Donnerstag, 19. November 2009

4/13 und 4/14 There's no place like home (Erik)

Ich lege mich nun offiziell fest, von allen fünf Staffelfinals, die wir bisher gesehen haben ist das das beste. Es beinhaltet einfach alles Action, Dramatik, große Emotionen, Gefühle und ein gewaltiges mystisches Element, dass Lost wieder eine Ebene höher bringt. Ein Recap fällt sehr schwer, ich versuche es aber wenigstens.

DAS SÖLDNERPROBLEM

Die Autoren können manchmal wirklich überraschen. Da wird uns seit dem Staffel 3-Finale diese Frachterleute als größte Bedrohung für die Insel dargestellt und dann als es endlich zum großen Showdown kommt, ist der in den ersten zehn Minuten des Finales vorbei. Da fragt man sich zurecht, was soll noch alles kommen?
Der Reihe nach, auf der Insel sehen wir zunächst Jack und Sawyer, die endlich die Orchid erreichen. Das sie die nicht zufällig finden wird noch kurz angesprochen, als Jack meint Lapidus hat gesagt, dass die Söldner nach Nordosten gegangen sind. Jedenfalls Glück gehabt, dass sie denen nicht über den Weg gelaufen sind. Dort finden sie als Erstes Hurley, der riesig darüber erfreut ist, dass Sawyer für ihn zurückgekommen ist. Danach kommt es ziemlich still und abgekühlt zur Begrüßung mit Jack. Die Erinnerung ist noch da, dass es hauptsächlich Hurley war, der die Trennung der Camps eingeleitet hat. Nun das ist nun vorbei, genau wie der Jack-Locke-Konflikt. Beide Anführer sehen sich nun das erste Mal seit Beginn der Staffel wieder und ich fand es gut gemacht, wie sie sich begrüßen.
Jack: "Locke!"
Locke: "Hello, Jack."
Danach springt die Handlung zum Frachter, wo als einziges von allen Handlungsorten ein wirkliches Söldnerproblem besteht. Der riesige Haufen C4 stellt alle drei, Desmond, Jin und Michael vor große Rätsel. Zumindest kann Desmond etwas Armeewissen vorweisen, was ihnen aber auch nicht viel hilft, denn der Mechanismus ist so genial konstruiert, dass ein Deaktivieren nahezu unmöglich ist.
Zurück geht es wieder zu der Orchid, wo sich nun alle vier unterhalten. Locke ist in Botanik eine Niete, denn er findet nicht die Blumen, die Ben ihm beschrieben hat. So kann er mit Jack aber erneut ein Gespräch führen, doch er winkt ab, da er sowieso nur wegen Hurley hier ist. Locke versucht ihn natürlich zu überreden und Jack wiederholt sein Anliegen wieder einmal, dass er alle Leute in den Hubschrauber bringen muss, um sie von der Insel zu bringen. Durch Hurley aber erfahren wir, dass das keine gute Idee ist, da sich Ben ihnen ergeben hat. Jack fragt daraufhin: "Now why the hell would he do that?" Ich wette keiner der Anwesenden weiß auch nur annähernd, was Ben damit wollte. Es fällt auf, noch immer durchschauen sie ihn und seine Pläne nicht, wodurch Ben ihnen immer wieder einen Schritt voraus ist. So auch jetzt.
Keamy glaubt wohl schon triumphiert zu haben und fragt nach warum Widmore ihn überhaupt haben will und soviel Geld bezahlt. Ben schweigt natürlich und ganz ehrlich eine sinnvolle Antwort darauf habe ich bis heute nicht gefunden. Wenn Widmore wieder auf die Insel wollte, warum wartet er dann nicht einfach brav auf dem Frachter? Wenn er wirklich nur Locke zum Anführer verhelfen wollte, wieso lässt er dann Ben nicht einfach durch Keamy töten? An irgendwelche Regeln glaube ich da nicht, denn Keamy könnte es wirklich tun.
Interessant ist nur, dass Ben fragt, ob Widmore ihm gesagt hat, dass er seine Tochter töten soll. Da er nie eine Antwort erfährt ist noch nichtmal sicher, ob Widmore wirklich die Regeln gebrochen hat. Das führt mich zu einer ganz interessanten Theorie, dass Widmore dahingehend die Regeln gebrochen hat, dass er Keamy nicht gesagt hat er solle Alex leben lassen. Genaueres werden wir aber nie erfahren, da es wie jedes interessante Gespräch durch irgendein belangloses Geräusch unterbrochen wird. Es ist Frank, der sich noch immer verzweifelt versucht zu befreien. Ehe Keamy aber eine Antwort erfahren kann, wie Frank an die Werkzeugkiste gekommen ist, stürmt plötzlich Kate aus dem Dschungel und die Falle schnappt für die Söldner zu. Ich werde wohl nie verstehen, warum Keamy sie nicht einfach erschossen hat, wo er doch alle auf der Insel töten soll. Das ist jetzt bestimmt schon die zehnte verpasste Gelegenheit endlich Kate zu töten. Diese berichtet von den Others die ihr folgen und Keamy bringt seine Männer in Position. Was wir sehen ist ein würdiger otherslike Angriff, der denen nach Staffel 3 endlich wieder etwas mehr Mystisches verleiht. Eingeleitet durch Geflüstere stirbt der erste Söldner, als ihm ein Other anspringt und das Genick bricht. Erst beim zweiten, der getötet wird werden die anderen überhaupt aufmerksam, doch es ist schon zu spät. Sie schießen zwar wild um sich, doch während ein Nächster mit einem Giftpfeil getötet wird und Keamy Omar selbst ausschaltet, können Kate und Ben fliehen. Keamy folgt ihnen, wird wiederum von Sayid angegriffen und es entsteht ein heißer Kampf, den Richard dann aber beendet, als er Keamy von hinten erschießt. Nun eine kugelsichere Weste, wie er sie trägt, schützt trotzdem nicht ganz vor Verletzungen und er wird wohl kurz außer Gefecht sein, spielt aber wohl nur den Bewusstlosen. Einfacher Beweis, woher sonst sollte er wissen, dass Richard ihn angeschossen hat.
Als der Kampf vorüber ist schaut Ben nur wenig überrascht auf den scheinbar toten Keamy und sagt ohne große Dankbarkeit "Thank you for coming, Richard." Der wiederum sagt fast mit Widerwillen: "My pleasure." Er folgt zwar noch Bens Befehlen, doch es widert ihn an. Dann hält Ben seine Fesseln Kate hin und bittet sie ihm zu lösen. Eine geniale Szene, aber noch besser ist es, mit welcher Schnelligkeit und ohne groß darüber nachzudenken er ihnen erlaubt von der Insel zu gehen. Wenn man bedenkt was für Probleme es da noch in Staffel 3 gegeben hat. Im übrigen löst er damit ein altes Versprechen gegenüber Jack ein, erst wenn der die Insel verlassen kann, lässt er Kate und Sayid frei. So nun ist es geschehen. Das schlichte "That's it." ist deshalb ein weiterer Ben-Spruch, der sich bei mir eingebrannt hat.

LEADERSTUFF

Ich fand es so genial, als Sawyer und Hurley Jack und John beobachten, Sawyer fragt was sie bereden und Hurley sagt: "leaderstuff". Sawyers Reaktion darauf ist zu genial und zeigt deutlich, dass weder der eine noch der andere wirklich ein Anführer ist.
Locke möchte, dass Jack auf der Insel bleibt. Ich weiß wirklich nicht, woher er auf einmal diese Idee hat, die auf keinen Fall von Samuel gekommen sein konnte. Der hätte nämlich null Interesse daran, dass Jack auf der Insel bleibt, schließlich braucht er ihn noch. Jacob wäre eventuell eine Möglichkeit, denn wann immer der versucht sich Locke zu bedienen scheitert er. Genial fand ich, als Jack Locke seine bösen Taten nennt. Da wirkt Lockes Antwort: "Well, Jack, you put a gun to my head and you pulled the trigger" irgendwie lächerlich im Vergleich dazu. Jedenfalls redet Locke dann davon, dass Jack nicht dazu bestimmt ist nach Hause zu gehen, der erinnert sich nur an deren erste Unterhaltung darüber und Locke führt an, dass er es doch längst wisse. Dann gibt Locke auf, aber überredet Jack wenigstens zu lügen, wenn er schon geht, da die Insel beschützt werden muss. Jack meint natürlich, dass so eine Insel von niemanden beschützt werden muss. "It's not an island. It's a place where miracles happen. And--and--if you--if you don't believe that, Jack, if you can't believe that, just wait till you see what I'm about to do." Ist schon ziemlich krass, dass es Jack immer noch nicht glaubt, auch als er sieht wie die Insel verschwindet und auch dann nicht, als er in sein Krankenhaus gebracht wird nach dem Autounfall. In der Tat glaubt es Jack erst, als er so verzweifelt ist, weil sein Vater ihn ständig besucht.
"There's no such thing as miracles." Sarah schon vergessen Jack?
Dann kommt Ben und es folgt wiedermal eine der genialen Szenen.
Er fragt: "Am I interrupting?", Jack hält eine Waffe auf ihn, der antwortet nur mit "Nice to see you, too, Jack."
Als ob ihn das gar nicht interessiert fragt er Locke, warum er die Blumen nicht gefunden hat und dieser antwortet natürlich, dass er nicht weiß wie sie aussehen. Ben hat seinen kleinen Umweg mit den Söldner durch Lockes fehlende Botanikkenntnisse also wieder wett gemacht. Genial auch wie ungläubig Jack dasteht, wissen will was vor sich geht und Ben nur Locke fragt, ob er es ihm denn gesagt hat. Sein "I tried." ist gelogen, denn er hat kein Wort über das Bewegen der Insel verloren. Für Ben ist Jack aber sowieso egal und er überbringt ihm die Nachricht mit dem Hubschrauber und das er lieber so schnell wie möglich dort ist. Ehe sie nach unten fahren versucht Locke ihn noch ein letztes Mal vom Lügen zu überzeugen und sagt etwas ganz Interessantes: "Lie to them, Jack. If you do it half as well as you lie to yourself, they'll believe you." Tatsächlich lügt Jack und alle Welt glaubt ihn. Es ist toll zu sehen, wie er die beiden im Fahrstuhl dann nachsieht, und Locke erst wieder sieht, als er im Krankenhaus ist.

WEG VON DER INSEL

Nun die anderen versuchen von der Insel zu kommen, während aber auf dem Frachter noch Alarmstufe Rot herrscht. Ganz ehrlich, etwas unverantwortlich fand ich es schon, dass Sun niemanden von der Bombe erzählt, immerhin sind die überwiegenden Leute Frachterbesatzung, die wohl bei so etwas nicht gleich in wilde Panik verfällt. Jedenfalls erfährt Michael nun, dass Sun schwanger ist, worauf er ziemlich seltsam schaut. Mir kam es so vor, als ob er für eine Sekunde wirklich glaubt er wäre der Vater.
Nun jedenfalls hat er eine gute Idee, wie sie die Detonation zumindest verzögern können. Die Batterie einfrieren, sodass sich die chemische Reaktion verlangsamt. Warum das viele für einen Fehler halten werde ich nie verstehen? Wenn ich in meiner kurzen Zeit als Chemie-Student zumindest einst gelernt habe, dann das sich Reaktionen bei tiefen Temperaturen tatsächlich sehr verlangsamen. So gehen sie ans Werk.
Währenddessen kehrt Daniel zum Strand zurück, bereit für die nächste Fuhre. Schon krass, dass dieser sagt: "Yeah, everybody's safe.", obwohl eine riesige Bombe den ganzen Frachter zerstören konnte. Jedenfalls ist er bereit für die nächste Fuhre und möchte unbedingt, dass Charlotte dabei ist. Seltsam nur, dass Miles, der durch Erdnussdiebstahl Rose auf sich aufmerksam gemacht hat, fragt warum Charlotte schon wieder gehen will, wo sie doch solange nach diesem Ort gesucht hat. Kapier ich nicht, da er gar nicht über Charlottes Vergangenheit wissen dürfte, es sei denn er ist zufällig über das Grab von Charlottes Mutter gegangen.
Beim Hubschrauber treffen sich nun alle, Sawyer befreit noch Frank und schon kann es losgehen. Ausgerechnet er sagt: "I've seen enough of this rock.", obwohl er noch drei Jahre dort bleiben wird. Nun fliegen sie alle von der Insel und außer für Sawyer wird es für drei Jahre, dass letzte Mal sein, dass sie sie sehen.

THE ORCHID

Die ist eindeutig meine Lieblingsdharmastation. Wieder mal kriegen wir hier geniale Ben-Locke-Dialoge zu sehen.
Locke: "How deep is the station?"
Ben: "Deep."
So eine banal einfache Antwort wirkt bei jemanden wie Ben immer genial. Als sie unten sind, kommt geht es weiter.
Locke: "Is this the magic box?"
Wie herrlich Ben die Augen verdreht, ehe er sagt "No, John, it's not!" zeigt deutlich, wie genervt er ist Lockes Gegenwart zu ertragen. Dieser fragt dann für was das alles ist und Ben gibt die beste Antwort überhaupt:
"Same things that all the DHARMA stations are for... silly experiments."
Als Locke dann wieder nachfragt, gibt er ihm genervt das Video, dass er sich anschauen soll, während er damit anfängt alle möglichen Objekte in die Zeitreisekammer zu stellen.
Das Video bestätigt eigentlich nur das, was wir alle längst vermutet haben. Diese Station ist für Zeitreisen zuständig und wie es der Zufall will, wurde diese Station genau über eine Tasche von exotischer Materie gebaut, die einen Kasimir-Effekt hervorgerufen hat. Dies ist wohl eines der Grundmysterien der Insel, die wir so hinnehmen müssen. Jedenfalls warnt Pierre davor metallische Objekte in die Kammer zu stellen. Fand es genial, wie Locke schaut, als Ben einfach weiterhin Gegenstände da hineinstellt. Etwas mysteriös ist es dann aber, als sich das Video von selbst zurückspult, ehe Pierre das Experiment mit dem Kaninchen durchführen kann. Offenbar gab es da irgendeine Autofunktion, die daran hindern soll weiteres zu sehen. In einem Clip, der vor Staffel 4 erschien, wurde jedenfalls gezeigt, wie gerade dieses Experiment offenbar mächtig schiefging, als sich beide Hasen fast sehen.
Wieder folgt eine geniale Ben-Locke Unterhaltung:
Locke: "Hey. Uh... was he talking about what I think he was talking about?"
Ben: "If you mean time-travelling bunnies, then yes."
Ben hatte eben noch nie viel für Dharma übrig.
Dann aber werden sie unterbrochen, als plötzlich der Fahrstuhl nach oben fährt, denn noch ist Bens Widersacher nicht tot.

DIE FRACHTEREXPLOSION

Samuels Plan muss ich mal in Erinnerung rufen. Denn der steht über allem, was in diesem Finale passiert. In keiner anderen Folge ist es so wichtig, dass alle beteiligten Figuren zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Die ersten 30 Minuten etwa haben wir gesehen, wie alle in die richtige Position gebracht werden, jetzt werden wir die nächsten 30 Minuten zwei Ereignisse sehen, die sie dort hinbringen wo sie hinsollen. Das erste Ereignis ist die Frachterexplosion.
Keamy ist also in der Orchid, um weiterhin seinen Auftrag auszuführen Ben zu schnappen. Er hat weder Hubschrauber noch Männer, ist schwerverletzt, sein Frachter ist vom Feind besetzt und dennoch gibt er nicht auf. Wahnsinn, das nenne ich mal einen Söldner. Ben hat sich natürlich vor ihm versteckt, ist er gerade jetzt gefährlicher denn je und Keamy versucht ihn am Töten zu hindern, als er seinen Plan mit dem Pulsmesszünder enthüllt. Er hofft dadurch, dass er sicher ist, während er Ben schnappt, da er nicht glaubt, dass er soviele unschuldige Leute umbringen würde. Er hätte vielleicht nicht sagen sollen "If you think I'm bluffing, need I remind you of, uh... how your daughter looked as she bled out? Face-down in the grass?" und vielleicht wirklich auf Lockes Vorschlag eingehen soll das Messer wegzulegen und nur zu reden, doch auch dann hätte Ben ihn wohl getötet. Über die Kampfkünste mit dem Stock bin ich immer wieder überrascht, denn mit diesen setzt er Keamy außer Gefecht und verletzt ihn lebensgefährlich mit seinem eigenen Messer. Keamy hat sich völlig verschätzt, Ben ist die Rache am Mörder seiner Tochter mehr wert als mehrere unschuldige Leben auf einem Frachter. Schon krass wie eiskalt er auf Lockes Aussage, dass er alle auf dem Schiff getötet hat reagiert: "So."
Am Strand unterdessen unternimmt Faraday einen Versuch Charlotte zum Mitkommen zu überreden. Diese aber hat nun entschieden, dass sie vorerst bleibt, um die Insel weiter zu erkunden. Nun Daniel sagt: "Charlotte... there is no "for now". If you don't come with me, "for now" could be forever." was der Wahrheit ziemlich nahe kommt, denn Charlotte wird auf der Insel sterben und für immer dort bleiben. So ist deren Antwort: "Nothing's forever." entweder eine Anspielung auf eine Änderung der Zeitlinie oder eine Falscheinschätzung von Charlotte. Diese sucht jedenfalls immer noch nach dem Ort an dem sie geboren worden ist. Nun wenn wir annehmen, dass sie außer Ethan wie alle Dharma-Kinder außerhalb der Insel zur Welt gekommen ist, so ist sie hier falsch.
Dann kommt es wenigstens endlich zur ersten Annäherung zwischen den beiden und Daniel verabschiedet sich vorerst, da er die nächste Gruppe zum Frachter fahren muss, immer mit dem Gedanken, dass es womöglich seine letzte ist. Sie ist es auch, aber er hat Glück, denn er bleibt im Radius der Insel. Juliet derweil hat sich entschieden erst zu gehen, wenn alle sicher auf dem Frachter sind. Somit wird auch sie auf der Insel bleiben, wenn diese bewegt wird.
So langsam merken die drei auf dem Frachter, dass sie die Bombe womöglich nicht manuell deaktivieren können und so ruht alle Hoffnung auf Michaels Plan die Batterie weiter einzufrieren, sodass sie genügend Zeit haben, dass Boot zu evakuieren. Das hätte eigentlich schon viel eher passieren müssen.
Auch beim Hubschrauber gibt es nun Probleme, ein Loch im Tank sorgt dafür, dass sie Benzin verlieren und womöglich es nicht bis zum Frachter schaffen, wenn sie nicht etwas Gewicht verlieren. So werfen sie die restlichen Waffen der Söldner in das Meer, sind aber immer noch zu schwer. Einer von ihnen muss sich also opfern, damit sie es schaffen. Sawyer übernimmt diesen Part, flüstert Kate noch eine Botschaft ins Ohr und es kommt zum letzten Kuss zwischen den beiden. Danach springt er in das Meer und hofft, dass sie so sicher zum Frachter kommen. So opfert er sich und wird zum Helden eine schöne Anspielung zum Staffel 1 Finale, als Michael fragt ob er Held ist oder nur den Tod sucht. Damals war er noch kein Held, nun ist er es.
Schließlich finden die anderen den Frachter, der sich mittlerweile etwas mehr der Insel genähert hat, wodurch Frank zunächst ein ganzes Stück falsch geflogen ist.
Wie es Samuel geplant hat, passiert nun alles auf einmal. Keamy stirbt endgültig, ohne vorher noch Ben zu warnen, dass Widmore ihn sowieso finden wird. Ben antwortet daraufhin: "Not if I find him first." So ist es schließlich auch.
Das rote Lämpchen brennt, aber noch explodiert die Bombe nicht. Erst jetzt entscheidet sich Desmond für die endgültige Evakuierung des Schiffes, doch gerade als er die Westen verteilt kommt der Hubschrauber zurück. Finde nicht nur ich es seltsam, dass er denen wie ein Irrer zuwinkt, warnt, obwohl er doch eigentlich annehmen müsste, dass die Söldner darin sitzen. Egal, er merkt bald, dass sie es nicht sind und es kommt zu einer wahren Chaosszene. Während alle Besatzungsmitglieder plus die drei Redshirts von Oceanic 815 zu blöd sind trotz Westen über Bord zu springen, versuchen diejenigen aus dem Hubschrauber alle VIPs mitzunehmen. Das weder Jack, Sayid oder Desmond nach dem Vorsatz vorgehen Frauen und Kinder zuerst und sich noch nichtmal um ihre Mitabgestürzten kümmern ist in meinen Augen schlecht geschrieben und unglaubwürdig. Jack sorgt sich aber sowieso nur darum, dass sie alle im Hubschrauber sind. Sun vermisst natürlich Jin. Dieser ist immer noch bei Michael, der ihn aber endlich im richtigen Moment wegschickt. Ich fand die Abschiedsszene zwischen den beiden toll. Es ist unglaublich genial, wie nun alles zusammenpasst. Kate hält Sun zurück nach Jin zu suchen und Jack Kate. Dadurch erst kommen alle Oceanic 6 plus Desmond in den Helikopter und können losfliegen. So schafft es Jin nur auf das Frachterdeck, wodurch er scheinbar für alle im Hubschrauber durch die Explosion stirbt. In Wirklichkeit aber überlebt er, in dem er in das Meer geschleudert wird und mindestens einen Tag bewusstlos treibt.
Michael bekommt eine würdige Abschiedsszene und den heldenhaften Tod. Bis zuletzt versucht er die Batterie einzufrieren, wodurch er den Oceanic 6 das Leben gerettet hat und auch Jin. Samuel erscheint als Christian persönlich bei ihm und sagt er kann gehen. Es ist ein Beweis, dass dieser die ganze Zeit seinen Finger im Spiel hatte bei der Sache mit dem Frachter.
Trotz des Wissens, dass Jin überlebt ist es schon hart mit anzusehen, wie Sun nach ihm schreit. Einer der emotionalsten Szenen mit in diesem Finale. Jack sieht das alles völlig nüchtern, er kann es wohl nicht realisieren, dass er wiedermal fast versagt hat. Nachdem er zweimal abgeblockt hat, bleibt ihm nun nichts anderes übrig, als Frank zur Rückkehr zur Insel zu überreden. Hier realisiert Sun dann wohl, dass Jins Tod wohl sogar umsonst war.
Eine der wohl komischsten Szenen ist es, wie Sawyer ohne Shirt aus dem Wasser steigt, Juliet sieht, die betrunken ist und sagt: "Nice day for a swim." Er fragt dann Juliet, was sie zu feiern hat, doch sie hat nichts zu feiern und verweist auf den explodierten Frachter. Nun ist auch Sawyer entsetzt darüber.
Locke natürlich kann nicht verstehen, warum Ben das getan hat. Diese begründet das mit: "Well, John, I really wasn't thinking straight. Sometimes... good command decisions get compromised by bad emotional responses."
So rational, wie er das begründet, kann ich mir nicht vorstellen, dass Ben wirklich nicht klar dabei gedacht hat. Ich schätze er wollte den Tod seiner Tochter rächen, wobei ihm die Menschen auf dem Frachter egal waren, immerhin kümmert er sich nicht um sie. Samuel hat das wohl genau gewusst, ein weiterer Grund warum Alexs Tod so wichtig war für seinen Plan. Nun jedenfalls aktiviert er die Kammer, wodurch eine kleine Explosion entsteht, die nun das nächste große Ereignis auslöst.

DAS FROZEN DONKEY WHEEL

Samuel hat Locke und Ben wiedermal perfekt eingeschätzt. Ben würde wohl einfach Lockes Job übernehmen und dieser es nicht einmal merken. Genauso hindert er mit einer schlichten Lüge und einem verlockenden Angebot ihn daran selbst die Insel zu bewegen: "Whoever moves the island can never come back. So I'd like you to get on the elevator, John, and go back up. Richard and my people will be waiting 2 miles east of the Orchid." Natürlich sind sie nun bereit alle seine Anweisungen zu folgen, da er nun ihr Anführer ist. Ben verabschiedet sich von Locke mit den Worten: "I'm sorry I made your life so miserable." Ben wird Locke das Leben noch viel miserabler machen als es ohnehin schon ist und dann sogar beenden. Locke weiß natürlich wieder nicht, was er nun mit den Others machen soll, Ben antwortet ihm mit einer krassen Lüge:
"You'll find your way, John. You always do." Wenn es jemanden gibt, dem immer noch alles gesagt worden ist und der niemals einen eigenen Weg gegangen ist, dann ist es Locke. So auch hier, fällt er doch erneut auf Ben herein und geht zu Richard. Dieser begrüßt ihn mit den Worten: "Hello, John. Welcome home." und Locke lächelt daraufhin. Läppische fünf Minuten wird er Anführer der Others sein.
Denn nun kommt es zu der Szene schlechthin, Ben dreht das Frozen Donkey Wheel und bewegt die Insel. Er wusste wohl von Samuel ganz genau was er machen sollte, dass sich hinter der Kammer der Zugang zu diesem geheimen Raum befindet und auch, dass er dort die Winterjacke brauchen würde, sowie ein Brecheisen. So klettert er hinab in diese Kammer, ohne sich aber vorher noch eine Verletzung zu holen, die in "The shape of things to come" so lange Rätsel aufgegeben hat. Die Antwort ist ziemlich banal. Viel wichtiger ist jedenfalls das Frozen Donkey Wheel und jeder dürfte wohl WTF gedacht haben, als er dieses Ding gesehen hat. Das es festgefroren in der Wand steckt verdeutlicht, dass es sehr lange nicht bewegt ist und möglichst fest in seiner Verankerung sitzen sollte. Nun Ben wird das ändern, bevor er es aber dreht sagt er noch: "I hope you're happy now, Jacob." Wir dachten immer es seine Verbitterung darüber, dass er nun die Insel verlassen muss. Ich sehe darin eher Verbitterung verbunden mit hämischer Freude darüber, dass er Jacob eins auswischt, wenn er selbst das Rad dreht und nicht Locke. In der Tat löst er damit entscheidende Ereignisse aus, die Samuel deutlich weiter bringen bei seinem Plan. Es ist eine der emotionalsten Ben-Szenen, wie er unter Anstrengung und mit Tränen das Rad tapfer weiterdreht. Es ist für mich eine der besten Szenen überhaupt, wie das Geräusch zu hören ist, das Licht anfängt immer heller zu werden und wir alle Beteiligten sehen, die genau dort sind, wo Samuel sie haben wollte. Schließlich als Ben die Umdrehung beendet, wird das Geräusch immer lauter und schneller, das Licht immer heller und der wohl krasseste Lost-Moment tritt ein, als vor den Augen der Oceanic 6 die Insel verschwindet.
Die Insel zu bewegen durch Ben und alle Figuren dahinzubringen, wo sie hinmüssen ist erfüllt. Von Samuels Plan ist ein Riesenteilziel erfüllt worden.

DIE RETTUNG DER OCEANIC 6

Der Rest des Finales dreht sich nur noch darum, wie diese gerettet werden. Alle sind unglaublich erstaunt und entsetzt darüber, dass die Insel verschwunden ist. Kurz darauf ist auch noch der Sprit alle und jede Hoffnung auf Rettung ist scheinbar hinüber, als der Helikopter ins Meer stürzt. Ich finde es ein Wunder, dass Aaron das alles unverletzt übersteht, irgendwas an diesem Baby ist sehr besonders. Dann gibt es noch einen kurzen Schock als wir denken, dass Desmond tot ist, doch auch der kommt wieder auf die Beine.
So treiben sie nun auf hoher See hilflos umher. Als Hurley anspricht, dass es Locke tatsächlich geschafft hat die Insel zu verschieben und Jack sagt: "No, he didn't." habe ich gedacht Autsch, Jack, wie kann man so blind sein. Hurley erklärt es ihm dann nochmal eindringlich, obwohl Jack Recht hat. Ben hat die Insel bewegt und nicht Locke.
Dann taucht wie aus dem Nichts, genau wie in Exodus ein Boot auf, dass sie alle retten könnte. Ehe es aber so weit ist, überzeugt Jack alle davon, dass sie lügen müssen. Er hat endlich eingesehen, dass Widmore sie alle töten wollte und es besser wäre, wenn sie seine Lüge benutzen damit sie keinen Ärger bekommem. Schön und gut, aber wie zum Teufel beschützen sie damit die Zurückgebliebenen? Das macht überhaupt keinen Sinn.
Doch das ist erstmal nicht so wichtig, denn das Rettungsschiff kommt näher und ganz unerwartet bahnt sich dann doch der beste emotionellste Moment von ganz Lost an. Nämlich als ein alter Bekannter, Henrik nach Miss Widmore ruft und Penny tatsächlich an der Reling erscheint. Es ist der wohl beste Happy-Ending-Moment von ganz Lost, als Desmond immer mehr realisiert, dass es wirklich Penny ist und sie auch. Dann treffen sich die beiden endlich wieder, nach all den Jahren der Trennung. Das war ein Moment, den ich den beiden von Herzen gegönnt habe. Ob man so etwas noch einmal hinkriegt, ich glaube nicht. Eine der ganz großen Szenen.
Nun dann stellt Desmond nacheinander die anderen vor. Jack schließlich als letzten, der auch sofort ihr das mit der Lüge erzählen will. Nun nach einer Woche ist alles so weit abgestimmt. Frank wird untertauchen, Desmond bei Penny bleiben. Zu Frank sagt Jack zum Abschied: "I hope we never see each other again." Das wird sich aber nicht bewahrheiten. Genauso wenig, als er zu Desmond sagt: "And I'll see you in another life, brother." Auch sie sehen sich noch einmal kurz wieder.
Die Szene mit der grandiosen musikalischen Untermalung, als sie mit dem Schlauchboot auf der indonesischen Insel landen gehört auch mit zu einer der größten überhaupt noch besser gelungen ist aber in dem Moment der Umschwung auf die laute dröhnende Musik des Bart-Jacks.

JEREMY BENTHAM

Ich habe mich versucht größtenteils an den genauen Ablauf des Finales zu halten, doch die wichtigen Szenen mit den Oceanic 6 in der Zukunft habe ich rausgelassen. In diesen passiert eigentlich nur ein was: Sie werden alle irgendwie wieder näher zusammengebracht und die Figur eingeführt, die sie alle zur Rückkehr überredet hat.
Die erste Szene knüpft nahtlos an das Staffel 3 Finale an. Es ist nicht nur so, dass mir der Zukunfts-Jack gefällt, mir gefällt auch die Zukunfts-Kate, die hier Jack ordentlich die Meinung sagt. Dabei erfahren wir, dass sie von einem Jeremy Bentham besucht worden ist, genau wie Jack, ihn aber im Gegensatz zu Jack für völlig durchgeknallt hielt. Genau deshalb ist sie so entsetzt, dass er will, dass sie wieder zurückkehren. Ihre Begründung fand ich gut: "I've spent the last three years trying to forget all the horrible things that happened on the day that we left. How dare you ask me to go back?" Doch sie wird es noch, genau wie die anderen auch. Dabei helfen muss mal wieder Ben, der on-Island genau wie off-island wiedermal alles im Griff hat.
Ehrlich gesagt die Szene in der Walt Hurley besucht ist letztendlich ziemlich nichtssagend. Hurley bekräftigt bloß nochmal, warum sie denn lügen und das Michael vielleicht noch am Leben ist, was aber auch eine Lüge ist. Woher Walt aber den Namen Jeremy Bentham hat, wird wohl leider ein ärgerlicher Fehler sein? Es sei denn Samuel hat ihm ihn eingeflüstert, sodass er ihn verwendet hat.
Sayid dagegen ist auf eine von Bens Manipulationen hereingefallen. Wiedermal. Er tötet den Mann, der angeblich Hurley observiert. Ich wette dieser Mann wurde von Ben selbst dahin beordert, damit Sayid wieder in der Nähe ist. Schon seltsam, dass er der scheinbar nach den ganz Morden für Ben seinen Frieden gefunden hat wieder anfängt wie ein Hitman zu agieren. Er ist jedenfalls besorgt um Hurley und möchte ihn wegbringen. Der Dialog zwischen den beiden ist herrlich. Zunächst reden sie darüber, dass sie sich lange nicht gesehen haben, aber Sayid meint, dass es nun wieder Zeit ist, da sich die Umstände wegen Benthams Tod geändert haben. Er ist mittlerweile so paranoid geworden durch Bens Arbeit, dass er gar nicht mehr merkt, dass es womöglich tatsächlich ein Selbstmord war. Als dieser den wahren Namen nennen will, unterbricht Sayid ihn, da sie belauscht werden, wieder ein Anzeichen von übertriebener Paranoia. Hurley berichtet von seinen Gesprächen mit den Toten und das er keine Paranoia brauche. Sayid dagegen meint sie hält ihn am Leben. Dann überredet er ihn zum Mitkommen, aber das sie nicht zur Insel gehen. Das beste ist aber das Ende der Unterhaltung mit dem Schachspiel: "Checkmate, Mr. Eko!" Sayids Blick darauf war herrlich. Ben hat zwei weitere der Oceanic 6 genau dahin gebracht, wo er sie hinhaben wollte.
Das Sun ausgerechnet Widmore aussucht ist eine der größten Unlogikkeiten. Sie möchte mit ihm zusammenarbeiten, um Ben zu töten. Erstens Mal habe ich keine Ahnung, woher sie überhaupt weiß, dass Ben dafür verantwortlich war und das er von der Insel weg ist. Bentham kann es ihr nicht gesagt haben und der war der einzige, der davon wusste. Zweitens ist es komisch, dass sie der Person vertraut, die Keamy erst mit den Mitteln ausgestattet hat den Frachter zu sprengen und so ihren Mann anscheinend zu töten. Ben gewinnt aber auch hier bald die Kontrolle, da er den Trumpf, dass Jin lebt in der Hand hat.
Die Kate-Aaron-Claire-Szene verdeutlicht nur, dass Aaron auf keinen Fall zurück zur Insel darf, was mich wieder zu der Annahme führt, dass er schlicht und einfach Samuel aus dem Weg sein soll. Auch dieses Problem wird Ben vorzüglich lösen.
Die Endszene mit dem Jack, der bei Hoffs Drawlar einbricht, war ein genialer Abschluss, besonders aber der Triumph als sich herausstellt, dass Ben nicht derjenige ist, der im Sarg liegt. Einer meiner größten Lost-Triumphe. Sie unterhalten sich dann jedenfalls über Dinge, die Bentham angeblich nie gesagt hat, doch das wir sie nicht gesehen haben, bedeutet nicht, dass diese Unterhaltungen nie stattgefunden haben. Für mich treten hier keine Unlogikkeiten auf, und das sich Jack in einem Monat, in dem er zuletzt Locke gesehen hat verändert hat, fand ich absolut nachvollziehbar, da vermutlich Erscheinungen von seinem Vater noch nachgeholfen haben. Ben jedenfalls erkennt, dass Jack derjenige ist der am bereitwilligsten zurückwill, aber mit den ganzen Flügen den völlig falschen Weg geht. Es klappt nur, wenn sie alle mitmachen, was aber dadurch erschwert wird, dass sie sich alle mehr oder minder entfremdet haben. "I have a few ideas." ist wieder teilweise gelogen, in Wirklichkeit hat Ben schon längst einen Plan, wie er alle zusammenbringt und auch die Person parat, die ihnen dabei helfen wird. Ganz nebensächlich verweist er auf die Person deren Rückkehr aber in Wirklichkeit am allerwichtigsten ist für Samuels Plan, der tote John Locke. Mit dieser Enthüllung endet Staffel 4.

BODYCOUNT

Der ist mächtig in Bewegung und mal wieder muss ich Schätzwerte benutzen. Keamys vier Söldner sterben, schließlich Keamy selbst. Michael kommt während der Explosion um zusammen mit drei Redshirts von Oceanic 815 und ich sage mal ca. 20 von der Frachtercrew. Noch dazu tötet Sayid einen weiteren Mann. Es sind soviele, dass ich den toten Locke noch nicht mit dazu zählen muss. Insgesamt ca. 30 Tote.

Summe: ca. 478

FAZIT:
Gigantisch. Dieses dreiteilige Finale ist das beste von ganz Lost. Es ist wunderbar gemacht, wie im ersten Teil die Auffächerung der Oceanic 6 erfolgt, und diese dann im zweiten Teil des Finales nach und nach zusammenfinden. Es gibt unglaublich viel Action mit den Söldnern und Keamy, Dramatik mit der Frachterbombe, Mystik mit dem Verschwinden der Insel und großartige emotionelle Momente mit Penny und Desmonds Wiedersehen. Überragt wird das ganze aber von einem unglaublich guten Benjamin Linus, der der Star dieses Finales ist. Das Ende statt eines Cliffhangers mit einer schockierenden Enthüllung eröffnet einer der interessantesten Storylines in Staffel 5.



FAZIT STAFFEL 4:

Wie schwer hatte es diese Staffel, Autorenstreik, noch dazu viel kürzer als sonst. Doch was die Autoren daraus gemacht haben war gigantisch. Ein unglaublich gutes Tempo, eine Handlung die schnell vorankommt, gut eingeführte neue Charaktere und ein Finale, dass Lost erneut auf eine völlig neue Ebene gehoben hat. Der Erzählstil mit den Flashforwards wirkte neu und erfrischend, schön abwechslungsreich das Wechseln der Handlungsorte zwischen Frachter, Strand und Baracken. So hat diese Staffel die höchste Anzahl an Topfolgen, von denen die besten unter Zeitdruck zusammengeschustert wurden. Es gibt nur wenige Tiefpunkte wie Eggtown oder Jacks Operation, doch an diese wird man sich eh nicht zurückerinnern, wenn man an diese geniale Staffel zurückdenkt.

4/12 There's no place like home Part 1 (Erik)

Diese Folge ist der erste Teil eines großartigen, wenn nicht sogar des besten Lost-Finales. Das ich es so brutal zerreißen muss liegt nur daran, dass ein Gesamtrecap von "There's no place like home" zu lang und unübersichtlich wäre und sich noch dazu die Erzählweise etwas ändert zwischen den einzelnen Teilen.

AUF ZUM HUBSCHRAUBER

Nach der Auftaktszene mit den geretteten Oceanic 6, zu der ich noch genauer komme, hätte es nicht besser weitergehen können, als mit einer alleinstehenden Kate und das jemand etwas sagt, der nicht gerettet wird. Es ist Rose, die glaubt, dass Desmond und Sayid in dem Hubschrauber waren. Doch es gibt berechtigte Zweifel, warum haben sie den Rucksack abgeworfen und warum landete der Hubschrauber nicht gleich beim Strand. Nun Mr. Superhero hat natürlich sofort die Idee, dass sie wollten, dass sie ihnen zum Hubschrauber folgen. Tatsächlich wollte das jemand, aber Frank und nicht Desmond oder Sayid. Dann lassen sie Daniel anrufen und erfahren, dass es sich weder um Desmond noch um Sayid handelt und das die Männer in dem Hubschrauber zu der Orchid unterwegs sind. Nicht einmal Juliet kennt diesen Ort, trotzdem will der sofort mit Kate zu dem Hubschrauber latschen, da er zum gefühlt fünftausendsten Mal sagt, er habe versprochen sie alle zu retten. Nur mal so zum Protokoll, von denen am Strand Anwesenden sind das lächerliche zwei. Juliet führt sich mal wieder supernervig auf und das Jack die Wanderung gar nicht machen kann. Genial ist aber, dass er sagt: "I'll see ya in a couple hours." Es werden drei ganze Jahre sein. Derweil macht Daniel die Entdeckung, dass die Söldner nach dem Secondary Protocol vorgehen und es besser wäre von der Insel zu verschwinden. Daniel weiß also, was das Verschieben der Insel zu bedeuten hat.
Auf der Wanderung kommt wie es kommen muss, Jack und Kate laufen direkt Sawyer und Miles in die Arme. Fand es genial, wie Miles trotz gezückten Waffen sagt: "Hey, long time no see." und Sawyer gleich darauf: "Hey, who are you talkin' to up there, Genghis?" Gleich darauf kommt es aber zu einer von den Wiedersehensszenen, die mich nichtmal ansatzweise emotional berühren. Als sie Sawyer von ihrem Vorhaben erzählen, warnt der sie vor den Leuten in dem Hubschrauber, was natürlich Jack nicht aufhalten kann, da er ja allen versprochen hat sie von der Insel zu bringen. Wenigstens sagt ihm endlich mal jemand, dass er nervt. Somit wird Kate erst einmal außen vorgelassen, denn die muss nun Aaron zurückbringen, während sich Sawyer mit Jack aufmacht. Fand es genial, wie er sagt: "Hold up! You don't get to die alone." Es ist schön zu sehen, wie in der Szene Jack völlig gegen sein Motto Live together die alone agiert und ausgerechnet Every man for himself Sawyer sagt er solle nicht allein sterben.
Die beiden erreichen jedenfalls sicher den Helikopter und bemerken den gefesselten Frank. Der nun macht ihnen das Angebot, wenn er sie befreit von der Insel zu fliegen. Sein Plan hat geklappt und er trägt viel zur Rettung der Oceanic 6 bei damit. Doch als Frank ihnen sagt, dass die Söldner auf dem Weg sind zur Orchid, um Ben zu fangen, ringt Sawyer mit sich und entscheidet, dass sie Hurley noch retten müssen. Es ist genial, wie sich dieser Charakter doch gewandelt hat und nun bereit ist für einen Freund sein Leben zu geben.

AM STRAND

Was ist urtypisch an einem Finale? Richtig auch am Strand sind alle in heller Aufregung (wenn wir mal von dem enttäuschenden Live together, die alone absehen). Jedenfalls ist Sayid zurück und warnt seine Mitabgestürzten erneut vor den Leuten in dem Hubschrauber und das es besser ist, wenn alle auf den Frachter gehen. Als er aber erfährt, dass Jack und Kate dem Hubschrauber folgen, entschließt er sich denen auch zu folgen. Also ich wäre definitiv nicht für Kate und Jack noch einmal durch den Dschungel gerannt, um sie zu retten aber gut. Jedenfalls bietet nun Daniel seine Hilfe an die Leute zum Frachter zu transportieren. Als Erstes natürlich Sun, die schwanger ist, Jin und drei Redshirts. Nun Sayid vertraut ihn, und gibt ihm den Kompass, doch ehe er losgeht, kommt noch Kate zurück mit Miles. Sie gibt Aaron an Sun weiter, um mit Sayid Jack zu retten. Fand es übrigens ulkig, dass Jin zu Sun sagt: "I told you I'd get you off the island." Toll, Jin und was genau hast du so groß dazu beigetragen?
Ich fand es einfach nur genial, wie es hier immer mehr zu einer völligen Auffächerung der Oceanic 6 kommt. Nach dieser Szene übrigens wird bis auf Sun keine der Oceanic 6 den Strand mehr sehen, noch dazu Jin. Bereits hier findet das Ende des Strandlagerns statt, welches in The Lie endgültig zerstört wird durch den Tod aller Redshirts.

AUF DEM FRACHTER

Der dritte große Schauplatz dieses Finales. Für mich eine der tollsten Szenen überhaupt, wie nach einem weiteren Oceanic 6-Flashforward Sun und Jin eingeblendet werden, die sich froh ansehen, untermalt von einer tollen Musik. Es ist der letzte glückliche Moment den beide haben, ehe sie lange Zeit für immer getrennt werden. Auf dem Frachter haben Desmond und Michael nun die Kontrolle übernommen, war ja auch nicht schwer, nachdem sämtliches autorisiertes Personal entweder tot oder auf der Insel ist. Daniel kehrt jedenfalls sofort wieder um, ohne den Frachter noch einmal zu sehen. Schön fand ich das Winken zwischen Desmond und Daniel, denn beide werden sich bald auf sehr seltsame Weise wiederbegegnen.
Michael hat also den Frachter wieder repariert. Ich fand es schon immer seltsam, dass nur er das konnte, aber nicht der Schiffsingenieur. Jedenfalls können sie nun endlich zur Insel fahren. Perfekt gemacht fand ich, dass nach Sayid und Desmond ausgerechnet Sun und Jin als Nächstes auf Michael treffen. Zu beiden hat er bekanntermaßen die beste freundschaftliche Beziehung gehabt auf der Insel. Ich fand es gut, wie sie ihn entsprechend kühl behandelt haben und selbst dann noch nicht trauen, als er erzählt, warum er wirklich hier ist. Schon bald hat er die Chance seine Taten wirklich teilweise wiedergutzumachen. Schön fand ich, wie die von vielen so gewünschte Auflösung, was denn nun passiert ist als er mit dem Boot weggefahren ist, ganz banal aufgeklärt worden ist.
Gerade als sie losfahren wollen, um endgültig alle zu retten werden sie auf das Signal aufmerksam, dass eine störungsfreie Anfahrt unmöglich macht. Dann kommt der ganze Stapel C4 ins Spiel und die Atmosspähre auf dem Frachter ändert sich schlagartig. Alle Wege führen letztendlich dahin, doch nun ist er zum gefährlichsten Ort geworden.

AUF DEM WEG ZUR ORCHID

Tja mit den "Auf" Einleitungen habe ich es wohl, aber es passt einfach nur. Nachdem nun das verrückte Trio weiß was sie machen müssen, hat Ben sofort wieder die Kontrolle an sich gerissen. Er weiß nun was die Insel von Locke will und hat sofort einen Plan ausgetüftelt. Was eigentlich noch viel genialer ist, ganz nebenbei entwickelt er auch noch einen Plan, wie er die Söldner los wird. Er muss sich natürlich zur Orchid begeben, um die Insel zu bewegen, genau da wo die Söldner auf ihn warten. Ich wette Widmore wusste durch einen Traum von Samuel, dass sich Ben dort hinbegeben würde und hat deshalb, dass Secondary Protocol mitgegeben. Nur dadurch, dass sie dort bereits auf ihn warten, verschiebt Ben die Insel erst dann, als sich alle Oceanic 6 im Hubschrauber befinden und der Frachter explodiert ist.
Hurley möchte natürlich genau wie der Zuschauer mehr über das Bewegen der Insel wissen und warum sie es nicht schon vor der Ankunft der Söldner getan haben.
"Because doing it is both dangerous and unpredictable. It's a measure of last resort." Wenn ich an das Chaos mit den Zeitreisen und die ganzen Twists, stimme ich Ben in jedem Punkt zu. Würde man wirklich bei jeder Gefahr die Insel verschieben, so wäre wohl ständig heilloses Chaos auf der Insel.
Doch zunächst müssen die Söldner beseitigt werden, dazu sucht Ben ein altes Versteck auf mit einer Box, die er denke ich mal während der Zeit benutzt hatte, als er Spion der Others bei Dharma war. Dafür spricht das Alter der Kekse. Wenigstens kurz verschafft sich Locke dabei Autorität, als er die Kiste öffnet. Genial war es natürlich, als er Hurley die Kekse zuwirft, dieser sie gleich isst und Ben meint: "You know, those are 15 years old." Den Spiegel bekommt er natürlich gleich, um mit den Others zu kommunizieren, diese nämlich scheinen ihm keinesfalls untreu geworden zu sein und aufgrund der Tatsache, dass sie sofort wissen, dass Ben zur Orchid unterwegs ist, um sich gefangennehmen zu lassen, damit sie ihn befreien können, spricht dafür wie gut er doch alles letztendlich geplant hat. Auch gut zu sehen, wie er Locke komplett im Unglauben lässt. Mit einem "None of your business, John." wird er abgefertigt.
Danach wandern sie wirklich zur Orchid und Hurley möchte natürlich wissen, was passiert wenn die Insel verschoben wird und stellt fest, dass sich die Söldner wohl mitbewegen. Ben sagt nur, dass er an diesem Problem arbeitet. Haben wir ja längst gesehen. Ursprünglich sollte die Insel nur wegen den Frachterleuten bewegt werden, die Tatsache, dass Locke gar nicht auffällt, dass das eigentlich nutzlos wäre, wenn diese tot sind oder weiter auf der Insel bleiben, kommt ihm gar nicht in den Sinn. Er ist so überzeugt von dieser Aufgabe, dass er deren eigentlichen Sinn gar nicht hinterfragt.
Wieder mal eine tolle Szene, als sie dort ankommen, Ben seine Ferngläser verlangt, Locke nur ungläubig schaut, Ben ihn bittet sich zu ducken, weil sie nun bei der Orchid sind und Locke dann tatsächlich neugierig sofort zu Boden geht. Zu Recht fragt er worauf sie warten und Ben antwortet damit, dass Widmore von diesem Ort weiß und sich Ben dahin begeben wird, um die Insel zu verschieben. Es folgt einer der besten Dialoge überhaupt:
Locke: "I thought you said you had no idea why he was trying to find he island."
Ben: "I wasn't being entirely truthful."
Locke: "Yeah. When are you ever entirely truthful?"
Ich glaube John, so gut wie nie.
Dann bemerken sie, dass die Söldner schon hier sind. Für Ben gibt es nur eine Variante, er muss sich ergeben, damit Locke scheinbar zur Orchid kann. Fand es genial, wie er das beschrieben hat, Locke dann aber scheitert, weil er nicht die richtigen Blumen findet. Aber selbst wenn er in die Station gefunden hätte, so hätte er null Ahnung gehabt, wie er zum Frozen Donkey Wheel kommt. Das alles hat Ben genialerweise in seinen Plan mit einbezogen und er sagt es auch noch einmal: "How many times do I have to tell you, John? I always have a plan."

DIE ENDSZENE

Das war eine der besten Endszenen überhaupt. Mit einer sehr guten musikalischen Unterhaltung werden alle Oceanic 6 noch einmal gezeigt und wie weit sie doch voneinander entfernt sind. Sun mit Aaron, die gerade die entsetzliche Entdeckung der Bombe gemacht hat, Kate und Sayid, die von den Others mitgenommen werden, die nun Ben helfen wollen, Jack und Sawyer, die Hurley retten wollen, aber das beste überhaupt ist Ben. Wie der mit starrendem Blick, todesmutig mit erhobenen Händen auf die Söldner zugeht und eiskalt zu Keamy sagt: "My name is Benjamin Linus. I believe you're looking for me." Dieser hält eine Waffe an seinen Kopf und schlägt ihn dann damit nieder.

OCEANIC 6

Zugegeben diese Anfangsszene hätte ruhig der Opener sein können. Außer die Jin-Überraschung wäre nichts zerstört worden. So kommt diese Szene eben erst hier und wir merken sofort, dass alle mächtig aufgewühlt sind von den Ereignissen und der Lüge, die sie nun allen erzählen müssen. Jack, so scheint es ist der einzige, der das alles offenbar gelassen sieht. Er hat sie von der Insel geführt und kommt sich bestimmt gerade mächtig stolz vor, dabei hat er genauer gesagt nicht viel getan dafür. Er glaubt sogar noch, dass er noch immer ihr Anführer ist und sein Wort für alle spricht. Es ist das letzte Mal, denn schon bald werden die Oceanic 6 sich trennen. Die Pressekonferenz ist somit der letzte gemeinsame Auftritt, ehe sie erst wieder in Ajira 316 zusammenfinden.
Als Jack meint, sie denken sie seien unter Schock und Sun daraufhin antwortet: "We are in shock, Jack." merken wir, dass Jack als einziger wirklich froh über die Rettung ist.
Die Wiedersehensszenen mit deren Familien sind toll gemacht, besonders als Hurley sofort Sayid schnappt und ihn seinen Eltern vorstellt. Die einzige die zurecht allein ist und nur dumm schauen kann ist Kate.
Auf der Pressekonferenz sehen wir die ganze Lüge auf einem Haufen. Mrs. Decker erklärt genau, wie die Oceanic 6 gerettet worden sind. Genial fand ich, dass als einziges bedeutendes Ereignis, also Tag 103 mit dem angespülten Fischerboot sogar noch außerhalb der wirklichen Insel- Ereignisse stattfand. Genau an Tag 108 kommen sie dann wirklich in der Zivilisation wieder an, bekanntermaßen die vorletzte Szene des Finales.
Lügen kann eigentlich nur Jack gut mit seiner Überlebenstheorie. Doch auch er flechtet Wahrheit mit ein, als wir die Identität der anderen drei angeblich Mitabgestürzten erfahren. Boone ist tatsächlich an inneren Verletzungen gestorben, Libby ist natürlich auch tot und Charlie wirklich ertrunken. Genialerweise ist das immer ein toter Hauptcharakter der ersten drei Staffeln. Hurley dagegen wird nur auf sein Geld angesprochen und das er es weggibt. Sun wird nach Jin gefragt und da sie zu diesem Zeitpunkt wirklich annimmt, dass er tot ist, ist auch diese Lüge nicht falsch. Als Kate nach der Geburt gefragt wird sagt sie nur: "Scary." In der Tat war die Geburt von Aaron für sie nicht sehr leicht. Sayid wird nach weiteren Überlebenden gefragt und verneint das. Er weiß es zwar nicht, aber außer Sawyer und Jin gibt es keine weiteren Überlebenden mehr.
Toll fand ich auch, wie alle dann mit ihrer Vergangenheit abschließen, aber das irgendwie nicht schaffen: Sayid will nicht in den Irak zurück, landet aber dennoch bald wegen Nadia dort. Diese ist dann auch zugegen, wodurch es nach all den Jahren des Suchens endlich zum Treffen kommt. Es ist doppelt tragisch, dass zu sehen, da wir genau wissen, dass sie ermordet wird.
Jack möchte nur seinen Vater begraben, begegnet ihm aber bald wieder.
Sun ist endlich mutig genug ihrem Vater die Stirn zu bieten. Übrigens fand ich es sehr überraschend, dass Oceanic so viel Geld hat, dass sie Sun locker soviel geben können, dass sie damit Paik Industries aufkaufen kann. Diese gibt ihm eine Teilschuld für Jins Tod, die andere wird wohl Ben sein. Ah ja aber nicht Widmore? Zudem leitet sie nun das Geschäft, aber wird auch wieder eingeholt von ihrer Vergangenheit, als sie erfährt, dass Jin noch lebt.
Hurley begegnet den Zahlen wieder und Kate muss Aaron schließlich wieder zurückgeben, um erneut davonzulaufen.
Im übrigen bei der Geburtstagsparty Hurley kommt es zum einen genialen Zitat: "Jesus Christ is not a weapon." Auch genial war es, wie Hurleys Vater vom Wildschweinjagen und Feuermachen erzählt, etwas das sogar der Wahrheit entsprochen hat.
Als Letztes sehen wir wie Jack erfährt, dass Claire seine Halbschwester ist. Fand nicht nur ich Jacks Reaktion so deutlich, sodass Claires Mutter etwas merken muss, dass da was nicht stimmt? Aber lustig wie sie gleich darauf Aaron betrachtet und sagt: "Your son is beautiful.", ohne, dass sie weiß, dass es ihr Enkelsohn ist. Das diese aufgewacht ist liegt wohl an Samuel oder Jacob, kann ich nicht genau sagen, würde aber eher zu Samuel tendieren, da er sie braucht damit Kate Aaron dann abgibt, ehe sie sich erneut zur Insel aufmacht.

BODYCOUNT

Der bleibt noch ruhig.

Summe: ca. 437 (448)

FAZIT:
Siehe nächsten Recap.