Mittwoch, 21. Dezember 2016

Watership Down Kapitel 32: Across the Iron Road

Bigwigs eher übermütige Tat in Bezug auf den Fuchs umschreibt Adams mit einem Zitat über die Englische Armee durch einen französischen General. Auch wenn ich nicht ganz sicher bin (drei Semester Französisch sind in Rekordzeit vergessen, besonders wenn man diese Sprache eigentlich überhaupt nicht lernen will), bedeutet es soviel wie oft hat der Geist von Rivalität und Unfrieden die Englische Armee vor einer Niederlage bewahrt. Das passt ziemlich gut auf Bigwig, der aus Unzufriedenheit und Nervosität handelt und verrückterweise trotzdem etwas Positives für die Gruppe bewirkt.

Von dem Wissenschaftler erfahren wir zunächst, dass Füchse zwar tatsächlich von allen Kaninchen gefürchtet werden, jedoch Kaninchen ihm auch nur selten zum Opfer fallen. Der Fuchs ist einfach zu langsam und sein Geruch wird zu schnell wahrgenommen, sodass er eine ernsthafte Bedrohung ist. Gefährlich ist er nur, wenn er sich im Unterholz durch den Wind geschützt oder die Kaninchen aus Unkenntnis den Fuchs nicht als Bedrohung wahrnehmen. Jedoch würde kein Fuchs ein Kaninchen jagen, wenn er offen bei Sonnenuntergang über ein Kar geht. Auch wenn noch keiner aus Hazels Gruppe je einen Fuchs gesehen hat, so wissen sie instinktiv trotzdem, dass ein Fuchs der im offenen Gelände gesehen wird keine Gefahr darstellt, wenn er früh genug gesehen wird. Hazel ärgert sich nur keine Wache aufgestellt zu haben, als sie alle von Dandelions Geschichte in den Bann gezogen waren. Vor diesem Versäumnis haben ihn nun Pipkin und Fiver bewahrt und er glaubt auch, dass Fiver nicht nur aus Mitleid mit Pipkin sich von der Gruppe entfernt hat, sondern weil er Wache halten wollte. Da Fiver jedoch Hazel nicht vor allen anderen Ratschläge erteilen wollte, hat er es geschickter angestellt.
Hazel weiß jedoch sofort, dass sie nur in das nächste Waldstück rennen müssen und sie sind sicher. Er fragt nach Fiver, der auch zeigt wo der Fuchs ist. Er ist tatsächlich noch ein ganzes Stück entfernt und offensichtlich nicht auf der Jagd. Trotzdem hat er ein raubtierhaftes Auftreten, was die Kaninchen verängstigt. Als es hinter einer Anhöhe verschwindet, kehren Hazel und Fiver zurück und wollen die anderen weiterführen.
Plötzlich springt Bigwig an ihnen vorbei und rennt genau auf den Fuchs zu. Alle sind erstaunt, Silver will eingreifen, doch Hazel erlaubt es nicht. Bigwig kommt dem Fuchs immer näher, welcher sich ihm eher träge nähert. Als er schon fast bei ihm ist, humpelt Bigwig davon in Richtung der Bäume von Caesar's Belt und der Fuchs folgt ihm. Blackberry fragt was er vorhat und Fiver meint, er würde den Fuchs weglocken, doch dafür bestände eigentlich überhaupt keine Notwendigkeit. Hazel ist darüber sehr verärgert. Der Fuchs kommt Bigwig immer näher und dieser verschwindet im Unterholz. Plötzlich ist ein schmerzhafter Aufschrei zu hören und alle denken, dass der Fuchs Bigwig erwischt hat. Blackberry ist entsetzt und Silver fragt Hazel, ob sie sofort weiterziehen sollen, denn sie können Bigwig eh nicht helfen. Dieser kommt jedoch im nächsten Moment aus den Bäumen heraus auf sie zugerannt und treibt sie sofort an weiterzurennen. Bluebell fragt, ob er verletzt ist, was er verneint. Hazel hört jedoch nicht auf ihn, sondern stutzt ihn zurecht.
Es wird bereits dunkel und die letzten Ereignisse haben die Kaninchen fast tharn gemacht. Hazel treibt sie an weiterzugehen. Sie erreichen nach einige Zeit einige überwachsene Felder, wo Hazel Hawkbit und Speedwell als Wachen aufstellt und sich dann Bigwig vorknöpft. Er sagt zu ihm, er sei wütend mit ihm, weil er das einzige Kaninchen ist, was sie wirklich brauchen und er wäre ein dummes Risiko eingegangen. Es war weder notwendig noch clever. Und zu meiner Überraschung sieht Bigwig ein, kopflos gehandelt zu haben. Das ist ein großer Wandel von dem impulsiven Bigwig, welcher mit Zurechtweisung und der befehlenden Autorität schließlich nicht mehr zurechtgekommen ist und seinen Dienst quittiert hat. Und eigentlich könnte er Hazel Nuthanger Farm vorhalten, denn das war insgesamt ein ähnlich unnötiges Risiko wie der Fuchs. Jedoch erkennt er Hazels Autorität als Oberkaninchen absolut an und weiß was er der Gruppe wert ist. Er möchte weder Hazel als Oberkaninchen noch die Gruppe aufgegeben und gesteht sich so einen Fehler ein. Den ganzen Tag schon waren seine Nerven strapaziert, wegen seiner bevorstehenden Aufgabe bezüglich Efrafa. Deshalb hat er auf einen Kampf oder ein Risiko gehofft - und diesen Fuchs wie einen Narren aussehen zu lassen war so eins - um sich weniger Sachen um diese ominöse Aufgabe zu machen. Hazel ist trotzdem noch sauer mit ihm, weil er El'ahrairah spielen wollte und sein Leben für nichts riskiert hat. Zugegeben das hat Hazel bei Nuthanger Farm auch getan, aber da waren wenigstens die Weibchen zu gewinnen.
Viel interessanter ist jedoch, weshalb er geschrieen hat als er in dem Unterholz war. Bigwig meint er war das gar nicht. Sein Ziel wäre es eigentlich gewesen den Fuchs im Unterholz zu verlieren und schnell wieder zurückzukommen. Doch genau in dem Moment wäre er einer Gruppe fremder Kaninchen begegnet. Er wollte ihren Anführer warnen vor dem Fuchs, doch dieser wollte Bigwig nur aufhalten. So hat er ihn umgestoßen und ist schnell weitergerannt. Dann hat er auch dieses furchtbare Quiecken gehört, was nur bedeuten kann, dass der Fuchs eines der Kaninchen erwischt hat. Schließlich hat Bigwig diesen genau zu ihnen geführt. Was jedoch aus den anderen wurde weiß Bigwig auch nicht, vermutlich sind sie weggerannt. Jetzt erst sieht Hazel, dass es womöglich doch zu ihrem Besten war. Jedoch soll Bigwig keine Tricks mehr versuchen bis zum richtigen Zeitpunkt. Er soll sich an ihn und Silver halten. So hat sich also Bigwigs übermütige Tat ironischerweise zum Positiven ausgewirkt, denn ich denke man braucht keine großen Überlegungen anzustellen wer diese Kaninchen waren. Es war natürlich eine Weite Patrouille aus Efrafa, welche bereits der Fährte von Hazels Gruppe gefolgt war und vermutlich wäre es zu einem Kampf gekommen, wenn Bigwig nicht die Idee mit dem Fuchs gehabt hätte. Im übrigen wird sich das noch in einer anderen Weise als großer Vorteil für Hazels Gruppe herausstellen, doch dazu später mehr.
Silver jedenfalls kommt zu ihnen und bemerkt, dass sie viel zu nah an Efrafa dran sind. Sie müssten schnell weg. Hazel jedenfalls will einen möglichst großen Bogen um Efrafa machen und hofft Silver könne die Eisenstraße wiederfinden von der Holly gesprochen hat. So ziehen sie in der Nacht weiter und erreichen nach einer ereignislosen Nacht (nur gestört durch ein paar Vögel) im Morgengrauen die Schienen. Sie alle sind der Erschöpfung nahe und Bluebell meint er wäre froh eine Schnecke zu sein, und Hazel sagt er wäre dann ein Igel, doch dafür hätte er nach Bluebells Meinung zu wenig Flöhe. Bluebell drückt allgemein aus wie schön es wäre eine Schnecke zu sein: keine Beine und keine Flöhe, immer nur faul im Gras liegen zwischen dem Löwenzahn. Doch dazu sagt Hazel nur, das geht nur solange bis die Amsel kommt. Es sind solche Stellen wie diese hier, weshalb ich Bluebell so mag, er kann die Stimmung immer etwas auflockern und sorgt mit seinen Sprüchen für etwas Humor im Kontrast zu dem sonst so ernsten Hazel.
An der Stelle wo sie die Schienen erreichen, sind diese in einem kleinen Tal und Hazel kann die unnatürlichen Gerüche wahrnehmen, die so eine Eisenbahnstrecke mit sich bringt. Er entscheidet die Schienen schnell zwischen sich und Efrafa zu bringen, bevor sie etwas fressen. Sie erwarten zwar jeden Moment die Ankunft von Friths Boten, doch es passiert nichts. Ehe sie jedoch silflayen können, warnt sie Kehaar sofort weiterzuziehen. Die Efrafas sind sehr nahe. Hazel ist davon sichtlich genervt und treibt sie dennoch weiter an in das nächste Waldstück. Speedwell muss er mit der Ermahnung antreiben, mitzubekommen, denn sonst bekäme er in Efrafa seine Ohren zerfetzt. Wieder eine Erinnerung an das Schicksal des armen Blackavar, welches ihnen immer noch große Angst bereitet. Schließlich erreichen sie den Wald und Hazel hält Rücksprache mit Kehaar. Hazel meint sie könnten nicht weiter, weil sie zu erschöpft sind, doch die Patrouille ist an der Eisenbahnstrecke wieder umgekehrt. Kehaar hält Wache, während die Kaninchen ausruhen und schlafen.