Montag, 19. Dezember 2016

Watership Down Kapitel 30: A New Journey

Hiermit beginnt also der dritte Abschnitt und der Titel sagt bereits aus, wo die meiste Zeit der Handlung stattfinden wird, in Efrafa. Das erste Kapitel beginnt mit der Reise von Hazels Gruppe und enthält ein Zitat aus einem Emissionsbericht über die South Sea Bubble, dass es zwar eine Unternehmung zum größten Vorteil ist, aber keiner weiß was kommt. Die South Sea Bubble war ein großer Wirtschaftsschwindel der South Sea Company in Bezug auf den Sklavenhandel in der Südsee. Es wurde spekuliert und von Unternehmern Anteile gekauft, obwohl überhaupt noch kein Gewinn gemacht worden war aus dem Südseehandel, weil der Spanische Erbfolgekrieg bestand. Das führte schließlich zu einer Rezession. Das lässt natürlich nicht Gutes erwarten für Hazels Unternehmung, wenn Adams ausgerechnet ein solches Zitat wählt. Wir merken auch, dass Hazel wieder ein großes Risiko eingeht und eher provisorisch geplant hat.

Außer Buckthorn und zusätzlich Bluebell kommen alle Kaninchen nach Efrafa mit, welche zu Beginn aus Sandleford Warren aufgebrochen sind. Hazel hat nichts mehr getan, um sie zu überzeugen und auch wenn sie alle (er selbst auch) nach wie vor große Angst vor der Owsla der Efrafas haben, so treibt sie doch das Verlangen nach den Weibchen an. Efrafa hat viele und sie keine. Noch dazu erfahren wir, dass Kaninchen generell dazu neigen Unruhe zu stiften, was man daran sieht, dass sie gerne aus Gärten klauen. In El'ahrairah haben sie daran ein großes Vorbild und Hazel hat sich allein mit dem Überfall auf die Nuthanger Farm auch als ein solches Kaninchen erwiesen. Mit seinem geheimen Plan hat er dabei geschickt die Neugier der anderen geweckt und wenn Fiver dahintersteht hoffentlich auch ihr Vertrauen geweckt. Es ist auch so, weil die Gruppe nach dem Verlassen von Sandleford Warren, ihrer Reise und ihren Abenteuern, so wie der unerwartet positive Ausgang des Überfalls auf die Nuthanger Farm jetzt Hazel und Fiver komplett vertraut. Außerdem stehen mit Bigwig der beste Kämpfer und mit Blackberry das klügste Kaninchen hinter dem Plan. Das hat alle anderen genug beschämt, um mitzukommen. Holly bleibt zurück und hat Hazel noch einmal ausdrücklich vor den Gefahren gewarnt. Durch Kehaar versuchen sie Kontakt zueinander zu halten.
Dennoch läuft die Reise trotz Silvers Führung schleppender voran als Hollys kleine Expedition. Es ist nicht nur der Gedanke an Efrafa, sondern auch die Tatsache, dass sie zwischendrin großes Gebiet voll mit Füchsen, Hermelinen und Wieseln durchqueren müssen. So kommen sie nur schleppend voran, geraten oft in Aufruhr, sodass Hazel bald Gruppen bildet, welcher von Silver, Bigwig und ihm angeführt werden.
Dennoch haben sie eine gute Deckung, denn die Juniwiesen blühen und die vor einigen Jahren erfolgte Zurückstellung der Weidewirtschaft von Schafen, erlaubt es ihnen sich in frisch angelegten Feldern zu verstecken. Es gibt viele Mäuse, weshalb sehr viele Turmfalken unterwegs sind, doch es erweist sich, dass diese ein gesundes, kräftiges Kaninchen nicht angreifen. So erreichen sie schon bald den seltsamen Wald, welcher Holly beunruhigt hat. Wir erfahren, dass es Caesar's Belt ist, ein Baumgürtel, welcher sich über eine bestimmte Strecke durch Hampshire zieht. Es ist Teil der Römerstraße Portway, welche von Andover bis zu dem früheren römischen oppidum Calleva Atrebatum führt. Heute steht dort das Dorf Silchester.
Hazel betrachtet diesen Caesar's Belt genauer, doch er kann nichts Seltsames ausmachen und fragt Fiver nach seinem Rat. Fiver findet auch nichts Seltsames, denn er kann keine Menschen riechen, ist jedoch dennoch der Auffassung, jemand sollte nachschauen, was dort ist. Als schließlich die dritte Gruppe kommt, fragt Hazel nach Bigwig. Aus der Sicht von Bluebell erfahren wir, dass Bigwig den ganzen Morgen eher still und mit sich selbst beschäftigt ist, was die anderen verwundert. Hätte er seinen Mut nicht schon längst bewiesen, so würden die anderen denken er wäre nervös. Offensichtlich kommt ihm in dem geheimen Plan von Blackberry, Hazel und Fiver eine große Rolle zu, die ihm jedoch nicht ganz behagt und für die er jemand anderen geeigneter hält.
Hazel hat anscheinend Bigwigs Geduld mit diesem Plan gehörig strapaziert, denn er muss eine sehr feine Anrede wählen (King of cats), um ihn dazu zu bewegen Caesar's Belt auszuspionieren. Jeden Mensch und jede Katze, denen er begegnet, soll er dabei in die Flucht schlagen. Spaßig appelliert Hazel also an die Stärke und Tapferkeit von Bigwig, um ihn zum Mitmachen zu bewegen. Bigwig untersucht die Gegend. Währenddessen fragt Silver, ob die Weiten Patrouillen bis hierher kommen. Silver ist sich unsicher, denn jeder Hauptmann kann so weit gehen wie er will und ein besonders harter, würde seine Truppe womöglich bis hierher treiben. Hazel will jedoch keiner Patrouille begegnen und wenn soll keines der Kaninchen nach Efrafa zurückkehren. Doch wenn es möglich ist, will Hazel sie vermeiden und dazu will er den Wald nutzen. Hier sehen wir auch eine etwas düstere Seite von Hazel, der nicht davor zurückschreckt fremde Kaninchen einfach umzubringen, obwohl sie nur ihren Dienst verrichten. Das ganze Vorhaben wäre aus Menschensicht moralisch sehr bedenklich, denn Efrafa hat noch keine militärischen Maßnahmen gegen Watership Down unternommen. Der Impuls geht wieder von Hazels Gruppe aus.
Silver meint zu Caesar's Belt, er würde die Efrafas vermutlich ähnlich irritieren wie Holly, doch der Wald selbst würde gar nicht nach Efrafa führen. Dort will Hazel aber auch gar nicht hingehen, sondern sich in der Nähe verstecken. In den Augen von Silver ist das eine gefährliche Idee, denn die Efrafas würden sie mit Sicherheit aufspüren und wenn sich Pech haben, ohne das Hazels Gruppe es merkt. In dem Moment kommt Bigwig zurück und als er meint, alles ist sicher, entscheidet Hazel dem Wald zu folgen und auf der anderen Seite auf Kehaar zu warten. Sie erreichen schließlich am anderen Ende eine Wiese, wo sie Kehaar findet.
Er verkündet von Holly aus, dass sie alle nicht zurückkommen sollen, denn Clover ist bereit für die Paarung und er würde um sie kämpfen. Die anderen Kaninchen, die in Watership Down zurückgeblieben sind, scheinen zum Kampf bereit zu sein. Hazel fragt deshalb nach, ob Kehaar für sie einen Ort nahe Efrafa finden kann, wo sie sich unbemerkt verstecken können. Es soll so nah sein wie die Nuthanger Farm an der Honeycomb ist. Laut Kehaar müssten sie dazu am besten den Fluss überqueren. Ungläubig fragt Hazel, ob sie schwimmen sollen, doch Kehaar meint es gäbe eine Brücke und auf der anderen Seite genügend Bäume. Fiver ist froh über die Nachricht, denn er spürt bereits Gefahr und meint dort wären sie sicher. Am besten sie brechen alle sofort auf. Hazel ist auch dafür, doch er will zuvor noch sehen, dass alle in guter Stimmung sind. Das Weitergehen hat er geplant für fu-Inlé, also vor dem Mondaufgang. Das stößt auf wenig Begeisterung, was schon Blackberry sehr deutlich macht. Hazel will also die Stimmung wieder aufheitern und ist der Meinung eine weitere El'ahrairah-Geschichte wäre am besten. Acorn nimmt es ihn vorweg, als dieser Dandelion fragt. Sie alle haben Vorschläge, doch schließlich setzt sich Bigwig durch mit einer offenbar furchtbaren Geschichte: El'ahrairah and the Black Rabbit of Inlé. Hazel ist davon gar nicht begeistert und versucht es Bigwig auszureden, doch der ist in keiner guten Stimmung und besteht auf diese Geschichte. Eher niedergeschlagen beginnt Dandelion sie zu erzählen.
Bigwig ist allem Anschein nach mit Hazel gerade überhaupt nicht zufrieden, vermutlich liegt es immer noch an seiner noch nicht bekannten Aufgabe auf dem Plan. Er fühlt sich entmutigt und daher ist er griesgrämig und weil in einer solchen mürrischen Atmosphäre ist, besteht er auch auf eine sehr düstere Geschichte. Und ja, wie sich im nächsten Kapitel zeigen wird, diese Geschichte ist wirklich sehr düster.