiedermal, der sich nun an ihre Fersen heftet und auf die günstige Gelegenheit wartet, um Abbadon auszuschalten, sodass er Locke wieder manipulieren kann.

0:3, 0:4

Die Hurley-Szene ist genial. Völlig relaxt malt er sein Bild weiter, als Locke ankommt, weil er glaubt, dass er tot ist. Als er dann aber merkt, dass er wirklich hier ist, flippt er aus. Locke fragt ihn, ob er zurück zur Insel will und Hurley ist erst einmal verwirrt. Er meint aber auch, dass alle zurückmüssen, doch Hurley nennt ihn vernünftige Gegenargumente: "I'm sorry, dude. I don't think that's gonna happen. Jack's a doctor now, and--and Sun's, like, got her baby, and Kate's got Aaron." Als Hurley danach Abbadon bemerkt, dem er schon einmal begegnet ist und Locke meint er wäre mit ihm zusammen, flippt Hurley endgültig aus und lässt sich wegführen.
Danach haben Abbadon und Locke ein Gespräch darüber, was denn nun Abbadon überhaupt für Widmore macht und wir erfahren, dass er Leute dorthin bringt, wo sie hinsollen. So hat er Locke auf den Walkabout gebracht, durch dem er mit dem Flugzeug auf der Insel abstürzen konnte. Womöglich ausgelöst durch Träume von Samuel und dem Zeitreisetwist.
Kate ist nun die nächste und die nächste Niederlage von Locke. Die hat Aaron und möchte möglichst nicht zurück auf die Insel, auch nicht für Sawyer. Für sie gilt wohl das gleiche, sie hat ihn einfach schon vergessen. Danach wirft sie Locke vor, dass er nie jemanden geliebt hat, doch dieser verneint es und weist auf Helen hin. Locke erklärt nun genau, warum es nicht geklappt hat: "I was angry. I was... ob-obsessed." Sein großes Problem, welches ihm immer bei Menschen passiert ist, die ihn nicht ausnutzen wollten, sondern wirklich gemocht haben. Kate hat somit absolut Recht: "And look how far you've come." Gibts doch gar nicht, schon der zweite gute Kate-Spruch nacheinander.

ABBADONS TOD UND DAS 0:5

Nach der Begegnung mit Kate möchte Locke nun unbedingt Helen besuchen. Abbadon sträubt sich etwas dagegen, da er genau weiß, was mit ihr passiert ist, doch Locke bleibt hart und schlägt den nächsten Nagel in seinen Sarg. So fahren sie zu dem Friedhof und Locke stellt fest, dass die einzige Frau die er je geliebt hat tot ist. Interessanterweise ist sie an einem Gehirnaneurysma gestorben, bekanntermaßen das an welches alle Zeitreisenden ohne Konstante sterben. Danach haben Abbadon und Locke mal wieder eine Unterhaltung über das Schicksal. Abbadon meint: "Helen is where she's supposed to be. As sad as it is, her path led here. And your path, no matter what you did or what you do, your path leads back to the Island." Locke meint daraufhin, dass es so klingt, als wäre das alles unvermeidlich. Ist es, schließlich muss WHH greifen. Desweiteren spricht Abbadon von Lockes vermutlichen Tod: "Mr. Widmore told me Richard Alpert said that you were going to die. So you tell me, John. Is that inevitable, or is it a choice?" Für Samuels Plan ist es unvermeidlich, für Locke war es eine Wahl und er entscheidet sich für den Selbstmord. Trotzdem fährt er Abbadon deswegen an: "What, you think I wanna die? How is that... how could you possibly think that's a choice?" Lockes Dilemma ist, dass er weiß, dass er sterben wird und schließlich diese letzte Option tatsächlich zieht, weil er trotzdem noch irgendwie glaubt alles wendet sich zum Guten. Er ist kurz davor an sein Ende zu gelangen.
Doch vorher wird ihm die nächste Bezugsperson in der Außenwelt genommen. Ben hat perfekt auf dem Moment gewartet und erschießt nun Abbadon, sodass dieser Locke nicht mehr beeinflußen kann. Es ist der erste Schritt auf dem Weg ein letztes Mal Kontrolle über Locke zu gewinnen. Dieser gerät nun in einen Autounfall und wird in das San Sebastian Krankenhaus eingeliefert.
Dort trifft er natürlich auf niemand anderen, als auf Jack. Zwischen diesen beiden gab es immer die denkwürdigsten destiny-Dialoge und dieser wird einer der letzten sein. So beginnen die letzten Schritte von Lockes Scheitern, als er auf diese Frage: "You were in a car accident and you were brought into my hospital. What are you doing here?" antwortet: "We have to go back." Jack kann das womöglich gar nicht mehr hören und lacht nur darüber. Wieder fügt er an: "Jack, the people I left behind need our help. We're supposed to go back--" und Jack vollendet es mit: "--because it's our destiny? How many times are you gonna say that to me, John?" Locke führt ein völlig falsches Beispiel für das Schicksal an und wir merken, dass es eigentlich gar nicht existieren kann, solange es niemanden gibt, der daran glaubt. Jack glaubt nicht daran und als Locke ihm sagt, dass ihn jemand töten will, weil er wichtig ist, sagt Jack die Worte zu ihm, die man Locke schon die ganze Serie, besonders beim Rewatch am liebsten entgegenschreien würde: "Have you ever stopped to think that these delusions that you're special aren't real? That maybe there's nothing important about you at all? Maybe you are just a lonely old man that crashed on an Island. That's it. Good-bye, John." Genauso ist es nämlich letztendlich.
Auch Lockes letzter Versuch scheitert Jack zu überzeugen, als er seinen Vater erwähnt. Schon fies, dass uns die Autoren glauben lassen, Locke hätte damit noch Erfolg. Nun Jack wehrt auch das ab, führt an sein Vater wäre tot. Womit er Recht hat und Locke führt ein letztes Mal an: "Jack, please, you have to come back! You're the only one who can convince the rest of 'em. You have to help me! You're supposed to help me!" Jack zieht nun ein für alle Mal einen Schlussstrich: "John, it's over! It's done. We left, and we were never important. So you... you leave me alone. And you leave the rest of 'em alone!"
Viele sehen hier haufenweise continuity Fehler. Ich nicht, es gab bestimmt noch ein weiteres Gespräch zwischen Locke und Jack, indem Locke davon erzählt, dass die anderen in Gefahr sind und Ben zurück von der Insel ist. Das zusammen mit zunehmenden Erscheinungen von seinem Vater werden Jack verrückt genug gemacht haben, sodass er Locke dann doch glaubt.

DIE ENDGÜLTIGE NIEDERLAGE

Für ihn ist es nun endgültig zu spät und es folgt eine der wohl besten Lost-Szenen, ist sie doch gleichzeitig das Ende der Locke-Ben Szenen. In einem hässlichen kleinen Hotelzimmer schreibt Locke seinen Abschiedsbrief an Jack, wirft Widmores Handy in den Müll und fängt an alles für seinen Selbstmord vorzubereiten. Es ist unglaublich emotional, wie er dann auf der Tischkante steht und kurz davor ist den letzten Schritt zu gehen. Zugegeben ein Selbstmord ist kein ehrenhafter Tod, aber es hätte dennoch etwas Würdevolles an sich gehabt. Nichtmal das bleibt ihm, als Ben in das Zimmer stürmt und ihn geradeso noch davon abhält. Er fällt ein letztes Mal auf ihn rein, als er fragt: "What do you want from me?!" antwortet Ben zunächst: "Please, let me help--" Stimmt überhaupt nicht. Locke wird wütend und möchte eine richtige Antwort haben, also antwortet Ben: "I'm trying to protect you." Eine noch größere Lüge, denn er will nur Informationen von ihm haben. Dann dämmert es bei Locke und er merkt, dass Ben es war, der Abbadon erschossen hat. Ich glaube das ist das erste Mal, dass Ben zu ihm ehrlich ist, als er sagt: "Yes. Yes, I did." Aber danach geht das Lügen wieder los: "But it was only a matter of time before he tried to kill you. I was just trying to get to you, but you drove off and crashed." Töten wollte er ihn wohl nicht, Ben musste ihn aus dem Weg haben, damit er Locke wieder manipulieren konnte. Danach weist ihn Ben daraufhin, dass er für Widmore arbeitet und sehr gefährlich ist. Locke aber meint, dass Widmore ihm geholfen hat, woraufhin Ben meint: "No, John, he used you. He waited till you showed up so that you could help him get to the Island. Charles Widmore is the reason I moved the Island! So that he could never find it again, to keep him away so that you could lead. You can't do this. If anything happens to you... John, you have no idea how important you are. Let me help you." Ist schon fies, wie Locke von beiden Seiten massiv manipuliert wird und immer wieder darauf reinfällt? Da Ben der bessere Manipulator ist fällt er auf ihn rein. In den letzten Minuten seines Lebens sieht er es nun ein: "I'm a failure.", auch Ben kann ihn davon nicht abbringen, weil er es nicht geschafft hat einen zu überzeugen. Daraufhin berichtet ihm Ben davon, dass Jack ein Ticket gekauft hat für Los Angeles nach Sydney. Zumindest ihn hat er überzeugt und kann nun auch den Rest überzeugen. Locke, der mittlerweile in Tränen vor seinem größten Widersacher zusammenbricht und noch mehr Würde verliert als ohnehin schon wird ein letztes Mal darauf hingewiesen wie wichtig er doch ist: "John... you can't die. You've got too much work to do. We've gotta get you back to that Island so that you can do it." Ben braucht exakt noch zwei Informationen von ihm und Samuel seinen Körper, sonst ist Lockes Wichtigkeit schon fast vorbei.
Die erste bekommt er gleich mal, als er den Besuch bei Sun vorschlägt. Locke gibt Ben unwissentlich den Hinweis und Trumpf, um Sun von der Rückkehr zu überzeugen, als er erwähnt, dass Jin noch am Leben ist. Er hat ihm nur versprochen Sun nicht von der Rückkehr zu überzeugen. "A promise is a promise." Solche Worte von Ben, widersprüchlicher geht es gar nicht, dennoch bedankt er sich sogar bei ihm. Ein "Thank you.", als eines seiner letzten Worte an Ben, wie schlimm und einfach ist dieser Mann nur zu manipulieren. Ben bekommt auch die letzte Information heraus, den Namen Eloise Hawking, die Person die ihnen helfen wird, dass alle wieder zurück zur Insel kommen. Ben hat wohl immer gewusst, wo sich Miss Hawking aufhält, aber er brauchte von Locke die entscheidende Information, dass sie es ist, die ihnen zur Rückkehr verhelfen wird.
Lockes letzte Worte: "Do you know her?". Ben mit Kabel in der Hand antwortet nur: "Yes, John. I know her." Mit einer überraschenden, plötzlichen Brutalität erwürgt nun Ben Locke. So stirbt eine, der in den Augen des Zuschauers wichtigste Person von ganz Lost: Unwürdig nach gescheitertem Selbstmord in einem hässlichen Hotelzimmer, erwürgt durch seinen größten Widersacher. Es ist aber konsequent, denn wenn man sein ganzes Leben betrachtet, so ist er immer wieder manipuliert und betrogen wurden, immmer unter dem Vorwand er sei auserwählt und besonders. Letztendlich ist Locke nur eine wichtige Figur in Samuels Plan gewesen.
Ben hat nun genügend Zeit noch alles wie einen Selbstmord aussehen zu lassen, eigentlich die Höchststrafe, genial wie er das macht und schließlich den Ring an sich nimmt. Seine letzten Worte an Locke: "I'll miss you, John. I really will." Er wird wohl nie wieder auf eine Person treffen, die er so leicht manipulieren und nach seinem Willen tanzen lassen konnte.

HE'S THE MAN WHO KILLED ME

Was ist das Oberfiese an dieser Folge? Wir kehren zurück auf die Hydra-Insel in das Jahr 2008 und sehen einen munteren Locke, der Caesar alles über die Dharma Initiative erzählt und das er schon einmal auf der Insel war. Genial fand ich dabei: "The timing would just confuse ya." Doch es ist nicht Locke und geschickt versucht er nun herauszufinden, wo Ben ist, indem er sich scheinbar dafür interessiert, wie er hierhergekommen ist. Von der Hauptinsel aus über das Wasser würde ich mal sagen. Caesar spricht nun von den Leuten die verschwunden sind und erinnert sich besonders an Hurley. Er denkt er wisse nun wie er zurückgekommen ist und bräuchte eine Passagierliste um sich sicher zu sein. Doch Caesar meint die hätte der Pilot auch mitgenommen. Fand es schon immer seltsam, warum Frank die Passagierliste mitnimmt aber egal. Flocke fragt nochmal nach, ob sich alle Personen hier befinden und Caesar deutet auf die Verwundeteten. In einer genialen Schlussszene mit dem bis dato besten Cliffhanger sehen wir nun, dass sich Ben unter diesen Verletzten befindet. Flocke weiß natürlich genau wer er ist: "He's the man who killed me."

BODYCOUNT

Helen ist an einem Gehirnaneurysma gestorben und Abbadon wird von Ben erschossen. Das alles wirkt klein, im angesichts der Tatsache, dass in dieser Folge einer der wichtigsten Lost-Charaktere überhaupt stimmt. R.I.P. John Locke!

Summe: ca. 529

FAZIT:
Das ist eine der besten, traurigsten und emotionellsten Charakter-Folgen überhaupt, deren ganze Bedeutung man aber erst nach The Incident wirklich bewusst wird. Mit Locke stirbt hier einer der Hauptcharaktere auf unwürdige aber konsequente Art und Weise. Die ganze Folge lang zeigt noch einmal das ganze Schicksal dieses Charakters.
Somit ist diese Folge ein Meilenstein von ganz Lost, sie ist noch was einer der letzten guten Folgen dieser Staffel, ehe jetzt erst einmal viermal Dharma-Langeweile kommt.

Samstag, 28. November 2009

5/06 316 (Erik)

Da haben wir sie nun die erste mittelmäßige Folge der 5.Staffel. Diese ganze Rückkehrgeschichte ist viel zu konstruiert und nahe daran vollkommen ins Lächerliche zu gleiten. Noch dazu wird in der Erzählweise ein ziemlich dummer Fehler gemacht.

PREVIOUSLY ON LOST

Ich habe lange auf dem Moment gewartet, wann es mal perfekt wäre sich über diesen Mist aufzuregen. Nun ist es soweit. In 100% aller Fällen ist dieses Previously on Lost das sinnloseste am Beginn an einer Lost-Folge überhaupt. Jeder Nerd kennt sowieso alle Folgen davor in und auswendig, jeder Newbie wird mit diesen paar Szenen nicht sehr viel anfangen können. Noch dazu ist dieser Mist meistens der Grund, warum mir ein geteiltes und geschnittenes Finale erhalten. Was hat das mit dieser Folge zutun? Es zerstört komplett die Atmossphähre des aufwachenden Jack. Das hätte perfekt funktioniert, ohne diese sinnfreie Zusammenfassung vorangehender Folgen.

ALLES AM ANFANG?

Atmossphähre zwar zerstört, aber irgendwie wirkt es dennoch genial, als wir Jack genauso aufwachen sehen, wie zu Beginn von Lost. Ein Kreis schließt sich damit und deutet daraufhin, dass dies bis zum Ende von Lost nicht wieder aufgegriffen wird. Geschickt haben die Autoren nun schon drei mögliche Enden ausgeschlossen, Jack wacht am Ende im Dschungel auf, alles ist nur ein Traum von irgendjemanden und sie sind alle gestorben bei dem Absturz. Kenne keine andere Serie, die sowas mit einbearbeitet.
Im Gegensatz zum ersten Absturz hält Jack dieses Mal ein Stück Papier in der Hand, die Hälfte von Lockes Abschiedsbrief. Diese geteilte Papier deutet für mich daraufhin, dass es erstens gar nicht wirklich notwendig war, dass Jack zurückkehrt um die anderen zu retten und zweitens das er nicht einmal in der richtigen Zeit gelandet ist. Naja vielleicht interpretiere ich auch zuviel hinein. Dann hört Jack jemanden schreien und macht das was er auch schon beim letzten Absturz getan hat, sofort versuchen jemanden zu retten. Hier nun der nächste große Fehler der Szene, in dem See ist ausgerechnet Hurley, der Stand 5/05 so weit von einer Rückkehr zur Insel war, wie Ben davor ein ehrlicher, demütiger Mensch zu sein, der alle anderen aus reiner Nächstenliebe hilft. Jack stürzt sich heldenhaft in den See. Was hätte ich gefeiert, wenn der an dieser Stelle nicht so tief gewesen wäre und ihn es gleich mal den Kopf zertrümmert hätte. So kann er Hurley retten und findet gleich die nächste Person, die Stand 5/05 keinen Bock hatte zur Insel zurückzukehren, Kate. An dieser Stelle muss klar sein, dass sie alle zurück sind, wohl auch Sayid. Deshalb wirkt der ganze Rest der Episode nur lückenfüllend und zum Teil kein bisschen überraschend. Was da manche als beste Folge und supergenial sehen, werde ich wohl nie verstehen. Alle drei merken, dass sie zurück sind und der Zuschauer fragt sich wie das nun abgelaufen ist. Bis hierhin ist die Folge noch auf dem Niveau der anderen.

THE LAMP POST

Darf ich wieder was völlig Bescheuertes ansprechen bei Lost. Sind meine Recaps also los: Das Wiederholen und Wiederkäuen von alten Szenen der vorhergegangenen Folge mit etwas anderer Musik und Blickwinkeln. Ich habe manchmal das Gefühl das wirkt extra für den 08/15 Dummie Zuschauer gemacht damit dieser auch ja kapiert, dass es von dort an weitergeht.
Miss Hawking führt also die kleine Gruppe hinunter zu der Lamp Post. Diese ganze Aufmachung war sehr gut gemacht und auch die ungläubigen Blicke der anderen, als sie bemerken, dass sie sich wieder in einer Dharma-Station finden. Am besten war dann der Moment, als sie den Raum mit den Pendel erreichen, den voll beschriebenen Tafeln und den sich ständig ändernden Koordinaten. Mächtig wurde meine Neugier geweckt, als Jack fragt was dieser Ort eigentlich ist und Miss Hawking antwortet: "The DHARMA Initiative called it the Lamp Post. This is how they found the island."
Danach war es vorbei mit einer guten Folge, denn von nun an wirkte das ganze viel zu konstruiert und in die Länge gezogen. Wenigstens kommt noch ein genialer Dialog:
Jack: "Did you know about this place?"
Ben: "No. No, I didn't."
Jack: "Is he telling the truth?"
Eloise: "Probably not."
Genial, wie sie das sagt und Bens Blick darauf. Ich kann mir schon vorstellen, dass er von dieser Station wusste, aber nicht wie er sie benutzen sollte, um zurück zur Insel zu gelangen. Danach holt sie einen Ordner heraus und erklärt erst einmal von der Tasche an elekromagnetischer Energie über der diese Station gebaut worden ist und diese Tasche ist mit vielen anderen auf der Welt verbunden. Die Erbauer waren aber nur an der Insel interessiert. Im übrigen durch das Armeefoto und der Tatsache, dass das wohl die erste Dharma-Station überhaupt war, ist die Dharma Initiative wohl im Auftrag des US-Militärs mit der Suche nach der Insel betraut worden. Offenbar haben sie gemerkt, dass die Insel für was Besseres verwendet werden konnte, als ein Testgebiet für eine Wasserstoffbombe.
Erst mit Hilfe des Pendels, dass ein sehr schlauer Bursche baute (wohl eher nicht Daniel), fingen sie die Suche richtig an, als sie nicht bestimmten wo die Insel ist, sondern wo sie sein wird. Jack versteht das nicht so ganz und Miss Hawking erklärt ihn von den event windows, die sich mittels komplizierter Gleichungen berechnen lassen und mit ziemlicher Sicherheit sagen können, wo die Insel ist. Ihr Zeitfenster schließt sich in 36 Stunden, kapier nur ich nicht warum da zu Beginn 46 Stunden vorher dastand?
Dann endlich meldet sich Desmond zu Wort und hat einen seiner besten Auftritte überhaupt meiner Meinung nach. Er merkt nun, dass alle zurück zur Insel sollen und will nur seine Nachricht übermitteln. Schön wie er genau das richtige sagt: "I came here to deliver a message. [To Eloise] Daniel Faraday--your son--sent me here. He wanted me to tell you that he and all the people on the Island need your help. He said that only you could help them. He didn't say Jack. He didn't say Sun. He didn't say Ben. He said you." Miss Hawking antwortet darauf: "But I am helping, dear." Für jemanden, der seinen eigenen Sohn opfert, damit alles so eintrifft wie geplant ist das eine sehr heuchlerische Aussage. Desmond jedenfalls sieht seine Aufgabe als erfüllt an und will gehen, doch Miss Hawking hält ihn zurück: "I'm sorry to have to tell you this, Desmond, but the Island isn't done with you yet." Offenbar schon, denn ich glaube nicht, dass Desmond noch einmal zurückkehren wird, aus was für einen überaus sinnvollen Grund dann auch immer.
Deswegen gehört sein Ausbruch danach für mich zu einen der besten Monologe der ganzen Serie: "This woman cost me four years of my life--four years that I'll never get back because you told me that I was supposed to go to the Island! That it was my bloody purpose! You listen to me, brother, and you listen carefully. These people--they're just usin' us. They're playing some kind of game, and we are just the pieces. Whatever she tells you to do... ignore it. You say the Island's not done with me? Well, I'm done with the Island." Er hat sowas von Recht, dass sie nur Teile in einem Spiel der großen sind und gibt eigentlich den richtigen Rat. Das ganze einfach mal zu ignorieren. Er jedenfalls schafft es und rauscht ab.
Miss Hawking wenig beeindruckt zeigt nun Jack die Akte und das er Ajira Flug 316 nehmen muss, um zurück zur Insel zu kommen. An dieser Stelle geht nun der konstruierte Mist los, es müssen exakt die Umstände hergestellt werden, unter denen sie das erste Mal abgestürzt sind, in meinen Augen Riesenschwachsinn. Nach WHH kann gar nichts schiefgehen und egal wie sehr sie die Umstände nachstellen, trifft alles so ein wie es soll.

DER SCHUH-UNSINN

Den größten Quark dieser Folge war es, als Miss Hawking Jack noch einmal in ihr Büro holt und dazu überredet, dass es nur klappt wenn John Locke etwas von seinem Vater trägt. Und wenn nicht? Fällt dann der Leichnam auseinander und die Welt geht unter? Jack hat genau die richtige Antwort: "This is ridiculous." Ich kann mir nur vorstellen, dass sonst Samuel nicht in der Lage wäre Lockes Form anzunehmen, wenn er nicht etwas von den Sachen seiner derzeitigen Form trägt. Das hört sich aber genauso schwachsinnig an, wie das ganze überhaupt. Nun ja Miss Hawking hält Jack einen Vortrag, dass er es einfach ausprobieren und einfach mal daran glauben soll, dass es klappt. "John is going to be a proxy. A substitute." Ganz wichtig, Locke wird tatsächlich ein Austausch sein, nämlich für Samuel, der nun seine Christian-Form mit der Locke-Form tauschen kann und nur darum geht es.
Wenigstens Ben sorgt wieder für Aufheiterung bei mir. Finde es genial, dass der Mann der so ziemlich gegen alle 10 Gebote verstoßen hat, betend in einer Kirche sitzt und dann sogar noch eine Art Gottesdienst erweist. Er erzählt eine tolle Geschichte dann von Thomas dem Apostel und wie dieser vom Glauben überzeugt werden konnte, das alle irgendwann von etwas überzeugt werden. Danach macht er sich auf, um Gott wieder einen äußerst frommen Dienst zu erweisen, einen Menschen zu töten.
Die nächsten Szenen zählen für mich mit zu den schlechtesten überhaupt. Jack an einer Bar, der von einem Altenheimleiter angerufen wird und darauf hingewiesen wird, dass sein Großvater schon wieder abhauen wollte. Irgendwie schon seltsam, wie alle in diese nutzlose Figur irgendwas Wichtiges hineininterpretieren. Mein Favorit ist immer noch, dass Ray Jack selbst ist, weil sich die Schauspieler etwas ähnlich sehen. Von verwandtschaftlicher Ähnlichkeit scheinen die keine Ahnung zu haben, Schwachsinn hoch 10 das Ganze. Von ihm jedenfalls bekommt er nun die Schuhe, die er Locke anziehen soll und geht nach Hause. Schon genial, dass Jack es unter einem Zeitdruck von 70 Stunden, indem er Hitmans das Leben rettet, in Begräbnisinstituten einbricht, Anwälten folgt, sich an Piers mit alten Freunden trifft und schließlich sogar noch eine Kirche besucht, die Zeit gefunden hat seine ganze Wohnung aufzuräumen. Respekt, Jack!
Jedenfalls kommt bald Kate hinzu. Jetzt müsste ich eigentlich darüber schreiben, wie sehr die mir doch auf die Nerven geht. Ist aber nicht der Fall, von Folge zu Folge bessert sich Kate in dieser Staffel. Sie hat Aaron abgegeben, um auf der Insel ihre wahre Mutter zu suchen, aber man sieht ihr deutlich an, dass ihr die Entscheidung schwerfiel und deswegen bittet sie auch Jack darum nie wieder über Aaron zu reden. Natürlich fängt die Hälfte aller Lost-Fans wieder davon an, dass sie eine Kindsmörderin sei, glücklicherweise ist dem nicht so. Trotzdem alte Nervmuster sind noch zu erkennen, sofort fällt sie über Jack her. Ich kann Rummachszenen zwischen den beiden einfach nicht ausstehen.
Am nächsten Morgen verabschieden sich die beiden wieder, während Ben anruft. Dieser ist blutüberströmt und durchnässt, das Resultat von seinem Versuch Penny zu töten und bittet Jack darum Locke abzuholen.
Simon;s Butcher Shop ist natürlich eine geniale Namenswahl, hieß doch Charlies Vater Simon und war Fleischer. Nun dort angekommen, bittet er Jill darum ihn zu seinem Sarg zu führen. Nun folgt wenigstens eine tolle emotionale Szene, bei der Jack Locke seinen alten Schuhe abnimmt und ihm die von Christian anzieht. Dabei sagt er schön: "Wherever you are, John... you must be laughing your ass off that I'm actually doing this. Because this... this is even crazier than you were." Wie Recht er doch hat und ich glaube Lost wird sowas auch so schnell nicht mehr steigern können. Noch besser war es aber dann, als er Locke seinen Abschiedsbrief mit den Worten: "And here. You can have that back. I've already heard everything you had to say, John. You wanted me to go back. I'm going back." zurückgibt und dann den Sarg mit den Worten "Rest in Peace" schließt. Eine tolle Abschiedsszene zwischen den beiden, die sich größtenteils nur verachtet haben und erst mit dem Tod versteht Jack Locke. Hier gefiel mir der Werdegang von Jack ganz gut.

AJIRA 316

Die Konstruiertheit geht weiter. Wieder mal befindet sich Jack im Streitgespräch mit einem Bediensteten um den Transport eines Sarges. Schön ist wie er dann am Ende sagt: "He was, uh, a friend." Kurz darauf sehen wir Caesar zum ersten Mal, einen großangekündigten Charakter bei dem die Autoren endlich einmal ihren nicht genehmigten Jack-Wunsch durchsetzen konnten. Kate ist am Flughafen, genauso Sun und nun auch Sayid, der von der zweiten neu eingeführten Person Ilana in Handschellen an Bord geführt wird. Offenbar handelt sie im Auftrag von Jacob und es scheint noch sehr wichtig zu sein, dass Sayid auch mit an Bord kommt. Mal sehen was da noch kommt in Staffel 6. Bei Hurley wissen wir, dass er persönlich von Jacob angeheuert worden ist, mitsamt mysteriösen Gitarrenkoffer. Der will überhaupt nicht, dass jemand Unschuldiges an Bord kommt und kauft gleichmal alle Sitze. Jack ist erfreut Hurley zu sehen, doch dieser verrät ihm nicht, woher er von dem Flug weiß. Komisch, Hurley ist doch sonst nicht so verschlossen.
So gehen sie also alle an Bord und sind bereit zur Insel zurückzukehren. Einer fehlt noch und das ist Ben, der im letzten Moment die Maschine betritt. Die Art und Weise in der sich Hurley dagegen wehrt, dass er mit an Bord kommt, deutet mit daraufhin, dass Jacob nicht wollte, dass Ben mitkommt. Verständlich immerhin wird der ihn dann ermorden.
Das Flugzeug hebt ab und alle befinden sich auf der Rückkehr und Jack redet mit Kate über den seltsamen Umstand, dass auch Sayid und Hurley dabei sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal ein genialer Kate-Spruch: "They bought a ticket." Genauso meint sie, dass sie alle in einem Flugzeug sind, aber nicht wirklich zusammen. Das bleibt auch später so, denn Sun wird von den anderen getrennt. Als schließlich der Kapitän eine Ansprache hält, merkt Jack, dass sich ein weiterer Bekannter an Bord befindet, Frank. Dieser hat vor einiger Zeit hier angeheuert und Jacob oder sonstwer hat es wohl so eingerichtet, dass er genau diesen Flug bekommt. Mit Totalrasur ist er zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch ihm fällt beim Blick auf die erste Klasse gleich auf, dass etwas nicht stimmt. Genial seine Feststellung: "We're not going to Guam, are we?"

DER KONSTRUIERTE BEAM FLASH

Ben ist von allen am ruhigsten. Ihn interessiert es sowieso nicht, was aus den anderen Passagieren wird und als das Flugzeug länger unterwegs ist liest er einfach ein Buch. Auf Jacks Frage wie er das machen kann, antwortet er mit einer seiner genial gelogenen Sprüche: "My mother taught me. I can read, Jack, because it beats what you're doing." Jack wartet nur darauf, dass etwas passiert und als er Ben fragt, deutet dieser nur daraufhin, dass er es war, der noch bei Miss Hawking war. Danach spricht er von Locke und fragt Ben: "Did you know that Locke killed himself?"
"No. No, I didn't.", natürlich weiß er es viel besser, denn Locke hat sich gar nicht selbst umgebracht. Dann sprich er von dem Abschiedsbrief, den er vor dem Abflug von der Stewardess wieder bekommen hat und glaubt, dass dieser ihm solange folgt, bis er ihn wirklich liest. Ben meinte er wäre besorgt, dass in dem Brief steht, dass er Schuld ist an Lockes Tod. Jack fragt Ben daraufhin: "Was it my fault?" Ben verneint das, denn er ist es ja der an Lockes Tod Schuld ist. Ben geht danach aufs Klo und Jack liest den Brief schließlich, der nur aus einem einzigen Satz besteht: "I wish you had believed me." Fand das Ganze sehr emotional, besonders da Jack erst jetzt die Nachricht liest, da er voll davon überzeugt ist, was Locke ihm gesagt hat. Jack gehen wohl nun so einige Gedanken durch den Kopf und das Locke wohl noch leben würde, wenn er von Anfang an ihm geglaubt hätte.
Nun direkt danach beginnt der Flash, doch ehe es soweit ist mache ich mir tatsächlich die Mühe die Gemeinsamkeiten zwischen Oceanic 815 und Ajira 316 aufzuzählen: Es ist wieder ein Gefangener an Bord, der von jemanden bewacht wird; erneut ist ein Leichnam in einem Sarg an Bord; Hurley hat genau wie Charlie einen Gitarrenkoffer bei sich; mit Ben kommt diesmal fast wieder einer der Passagiere zu spät; Jack trägt wieder einen Anzug; es gibt wieder eine Menge unwichtiger Passagiere an Bord und wieder geht jemand kurz bevor die Katastrophe beginnt auf das Klo.
Ein Flash also beamt nun Jack, Kate, Hurley und Sayid nach draußen und zurück in das Jahr 1977. Ich glaube mehr konstruieren kann man nicht und ich finde das irgendwie höchst lächerlich. Kann es aber geradeso noch wegen WHH vereinbaren. Unlogisch: Wenn schon die vier rausflashen, warum landen sie ziemlich sanft auf der Insel, obwohl sie eigentlich mehrere Kilometer aus dem Himmel stürzen würden? Genauso warum nun Sun nicht miflasht? Hoffe mal, dass wird noch halbwegs vernünftig erklärt, zur Not mit einem Jacob, der im Tempel sitzt und die alle einzeln rausbeamt. Noch dazu wirkt die Trennung von so vier dicht sitzenden Passagieren völlig bescheuert. Bei dieser Rükkehrgeschichte haben die Autoren wirklich das Maß überspannt.
Der Cliffhanger mit einem Jin im Dharmaanzug und frischem Dharma-Van, der mit einer Waffe auf die drei zielt, deutet den schlechtesten Handlungsstrang dieser Staffel an. Mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke, was für schlechte Folgen noch auf mich zukommen.

BODYCOUNT

Einer der wenigen Staffel 5 Folgen in der niemand stirbt.

Summe: ca. 526

FAZIT:
Genau 5 Minuten dieser Folge fangen die Grandiosität der ersten fünf ein, danach geht es rapide bergab. Die so wichtige Miss Hawking hält nur einen Ordner mit Flügen hin und losgeht es mit langweiligen, völlig konstruierten, zum Teil lächerlichen Handlungen und Aktionen. Wenigstens sorgt Ben für einen Hochgenuss, ein paar emotionelle Szenen und die Tatsache, dass die off-island Handlung ein Ende hat. Trotz allem ist diese ganze Folge nur Mittelmaß, besonders da deren Ende die grausame Dharma-Handlung ankündigt.

5/05 This Place Is Death (Erik)

Vorzeitig erreicht Staffel 5 einen Höhepunkt. Sieht man mal von The Life and Death of Jeremy Bentham ab ist das bis Dead is dead leider die letzte wirklich sehr gute Folge in dieser Staffel.

ROUSSEAUS TEAM

Wie unzufrieden Fans sind, selbst wenn man extra für sie noch eine Geschichte einbaut, habe ich an der Rousseau-Geschichte gemerkt. Vielleicht hätten die Autoren niemals versprechen sollen einen Rousseau Flashback einzubauen, dadurch erst haben alle wie glühende Kohlen in Staffel 4 darauf gewartet und wurde dann enttäuscht, als Danielle starb, weil die Schauspielerin nicht mehr mitmachen wollte. Also hat man ihre Geschichte versucht während der Flashes einzubauen und eine fehlende Lücke mit der Sickness-Story zu schließen. Dafür wurde extra eine jüngere Schauspielerin gecastet. Viele waren damit aber wieder unzufrieden, warum auch immer. Ich fands gut gemacht und bin froh, dass nun die Danielle-Story endlich beendet ist.
Zurück zum Geschehen. Immer wieder empfangen sie jene Zahlen, die sie erst zur Insel gebracht haben und Rousseau 16 Jahre festhalten werden. Diese redet immer noch mit dem völlig verwirrten Jin, der wohl zum ersten Mal realisiert, dass sie durch die Zeit reisen. Es ist jedenfalls 1988 und Rousseaus Team ist von Tahiti aus losgesegelt. Den Ausgangsort Tahiti nimmt Sawyer auch als Lüge, als er Horace erzählt, warum sie hier zur Insel gekommen sind.
Jin möchte zurück zu seinem Camp, da er dort seine Frau vermutet, die mit dem Hubschrauber dort gelandet ist. Genial Montands Reaktion: "First a boat, then a helicopter. Next thing you know he'll be talking about a submarine." Er hat Recht. Jedenfalls kommt er auch darauf, dass ein Sendeturm auf der Insel sein muss und sie können Jin davon überzeugen zu ihm zu gehen. Ich verstehe zwar nicht, woher Jin weiß wie er dahinkommt, da er nie mitgegangen ist, aber egal. Auch seltsam, dass er von einem völlig unbekannten Strand aus den Sendeturm findet, aber nicht sein Camp.
So spazieren sie aber durch den Dschungel und wir bemerken, dass Robert und Danielle schon längst beschlossen haben dem Baby entweder wenn es ein Junge wird dem Namen Alexander zu geben oder wenn es ein Mädchen wird sie Alexandra zu nennen. Das hat auffallende Ähnlichkeit zu der Diskussion zwischen Jin und Sun, woran sich wohl Jin auch gerade erinnert, als er sie so reden hört. Vielleicht denkt er aber auch daran, dass dieses Kind in sehr jungen Jahren sterben wird. Jedenfalls ist auffallend, dass Jin Recht hat als er bei Ji Yeon sagt, sie wird ein Mädchen, hier aber Rousseau Recht behält. Deren Beziehung wird auch sehr brutal beendet, während Jin und Sun nur getrennt werden.
Nach kurzer Zeit ist dann Nadine verschwunden und Montand stellt fest, dass es nicht schlau ist Frauen auf solche Touren mitzunehmen, wohl ein Hint auf die ganzen weiblichen Fehlbesetzungen im Cast. Schon bald wird es leiser und Jin hört ein vertrautes Geräusch, das des Monsters. Dieses hat bereits Nadine getötet. Offenbar muss immer eine Person geopfert werden, sobald eine neue Gruppe auf die Insel kommt. Bei den 815er war das der Pilot, bei Ajira wohl der Co-Pilot. Als sie schließlich eine Lichtung erreichen kommt es genau auf Montand zu und schnapp ihn sich. Dann zieht es ihn zurück zu einem Loch an einer Tempelwand, wohl das gleiche durch das später Ben geht, um Smokey zu besuchen. Irgendwie wirkte es schon lustig wie sich alle aufeinander werfen, um Montand davon abzuhalten hinabgezogen zu werden. Es hilft nichts, denn Montand wird der Arm abgerissen und er hineingezogen. Tot ist er dennoch nicht, er wirkt sogar relativ normal für einen Mann, dem eben der Arm abgerissen wurde und so gehen die restlichen ihm kurzerhand hinterher. Jin versucht sie davon abzuhalten, doch Robert möchte niemanden zurücklassen und so gehen sie alle in ihr Verderben. Denn Smokey verändert sie, sodass sie brave Rekruten von ihm sind, die alles machen was ihnen gesagt wird. Er kann gerade noch Danielle davon abhalten auch hinabzugehen und nur dadurch wird sie nun 16 Jahre auf der Insel bleiben können und immer verrückter werden. So hat also mit Jin wieder einer der Zeitreisenden das Schicksal einer Person bestimmt, weil er weiß, was aus ihr werden wird. Der nächste Flash kommt aber und es ist einige Monate später. Montands Arm fault vor sich hin und Jin geht zurück zum Strand. Hier tritt ein continuity Fehler auf, denn Rousseau sagt, dass sie die schwarze Rauchsäule erst in der Nacht gesehen hat, als Alex entführt worden ist. Diese ist aber noch schwanger und gerade dabei ihr ganzes Team abzuknallen. Am Strand findet Jin nämlich ihre Sachen wieder, darunter die Spielbox und auch den Gitarrenkoffer, den schon vorher einer von ihrem Team mithatte. Dadrin ist eine ganz normale Violine, während der Inhalt eines anderen Gitarrenkoffer uns noch immer beschäftigt. Brennan und LaCombe liegen dagegen erschossen da, während Robert sich mit Danielle streitet. Diese ist sich ganz sicher, dass das Monster sie verändert hat und er nun nicht mehr Robert ist. Dieser meint aber nur: "There is no monster. It's just a security system that guards the temple, that's all." Das kommt wohl der Wahrheit sehr nahe, wenn wir dann Dead is dead sehen.
Schließlich schafft Robert es Danielle davon zu überzeugen, dass er nicht gefährlich ist und sie nimmt ihre Waffe runter. Plötzlich richtet er die Waffe auf sie und will sie erschießen, doch schlauerweise hat Danielle den Haltebolzen entfernt, sodass sie ihn erschießen kann. Hier merken wir wohl deutlich, wie manipulativ man nach einer Smokey-Beeinflußung sein kann. Rousseau sollte offenbar sterben, damit sie nie ihr Kind zur Welt bekommt, welches womöglich noch gefährlich werden könnte. Allerdings findet Samuel einen Weg Alex für seinen großen Plan zu verwenden.
Als sie Jin sieht, dreht sie endgültig durch, ist es doch der Mann, der direkt vor ihren Augen verschwunden ist und schießt auch auf ihn. War wohl nur ein Glücksschuss bei Robert, denn Jin trifft sie nicht, denn der kann fliehen und durch einen weiteren Flash endgültig gerettet werden.
Das sich Danielle später nicht an Jin erinnert, damit habe ich auch kein Problem, genauso wie mit den meisten angeblichen Unlogikkeiten. Man muss sehen, dass die arme Frau ihre ganzen Freunde töten musste, weil diese von einem Rauchmonster verändert wurden und noch dazu ein Mann auftauchte, der zweimal verschwunden ist. Wer da nicht verrückt wird hat nie ein normales Leben geführt.

HEAVY FLASHES

Eine der wohl schönsten Szenen während dieser gefährlichen Flashes war es, als sich Jin und Sawyer wiedersehen. Beide freuen sich richtig und ich fand das sehr gut gemacht. Jin jedenfalls merkt, dass seine Frau nicht da ist und Sawyer erklärt ihm erst einmal das mit den Flashes und wo Sun ist. Da er es nicht versteht wendet er sich an Charlotte, sodass sie für ihn übersetzt, dass er sicher ist, dass Sun runter von der Insel ist. Locke kann das natürlich gar nicht mit Sicherheit wissen, doch da er sowieso alles glaubt, was ihm eine Person sagt, die etwas länger auf der Insel ist, ist er sich ganz sicher. Dann führt er wieder an, dass sie zur Orchid müssen und Jin will wissen warum. Dadurch will Locke einen Weg von der Insel finden, um sie alle zur Rückkehr zu überreden. Zu Recht möchte Jin wissen warum er denn Sun zurückholen soll. Lockes Antwort wie immer: "Because she never should've left." Von allen Personen die zurücksollten war wohl Sun bisher die überflüssigste für Samuels Plan, da sie im Gegensatz zu den anderen in der Realzeit bleiben wird. Jin nimmt das zunächst so hin und sie gehen weiter. Er fragt Locke weiter aus, wie dieser die Insel dort verlassen will, der antwortet natürlich mit: "I'm not sure yet." Genauso wenig weiß er eine gute Antwort darauf, warum nur er allein die Insel verlassen kann. "I don’t know why, Jin, it just is. But I promise I'll bring Sun back." Später wird er dann was anderes versprechen müssen.
Derweil redet Daniel Charlotte darauf an, ob sie noch weitere Fremdsprachen spricht. Fand die Antwort genial als sie sagt: "Just Klingon." Dann reden sie darüber, ob das mit der Orchid funktionieren wird. Daniel stimmt dahingehend überein, dass es Sinn macht, dass es an der Orchid angefangen hat und nur dort enden kann. Für ihn macht es natürlich null Sinn, warum dazu aber Leute zurückgeholt werden müssen, damit es aufhört. Er hat Recht, denn die Flashes stoppen durch den Stillstand des Rades, ohne das irgendwelche Leute zurückkommen müssen.
Danach kommt ein nächster Flash und sie alle landen mitten in der Nacht, und nur wenige Sekunden später der nächste. Für Charlotte ist das zuviel und sie fällt wieder in Ohnmacht. Sie erwacht aber und redet Jin ein, dass er Sun nicht zurückholen soll, denn "This place is death!" Womit sie sehr Recht hat. Da Sun aber zurück ist, könnte das auch schon ein Hinweis sein, dass sie womöglich noch auf der Insel sterben wird.
Danach allerdings reist Charlottes Verstand unkontrolliert durch die Zeit und wir hören sie wie sie über bedeutende Ereignisse ihres Lebens spricht. "Why can’t Daddy come with us?" Das sagt sie wohl, als sie zusammen mit ihrer Mutter die Insel verlassen muss, als die Großevakuierung veranlasst wird. "You know what my mum would say about you marrying an American." Wer auch immer damit gemeint ist, mit Daniel hätte sie zumindest einen Engländer erwischt. Interressant ist auch das letzte: "I know more about ancient Carthage than Hannibal himself." Zum einen deutet es auf ihre Arroganz hin, dass sie glaubt mehr zu wissen als alle anderen Personen, könnte aber auch ein Hinweis für den Zuschauer sein, der beispielsweise viel mehr von der Insel weiß, als eine der Personen, die in die dortige Handlung integriert wird. Locke möchte weitergehen, damit sie es möglichst schnell beenden, denn es kommt schon bald wieder ein neuer Flash. Daniel möchte sie aber nicht zurücklassen. Sawyer weist ihn aber nochmal daraufhin: "Flashes are getting closer together. Maybe when your nose starts bleeding, you’ll realize we gotta get out of Dodge now. We’ll come back for her just as soon as we can." Auch Charlotte ist dafür, dass er weitergeht und er entscheidet sich schließlich bei ihr zu bleiben.
Sawyer dagegen hat noch ein anderes Problem. Denn wenn sie nicht wissen in welcher Zeit sie sind und die Orchid verschwunden ist, was sollen sie dann tuen. Charlotte hat überraschend die Antwort parat und sie sollen nach einem Brunnen Ausschau halten. Woher sie davon weiß ist so eines der ungelösten Dinge. Keiner der Zeitreisenden wird es ihr wohl gesagt haben (im übrigen genausowenig wie ich glaube, dass Jin Charlotte Koreanisch beibringt). So wird es wohl eine Eingebung gewesen sein, als sie vermutlich mal dort war und sie hat es rein aus Gefühl zum richtigen Zeitpunkt gesagt. Die anderen gehen nun los.
Daniel bleibt bei Charlotte, die ihm nun einige interessante Dinge erzählt. So wäre sie schon einmal auf dieser Insel gewesen und hätte ihr ganzes Leben nach ihr gesucht. Deswegen wäre sie auch Anthropologin geworden. Ihre Mutter hätte ihr dagegen eingeredet, dass die Insel nicht real war und sie sich das alles nur eingebildet hat. Sehr schlaue Mutter, die einer Achtjährigen einreden will, sie hätte sich einen ganzen Ort viele Jahre nur vorgestellt. Außerdem, warum?
Viel interessanter aber ist, dass sie sich sich an einen Mann erinnert, der sie davon überzeugt hat die Insel zu verlassen und nie wieder zurückzukommen, da sie sonst sterben würde. Dieser Mann hat ihr große Angst eingejagt und sie weiß nun, dass es Daniel ist.
Der Rest erreicht derweil die Orchid, die noch steht. Juliet meint freudig: "Thank God! What are the odds that we would end up in the same time as this thing?", ehe ein weiterer Flash sie wieder in eine andere Zeit bringt. Sawyers Reaktion ist genial: "You just had to say something." Locke derweil befolgt Charlottes Hinweis und findet tatsächlich den Brunnen. Dieser möchte nun auch nach unten gehen und Sawyer fragt noch einmal nach, was er denn da unten zu finden glaubt. Wiedermal weiß er keine genaue Antwort: "A way off the island." Gerade auch deshalb fand ich Sawyers Antwort perfekt: "You expecting a subway?"
Dann verabschiedet er sich von allen, doch gerade als er gehen will, hält ihn Jin zurück. Der will nicht, dass Locke seine Frau zurückbringt. Wiedermal ist sich Locke zu sicher, dass es nur so funktioniert und ich fand Jins Antwort sehr gut: "How you know?" Locke kann das nur mit einem "I... I just know." kontern. Er hat keine genaue Ahnung was er da eigentlich macht, er wird nur mit der Überzeugung zurückgeschickt, dass er alle zurückbringen soll, damit die Insel gerettet werden kann. Mittlerweile ist bei ihm ein Stadium an Manipulativität eingetreten, dass logisches Denken bei ihm völlig ausgeschaltet hat. Jin wenigstens sorgt für etwas Vernunft bei ihm und er verlangt von ihm, dass er verspricht Sun nicht zurückzubringen. Als Beweis, sollte sie zurückwollen, soll er ihr seinen Ehering geben und sagen er wäre tot. Ironischerweise wird genau dieser Ring Ben als Beweis dienen um Sun zur Rückkehr zu bewegen. Das ist sein Trumpf bei Sun. Dadurch, dass Jin seinen Ring abgibt beendet er in gewisser Weise auch seine Ehe. Er möchte nicht, dass Sun zurückkommt, sodass sie sicher ist und wird selber nun drei Jahre ziemlich glücklich in der Dharma Initiative arbeiten.
Locke geht nun hinab, doch er hat erst den halben Weg geschafft, als ein nächster Flash kommt. Wir sehen hier deutlich, dass dieses Leuchten tatsächlich aus der Kammer mit dem Rad kommt und nicht vom Himmel. Sawyer jedenfalls versucht verzweifelt noch das Seil festzuhalten, doch es ist zu spät. Locke ist weg und das Seil steckt in der Erde. Wohl erst dadurch wird in einigen Jahren jemand auf die Idee kommen dort einen Brunnen mit Seil zu bauen.
Auch für Charlotte ist es nun zu Ende. Sie hustet nur noch Blut und kann sich kaum noch bei Bewusstsein halten. Daniel versucht ihr letzte Hoffnung einzureden, als er von seiner Begegnung mit Desmond erzählt. "She can help us, Charlotte, she will help us!" Das stimmt aber nicht, denn sie wird beide erst auf dem Weg bringen, der sie in ihren sicheren Tod führt. Charlotte sieht dann schließlich ein letztes Mal Daniel an und sagt: "I'm not allowed to have chocolate before dinner... mm...." Damals hielten wir alle diesen Satz für lächerlich, doch es ist der erste Satz den Charlotte zu Daniel gesagt hat. So bekommt das ganze eine zusätzliche Traurigkeit, denn nun stirbt Charlotte leider. R.I.P.

LIGHTNING DONKEY WHEEL

Locke landet hart auf dem Boden und bricht sich das Bein. Er ist nun raus aus der Flashzone und in einem Bereich gelandet, der davor vollkommen sicher ist. Nur so blieb er wohl nicht in der Erde stecken, sondern landete in der Kammer. Er hat sich übel sein Bein gebrochen und kann sich kaum bewegen, doch es kommt jemand auf ihn zu. Es ist Christian. Locke ist sehr überrascht: "You! What are you doing down here?"
Christians Antwort: "I'm here to help you the rest of the way." Es ist in der Tat der letzte Weg den Locke noch gehen muss, ehe er endlich seine volle Funktion für Samuels Plan erfüllen kann. Locke versteht nicht und Christian erklärt ihm genau, was er falsch gemacht hat. "You came to see me in the cabin. You asked me how to save the island and I told you you had to move it. I said that you had to move it, John." Hier wird ihm erstmal deutlich gemacht, wie falsch er doch gehandelt hat und nur Spielball von Ben war. Was er nicht weiß, in diesem Moment ist er auch Spielball von Samuel. Es gab nämlich keinen rationalen Grund die Insel wirklich zu bewegen, einzig und allein Samuels Plan diente es, der nun so langsam zur Vollendung kommt. Locke meint nun: "But Ben said he knew how to do it! He told me that I had to stay here and lead his people." Lockes größter Fehler immer wieder auf Ben zu hören wird ihm nun ausgerechnet von dem Mann gesagt, der ihn noch stärker manipuliert hat: "Since when did listening to him get you anywhere worth a damn?" Christian weist ihm nun wieder auf seine Aufgabe hin und das er alle zurückholen soll. Locke weiß natürlich nicht, wie er es anstellen soll und fragt noch einmal nach. Christian erklärt ihm nun, dass er Eloise Hawking finden soll, die ihm dabei helfen wird sie zurückzuholen. Endlich einmal kommen ihn auch berechtige Zweifel, ob er es schaffen wird sie zur Rückkehr zu überreden: "What if I can only convince some of them to come back?"
Christians Antwort: "I believe in you, John. You can do this." Stimmt er glaubt daran, dass er daran scheitern wird, sodass er sich umbringt. Darauf spricht er ihn schließlich auch noch an und Christian sagt nur: "Well, I suppose that's why they call it sacrifice." Offenbar gebraucht Samuel dafür andere Worte, wenn er jemanden losschickt, damit dieser stirbt.
Dann macht er ihn auf das Rad aufmerksam, dass aus seiner Achse gerutscht ist und nur einen kleinen Schubs braucht. Genau dieses "little push" sagt auch Jacob zu Jack bei dem Schokoriegel. Ein schöner Hint, dass kleine Aktionen große Folgen haben können. Als nun Locke fragt ob er ihn aufhelfen kann, verneint er dies. Entweder kann Christian es wirklich nicht oder es wäre für ihn sonst unmöglich seinen Körper anzunehmen, nachdem er tot ist.
Locke richtet sich also selbst auf und geht in die Kammer. Aus dem Frozen Donkey Wheel ist mittlerweile ein Lightning Donkey Wheel geworden, das unkontrolliert hin und herschwingt und immer wieder aufblitzt. Ben hat ein ganz schönes Chaos angerichtet, wenn wir die Kammer mal mit dem gefrorenen Raum vergleichen, den er nur in einer Winterjacke betreten konnte. Jetzt dagegen kann sich Locke dort mit einem T-Shirt aufhalten und hat auch keine Probleme das Rad zu drehen. Dieses rastet nun wieder ein in seine Achse, aus der Ben es gebracht hat und ein letzter Flash beginnt. Christian verabschiedet sich von ihm mit den Worten: "Say hello to my son."
Es sind die letzten Worte die Samuel Locke auf dem Weg gibt. Wieder ist ein gewaltiger Schritt seines Planes in die Tat umgesetzt und er muss nur noch etwas warten, dann kann er ihn vollenden. Zunächst aber muss Locke erst einmal off-island sterben.

OCEANIC 6

Sun ist wohl die schlechteste Mutter von ganz Lost. Ihre Tochter sagt ihr am Telefon klar und deutlich, dass sie sie sehr vermisst und Sun verspricht ihr auch noch, dass sie bald zurück ist. Das bald kann wohl noch etwas dauern. Zunächst aber will sie Ben umbringen, der immer noch mit Kate über Aaron streitet. Doch er wirkt überhaupt nicht überrascht sie zu sehen und ist auch gar nicht geschockt, verständlich wenn einem das halbe Leben nur Waffen an den Kopf gehalten werden. Sofort spricht er davon, dass Jin lebt und er es beweisen kann. Dazu müsste er jemanden in Los Angeles aufsuchen, eine Frau. Es ist dieselbe Person, die sie auch alle wieder zurück zur Insel bringen wird. Für Kate ist das verständlicherweise zuviel und sie verschwindet erst einmal. Sie ist auch zurecht auf Jack wütend, der nur vorgegeben hat auf Aaron aufzupassen, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Auch für Sayid ist es zuviel und er droht Jack und Ben sogar. So bleiben also nur Sun und Jack zurück, die er zu Miss Hawking führen kann.
In 30 Minuten sind sie da, doch Sun meint es dauert länger. Bens Antwort ist genial: "I didn’t account for traffic." Jack entschuldigt sich derweil bei Sun dafür, dass er damals Jin zurückgelassen hat. Sun versteht das nicht ganz und meint nur: "Are you going to ask me not to kill Ben if he’s lying about my husband?" Jack würde ihn am liebsten selbst umbringen, nachdem was er Kate angetan hat. Das ist für Ben zuviel, er stoppt das Auto und schreit beide an. "What I’m doing is helping you! And if you had any idea what I’ve had to do to keep you safe – to keep your friends safe – then you’d never stop thanking me! You wanna shoot me, then shoot me – but let’s get on with it! What’s it gonna be?" Naja Ben eine wirkliche Bedrohung war nie da und die meisten von denen hast du selbst bedroht. Sun möchte nur, dass sie weiterfahren.
Schließlich erreichen sie die Kirche und Ben gibt Sun als erstens den Beweis, dass Jin noch lebt, seinen Ring. Nun entscheidet sie sich trotz Kind, dass sie sehr vermisst, zurück zur Insel zu gehen, um Jin zu retten. Ben hat diesen Ring von Locke, was Jack sehr stutzig macht, da er doch behauptet hat Locke hätte Ben nie besucht. Eine typische Ben-Antwort: "That's true, Jack. I went to see him." Kurz bevor sie in die Kirche gehen kommt für alle überraschend Desmond hinzu. Es ist ein historischer Augenblick bei Lost, als zwei meiner Lieblingscharaktere endlich mal einen Dialog miteinander führen.
Desmond: "What are you doing here?"
Ben: "I assume the same thing you are."
Desmond: "You’re looking for Faraday's mother too?"
Ben scheint überrascht zu sein, dass Miss Hawking die Mutter von Daniel ist und so gehen sie hinein. Miss Hawking ist natürlich nicht sehr erfreut darüber, dass Ben nur so wenige mitgebracht hat, doch er meint, dass waren alle die er in der kurzen Zeit überzeugen konnte. Mit einem "All right! Let's get started." wird nun die letzte Phase der Rückkehr der Oceanic 6 eingeleitet und gleichzeitig das Ende einer nur mäßig interessanten off-island-Handlung.

BODYCOUNT

Mit Robert, LaCombe, Nadine, Montand und Brennan sterben gleichmal fünf von Rousseaus Team. Noch dazu stirbt Charlotte an den Folgen der Zeitreisen. R.I.P. Charlotte.

Summe: ca. 526

FAZIT:
Ein grandioses Meisterwerk, welches viele Züge einer Vorfinalsfolge hat. Die Gefahr durch die Zeitreisen und die Flashes gelangt an einen grausamen Höhepunkt und fordert erste Opfer. Noch dazu wird nebenbei Danielles Geschichte aufgelöst. Auch die Oceanic 6-Handlung, die sehr kurz ist bewegt sich deutlich dem Ende entgegen. An dieser Stelle fragt man sich zurecht, wie es nun weitergehen soll. Leider nicht gut, auf drei völlig charakterzentrierte und handlungsunabhängige Folgen folgt dann ein perfekter Handlungsstrang und einer der schlechtesten von Lost überhaupt. Diese Folge markiert das Ende einer der wohl besten Phasen von ganz Lost.

Donnerstag, 26. November 2009

5/04 The Little Prince (Erik)

Auch mit der vierten Folge kann die 5. Staffel das sehr hohe Niveau halten. Während die Flashes immer mehr zum Problem werden für die Zeitreisenden, schreitet die Oceanic 6- Handlung rasend schnell voran und steht kurz vor einem ersten Höhepunkt.

BACK IN 2004

Charlotte ist noch immer außer Gefecht und Daniel und Miles versuchen sie wieder zu Bewusstsein zu kriegen. Sawyer möchte endlich mal wissen was los ist, doch aus irgendeinem Grund ist er immer noch total verschlossen. Womöglich weiß er selber noch nicht genau warum das passiert. Gerade als es interessant werden könnte und Sawyer den wunden Punkt getroffen hat: "She's like this 'cause the sky keeps lighting up. He knew this would happen and he didn't say squat about it." muss natürlich Juliet dazwischenfahren und Sawyer wegschicken.
Er erklärt also Juliet, dass die Flashes das innere Zeitgefühl durcheinanderbringen wie bei einem schlimmen Jetlag. Juliet meint daraufhin, dass man davon noch kein schlimmes Nasenbluten bekommt. Ah ja scheint fast so als kenne sie sich aus mit Zeitreise-Nebenwirkungen.
Locke dagegen hat einer seiner besten Vorschläge überhaupt: "We have to go back to the Orchid." Dort wird sich dann endgültig sein Schicksal entscheiden. Er hat eigentlich die richtige Idee, aber immer noch die völlig falsche Überlegung, die ihn eingeflüstert worden ist: "The Orchid. That's where all this started. Maybe it's where it'll all stop." Damit hat er völlig Recht, aber es liegt nicht daran wie er dann anführt, dass die Oceanic 6 die Insel verlassen haben, sondern das Ben das Rad aus seiner Verankerung gerissen hat. Als Transportmittel wollen sie das zodiac raft verwenden. Sawyer kann nur nicht recht glauben, dass alle noch am Leben sind und fügt an, dass der Frachter explodiert ist. Locke weiß genau, dass sie es alle von der Insel geschafft haben, erklärt aber nicht woher er es weiß. Wieder mal wird es deutlich, wie sehr er sich doch hat manipulieren lassen: "Even if it kills me." Er ist so überzeugt davon, dass er für sechs Leute, die ihn gering schätzen sein Leben geben will, da er glaubt es wäre seine Bestimmung. Sawyer überzeugt er davon, ob er denn nicht Kate wiedersehen will. Kurz darauf ist er Feuer und Flamme für den Plan. Kaum ist Charlotte, noch etwas verwirrt, aber halbwegs bei Bewusstsein wiederauferstanden, gehen sie los. "We're going to the orchid." gehört für mich zu einer der besten Sätze dieser Folge.
Schnell merken die Zeitreisenden wo sie nun gelandet sind. Es ist ironischerweise genau zu einem Zeitpunkt, als sie schon auf die Insel abgestürzt waren. Sawyer fragt Locke noch, wie er Kate zur Rückkehr überreden will. Schon hier wird das ganze Off-Island Dilemma angedeutet: "I haven't figured that out yet." Bei keinem hat er das irgendwie überlegt, er glaubt einfach, dass es klappt und scheitert daran kläglich. Dann sieht er das helle Licht von der Swan und weiß nun, dass es der Tag ist an dem er Boone geopfert und dann gegen die Luke gehämmert hat. Sawyer schließlich sieht dann sogar Kate, wie sie Claire bei ihrer Geburt hilft. Er hätte genügend Zeit gehabt zu ihr zu gehen, doch er weigert sich genauso sehr wie Locke zu dem Lichtstrahl der Luke gehen will. Sie beide haben in gewisser Weise mit diesem Teil der Vergangenheit abgeschlossen und auch wenn es Sawyer noch etwas beschäftigt, dass er Kate gesehen hat, so wird hier ganz klar deutlich, dass er dabei ist sie zu vergessen. Immerhin kommt er auch bald mit Juliet zusammen und wird für drei Jahre ein gutes Leben führen.

AJIRA, KANUS UND DER GANZ NORMALE ZEITREISEWAHNSINN

Der nächste Flash bringt sie nun in das Jahr 2007. Mittlerweile fängt auch Miles an aus der Nase zu bluten und fragt Daniel, warum er es auch bekommt. Dieser erklärt etwas von "I don't know. Uh, I think it might have something to do with duration of exposure. You know, the amount of time you've spent on the island." Miles merkt natürlich sofort, dass da etwas faul ist, da er erst seit zwei Wochen auf der Insel ist, die anderen aber schon etwa einen Monat. Daniel fragt nochmal nach, ob das wirklich so ist. Wie wir später sehen war Miles tatsächlich schon länger auf der Insel, aber hier tritt ein Fehler auf. Daniel spricht nur vom Dauer des Aufenthalts und das dann Nasenbluten kommt. Es wurde nichts davon gesagt, dass diese Person als erste auf der Insel sein musste. Somit hätte nämlich Juliet deutlich vor Miles Nasenbluten bekommen müssen, denn die ist insgesamt schon drei Jahre auf der Insel, während Miles nur ein halbes Jahr geschafft hat.
Dann erreichen sie endlich den Strand und das Camp ist wieder zurück. Aber nun das, alle Redshirts sind bekanntermaßen tot, Rose, Bernard und Vincent wo anders hin unterwegs. Noch dazu ist es benutzt worden, denn alle Bierflaschen sind alle und die Vorräte aufgefressen. Locke findet schließlich Vincents Hundeleine, dessen Herkunft ich in der Fan Fiction erklärt habe. Dann merken sie, dass das zodaic raft weg ist und stattdessen zwei der Auslegerkanus dastehen. Meiner Meinung nach haben weder Rose und Bernard noch die von Ajira Airways das Motorboot genommen. Es werden wohl die Others gewesen sein, die es nach der Attacke mit den brennenden Pfeilen mitgenommen haben.
Sawyer entdeckt eine Wasserflasche mit einem Ajira-Aufkleber und wir bekommen den ersten Hinweis darauf, wie die Oceanic 6 zurückkehren. "It's based out of India, but they fly everywhere.", wie wir sehen auch zur Insel. Ein Privileg, dass bisher nur Oceanic hatte. Dieser Flash spielt deutlich nach The Incident, denn alle drei Auslegerkanus sind mittlerweile am Strand und es wird wohl deutlich, dass es sich dabei um die restlichen Ajiras von der Hydra handelt. Sawyer kommt auch schon mit den "Other-Others" dem ganzen ziemlich nahe, denn das sind sie ja ungefähr. Leute von Jacob, genau wie die Others auf der Insel.
Locke jedenfalls möchte möglichst schnell lospaddeln und so begeben sie sich auf große Kanutour. Gerade als Sawyer Juliet erzählen will, dass er letzte Nacht Kate gesehen hat, geht die Hölle los. Schwarzbekleidete Leute greifen sie an, Juliet schafft es einen von ihnen zu erschießen, ehe sie der nächste Flash rettet. Genial wie Sawyer ruft: "Thank you, Lord!" und als er dann im Regen landet: "I take that back!"
Im übrigen geht mir Juliet so langsam gewaltig auf die Nerven, als Sawyer sagt: "Last night, in the jungle. Before the last flash. She was delivering Claire's baby." sagt sie: "But that was two months ago." Hat diese bitch eigentlich immer noch nicht mitgekriegt, dass Zeitreisen sind und alles etwas durcheinander gekommen ist. Wenigstens hat Sawyer eine coole Antwort parat: "Time travel's a bitch."
Ich wette übrigens die ganze Szene werden wir noch einmal in Staffel 6 sehen, aus der Position der Angreifer heraus.

JIN IS BACK

Der Sturm spült sie etwas weiter weg an den Strand, sodass sie nicht um die Inselspitze herumkommen und direkt an der Statue landen. Nun fängt auch Juliet an Nasenbluten zu bekommen und schön wie Sawyer auf ihre Frage, warum er nicht zu Kate gegangen ist, antwortet: "What's done is done."
Charlotte entdeckt jedenfalls die Überreste eines Bootes und aufgrund der Aufschrift "BESIXDOUZE" weiß Locke, dass es sich um Französisch handelt. So langsam ahnt wohl jeder in welcher Zeit sie gelandet sind und das nun endlich alle Meckerer die Rousseau-Geschichte zu sehen bekommen. So ist es weniger überraschend eine Gruppe von Franzosen in einem Rettungsboot zu sehen. Dagegen schon, dass Jin auf einem Stück Treibholz bewusstlos angespült wird und von ihnen gerettet wird. Sein Überleben halten viele für viel zu konstruiert. Ich denke, dass er im letzten Moment noch vom Frachter gesprungen ist und durch die Explosionswelle einige Meter weitergeschleudert worden ist. Mit letzter Kraft hat er sich an ein Stück Treibholz festgehalten und war im Radius als sich die Insel bewegt hat. Viele halten es wohl für einen Fehler, da der Hubschrauber eigentlich weiter gewesen sein müsste als Jin. Ich nehme aber an das liegt an einer Art Glockeneffekt, bei der der Flash nach unten zum Meer hin größer wird. Das einzige was ich etwas seltsam finde ist, dass er mehrere Tage so dahingetrieben ist und dafür trotzdem ziemlich frisch aussieht.
Nun wiedermal landet er in einer Gruppe von Menschen, die nicht seine Sprache sprechen. Schon bald aber kommt ihm eine bestimmte Person ganz bekannt vor, die 16-Jahre jüngere und schwangere Danielle Rousseau.

OCEANIC 6

Diese Handlung schreitet rasend schnell voran und steht kurz vor einem ersten Höhepunkt, denn am Ende treffen sich 5 der 6. Das ganze beginnt aber auf dem Schiff und Kate möchte Jack unterbreiten, dass sie Aaron behalten will. Zunächst sagt sie ein Satz, der sich hoffentlich bewahrheiten wird: "When he's out, he's out." Dann fängt sie an um die Toten zu trauern, seltsam nur, dass sie bei den Personen, die sie verloren haben Michael mitnennt, den sie gar nicht gesehen hat und trotz dieser Sache nicht gerade positiv in Erinnerung haben dürfte. Wir merken, dass selbst ein Verräter und Doppelmörder von Kate mehr vermisst wird als einer der Redshirts. Jack führt an, dass er sie alle vom Lügen überzeugen muss und hofft sie wäre auf seiner Seite. Sie antwortet: "I have always been with you." Mir wäre es jetzt einfach zu viel vergeudete Zeit alle Gegenbeispiele aufzuzählen.
In der Realzeit sucht Kate nun den Anwalt auf, der ihr Aaron wegnehmen will, während Sun Daten bekommt, wo sich Ben aufhält und sogar eine Waffe. Vieles konnte Widmore wissen, aber nicht, wo sich Ben treffen wollte. Somit glaube ich fast, dass Ben diesen Boten geschickt hat, damit Sun auch zu dem Pier kommt. Den Trumpf damit, dass Jin am Leben ist hat er ja.
Kates Anwalt jedenfalls serviert sie ordentlich ab, als sie den Deal vorschlägt, die Identität seines Klienten im Austausch mit einer Blutprobe.
Währenddessen ist im Krankenhaus Sayid immer noch um Hurley besorgt und hofft, dass er sicher ist. Jack wird derweil darauf hingewiesen, dass er solche Privateinlieferungen gar nicht machen darf, als Hurley anruft und stolz berichtet er wäre im Gefängnis. Er hat genau das getan, was Sayid von ihm verlangt hat. Kurz darauf kommt Ben zu Jack. Sayid wird währenddessen von einem weiteren dieser Angreifer attackiert, kann diesen aber wieder überwältigen. Dabei findet er Kates Addresse, sodass Jack nun besorgt zu ihr geht. Das denke ich war wieder mal ein geschickter Schachzug von Ben, denn so konnte Kate gleich mit zu dem Treffen kommen. Diese ist gerade dabei Bens Anwalt zu folgen und zwar genau zu Claires Mutter. Das ist schließlich die Person, an die Aaron dann gegeben wird. Hier erfahren wir, dass sie nur Schadenersatz von Oceanic verlangt hat. Ich bin mir aber sicher, dass der Anwalt nicht so plötzlich zu ihr gefahren ist und sich so plump hat verfolgen lassen.
Genau dieser Anwalt fährt nun zu Ben und wir sehen, wie dieser schon alles arrangiert hat, sodass Hurley freikommt. Auf Sayids Frage wer das ist, antwortet er schlicht: "That's my lawyer." Wieder mal einer dieser genialen Ben-Sätze. Im übrigen seltsam, dass Sayid hier nichts gegen Ben macht, obwohl er eigentlich keinen Grund dafür hat, Ben am Leben zu lassen. Schon etwas später wird er keinerlei Skrupel haben den kleinen Ben zu erschießen.
Schließlich kommt es zu dem großen Treffen, bei dem nun auch Kate merkt, dass Ben hinter der ganzen Sache steckt. Jack verteidigt ihn 0mal wieder, während Sun mit gezückter Waffe aus dem Auto steigt. Dabei ein schlafendes Kind auf der Rückbank zu haben zeigt deutlich, was für eine schlechte Mutter Sun doch ist.

BODYCOUNT

Der Typ, der Sayid angreift, ist nur betäubt und ob nun wirklich jemand aus der Angreifer-Gruppe gestorben ist, kann ich auch noch nicht genau sagen. Mit Sicherheit bekommen wir aber das noch aufgelöst. So bleibt alles konstant.

Summe: ca. 520

FAZIT:
Es geht grandios weiter. Die Zeitsprünge bleiben eines der interessantesten Themen von Lost und überdecken somit völlig die off-island-Handlung, die zwar schön schnell voranschreitet, aber immer noch völlig uninteressant wirkt.

Montag, 23. November 2009

5/03 Jughead (Erik)

Unkontrolliert durch die Zeit springen? Nein, stattdessen bleiben wir noch etwas länger und sehen einen der interessantesten Abschnitte der Inselgeschichte. Diese überdecken fast vollständig, die doch zu sehr in die Länge gezogene Suche von Desmond nach Faradays Mutter.


MEET AT THE CREEK

Die erste kleinere Gruppe findet zu dem Treffpunkt Bach. Es ist gleichzeitig auch die einzige. Daniel, Charlotte, Miles und zwei letzte Redshirts haben den Angriff überlebt. Miles reagiert trotz dieses Angriffs so zynisch wie immer, ob der Treffpunkt der richtige ist: "Yeah, Sawyer said to meet at the creek, so unless he got torched by a flaming arrow, that's where he and everyone else should be."
Daniel macht sich aber auch um Charlotte Sorgen, die immer noch schlimme Kopfschmerzen hat, noch dazu kommt jetzt ein Schwindelgefühl und doppelte Visionen. Wieder einmal ahnt sie, dass Daniel mehr weiß, was mit ihr los ist. Er verspricht ihr etwas, von dem er selbst weiß, dass er es nicht einhalten kann: "Listen to me. Nothing is gonna happen to you. Nothing. I won't let it." Es passiert das gleiche mit ihr wie mit seiner Ex-Freundin Theresa. Armer Daniel!
Schließlich erreichen sie den Bach und sind allein da. Sie mutmaßen wo die anderen sein könnten und Miles kommt dem mal wieder am nächsten: "Or they're dead." Wenn man davon ausgeht, dass neben Juliet und Sawyer nur noch Rose und Bernard überlebt haben, mit Vincent. Die letzten beiden Redshirts erwischt es nun auch, als sie unachtsam einen Draht berühren, der ein paar Minen hochgehen lässt. Damit ist es nun offiziell, auch wenn die endgültige Bestätigung erst von Bernard kommen wird, alle Redshirts von Oceanic 815 sind gestorben, die meisten von denen ironischerweise in einer Zeit, bevor sie überhaupt auf die Insel gekommen sind. Selbst für die Insel also waren sie nur zum Sterben gedacht.
Kurz darauf werden Daniel, Miles und Charlotte von den Others gefangengenommen. Wir lernen hier gleich einmal Ellie kennen, später besser bekannt als Miss Hawking. Schon verrückt, dass sie ihren Sohn knapp 20 Jahre vor seiner Geburt trifft und ihn fast die ganze Folge mit einer Waffe bedroht. Nun ja beim nächsten Treffen erschießt sie ihn dann. Schon verrückt wie gestört doch diese Mutter-Sohn-Beziehung ist, besonders wenn wir daran denken, dass sie Daniel selbst auf die Insel zurückgeschickt hat, obwohl sie wusste, dass er sterben wird.
Bei der Frage: "Who's in charge here?" verweist Miles natürlich gleich auf Daniel. Man merkt, dass der möglichst wenig Verantwortung übernehmen will, wenn es brenzlig wird. Das war noch anders, als sie das erste Mal zur Insel gekommen sind.
Ich fand es genial, wie die Kameraperspektive in die Ego-Shooter Variante geht und sie auf Daniel zeigt. Es verdeutlicht perfekt das schon angesprochene.
Schließlich möchte sie wissen, wo der Rest seiner Leute ist. Miles deutet daraufhin, dass sie eventuell auch von den Minen getötet worden sind. Nun erfahren wir, dass es gar nicht die Others waren die diese gelegt haben, sondern diejenigen für die sie die Zeitreisenden halten. "Once we leave here, I will be out of control of what happens to you. But if you cooperate now, things will go much easier for you. So where are the rest of your people?" Lustig nur, dass sie dann wieder Daniel mit Waffengewalt bedroht. Dieser weiß natürlich nicht wo der Rest ist.

BECAUSE THERE OTHERS

Locke, Juliet und Sawyer halten noch immer die beiden Angreifer gefangen. Locke fragt wer sie sind und Sawyer antwortet: "Well, gee, I didn't have time to ask that, with Frogurt on fire and all." Irgendwie schon lustig, dass er ihn selbst nach seinem Tod noch so nennt, war aber bei Arzt genauso. Juliet erklärt es ihm jedenfalls genauer, während Locke auf das Gewehr aufmerksam wird, welches wie ein altes von der Army aussieht, aber sehr neu ist. Sawyer interessiert das nicht, der fragt Locke nur: "Where the hell you been?" Ich fand die Antwort spitzenmäßig von Locke: "If you've been going through what I have, James, maybe the more appropriate question would be, when the hell have I been?"
Sawyer fragt noch nach seinem Bein, doch Juliet meint sie haben Wichtigeres zutun, nämlich zum Bach zu gehen, um sich mit den anderen Leuten zu treffen. Das Problem ist nur, dass sie kein Seil haben, um die beiden zu fesseln und sie somit erschießen müssten. Dann jedoch verrät sich einer der beiden selber, als er zu dem anderen auf Latein spricht und Juliet weiß natürlich, was los ist. Sie hat hier zwei Others vor sich.
Genial ist wie Sawyer dann fragt: "So who taught you Latin?" Juliet antwortet mit: "Others 101. Gotta learn Latin--language of the enlightened."
"Enlightened, my ass." ist eine der besten Sawyer-Anmerkungen. Er hat Recht, Latein ist eine absolut grauenvolle Sprache.
Locke versucht derweil zumindest den einen der beiden, Cunningham zum Reden zu bringen, da dieser wohl Ärger bekommt, wenn sie am Bach auf die anderen treffen. Redshirts machen Ärger? Wäre mir neu.
Jedenfalls erklärt er, dass entweder alle tot sind oder gefangen, da Sawyer laut ihm den Treffpunkt bekanntgegeben hat. Genial wie Sawyer das entgegnet mit: "Well, maybe I should've said it in my secret language." Juliet redet schließlich auf Latein mit ihm, dass sie nicht der Feind sind, er ihn zu ihrem Camp bringen soll und außerdem fragt sie ob Richard Alpert dort ist. Lustig wie Locke einwirft: "Did you just say "Richard Alpert"?" Cunnigham ist nun bereit ihnen zu helfen, doch ehe er mehr sagen kann, bricht ihm Jones das Genick und flieht. Locke kann ihn nicht erschießen, da Jones einer seiner Leute wäre. Hier hätte er fast die Chance gehabt eine der wichtigsten Personen von Lost zu töten, ehe dieser überhaupt all diese Ereignisse mit dem Frachter hätte auslösen können. Doch da alle Zeitreisenden zum einen nur wegen Charles "Jones" Widmore hier sind, wäre es unmöglich gewesen ihn zu töten.
Es ist übrigens schon das zweite Mal, dass einer der Others trotz Waffendrohung einen anderen tötet.

JUGHEAD

Die drei vom Frachter werden durch den Dschungel zu dem Camp der Others verschleppt. Miles geht dabei über ein Grab und erfährt, dass hier vier US-Soldaten liegen, von denen drei erschossen und einer an Strahlenvergiftung gestorben ist. Einen weiteren Hinweis auf Strahlung bekommen wir durch die einbandagierten Hände eines Others. Schließlich erreichen sie das Lager und aus dem Zelt tritt natürlich niemand anders als Richard persönlich, so jung wie eh und je. Dieser fragt nach, ob sie wegen der Bombe zurückgekommen sind.
Die drei werden schließlich in ein Zelt gebracht und nur Daniel glaubt noch, dass sie da heil herauskommen. Zum einen wegen der Flashes, doch wir erfahren wie unkonstant die auftreten, fünf Minuten oder fünftausend Jahre. Daniel ist überzeugt davon, dass sie nur überleben, wenn sie behaupten dem amerikanischen Militär anzugehören. Schon seltsam, haben doch Richard und seine Leute gerade gegen die einen gewaltigen Hass.
Richard kommt schließlich hinzu und fragt, warum sie nicht sagen, wo der Rest von ihnen ist, woraufhin Daniel meint, dass sie sie dann töten würden. Richard macht ihnen nun deutlich, dass sie es waren die diesen Konflikt begonnen haben. "We didn't start this, friend. Your people attacked us. You come to our island to run your tests, you fire on us, and what, you expect us not to defend ourselves?"
Daniel entgegnet das mit: "I don't know anything about that. We are scientists." Damit haben wir einen tollen Bezug zu der Situation unter der die drei wirklich zur Insel gekommen sind. An Bord mit vielen Söldnern, die alle auf der Insel töten sollen und sie als Wissenschaftler, die damit nichts zu tun haben wollten. Richard fügt nun an, dass sie wegen der Bombe zurückgekommen sind und Daniel sagt ja. Wir erfahren auch noch, dass es eine Wasserstoffbombe ist und sie womöglich sehr instabil ist. Richard merkt an: "How do I know you weren't sent here on some suicide mission? That I'll take you out to the bomb, and you'll just detonate it?" Das ist dann genialerweise der Grund bei seinem nächsten Aufeinandertreffen mit Richard. Daniel möchte von Richard zur Bombe geführt werden, um sie in einer Selbstmordmission selbst zu detonieren. Hier aber hat Daniel noch einen Grund es nicht zu tun, Charlotte, der er unter höchst seltsamen Umständen seine Liebe gesteht.
"All right. Take care of your bomb. But you try anything else, and you will hurt her." Ironischerweise wird Charlotte schon ständig verletzt, noch dazu ist es eine Anspielung auf das Schicksal von Daniels Ex-Freundin Theresa.
In einer weiteren Unterhaltung zwischen Richard und Daniel erfahren wir von den Tests mit Wasserstoffbomben während der 1950er Jahre. Der Grund ist klar, ich finde es nur bemerkenswert, dass auch das US-Militär die Insel gefunden hat, womöglich nur durch Zufall, da das Pendel noch nicht existiert hat. So könnte Dharma auch vom US Militär in Auftrag gegeben worden sein, wodurch deren friedliche Absichten eine Farce sind, aber das sind sie ja eh wie wir sehen. Daniel bekräftigt noch einmal seine Liebe gegenüber Charlotte, ehe er mit Ellie zur Bombe geht.
Richard erklärt ihm zuvor noch warum sie das getan haben und es hat eine sehr große Ähnlichkeit mit dem, was sie später mit Dharma machen. PS: 18 US-Soldaten haben sie getötet, die Redshirts waren insgesamt auch genau 18. Dann kommt die Rede in wessen Auftrag sie das getan haben und Richard fügt an, dass auch er jemanden untersteht. Nun seltsam ist das schon, dass er plötzlich der Anführer zu sein scheint, da selbst die späteren Anführer Ellie und Widmore sich zuerst bei ihm melden. Vielleicht ist damit Jacob gemeint, es könnte aber auch eine andere noch unbekannte Person, die zu diesem Zeitpunkt wo anders ist. Gleich darauf kommt Jones zurück und berichtet davon, dass sie angegriffen und überwältigt worden sind. Ellies hämischer Kommentar und Widmores "Shut up!" zeigen, dass deren Beziehung nicht wirklich leicht ist. Genial ist nur, wie Jones kontert, dass sie ihm eventuell folgen könnten: "Follow me? Their leader is some sodding old man. What, you think he can track me? You think he knows this island better than I do?" und Locke im Gebüsch hockt. Dieser fragt Juliet, ob Richard dort ist und sie sagt nur: "Richard's always been here." Genial auch wie sie auf Lockes Frage: "How old is he?" nur mit "Old." antwortet. Locke möchte nun sein Gespräch mit Richard beenden, damit sie alle gerettet werden können. Sawyer und Juliet sehen aber derweil, dass sich Daniel auf seinem Todesmarsch befindet. Genial, wie er zu Juliet meint: "You wanna stay here in Crazytown or help me rescue the geek?" Sie entscheiden sich dann für den geek.
Auf dem Weg zur Bombe bemerkt Ellie, dass Daniel sie ständig anstarrt, gut das hätte ich auch getan, aber sie kommt ihm bekannt vor und es ist eigentlich klar, dass es sich nur um seine Mutter handeln kann. Sie bekommt auch mit, dass ein Chinese und zwei Briten nicht unbedingt normale Mitglieder der US Armee sind und natürlich traut sie ihm nicht. Schließlich sagt Daniel, dass nur er die Bombe entschärfen könnte und wir sehen Jughead zum ersten Mal. Schon da hatte ich die Befürchtung, dass dieses Ding noch unglaublich wichtig wird, denn Nuklearwaffen werden bei sowas nie umsonst gezeigt und explodieren in der Regel. Das passiert hier noch nicht. Daniel kann sie nicht entschärfen, und überredet Ellie dazu, dass sie sie vergraben sollen und mit Blei abdecken. Dies machen sie vielleicht noch nicht auf Anhieb, aber wenn ich an die Swan denke und die Bleiummantelung, so könnte es durchaus möglich sein, dass Jughead nie richtig detoniert ist und durch das Blei die Umwelt geschützt wurde.
Diese ist zurecht verwirrt und Daniel kann sich nur aus der Klemme helfen, als er sagt, dass Jughead deswegen nicht explodieren wird, da die Insel in 50 Jahren noch da ist. Ellie erfährt also von ihrem eigenen Sohn, dass er aus der Zukunft ist und wird somit wohl erst auf die Spur gebracht als eine Art Zeitpolizistin zu fungieren. Schließlich wird sie von Juliet und Sawyer überwältigt. Dieser sagt genau das richtige Stichwort, als er Jughead sieht: "Son of a bitch."

LOCKE UND RICHARD

Das Schicksal des John Locke. Hier nimmt es inselgeschichtlich seinen Anfang. Überzeugt davon der Anführer zu sein und Richard seinen Kompass zurückgeben zu müssen, marschiert er in das Camp. Jones möchte ihn aufhalten und Richard kommt auf ihn zu. Mit den Worten: "My name is John Locke." stellt er sich vor, Richard kann damit natürlich nichts anfangen, wird aber neugierig als er sagt: "Jacob sent me." Eine glatte Lüge ist es doch Samuel, der ihn gesandt hat, sodass er einen weiteren Schritt bei seinem Plan einleiten kann, nur einen weiteren für Locke selber, den ersten Schritt bei Richard und der Insel überhaupt. Die großartige Enthüllung ist aber, als der widerspenstige Jones noch immer sein Gewehr nicht runternehmen will und Richard es mit den Worten selber macht: "I said... put the gun down, Widmore." Genial die Erkenntnis und Erleuchtung in dem Moment bei Locke.
Locke: "Your name is Widmore? Charles Widmore?"
Widmore: "What's it to you?"
Locke: "Nothing. Nice to meet you."
Schon bald wird er ihn aber nochmal treffen.
Mit Richard redet er jedenfalls zunächst über den Kompass und den Umständen dieser Begegnung. Dieser ist natürlich völlig verwirrt, doch Locke erklärt ihm, dass er von der Insel muss und sein Anführer sei. Schön wie Richard sagt: "Look, I... certainly don't want to contradict myself, but... we have a very specific process for selecting our leadership, and it starts at a v--very, very young age." Nun wird das ganze Dilemma eingeleitet, als Locke ihm sein genaues Geburtsdatum und Geburtsort nennt. 30.5.1956 in Tustin, Kalifornien. Damit ist nun die Frage, ob Richard seine Frühgeburt eingeleitet hat oder nicht, denn dann wäre das wie die ganze Unterhaltung ein verrückter Twist. Ehe aber mehr passieren kann kommt dann doch wieder ein Flash und das ganze Others-Camp verschwindet.
Alle sind sie wiedervereint und besonders toll ist der Augenblick, als sich Charlotte und Daniel wiedersehen. Lustig war es wie sich Miles dabei ausgeschlossen vorkam: "Yeah, me, too. I'm great, too."
Dann aber passiert das schreckliche, Charlotte blutet stark aus der Nase und bricht zusammen. Lange wird sie die Flashes wohl nicht mehr überleben können.

DESMONDS SUCHE

Zugegeben das interessanteste aus dieser Centric erfahren wir schon zu Beginn und es hat gar nichts mit der eigentlichen Aufgabe von Desmond zutun. Er hat einen Sohn, den er Charlie genannt hat, dessen Geburt wir sehen. Finde nicht nur ich diese sauberen, unkomplizierten Geburten langsam etwas lächerlich. Nun gut jedenfalls unterhält er sich dann mit ihm auf dem Boot und wir denken er würde tatsächlich zur Insel zurückkehren. Hoffentlich nicht. Wenn ich einem Charakter sein Glück gönne und einen verdienten Ausstieg aus der Serie dann ihm.
Nun er möchte nur diese Aufgabe erledigen, auch wenn Penny Skepsis hat. Interessant fand ich die Zeile: "If you're gonna promise me something, Des, can you promise me you'll never go back to that island again?" Damit könnte sowohl die Insel als auch Großbritannien gemeint sein.
Nun in Oxford erfährt er, dass alle Daten bezüglich Daniel wegen seinen Experimenten mit den Ratten und Theresa gelöscht worden sind. Interessant, dass die Frau am Schalter, eine Mitarbeiterin von Oceanic war, die Hurley im letzten Moment noch in den Flieger gelassen hat.
Bei Theresa erfährt er nun, dass diese ein Pflegefall ist, da ihr Gedächtnis ständig durch die Zeit reist. Seltsam nur, dass sie offenbar kein Nasenbluten und Gehirnaneurysma bekommt, da sie schon sehr lange in diesem Zustand ist. Vielleicht hat sie ihre Konstante gefunden, was sie aber nicht vor weiteren Gedächtnisreisen geschützt hat. Nun erfahren wir, dass Daniel nach dem fehlgeschlagenem Experiment an ihr in die Staaten zurückgezogen hat und Theresas Rechnungen von Widmore bezahlt werden.
Den besucht Desmond auch gleich und erfährt von ihm, wo sich Daniels Mutter befindet. Seine einzige Bitte ist nur, dass er Penny weiterhin versteckt hält, da sie sich in einen Konflikt einzumischen drohen, der viel größer ist als sie selbst. Die Rede ist natürlich von Ben, der noch immer Penny töten will. So schlecht ist Widmore also gar nicht zu Desmond und es scheint wohl so, als ob er nur so harsch zu ihm war, damit er auf die Insel gelangt.
Nun Desmond will dennoch nichts mit der Sache zutun haben und lügt Penny an. Diese durchschaut das aber und sie fahren dennoch nach Los Angeles, damit er die Nachricht überbringen kann. Tatsächlich scheint dies einer seiner letzten Tätigkeiten in Lost zu sein. Ich hoffe es sehr.

BODYCOUNT

Die letzten beiden Redshirts, Cunnigham, sowie die 18 US-Soldaten von denen Richard spricht. Allerdings ist unklar, wieviel Others dabei zu Schaden gekommen sind.

Summe: ca. 520

FAZIT:
Eine großartige Folge. Tolles Insel-Feeling gepaart mit weiteren verrückten Zeitreisebegegnungen, die das Schicksal aller bestimmen. Diese ganze Geschichte mit den Others, der US-Armee und Jughead gefiel mir gut, obwohl ich bei Letzterem sofort eine böse Ahnung hatte. Fast unter geht dabei die doch eher lückenfüllende Suche von Desmond nach Miss Hawking.