Donnerstag, 15. Dezember 2016

Watership Down Kapitel 26: Fiver Beyond

Ein sehr psychedelisches Kapitel wird eingeleitet mit einem Zitat aus Joseph Campbells Hauptwerk The Hero with a Thousand Faces. Campbell war ein amerikanischer Professor für Mythologie und das hier genannte Werk enthält eine Sammlung sämtlicher Gemeinsamkeiten der Kulturen dieser Welt in Literatur, Kunst, wobei die Helden besonders hervorstechen. Dieses Zitat berichtet von einem Schamanen, der große Distanzen überquert, ehe er vor seiner größten Prüfung steht, den Gang in die Unterwelt. Bezogen auf Fiver könnte es auf seinen Traum bezogen sein durch den erfährt, dass Hazel noch lebt, aber an der Schwelle zum Tode steht. Nein, er singt dabei nicht "Bright Eyes".

Es ist ein sehr heißer Tag auf Watership Down, und Fiver verbringt den Tag sehr unruhig unter dem Erde in seinem Bau. Er hat Probleme mit dem Verlust von Hazel fertigzuwerden immer wenn er erwacht und fragt sich, wo das hinkende Kaninchen hin ist, welches er im Morgengrauen gesehen hat. Dann beginnt er eine psychedelische Reise und hat einen sehr seltsamen Traum.
Zunächst folgt er seinen Gedanken über einen nassen Kamm in den Morgennebel der Feldern. Dort ist er zwar allein, doch er erkennt das Feld auch als das Feld wieder, wo er geboren worden war. Er folgt dem Bach und der Feldstraße wieder zu dem Ort, wo sie die Anschlagstafel gefunden haben. Hier findet er in dem Nebel einen Mann mit Schaufel, Seil und anderen Dingen, welche Fiver als Kaninchen überhaupt nicht begreifen kann und welchen Zweck sie haben. Die Anschlagstafel liegt daneben und er kann die Buchstaben darauf zumindest erkennen, auch wenn er natürlich keine Ahnung hat wie er sie verstehen soll. Neben dem Mann ist ein Loch im Boden.
Dieser Mann beginnt mit Fiver zu reden wie es ein Wesen machen würde, welches seine Beute zu jedem Zeitpunkt töten kann und auch die Beute das weiß. Der Mann hat ähnlich wie die Männer, welche Hazel angeschossen haben, einen kaum verständlichen Dialekt und spricht noch dazu grammatikalisch extrem falsch. Ich weiß nicht, ob Adams damit die Primitivität solcher Leute zum Ausdruck bringen wollte oder ob es nur an Fivers wirren Gedanken liegt, die Menschensprache irgendwie verständlich zu machen. Wobei die Menschen in seinen Gedanken eben keine intelligenten Wesen sind, sondern brutal und dämlich, so ähnlich wie wir uns Trolle in Märchen vorstellen. Eine interessante Vorstellung, denn ich wäre davon ausgegangen, dass sich Kaninchen Menschen als hochintelligente Wesen vorstellen weit jenseits ihrer Vorstellungskraft.
Jedenfalls fragt Fiver was dieser Mann macht und aus seinem Kauderwelsch wird bald deutlich, dass er das Schild aufstellt für Hazel. Fiver versteht nicht, wie ein Schild irgendetwas sagen kann, doch genau das wäre das Geheimnis warum die Menschen die Kaninchen töten. Das ist jetzt eine hochphilosophische Aussage, die in hunderte Richtungen interpretiert werden kann. Steht die Kenntnis der Schrift für die Überlegenheit des Menschen, aufgrund derer er jedes Lebewesen töten kann ohne die Konsequenzen zu spüren? Ist es bezogen auf die echte Anschlagstafel, welche das Ende von Sandleford Warren angekündigt hat, nur ohne das Fiver oder irgendein anderes Kaninchen davon hätte wissen können. Oder steht die Kenntnis der Schrift für die menschliche Technologie mit der es für sie ein Leiches ist Kaninchen zu töten. Es gibt hier mit Sicherheit dutzende Interpretationen, die alle nicht falsch sein müssen. Bewundernswert ist nur, dass Fiver im Traum praktisch diese Erkenntnis hat, wonach die Kenntnis von Schrift eine der Vorteile der Menschen ist.
Jedenfalls soll er selbst auf das Schild blicken, doch er kann die Schrift natürlich nicht lesen, da er noch nicht einmal weiß, dass schwarze Linien einen Sinn ergeben können. Dennoch leuchtet ihm bald eine Botschaft auf: "In memory of Hazel-rah! In memory of Hazel-rah! In memory of Hazel-rah! Ha ha ha ha ha ha ha!" Das verrückte ist, da den Kaninchen Lachen unbekannt ist, dürfte Fiver den letzten Teil überhaupt nicht verstehen und das es sich um einen grausamen Scherz handelt. Er dürfte jedoch wissen, dass es in Gedenken an Hazel ist. Der Mann wird diese Tafel bald aufstellen, was Fiver entsetzt, doch noch kann er es nicht, da Hazel in das Loch in den Boden gegangen ist und er ihn dort nicht hinausbekommt. Solange kann er auch das Schild nicht aufstellen. Fiver geht zu dem Loch und sieht hinab. Er ruft nach Hazel und tatsächlich bewegt sich etwas. Als er von dem Mann geschlagen wird, erwacht er.
Es ist mehr als nur ein Alptraum, es ist eine der Visionen, welche Fiver immer hat. Sie sind deutlich bewusstseinserweiternd, denn anstatt einfach nur von Hazel zu träumen, sieht er sein Überleben vor sich. Um das zu verstehen hat er jedoch klassische Elemente verarbeitet. Ein Mensch war dafür verantwortlich, also taucht ein Mensch auf. Er verbindet das mit einer seiner schlimmsten Visionen und Ausdruck derer war die Anschlagstafel im Feld. Sie deutet an, dass wieder etwas Schlimmes passieren wird, doch im Gegensatz zu Sandleford Warren ist sie noch nicht im Grund verankert. Die schreckliche Sache kann also noch abgewendet werden. Fiver ist sich dabei bewusst, dass die Botschaft auf der Anschlagtafel etwas damit zu tun hat und der Mensch. Das ist eine enorme Denkleistung für ein Kaninchen, die weit weit über das hinausgeht, was ein normales Wildkaninchen denken würde. Es wirkt tatsächlich so als wäre Fiver auf einer höheren, geistigen Ebene als all die anderen. Das Übersinnliche lässt sich jedoch nicht erklären, es ist ein Teil von Fiver, doch er weiß wann diesem zu vertrauen ist.

Dann wird er geweckt von Blackberry, welcher meint Fiver wäre durch einen Erdsturz aufgewacht, den es überall im Gehege gegeben hat, weil es so heiß ist. Er hätte ihn gehört, wie er nach Hazel gerufen hätte. Blackberry ist untröstlich, dass sie ihn verloren. Doch sie alle würden eines Tages aufhören zu rennen, denn Frith würde alle Kaninchen kennen und sie wieder zu sich rufen. Fiver fragt jedoch nur, ob es schon Abend ist. Blackberry verneint das, es sei weit nach Mittag. Holly und die anderen sind zurück, wobei Strawberry sehr krank und das sie alle keine Weibchen dabeihaben verschlechtert die Lage noch, doch Fiver hört ihm gar nicht zu. Er fragt, ob er weiß wo Hazel angeschossen wurde. Blackberry weiß es, weil er die Stelle mit Bigwig untersucht hat. Fiver will, dass Blackberry ihn sofort dort hinführt. Blackberry ist jedoch dagegen, es ist ein langer Weg und viel zu heiß dafür. Noch dazu würden sie völlig umsonst gehen. Fiver ist sich jedoch sicher, dass Hazel nicht tot ist. Blackberry hat jedoch das Blut gesehen und glaubt der Mensch hätte ihn fortgebracht, doch Fiver meint, Blackberry hätte nicht Hazel gesehen. Er müsse jetzt tun, was Fiver sagt, denn Hazel ist nicht tot. Für Blackberry wäre das zuviel und so entscheidet Fiver allein zu gehen. Er fordert jedoch Blackberry noch einmal auf mitzukommen, denn er würde von ihm nur verlangen, Hazels Leben zu retten.
So brechen sie zusammen auf, wobei Fiver extrem schnell ist und Blackberry auch immer wieder antreibt. Schließlich erreichen sie die Stelle, wobei Fiver Blackberry bittet ihm den Graben zu zeigen. Von dort aus finden sie letztendlich das Rohr, wo Fiver sofort das getrocknete Blut eines Kaninchen erkennt. Er erkennt es als das blutige Loch aus seinem Traum wieder. Dann erkennt er auch, dass es blockiert wird von einem Kaninchen, dessen Puls geradeso zu hören ist. Fiver ist sich sicher, dass Hazel in diesem Loch ist und das er noch am Leben ist.

Watership Down Kapitel 25: The Raid

Das Kapitel, in der Hazel von seinem Leichtsinn brutal eingeholt wird, wird eingeleitet mit einem Zitat der englischen Schriftstellerin Mary Renault aus ihrem Buch The King must die, ein historischer Roman über die griechische Sagengestalt Theseus. Theseus ist einer der bekanntesten Heroen der griechischen Mythologie, am bekanntesten womöglich dafür, das Labyrinth von Knossos zu überwinden und den Minotaurus zu besiegen. Das Zitat hier bezieht sich auf die Opferung eines Pferdes, des königlichen Pferdes. Im griechischen Raum war es üblich, dass ein Opfertier seine Bereitschaft sich zu opfern selbst äußerte und von niemandem gezwungen werden konnte. Es musste mit der Opferung einverstanden sein. Natürlich sah das in der Realität wohl so aus, dass die Tiere mit Wasser bespritzt wurden und ihr Zittern als Zustimmung gewertet wurde. Niemand konnte dem Tier also sagen, es solle sich opfern. Ähnlich ergeht es hier auch Hazel, der sich praktisch in dem Moment als der Mensch näherkommt aus eigenen Stücken für das sichere Entkommen von Dandelion und Haystack opfert.

Zunächst setzt das Kapitel unmittelbar an den Ausflug von Pipkin und Hazel an. Sie erreichen erst gegeben Abend Watership Down, weil sie von einem Regenguss überrascht werden und so lange Zeit in einer Hütte mit Kohl- und Mangoldrüben verbringen. Als sie zurückkommen, hat offensichtlich keiner ihre Abwesenheit bemerkt. 
Am nächsten Morgen weiß Fiver jedoch Bescheid. Er horcht ihn direkt gehend aus, um zur Wahrheit zu gelangen. Sein Fell ist nasser als es wäre, wenn er nur kurz zum silflayen hinausgegangen wäre, er riecht nach Mangold und Bauernhof und nach etwas, was Fiver nicht erkennen kann. Hazel sagt, es wäre eine Katze, doch warum sollte sich Fiver darüber sorgen. Fiver erwidert darauf, weil er etwas verbirgt und zwar etwas Gefährliches. Hazel meint darauf nur, dass eher Holly in Gefahr ist, worauf Fiver antwortet, Holly und seine drei Gefährten hätten dieses große Gehege erreicht. Kehaar hätten es ihnen schon gestern Abend erzählt und fragt schnippisch nach, ob Hazel das nicht wisse. Hazel reagiert darauf nur mit, er wisse es jetzt, doch Fiver gibt sich damit nicht zufrieden: irgendetwas hätte Hazel auf einem Bauernhof getrieben, was ihn so eingenommen hat, sodass er selbst vergessen hat nach Holly zu fragen. Hazel gibt sich geschlagen und berichtet von seinem Ausflug mit Pipkin und das er die Stallkaninchen aufgesucht hätte von dem ihm Kehaar berichtet hat. Darauf fragt Fiver warum er das getan hat. Hazel erwidert, sie hätten Weibchen. Davon ist Fiver jedoch nicht überzeugt, denn er weiß, dass Stallkaninchen nur beschwerlich sich dem Leben in der Wildnis anpassen. Außerdem würden sie genug Weibchen haben, wenn Holly erfolgreich ist. In Wirklichkeit sei das nur ein Versuch von Hazel als der Schlaue dazustehen. Darauf reagiert Hazel schnippisch mit der Antwort, was wohl Bigwig und Blackberry von dem Vorschlag halten würden. Fiver tadelt ihn jedoch, dass er so das Leben einige ihrer Kaninchen für etwas riskieren würde ohne großen, praktischen Wert für sie selbst. Natürlich würden die anderen zustimmen, immerhin ist er das Oberkaninchen und entscheidet damit was richtig ist. Die anderen vertrauen ihm schließlich. Sollten jedoch drei oder vier Kaninchen sterben, so sähe Hazel aus wie ein Narr. Darüber ist Hazel so verärgert, sodass er Fiver sagt er soll ruhig sein, er möchte schlafen.
Schon hier sollten eigentlich die Alarmglocken schrillen, denn wenn Fiver mit etwas nicht einverstanden ist, so droht meistens große Gefahr. Er hatte Recht mit Sandleford und er hatte Recht mit dem Gehege der Schimmernden Drähte. Fiver ist auch der einzige, der wirklich Hazel ins Gewissen reden kann, weil Hazel viel auf ihn setzt, doch hier scheint sein Urteilsvermögen wieder getrübt zu sein von ihrer derzeitigen guten Situation. Es kann also nur etwas Schlimmes passieren, wenn Hazel wieder nicht auf Fiver hört.
Am nächsten Morgen berichtet er Bigwig und Blackberry davon. Natürlich hält Bigwig das Ganze für eine super Idee, ihm stört nur etwas, dass Hazel vor eine Katze davon gerannt ist. Gegen eine Katze könnte ein Kaninchen kämpfen, Bigwigs Mutter hätte es getan und eine Katze übel gekratzt. Er würde sich selbst um die Farmkatzen kümmern. Blackberry braucht etwas mehr Überzeugungsarbeit, letztlich stimmt er aber doch ein, hauptsächlich, weil er darüber enttäuscht ist nicht auf die Expedition zu dem anderen Gehege geschickt worden zu sein. Er würde ihnen dabei helfen, die Vorrichtung an dem Kaninchenstall zu öffnen. Anstatt ihm also wie Fiver die Idee auszureden, stimmt Blackberry darin ein, weil er selbst enttäuscht an einem anderen Abenteuer nicht teilzuhaben. So nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Blackberry fragt nach, ob sie alle gehen müssen, denn zuviele Kaninchen würden stören und der Hund wäre angebunden und es könnten nicht mehr als drei Farmkatzen sein. Bigwig ist dafür noch Hawkbit, Dandelion und Speedwell mitzunehmen (ihm übrigen nennt auch Bigwig jetzt Hazel Hazel-rah, und das noch bevor der berüchtigen Szene, die schon angedeutet wurde). Sie wollen auch noch in der gleichen Nacht gehen, doch hier macht ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
So bleiben sie da und erzählen zusammen mit Kehaar Geschichte. Ein weitere Geschichte von El'ahrairah, die wir leider nicht zu hören bekommen, erzählt Kehaar ausgerechnet von der Sintflut und der Arche Noah. Es ist interessant zu sehen, dass eine biblische Geschichte Einzug gefunden hat in die Erzählungen der Möwen. Pipkin hat bei dieser Geschichte wieder etwas Angst, weil der Regen nicht aufhört und sie keine Kiste hätte, wie Kehaar sie in seiner Geschichte erwähnt hat. Bluebell beruhigt ihn mit einem Scherz, denn Kehaar könne ihn bis zum Mond mitnehmen und wie einen Birkenast auf Bigwig fallen lassen.
Bevor Hazel schlafen geht, redet wieder Fiver mit ihm und fragt, ob es vergebens wäre ihm von der Unternehmung abzuraten. Hazel fragt direkt, ob er eine seiner Anwandlungen hat bezüglich des Bauernhofs. Er hat deswegen jedoch kein Gefühl, trotzdem fühlt es sich für ihn nicht richtig an. Er hat sie manchmal und manchmal nicht. Zum Beispiel weiß Fiver nicht, was mit Holly und den anderen dreien passieren wird. Bezüglich Hazel hat er jedoch Angst, und nur wegen Hazel und keinem der anderen, die noch mitgehen. Wenn es so ist, würde Hazel die anderen entscheiden lassen, ob er aus dem Gröbsten herausgehalten werden soll. Das jedoch wäre vom Nachteil denn es würde gegenüber den anderen so aussehen, als hätte er Angst. Fiver versucht ihn zu überzeugen, wenigstens so lang zu warten bis Holly zurück ist. Genau das aber will Hazel doch erreichen: Weibchen in den Bau bringen bevor Holly zurück ist. Weil er jedoch Fiver sehr vertraut, verspricht er ihm sich rauszuhalten, ja noch nicht einmal den Bauernhof zu betreten. Er will auf dem Feldweg bleiben und hofft das reicht aus, um Fivers Sorgen wenigstens halbwegs zu beruhigen. Zumindest vertraut Hazel hier Fiver so weit, sodass er sich aus der größten Gefahr heraushält.
Am nächsten Morgen nimmt Hazel Bigwig und Blackberry zum Rande des Steilhangs von wo sie aus auch Nuthanger Farm erkennen können und erklärt ihnen wie sie hinkommen und den Kaninchenstall finden. Besonders Bigwig ist bereits sehr aufgeregt. Er tut so als wäre er eine Katze und lässt Dandelion, Hawkbit und Speedwell gegen sich kämpfen. Das ermuntert auch Hazel wieder, welcher durch Fivers Worte doch ein wenig besorgt war. Am Ende macht er bei diesem Spielchen auch mit sowohl als Katze als auch als Angreifer. Dandelion äußert, er wäre sehr enttäuscht nach all der Vorbereitung nicht auf eine Katze zu treffen. Kehaar weist ihn jedoch zurecht, dass so eine Katze sehr gefährlich ist und kein Scherz. Sie kommt lautlos und springt einen dann plötzlich an. Im Unterschied zu ihm meint Bigwig sind sind jedoch nicht zum Fressen dort und passen somit ständig auf, ob sich ihnen eine Katze nähert. Bluebell hat die brillante Idee die Katze zum Fressen mitzubringen oder um Nachwuchs zu zeugen. Hmm, bei Letzterem fühle ich mich an zahlreiche Videos erinnert wo irgendeine Katze von einem Kaninchen bestiegen wird.
Schließlich entscheiden Hazel und Bigwig den Überfall zu beginnen, sobald es anfängt dunkel zu werden. Das heißt bei Sonnenuntergang wollen sie die kleinen Hütten außerhalb des Bauernhofs an dem Feldweg erreichen. Dort würden sie wieder Rüben fressen, dann warten bis es dunkel ist und in dem Schutz der Dunkelheit versuchen den Verschlag zu öffnen. Dann hätten sie genug Zeit mit den Katzen fertigzuwerden und das Verschwinden der Kaninchen würden erst am nächsten Morgen festgestellt werden. Außerdem würde es eine lange Zeit brauchen die Stallkaninchen zurück nach Watership Down zu bringen, was er lieber im Dunkeln machen würde trotz der elil. Bigwig denkt hier wieder kaltherzig und pragmatisch. Falls sie elil begegnen, könnten sie die Stallkaninchen einfach zurücklassen und den elil überlassen, denn die würden sowieso immer die langsamsten erwischen. Das ist natürlich sehr gefühllos und auch etwas sehr unfair, denn immerhin bringen sie die Stallkaninchen erst in eine solche gefährliche Situation.
So brechen sie auf, wobei Fiver nirgends zu sehen ist und so ist das Schlimmste womit sie zu kämpfen haben Pipkins Enttäuschung, dass er nicht mitdarf. Doch Hazel beruhigt ihn mit den Worten, er hätte seinen Anteil bereits geleistet. Sie erreichen ohne Probleme die Hütten, wo sie sich vollfressen und als der Stern Capella einen bestimmten Stand am Himmel erreicht (Kaninchen wissen zwar die Namen der Sterne nicht, können sie aber trotzdem voneinander unterscheiden), entscheidet sich Hazel zu dem Bauernhof zu gehen. Bigwig ist damit einverstanden, dass Hazel zurückbleibt, denn auch er gibt viel auf Fivers Worte. Hazel verschweigt dabei aber, dass Fiver von der ganzen Idee des Überfalls nicht überzeugt ist. Vielleicht hätte Bigwig hier Hazel die ganze Unternehmung ausreden können, wenn er die Wahrheit gewusst hätte. Bigwig war nach der Erfahrung mit der Schlinge Fivers Rat bestimmt kein zweites Mal nicht beachten.

Sie haben kaum den Hof erreicht, als sie auch schon gegen eine schwarze Katze kämpfen dürfen. Bigwig greift sie sogleich an, wobei er verletzt wird und Speedwell und Dandelion schlagen die Katze schließlich in die Flucht ohne dabei den Hund zu wecken. Hawkbit findet derweil den Eingang zu der Hütte, wo sich der Kaninchenstall befindet und diese ist zu ihrem Glück geöffnet. Blackberry und Bigwig machen sich sogleich daran den Verschlag zu öffnen. Zu Boxwood sagen sie, sie seien von Hazel gesandt worden. Das öffnen bereitet ihnen einige Probleme, weil sich der Lederriemen nur an einer Stelle gut mit den Zähnen durchtrennen lässt. Nach einiger Zeit schaffen sie es aber auch die untere Haltung zu lösen in dem Bigwig gegen die Stalltür springt. Nachdem sie diese geöffnet haben, verharren sie für einen Moment. Adams beschreibt das Phänomen hier als ein solches, welches besonders bei Tieren auftritt, welche ein Hindernis überwunden haben und erwarten Anerkennung dafür zu bekommen. Er vergleicht das Phänomen jedoch auch mit menschlichen Ereignissen: so zum Beispiel das Fällen eines Baumes oder das Abtragen einer Schneewehe.
Unsicher schnuppern die Stallkaninchen und wissen nicht zurecht was sie mit ihrer plötzlichen Freiheit anfangen sollen. Laurel fragt nach Hazel-rah und Blackberry meint, er wäre draußen bei dem Feldweg, doch Laurel weiß gar nicht was ein Feldweg ist und Blackberry wird bewusst, dass die Stallkaninchen überhaupt nichts von ihrer unmittelbaren Umgebung kennen. Bigwig herrscht sie schließlich an ihm zu folgen, doch sie wissen nicht wohin und haben offensichtlich Angst vor Bigwig, der so schnell aufbrausend wird. Blackberry ist bestürzt, denn nichts läuft so wie es soll. Schließlich hat er wieder einen genialen Einfall. Er wendet sich an Clover und fragt sie, ob sie mit ihm Gras bei Nacht essen wollen würde, denn solches Gras schmeckt ganz besonders gut. Mit dem Vorschlag ist Clover einverstanden, doch sie hat Angst vor den Katzen. Dazu meint Blackberry nur, das große Kaninchen, also Bigwig, würde mit allen Katzen fertigwerden. Bigwig scheint nicht so recht zu verstehen was Blackberry bewirken will und sagt, er ist nicht erpicht darauf gegen weitere Katzen zu kämpfen. Wenn sie also Gras im Mondschein essen wollen, so sollten sie jetzt mitkommen. Hazel wartet schon auf sie. Es ist wieder schön zu sehen wie Bigwig eher der direkte Typ ist und von Manipulation nicht viel versteht, während Blackberry einen wirklich cleveren Weg gefunden hat, die Stallkaninchen zum Gehen zu bewegen.
Draußen erwartet sie eine Überraschung. Die schwarze Katze hat sich auf einen Holzstoß gesetzt und beobachtet sie aufmerksam, wagt jedoch keinen Angriff als sie Bigwig sieht. Es wird jedoch auch so nicht einfacher, denn Clover und Boxwood haben zwar gemerkt, dass sie gehen müssen, doch Laurel und Haystack sind überwältigt von der neuen Umgebung und schauen sich unsicher überall um und bleiben oft stehen. Schließlich bricht das Chaos aus als eine zweite Katze vorbeikommt, die gleiche, die schon Hazel getroffen hat und dabei wacht auch der Labrador auf und fängt sofort bei dem Blick auf die Kaninchen an zu bellen. Bigwig merkt, dass es Zeit ist zu gehen. Er treibt die anderen an und Boxwood und Clover kommen auch mit den anderen mit. Haystack und Laurel verharren aber am Ort und Dandelion versucht sie zum Weitergehen zu bewegen. Er befürchtet jede Sekunde von den Katzen angefallen zu werden. Bigwig versucht ihn zum Gehen zu treiben und auch wenn er anfangs noch widerspricht, so hat ihn das Bellen so weit verängstigt, sodass er blitzschnell zu dem Feldweg rennt und die Stallkaninchen zurücklässt.
Hazel gefällt das gar nicht, er fühlt sich offensichtlich für die Kaninchen bereits verantwortlich, was nur richtig ist, wenn sie diese in eine ungewisse Gegend führen, wo sie leicht getötet werden können. Zusammen mit Dandelion kehrt er zurück. Derweil sollen Bigwig, Blackberry, Speedwell und Hawkbit Boxwood und Clover schon zum Gehege zurückführen. Bigwig muss zurückbleiben, was ihm gar nicht gefällt, doch wenn er widerspricht, würde alles komplett unorganisiert sein. Er willigt ein, was wieder zeigt wie sehr auf Hazel mittlerweile vertraut und hört. Er ist trotzdem wütend auf Hazel, der zu schlau wäre für sein eigenes Wohl und treibt schließlich Hawkbit an.
Hazel hat bereits Haystack erreicht als Dandelion dazukommt und Hazel bittet ihn mit Laurel zu reden. Obwohl Hazel fröhlich wirkt scheint er vor Angst zu Zittern. Der Hund hat sich vorerst wieder in seine Hütte zurückgezogen und ist ruhig. Viel besser ist es jedoch nicht geworden, denn die Katzen sind herangekommen. Dandelion ist erschrocken darüber wie grün ihre Augen glitzern. Dann sieht er, dass Hazels Augen rot blicken, was ihn noch stärker erschreckt. Tatsächlich leuchten die Augen von Kaninchen rot, wenn sie in der Nacht von einer Lichtquelle angestrahlt werden und das ist so, weil in dem Moment ein Auto in den Hof fährt.
Es steigen zwei Männer aus, die schnell feststellen, dass Lucys Kaninchen frei sind. So heißt im übrigen das Kind dem die Kaninchen gehören und die auch noch eine Rolle in der Geschichte zu spielen hat. Hazel, der sich durch das ankommende Auto in einer Schockstarre bestand, kommt bei dem Geräusch menschlicher Stimmen wieder zu sich und er sucht zunächst in einer Scheune Unterschlupf. Er bittet Haystack und Dandelion ihm zu folgen. Dabei merkt er, dass er Laurel zurücklassen muss, denn die Männer haben diesen bereits gefunden und wieder zurückgebracht. Die drei erreichen jedenfalls die Ulmen und gelangen in das Gras neben dem Feldweg. Hier lässt sich Haystack nicht dazu bewegen weiterzulaufen, weshalb Dandelion ihn fragt, ob sie sie auch hierlassen sollen. Hazel ist jedoch dagegen, denn wegen der Weibchen sind sie hergekommen. Dann riechen sie plötzlich Zigaretten und hören die Männer etwas aus dem Auto nehmen. Das bringt Haystack dazu wieder gehen zu wollen und sie verkündet, dass sie nicht zurück in den Stall will. Dandelion springt sofort mit ihr in einen Graben, es ist jedoch derjenige auf der anderen Seite des Feldwegs. Hazel folgt ihnen wieder, als sich auch das Auto wieder nähert. Schließlich überholt er sie und treibt sie weiter an. Die Männer haben derweil bemerkt, dass ein Wildkaninchen hier ist. Der Graben ist jedoch an der Stelle versperrt, sodass sie nicht weiterkommen ohne ihn zu verlassen. Derweil suchen die Männer mit Taschenlampen die Heckenreihen ab.
Hazel hat eine Idee: er will die Männer ablenken indem er aus dem Graben in Richtung Feld rennt, sodass sie ihn sehen und das Licht auf ihn richten. Währenddessen soll Dandelion mit Haystack davonrennen. Das ist die Stelle an der das eingangs zitierte Opfer deutlich wird. Was Hazel jedoch nicht weiß ist, dass die Männer ein Gewehr dabei haben, denn als er losrennt und von ihren Scheinwerfer erfasst wird, schießen sie auf ihn und treffen ihn an den Hinterläufen. Hazel schafft es mit Mühe und Not sich in ein Abflussrohr zu retten ehe die Männer ihn finden können. Diese geben die Suche jedoch schnell auf, weil sie nicht glauben Hazel finden zu können, der vermutlich schon verschwunden ist. Der Akzent der Männer ist im übrigen sehr interessant, vermutlich typisch Hampshire.
In dem Rohr jedenfalls wird Hazel von einer Kälte übermannt und fällt in eine Art Betäubung, die bald seinen ganzen Körper erfasst und er hat schmerzenden Krämpfe. Bald fließt auch Blut aus dem Rohr heraus. Hier hat sich also die Gefährlichkeit des Unternehmens offenbart. Sie haben zwar zwei Weibchen dafür bekommen, doch Hazel wurde dafür angeschossen. Es ist also nicht sicher, ob es das Wagnis wert war, denn jetzt stehen die anderen ohne Anführer da.

Die anderen wurden derweil auch durch das Geräusch des Schusses erschreckt, doch Bigwig kann sie geradeso noch davon abhalten irgendwohin zu fliehen. Hier sind keine Löcher, wo sie sich verstecken können. Schließlich hören sie wie Dandelion und Haystack näherkommen. Als Dandelion kommt, fragt Bigwig nach Hazel, doch der kann nur sagen, dass Hazel von dem Mann erschossen wurde. Er berichtet den anderen was sonst noch passiert ist. Speedwell ist sich jedoch unsicher und fragt, ob er gesehen hat wie Hazel gestorben ist. Dandelion ist sich nicht sicher, doch er weiß auch, dass sie sehr nahe an Hazel dran waren. Bigwig will zunächst antworten. Nach einiger Zeit suchen sie die Stelle auf, sie finden jedoch nur Blut und die zertrampelte Erde des Grabens.
Es ist eine deprimierende und niedergeschlagene Reise zurück. Sie erreichen den Fuße des Hügels beim ersten Morgenlicht und Bigwig schickt zunächst Blackberry, Speedwell und Hawkbit voran. Diese werden bereits von Fiver erwartet. Ehe sie ihm die schlechten Neuigkeiten übermitteln, sagt er jedoch er wisse es. Er hätte ein blutendes Kaninchen neben ihnen gesehen, welches jedoch jetzt verschwunden ist. Dann fragt er Blackberry was passiert ist und als er es erzählt, kehrt er in seinen leeren Bau unter der Erde zurück.
Auch das Willkommenheißen der neuen Kaninchen fällt eher trist aus und Dandelion ist untröstlich, weil er Hazel nicht daran gehindert hat aus dem Graben zu springen. Inmitten dieser tristen Stimmung kommen Holly, Silver, Buckthorn und Strawberry zurück. Sie haben keine Kaninchen dabei und befinden sich außer Silver in einem furchtbaren Zustand.