Freitag, 9. Oktober 2009

2/23 und 2/24 Live Together, Die Alone (Erik)

Hoffnung war da, dass durch ein grandioses Finale diese Staffel wenigstens noch ein ordentliches Ende bekommt. Was bleibt ist große Enttäuschung und hoffen, dass Lost in Staffel 3 besser wird.

DESMONDS RÜCKKEHR

Das tollste an diesem Finale war es, Desmond ziemlich unerwartet in die Serie zurückzubringen, und ihm gleich eine so wichtige Rolle zu geben, dass er einen eigenen Flashback bekommt. Anfangs ist davon noch nichts zu sehen, unrasiert und vollbetrunken kommt er an, und auch den nächsten Tag ist er mit nichts anderem beschäftigt als Trinken. Von ihm kommt aber eine interessante Äußerung, die mir schon beim ersten Sehen gefallen hat, nämlich "snowglobe". Als Auflösung hätte ich das gar nicht so schlecht gefunden, denn Desmond hat auch nicht Unrecht. Aufgrund der zeitlichen Barriere ist die Insel tatsächlich so etwas wie eine Schneekugel, abgesondert vom Rest der Welt. Allerdings: Eine Schneekugel kann zerbrechen, symbolisch, dass durch die Anomalie die Schutzbarriere kurz zerstört wird und so für die Außenwelt sichtbar wird.
Schön ironisch ist es aber, dass er genau zu Libbys Beerdigung mit ihrem Segelboot zurückkommt.
Ich denke, dass er so in Kreisen gesegelt ist, lag daran, dass ihn die elektromagnetische Anomalie immer wieder zurückgeführt hat. Er hat also die Insel nur umrundet. Schön fand ich noch seinen Satz gegenüber John, auf die Frage, ob die Welt noch existiert: "I'm not so sure about that, brother."

MICHAELS PLAN

Der Plan funktioniert und ich kann es immer noch kaum fassen. Jack, der endlich bereit ist zu glauben, dass Michael ein Spion ist, lässt ihn dennoch gewähren, da er mit Sayid einen supergenialen Masterplan ausgearbeitet hat. Wenigstens hat er noch einen Restfunken Intelligenz und lädt Michaels Waffe nicht. Trotzdem ballert jener bei der ersten Gelegenheit wie wild rum, wodurch auch Michael merkt, dass Jack ihm nicht mehr traut.
Das ausgelöst durch den Hurley Bird und auch wenn sich Hurley einbildet seinen Namen gehört zu haben, das Ding ist nur ein Gag der Autoren. Sawyers Spruch danach sagt doch alles: "Yeah, it did. Right before it crapped gold."
Aus welchem Grund auch immer zwei Others der Gruppe super auffällig folgen, verstehe ich auch nicht, und auch nicht warum sich einer sogar bereitwillig abschießen lässt. Dadurch kommt die Lüge raus, Hurley der verständlicherweise umkehren will, hält Jack mit dem Argument zurück, dass er einen Masterplan hat, und die Others sie töten würden, wenn sie jetzt umkehren. Sawyer und Kate scheint das überhaupt nicht zu stören, die gehen trotzdem weiter. Michael hätte in dieser Szene vor Jack in die Knie gehen müssen, dass dieser trotz Durchschauen der Lüge noch immer weitergehen will.
Dann kommt diese seltsame Szene mit dem Rohrpostsystem, die ich bis heute nicht verstehe, und die für mich eine der größten Schwachstellen in der Story von Lost ist. Jedenfalls merkt Jack, dass Michael ihn nicht zum Decoy village führt und sie werden alle vier otherslike entführt. Ist Jack denn wirklich nie der Gedanke gekommen, dass Michael ihn womöglich wo völlig anders hinführen soll?

SEGELBOOT PLAN

Es wäre wohl unglaublich gewesen, wenn ein noch schlechterer Plan als der von Michael in der gleichen Folge geklappt hätte. Ich raffe es einfach nicht, warum Sayid mit einem offensichtlichen, gut erkennbaren Segelboot zu diesem Dorf segeln will, und dann, wohl gemerkt unentdeckt und mit dem Element der Überraschung, sie auskundschaften will. Und dann will er ein Signal senden, dass offenbar auch nur Jacks Gruppe sehen kann, sodass sie sich beide treffen und zusammen weitergehen. Hält er die Others wirklich für zurückgebliebene Höhlenmenschen? Wobei selbst diese hätten das durchschaut.
Wie es so kommen muss waren die Others viel viel schlauer als die Losties, haben das Dorf aufgegeben, und Jack und Sayids Plan gründlich vermasselt. Dennoch zündet Sayid noch ein Signal an, damit die Others auch wissen, wo er ist. Ich wollte nur mal anmerken, dass sie zu dritt sind, und Sayid weiß, dass es mindestens 23 von ihnen gibt.
Das beste an dieser Segelboottour bleibt, dass wir den Fuß der Statue gesehen haben. Damals war diese nette Szene nach all den tausenden ungeklärten Dingen, die sie in diese Staffel hineingeworfen haben zuviel. Das Interesse fehlte mir an der Sache. Es hat sich aber als einer der wichtigsten Orte der Insel herausgestellt, Jacobs Zuhause und dort wo Samuels Plan seine Vollendung findet.

LOCKE

Wir erleben in Sachen Glauben den Tiefpunkt der Figur Locke. Er ist so verzweifelt, dass er wirklich herausfinden will was passiert, wenn die Zahlen nicht eingegeben werden, und versucht sogar Eko davon abzuhalten. Als ob das nicht reichen würde, heult er auch noch an einem Baumstamm, als Eko ihn aus der Station wirft, und Charlie kann sich über ihn lustig machen. "We're only puppets—puppets on strings." Er hat sogar Recht, denn er ist nur eine Puppe im Spiel von Samuel und kurz davor, wieder einen entscheidenden Schritt weiterzugehen. Jedenfalls hat er dann einen neuen Plan und holt sich Desmond an Bord, der sich natürlich in diesem Moment noch unmöglich an den Zwischenfall vom 22. September erinnern kann. Wir erfahren dabei die Auflösung des Schneemanns Rätsel, sehr lustig und geistreich wie ich anmerken darf.
Als sie es schaffen Eko auszuschließen, fragt Desmond: "Are you sure about this, brother?". Locke antwortet mit: "I'm more sure about this than anything in my entire life."
In Wirklichkeit ist er kurz davor, eine globale Katastrophe auszulösen.
Im restlichen Verlauf ist erstaunlich, wie er sich durch nichts erschüttern lässt (im wahrsten Sinne des Wortes), Eko sprengt fast den halben Vorraum in die Luft, das interessiert ihn nicht. "They're not my friends.", oder auch die Behauptung, dass sich Jack nicht für diese Station interessiert, sind auch Beweise, dass Locke alle Fakten ignoriert. Wer hat denn die Zahlen eingegeben, während du weg warst, Locke? Jedenfalls erinnert er Desmond ganz plötzlich an seinen Selbstmordversuch, und wie er ihn dadurch gerettet hat. Ich finde es schon seltsam, wie schnell Desmond bedeutende Ereignisse, die nur so kurze Zeit zurückliegen, vergisst.
"What if the experiment wasn't on the two men in here, but on the two men in there?", ich glaube nach wie vor nicht, dass Desmond Recht hat, da mir jeglicher Sinn eines solchen Experimentes fehlt. Doch auch dadurch bringt er Locke noch immer nicht davon ab, dass das alles nicht real ist. Desmond bekommt urplötzlich seine Erinnerung wieder, dass er am 22. September die Zahlen nicht eingegeben hat, und findet heraus, dass er für den Absturz von 815 verantwortlich ist. In dem Maße, indem Desmonds Glauben an die Station wieder gestiegen ist, ist sie bei Locke noch weiter gesunken. Nichtmal das hält ihn davon ab, er zerstört den Computer und behauptet: "No. I just saved us all."
Später aber, als die Hölle richtig losgeht und die magnetische Anomalie ihre Wirkung entfaltet, die ganze Station zerstört wird, und der wieder zu sich gekommene Eko fassungslos auf ihn zutritt, merkt er es dann: "I was wrong." Ein genialer Satz, der den ganzen Charakter Locke in Staffel 2 zusammenfasst. Wir können aber darauf hoffen, dass uns in der nächsten Staffel ein besserer Locke erwartet.

EKOS PLAN

Wieder ein Plan, der schiefgeht. Eko, der ausgesperrt wurde, muss den Lukenschacht nach oben klettern, um überhaupt aus der Station zu kommen. Dann überzeugt er Charlie, dass sie Locke aufhalten müssen. Das er das Dynamit sprengen will, ist noch ganz vernünftig, da es das einzige ist, was helfen könnte die Türe zu öffnen. Allerdings fand ich es schon immer arg seltsam, dass er sich nach der Zündung hinter der nächsten Wand versteckt. Hallo, es ist Dynamit und kein Silvesterknaller. Jedenfalls geht das schief, Eko wird schwer verletzt und auch Charlie ist erst einmal taub. Die Szene fand ich übrigens toll, das ganze Chaos mit der Schwerhörigkeit von Charlie, und dann hören wir den Alarm.

SWAN

Tut mir Leid für alle, die diesen Fail-Safe-Key so toll finden, aber ich glaube ich bin der einzige, der diese Art und Weise wie das mit Zahlen beendet wird, absolut blöd findet. Fast 30 Jahre läuft diese gefährliche Aufgabe, aber alles lässt sich abkürzen durch einen einfachen Schlüssel, der wie auch immer etwas aktiviert, dass eine ganze Anomalie zerstören kann. Mir kam die Idee, dass es die Atombombe ist, die nur eingemauert worden ist, aber dann hätten Eko, Locke und Desmond verdampft werden müssen. Vielleicht aber gleichen sich die beiden Kräfte so aus, sodass nur ein violettes Leuchten und ein lautes Geräusch entsteht. Trotzdem bin ich mit diesem Schlüssel absolut unzufrieden. Die Autoren wussten wohl nicht, wie sie das sonst beenden sollten, und zauberten da diesen Deus ex machina-Gegenstand aus dem Hut, der auf einmal alles beenden kann. Desmond kann sich natürlich in Orientation null an diesen Schlüssel erinnern, obwohl er ihn erst vor zwei Tagen in das Buch hineingelegt hat. Jetzt auf einmal fällt es ihm wieder ein.
Dann wird die Swan zerstört und nichts, aber auch nichts ist zu dieser Station wirklich beantwortet, außer dass sie den Elektromagnetismus kontrolliert, etwas, dass wir schon seit Orientation wissen. Unfassbar, dass sich in 21 Folgen aber auch gar nichts Neues über diese Station ergeben hat. Sie wird einfach rausgenommen und lässt uns mit vielen unbeantworteten Fragen zurück:

Warum wurden die Zahlen eingegeben, wenn sich alles durch einen Fail-Safe-Key beenden lässt?
Wieso wird das Ganze nicht einfach automatisch gemacht und muss von Hand eingegeben werden?
Warum gefährdet man das Ganze durch die Behauptung es sei eine unwichtige Aufgabe in einem anderen Video?
Wieso darf der Computer nicht zur Kommunikation mit der Außenwelt benutzt werden?
Wieso muss man die Zahlen "4 8 15 16 23 42" eingeben, deren Eingabe einige Zeit benötigt, anstatt des einfachen Befehles "Y" für Ja?
Weshalb hat Radzinsky genau diese Blast Door Map gemalt?
Warum hat er ein sinnloses Stück vom Swan-Orientation Film rausgeschnitten?
Warum gibt es eine versiegelte Luke, wenn es doch einen einfach zu öffnenden Eingang gibt?
Wozu wurden die Spiegel und das helle Licht gebraucht?
Warum kann ein Einschluss fast verursachen, dass man im falschen Raum ist und die Zahlen nicht eingeben kann?
Wodurch wurde die Leiter zerstört?
Warum gibt es diese überhaupt?

Fazit: Die Swan, für mich ein enttäuschendes Kapitel Lost.

DESMONDS FLASHBACKS

Das beste an diesem Finale sind die noch sehr wichtigen Personen, die wir kennenlernen. Als Erstes erfahren wir, dass Desmond unehrenhaft aus dem Armeedienst entlassen worden ist, offenbar weil er sich, wie er Kelvin gegenüber sagt, nicht an Befehle halten kann. Sehen wir in "The Constant."
Desweiteren lernen wir endlich Charles Widmore kennen und dieser Typ war mir sofort arrogant, wie er einfach über das Wohl seiner Tochter entscheidet, und behauptet Desmond wäre nur ein Feigling. Es wird noch schlimmer, aber genau das macht ihn so genial. Jedenfalls finde ich es toll, dass Desmond sein Angebot ausschlägt, und stattdessen auf andere Art und Weise versucht, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, durch das Segelrennen. Dessen Zweck war es offenbar nur, damit Desmond, wie von Miss Hawking vorhergesehen, auf der Insel landet, damit er die Zahlen eingeben kann. Vielleicht hat sich aber auch Widmore erhofft, dass er durch Desmond die Insel wiederfindet. Ironischerweise ist es sogar so.
Kurz bevor er aber lossegelt, lernen wir die beste weibliche Figur in ganz Lost kennen, Penny. Deren Liebesgeschichte ist der Beweis, dass es in Lost auch mit solchen Dingen funktionieren kann. Jedenfalls finde ich die Szenen zwischen den beiden immer unglaublich toll. Penny, die eigentlich heiraten will, hängt noch immer an Desmond, und ich denke, als er nach diesem Jahr nicht zurückgekommen ist, hat sie alles unternommen, um ihn zu finden. "With enough money and determination you can find anyone." Schließlich ist sie es, die die Insel entdeckt, und die Oceanic 6 rettet.
Als ob zwei geniale Charaktere nicht reichen, kommt gleich ein dritter dazu, und wir merken, dass wir Kelvin schon einmal gesehen haben. Genial fies gemacht. Ich fand es nur seltsam, wie er Desmond am Strand gefunden hat, ich glaube aber das hängt mit Jacob und Samuel irgendwie zusammen, denn er ist auch mit daran Schuld, dass Flug 815 abstürzt. Jedenfalls erfahren wir hier, dass die Krankheit nur ein Fake ist, damit die Probanden nicht auf der Insel herumlaufen. Kelvin hat das durchschaut, Desmond erst später.
Hier deutet aber Kelvin bereits den schlechtesten Lost-Charakter an, seinen Partner Radzinsky, und wir erfahren gleich wie dieser umgekommen ist. Danach wollten alle Fans diesen Charakter unbedingt sehen, ich hoffe sie sind jetzt zufrieden, und reden den Autoren nicht wieder in ihre Arbeit rein. Es ist schon seltsam, dass dieser total gestörte Typ diese Blast Door Map gemalt hat, und knapp 30 Jahre in der Station mit anderen Leuten leben konnte.
Dann folgt die größte Enttäuschung des Finales im besten Flashback. Was für ein toller Widerspruch. Doch ich fand Desmond, wie er Kelvin durchschaut, ganz toll gemacht, und auch seine Verfolgungstour. "Screw the button, man", einer der besten Sätze dieses Finales. Jedenfalls erfährt Desmond hier, dass die Krankheit ein Fake ist, obwohl er sich noch immer impft. Schon seltsam. Jedenfalls bringt er Kelvin um und merkt, dass er schnell zurückmuss. Hier erleben wir bereits die Auflösung was passiert, wenn die Zahlen nicht eingegeben werden. Ich fand es erstens unbefriedigend das ganze in einem Flashback zu sehen, weil dann alles weitere im Finale für mich kaum noch interessant war, und zweitens die Tatsache, dass Desmond die Zahlen noch einmal eingeben konnte. Das alles aber mündet dann in dem genialen Satz: "I think I crashed your plane."
Im letzten Flashback sehen wir die Auflösung, warum Locke damals Boone opfern musste, und woher der Lichtstrahl kam. Desmond war kurz davor sich umzubringen und merkt, dass noch andere Leute auf der Insel sind, wodurch er Hoffnung hat, bald abgelöst zu werden. Trotzdem verstehe ich nicht, warum er sich dann dennoch so aggressiv verhält, als die Losties tatsächlich die Station betreten.
Pennys Brief finde ich unglaublich genial, und das Desmond sich beim Drehen des Schlüssels an die letzten Worte erinnert, ist unglaublich gut gemacht. Trotz aller Komplexität mit Zeitreisen, Elektromagnetismus steht bei Desmond immer die Beziehung zu Penny im Mittelpunkt.

DER SCHLUSS

Einfach nur grottig, was passiert nachdem die Entladung vorbei ist. Selbst Ben kann mich da nicht überzeugen. Genial war noch sein Wiedersehen mit Jack, mit dem fiesen Grinsen und den Worten: "Hello again." Er ist zwar nicht ganz einverstanden mit der Freigabe von Walt, aber zur Ausnahme hält er sich mal an sein Wort, und schickt Michael in die Freiheit. Nicht ohne Hintergedanken, denn er nutzt Michaels Verzweiflung über den Mord an Ana-Lucia und Libby dazu aus, um ihn zum Frachterspion zu machen. "We're the good guys, Michael." Das ist alles, was wir über die Others erfahren und so richtig mehr wird es auch nicht.
Gut, Hurley wird freigelassen, das nützt weder den Others noch Ben was, dafür aber Samuels Plan. Dann werden Jack, Kate und Sawyer in Säcke gesteckt, und an dieser Stelle endet die Geschichte für sie erst einmal. Für mich kein Cliffhanger.
Unfassbar schlecht ist Charlie, kommt einfach so zurück, und wundert sich, dass Eko und Locke noch nicht zurück sind, obwohl sie eventuell noch in der jetzt zerstörten Station sind. Statt nach ihnen zu suchen, turtelt er lieber mit Claire rum. Ich glaube jeder Lost-Fan hätte ihn dafür schlagen können, als er sagt: "Nothing happened." Ah ja, es kommt also jeden Tag mal vor, dass der Himmel plötzlich violett leuchtet, und ein lautes Geräusch zu hören ist?
Dann kommt die Szene mit den Portugiesen in der Station, die ich nie so richtig verstanden habe. Offenbar sitzen diese im Auftrag von Penny den ganzen Tag in einer antarktischen Station und halten nach Anomalien Ausschau. Penny weiß davon offenbar durch ihren Vater. Finde die Szene nicht schlecht, aber auch nicht besonders. Interessant nur diese Sätze:
"I crush your defense and that is the last you shall see of your rook."
"All part of the plan, my friend."
"Ah. Then your plan must be to lose. Please. Your move."
Sehe ich als Anspielung auf Samuels und Jacobs Plan. Heißt das jetzt, es war von Jacob geplant, dass er getötet wird, damit er seinen wahren Absichten erst durchsetzen kann?
PS: Samuels Plan ist nun so weit, dass die Swan endlich verschwunden ist, die Insel kurz für die Außenwelt sichtbar geworden ist, und Widmore seinen Frachter schicken kann.
Im kleineren Maßstab sind nun Jack, Kate und Sawyer endlich bei den Others. Samuel kann zufrieden sein.

BODYCOUNT

Ein Other lässt sich plump abschießen, Kelvins Schädel wird an einem Fels zertrümmert und Radzinsky hat die Waffe endlich auf die einzig richtige Person gerichtet.

Summe: 51

KPB: Desmond, Locke, Jack, Hurley, Kate, Sawyer, Ben, Ana-Lucia, Eko, Kelvin (und das Ganze hat endlich ein Ende)

FAZIT:
Enttäuschend, diesea Finale ist so hart wie ich es sagen muss einfach nur enttäuschend. Anstatt der Auflösung mit der Swan, kriegen wir nur einen billigen Schlüssel zu sehen, und werden mit tausenden Fragen zurückgelassen. Michaels schlecht durchdachter Plan geht auf, ein anderer noch schlechterer mit dem Segelboot zum Glück nicht. Das Ende ist für ein Lost-Finale äußerst schlecht gemacht mit Charlies totaler Ignoranz und der Szene in der antarktischen Station.
Es treten viele Logikfehler auf, aber wenigstens die Idee mit den Desmond-Flashbacks stimmt mich etwas zufrieden.


FAZIT STAFFEL 2:
Die schlechteste Staffel von Lost. Ich muss es einfach so sagen. Sie fing gut an, aber dann verlor man den roten Faden und fing an Einzelstories, die sich nicht in die Haupthandlung integrieren ließen, zu erzählen. Charakterliche Entwicklung war bei den meisten nicht zu sehen, Charlies Fast-Drogenrückfall ein desaströser Handlungsstrang, Sawyers egoistischer Waffenklau hat diesen Charakter eher zurückentwickelt. Am schlimmsten war aber Locke, der sich nicht einmal gegen Jack durchsetzen konnte und schließlich zum Verzweiflungs-Locke wurde, der jeglichen Glauben an die Insel verloren hat.
Erst mit der Einführung von Ben bekam die Staffel ein Top-Niveau das ruhig länger hätte andauern können, genau wie bei Desmond am Anfang. Zwei der besten Lost-Charaktere wurden in dieser miesen Staffel eingeführt, wodurch sie für mich nicht völlig überflüssig wirkt.
Mysterien wurden hochstilisiert, tausende Rätsel eingeführt für die man nach etlichen Folgen keine sinnvolle Erklärung mehr fand. Der Grund, warum soviele Fans von den nächsten drei Staffeln enttäuscht sind, liegt an der Art und Weise wie hier diese Themen hochgepusht worden sind. Viele Lost-Fans sagen sie hätte nach dieser Staffel nicht mehr das gleiche Lost-Gefühl gehabt, bei mir fing es erst nach dieser Staffel richtig an. Für viele ist das zweite Lost-Finale das beste, für mich das schlechteste.
Die beiden Hauptthemen, Swan und Tailies, tragen letztlich fast nichts Sinnvolles bei. Die total in die Länge gestreckte Swan-Handlung wurde einfach so mit tausend Fragen beendet, da man selbst nicht wusste, was es damit auf sich hat.
Bei den Tailies, den ersten Versuch neue Charaktere einzuführen, griff man bei den Schauspielern charakterlich daneben. Michelle Rodriguez war kurz hinter Gittern, Cynthia Watros hatte auch Probleme mit der Polizei und AAA war ein komplizierter Schauspieler. Die ersteren wurde noch in dieser Staffel rausgeschrieben, AAA dann gleich zu Beginn der nächsten.

Was bleibt nach dieser Staffel ist Hoffnung auf Besserung, und die kommt mit Staffel 3.



Nachgedanken:
- ich bin fest davon überzeugt, dass Jacob tatsächlich getötet werden wollte, um seinen Plan umzusetzen, Smokey zu töten und einen Nachfolger zu finden
- alle offenen Fragen zur Swan werden in einem Extrapost geklärt