Sonntag, 20. November 2016

Watership Down Reread (Ankündigung)

In den folgenden Wochen vielleicht Monate werde ich mich intensiv eines meiner Lieblingswerke von einem meiner Lieblingsautoren widmen. Es ist Watership Down von Richard Adams.

Erschienen ist der Roman 1972 und war das erste veröffentliche Buch von Richard Adams. Dass das Buch überhaupt erschienen ist, verdanken wir einer Reihe glücklicher Zufälle. Eigentlich war Adams, welcher im Zweiten Weltkrieg in der British Army gedient hatte, zu dem Zeitpunkt beim British Civil Service angestellt, in der Abteilung Umwelt und bereits um die 50. 
Jeden morgen fuhr er seine Töchter zur Schule und erzählte dabei Geschichten über Kaninchen. Irgendwann baten sie ihn die Geschichten niederzuschreiben und als Buch zu veröffentlichen. Adams setzte das Vorhaben auch in die Tat um, wurde jedoch von zahlreichen Verlegern abgelehnt, bis schließlich Collings zusagte.
Das Buch wurde ein voller Erfolg und ist bis heute ein Klassiker der englischen Literatur. Es gewann die Carnegie Medal von 1972 und den Guardian Prize. 1978 folgte eine Adaption durch Martin Rosen, welche auf ihre ganz eigene Art Berühmtheit erlangen sollte, dazu jedoch ausführlicher an anderer Stelle.

Was genau ist es, was an einem Buch über Kaninchen so faszinierend ist? Das soll in den folgenden Wochen genauer analysiert werden.

Review: The Hero of Ages (Brandon Sanderson)

Mit seinem (vorerst) letzten Band bringt Brandon Sanderson die Mistborn-Trilogie zu einem grandiosen und würdigen Ende. In diesem Teil müssen sich Vin, Elend, Sazed und Co. mit den Auswirkungen auseinandersetzen, welche die Befreiung der seltsamen Kraft im Well of Ascension bewirkt. Diese Kraft, die sich Ruin, droht die Welt zu vernichten. Ausgerechnet der tyrannische Lord Ruler hat dieses Ereignis vorhergesehen und kluge Maßnahmen getroffen, damit die Welt die Rückkehr von Ruin überleben kann. In fünf Städten hat er dazu riesige Vorratslager geschaffen mit weiteren Hinweisen wie die übriggebliebenen Leute mit Ruin umgehen sollen.
Jedoch steht ein Usurpator im Weg, um die letzte der Vorratskammern in Besitz zu nehmen und das finale Geheimnis zu entlüften. So bleibt Elend und Vin nichts anderes übrig als die Stadt zu belagern und zu hoffen, dass sie rechtzeitig Ruin davor stoppen können, die Welt zu vernichten.

Der Band knüpft von der Qualität nahtlos an seine beiden Vorgänger an. Neben Vin, Elend und Sazed rücken jetzt auch Spook, der Kandra TenSoon und der gefährliche Inquisitor Marsh in den Mittelpunkt. Alle Charaktere haben nicht nur mit Ruin zu kämpfen, sondern auch mit inneren Konflikten. Elend, der daran verzweifelt, dass er es trotz seiner Bemühungen nie zu schaffen scheint, seine Leute zu beschützen. Vin, welche unfähig ist eine Verbindung mit den geheimnisvollen Nebeln einzugehen, welche vor dem Tod des Lord Ruler ihr so vertraut und ein Teil von ihr waren. Sazed, welcher sich nach dem Tod von Tindwyl die Glaubensfrage stellt und daran verzweifelt, dass keine der hunderten Religionen eine Antwort parat hat was mit der Welt passiert. TenSoon, welcher in den Konflikt gerät mit den Gesetzen seiner eigenen Art. Und Spook, welcher doch stark damit zu kämpfen hat, dass er in Kelsiers Gruppe eher zufällig aufgenommen und als unbedeutend abgestempelt wurde. Der oft zu hörende Vorwurf, Sandersons Charaktere wären blass und eindimensional, um die Handlung voranzutreiben und die überraschenden Wendungen einzubauen, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Das Schicksal nahezu jedes Charakters ging mir nahe, selbst die Koloss erscheinen als sehr tragische Wesen, wenn die Wahrheit hinter ihren blauen Häuten offenbart wird. Und wenn einem Charaktere Emotionen entlocken können, so hat meiner Meinung nach der Autor alles mit ihnen richtig gemacht.

Über die Wendungen brauche ich gar nicht groß die Worte zu verlieren. Wirklich jeder Twist von der ersten bis zur letzten Seite hat bei mir für einen Aha-Effekt gesorgt und eine perfekte Antwort für eine offene Frage bezüglich der seltsamen Mistborn-Welt geliefert. Mit der Hemalurgie wird eine dritte Form der Metallmagie eingeführt, welche die Entstehung von Inquisitoren, Koloss und Kandra erklärt, inklusive deren Eigenschaften. Ähnlich erfährt der Leser endlich was es mit den Nebeln auf sich hat, dem Hero of Ages und dem geheimnisvollen Atium.
Tatsächlich hat man am Ende des Bandes das Gefühl, dass hier ein Autor am Werke war, der von Anfang an alles genau durchgeplant hatte, wusste wann er welchen Kniff erklärt und immer eine Erklärung parat hatte, sodass sich selbst Momente, die in anderen Reihen als Deus-ex-machina kritisiert worden wären, natürlich und passend angefühlt haben. Und dabei kamen selbst die Charaktere nicht zu kurz.

Fazit: Eine der besten Fantasy-Serien, die ich seit längerem gelesen habe - eine interessante Welt mit tollen, faszinierenden Charakteren, überraschenden und logischen Twists, einem sehr gut aufgebauten Magiesystem. Eine klare Leseempfehlung für jeden, der Fantasy mag.