Dienstag, 22. September 2009

2/10 The 23rd Psalm (Erik)

Geringfügig besser als die vorherige Folge und die drei Folgen, die noch danach kommen, aber dennoch deutlich unter dem Lost-Durchschnitt. Diese Charlie-Claire-Sache ist einfach nur uninteressant, das mit Charlies Drogen genauso, Ekos Vergangenheit und seine Beziehung zu dem Flugzeug haben aber die Episode angenehmer gemacht.

EKOS FLASHBACKS UND RELIGION

Die ganze Folge ist sehr religiös angehaucht. Das beginnt mit dem Priester, der von Eko erschossen wird und dem Kreuz, geht weiter mit Aaron, den Statuen, der Rückkehr Ekos zu Yemis Kirche und findet seinen Höhepunkt im Zitieren des 23. Psalms.
Ganz besonders deutlich wird hier das Thema confession hervorgehoben. Das kommt in fast jedem Gespräch zwischen Eko und Yemi zum Ausdruck. Yemi will ihm die Beichte abnehmen, damit er einen besseren Pfad geht. Dies wird auch das letzte Gespräch von Eko, mit einer ziemlich realen Yemi-Smokey Erscheinung, sein. Auch den Sinn der Beichte in "The Cost Of Living" verstehe ich. Er soll nicht beichten, wegen dem Mord an dem Priester und seinen anderen Taten, sondern das er Yemis Leben wegen seinen egoistischen Zielen auf dem Gewissen hat. Da er keine Reue zeigt bei der zweiten Smokey-Erscheinung, wegen dem Tod seines Bruders, wird er umgebracht.
Es ist tragisch zu sehen, welchen Weg die beiden Brüder durch die schicksalhafte Begegnung mit dem Militär gehen. Yemi beschreitet den geistlichen Pfad und hat dadurch eine völlig andere Weltanschauung als Eko, der den weltlichen gegangen ist, und deshalb ein anderes Bild von der Welt hat.
"You will never be a priest" sagt Yemi zu Eko und hat damit eigentlich Recht. Doch es ist schon krass, dass Eko, der eigentlich nur seine Drogen rausfliegen wollte, nach Yemis Tod, bis zu seinem Lebensende Priester bleibt, da er sich schuldig fühlt wegen Yemis Tod (beachten er fühlt sich schuldig, bereut es aber nicht, ein riesiger Unterschied).
Dank "?" wissen wir nun auch, woher Eko so sicher war, dass Charlies Marienstatue etwas mit dem Flugzeug und Yemi zu tun hat. Er weiß es von Charlotte Malkin, die ihm prophezeit hat, dass er Yemi bald wiedersehen wird.
Sehr seltsam fand ich, dass Eko von Goldie nach draußen getreten wird. Liegt es daran, dass Goldie Eko die Schuld am Tod seines Bruders gibt? Oder ist er enttäuscht von Eko, weil wegen seinem Bruder bei dem Plan soviel schiefgelaufen ist?
Zwei Szenen stören mich aber an dem Flashback: Warum tötet Eko die beiden Dealer? Sie haben ihm den Stoff gebracht, den er braucht, sich also an die Abmachung gehalten. Deswegen ist das eine sehr verachtungswürdige Tat, aber Glückwunsch, wenigstens den unbewaffneten Jungen, der nur Bier bringen wollte, hast du verschont.
Und noch was: Warum sprechen Nigerianer untereinander Englisch? Ist eigentlich das gleiche wie bei den Irakis. Die haben alle eine eigene Kultur und sicher es gibt überall englischen Einfluss, aber den gibt es doch bei uns auch, und dennoch unterhalte ich mich mit meinen Gesprächspartner auf Deutsch. Diese eingebildeten Amis sollten von ihrem hohen Ross runterkommen und beachten, dass nicht jeder Mensch auf der Erde ihre achso tolle Sprache sprechen will.

SMOKEY ERSCHEINUNG

Die einzige offensichtliche in dieser Staffel. Samuel schaut sich wohl Eko genauer an, um zu beurteilen, ob er geeignet wäre für seinen Plan, da er genau wie Locke ein Man of Faith ist. Wir sehen auch, dass Smokey Gedanken herausfiltern kann, da wir einige Bilder aus Ekos Vergangenheit in dem Rauch sehen können. Als er offenbar genügend hat, verschwindet Smokey erst einmal, da Eko später noch gebraucht wird.

ANDERE CHARAKTERE

Michael wird endgültig auf die Spur von Walt gebracht und wäre Jack nicht aufgetaucht, er wäre schon jetzt losgerannt. Dank Locke weiß er auch wie das Schießen geht.
Charlie, nervig und dumm, Claire nervig und hysterisch: Charlie könnte ihr erklären, dass er die Statue gefunden hat, als er nach ihrem entführten Sohn gesucht hat, und auch, dass man einer geschlossenen Statue unmöglich Drogen entnehmen kann. Claire sollte bedenken, was Charlie alles für sie getan hat und das sie wohl früh genug gemerkt hätte, wenn er high gewesen wäre. Aber schon genial zu sehen, wie es auf Charlie zurückfällt, dass er in Staffel 1 ungefähr hundert Mal erwähnt hat, dass er ein Junkie war, und jetzt auf Entzug ist. :D

BODYCOUNT

Da kommt schon wieder einiges zusammen, Goldie und Yemi sind bereits vermerkt. Eko erschießt einen Priester und tötet zwei Drogendealer. Das nigerianische Militär erschießt Olu und der Pilot der Beechcraft ist bestimmt auch bei deren Absturz auf der Insel gestorben. Insgesamt also 5 Tote.

Summe: 41

SPB: Desmond, Locke, Jack, Hurley

FAZIT:
Trotz interessanten Flashbacks und der ersten Smokey-Erscheinung wirkt ein Großteil dieser Episode immer noch erstaunlich schlecht. Charlie nervt nur mit seinen Kommentaren, sowohl am Strand als auch während der Wanderung und am Ende wird bereits die schlechteste Lost-Folge überhaupt angedeutet.


Nachgedanken:
- das mit den Nigerianer ist also dann einer dieser berühmten Sprach-Switches (aber wieso wird das nicht bei Jin und Sun gemacht, verstehe ich auch jetzt noch nicht)
- die Erwähnung Aaron wäre nur das Sprachrohr von Moses gewesen, erinnerte irgendwie an Richard, der nur das Sprachrohr von Jacob war, dem eigentlichen Anführer der Others