Montag, 5. Dezember 2016

Watership Down Kapitel 18: Watership Down

Der neue Abschnitt ist nach dem Titel des Buches benannt, genau wie das aktuelle Kapitel. Eingeleitet wird es mit einem Einzeiler aus der Ideenschrift The Marriage of Heaven and Hell von dem englischen Dichter William Blake. Blake lebte im 18/19. Jahrhundert und gilt als ein wichtiger Vertreter der Romantik. Das hier zitierte Werk spiegelt Blakes eigene Ansichten einer manichäistischen Weltanschauung wieder, wonach Gut und Böse eng zusammengehören.
Der Satz bezieht sich in dem Kapitel auf das Erreichen von Watership Down und einer sicheren Heimat für die Kaninchen. Was Fiver einst nur erahnt hatte, ist jetzt Wirklichkeit geworden.

Die Handlung setzt direkt mit einer wunderschönen Beschreibung des abendlichen Watership Downs ein. Adams hat das einige Male gesehen und versucht hier diesen Anblick dem Leser zu vermitteln, was ihm meiner Meinung nach sehr gut gelingt. Natürlich ist es trotzdem noch etwas anderes, diesen Hügel in natura zu sehen. Mit Sicherheit gehörte Watership Down zu einem der schönsten Sehenswürdigkeiten und Landschaftspunkte seiner Kindheit, sodass es kaum verwundert, dass dies der Ort ist, wo die beschwerliche Reise der Kaninchen erst einmal Ende nimmt und sie eine sichere Zuflucht finden.
Die Kaninchen haben bereits den Fuß von Watership Down erreicht und sind noch immer alle am Leben. Den letzten Tag ihrer Wanderung bekommen wir nur im Rückblick erzählt. So haben sie in einer Scheune in der Nähe von Ecchinswell geschlafen und wurden dort von Ratten angegriffen. Bigwig, Buckthorn und Silver konnten sich ihrer erwehren, während Hazel die Gruppe in Sicherheit geführt hat. Buckthorn wurde jedoch übel gebissen.
Später erreichten sie einen kleinen See, wo sie schließlich von ein paar Enten verschreckt wurden und sind dann über offenes Grasland gelaufen, ständig mit der Angst angegriffen zu werden. Ein Strommast hat sie schließlich zunächst irritiert, doch nach Fivers Zusicherung, dass es sicher ist, sind sie weitergelaufen, bis sie schließlich ihren jetzigen Standort erreicht haben.

Allgemein hat das Erlebnis in dem Gehege der Schimmernden Drähte sie zusammengeschweißt. Sie arbeiten jetzt zusammen, schätzen sich gegenseitig und wissen um die Stärke des anderen. Es gibt kein Kämpfen mehr und kein Streiten, denn nur wenn sie zusammenhalten können sie überleben. Das wollen sie auf keinen Fall aufgeben. Sie sind sich alle bewusst, wie schrecklich es für sie gewesen wäre, wenn Bigwig gestorben wäre. Ohne die Hilfe der anderen - hier werden Hazel, Buckthorn, Blackberry und Pipkin genannt - wäre Bigwig gestorben. Und auch er selbst hat nur überlebt, weil sein Überlebenswillen so stark gewesen ist.
Jeder erkennt jetzt Bigwigs Stärke an, Fivers Visionen und Vorausahnungen, Blackberrys Klugheit und Hazels Autorität. Als die Ratten angriffen, haben Buckthorn und Silver sofort auf Bigwig gehört. Hazel hat den Rest fortgeführt, ohne hinterfragt zu werden. Auf seinen Befehl hin, haben sie auch das offene Grasland überquert und als Fiver gemeint hat, unter den Strommast durchzugehen wäre sicher, haben sie auf ihn gehört. Kurz gesagt, sie sind jetzt erst eine Gruppe geworden, wo jeder einzelne anerkannt ist und respektiert wird, die Stärken eines jeden geschätzt und die Schwächen nicht weiter beachtet werden. Um dorthin zu gelangen musste der stärkste ihrer Gruppe fast sterben. So lange hat es für sie gedauert.
Schlechter läuft es hingegen für Strawberry. Ihm ist noch immer elend wegen Nildro-hain und er schämt sich für die Rolle, welche er in dem Gehege eingenommen hat. Er ist das gute Futter und den Müßiggang noch zu sehr gewohnt und erscheint daher eher als Last für die Gruppe. Doch er ist entschlossen zu zeigen was er kann und will nicht zurückgelassen werden. Im Waldland hat er bereits schon seine Nützlichkeit unter Beweis gestellt, weil er sich dort besser auskennt als alle anderen. Hazel meint zu Bigwig, Strawberry wird sich schon gut machen und Bigwig akzeptiert Hazels Urteil, auch wenn er selbst noch leichte Bedenken hat wegen der Rolle, die dieser im Gehege der Schimmernden Drähte gespielt hat.
Bigwig ist seit dem Erlebnis mit der Schlinge etwas schwächer geworden und auch überreizt. So hat er als erster die Ratten in der Scheune gewittert, weil er nicht schlafen konnte. Und auch das Kämpfen hat er dann mehr Buckthorn und Silver überlassen. Zum ersten Mal in seinem Leben ist Bigwig ruhiger und vernünftiger.

Am Fuße des Downs ist Hazel am Überlegen, was sie jetzt machen sollen. Er beratschlägt sich mit Fiver und Acorn. Er fragt noch einmal Fiver, ob er sich wirklich sicher ist, dass sie alle den Hügel erklimmen müssen. Fiver bestätigt das. Hazel äußert seine Bedenken, es wäre sehr kalt und windig da oben. Fiver meint jedoch nicht am Boden und die Erde dürfte weich genug sein, sodass sie einige Kratzer graben könnten. Hazel bekräftigt Fiver, nicht an ihm zu zweifeln, er weiß jedoch nicht so richtig wie sie starten sollen. Hierzubleiben wäre gefährlich, denn sie können nicht in den Untergrund gehen. Auf dem Hügel wäre es aber womöglich noch gefährlicher. Acorn wirft ein, dass sie Löcher graben müssten und die wenigen Bäume auf dem Hügel würden sie alle womöglich kaum vor elil schützen. Fiver meint dazu nur, es wäre jetzt so wie es zu jeder anderen Zeit wäre zu der sie gekommen wären. Acorn sagt daraufhin, er ist nicht dagegen. Nur sie brauchen Löchern, denn sonst wäre es ein schlechter Ort für sie.
Hazel entscheidet schließlich bevor jeder hochgeht, die Gegend selbst zu inspizieren. Fiver will jedoch nicht, dass er alleingeht. Am End will zwar jeder mit, doch Hazel entscheidet sich für die beiden Kaninchen, die am wenigsten müde sind: Hawkbit und Dandelion.
Bei dem Aufstieg der Kaninchen erklärt uns der Wissenschaftler den Unterschied zwischen dem Begehen eines Hügels durch einen Mensch und durch ein Kaninchen. Aufgrund seiner Maße hat der Mensch das Problem kaum Geschwindigkeit beim Aufstieg eines Berges zu bekommen; er muss sich also ziemlich anstrengen. Das Kaninchen, könnte aufgrund seines horizontalen Körperbaus blitzschnell einen Hügel erklimmen und hätte eher Probleme hangabwärts sich schnell fortzubewegen. Der Vorteil des Menschen ist jedoch, dass er immer jede Richtung einsehen kann, was dem Kaninchen verwehrt ist. Größtes Problem der Kaninchen ist jedoch ihre Angst.
Hazels Gruppe ist aufgrund der ganzen Reise in einem solchen Zustand der Furcht. Sie haben keine Löcher in der Nähe, wo sie sich verstecken können, weshalb Kaninchen schnell tharn sein können, ein Zustand wo sie vor Angst so paralysiert, sodass ein Raubtier sie nur noch schnappen muss. Alle befinden sich in einem nervösen Zustand. Sie wissen, dass Bigwig und Buckthorn nach Blut riechen.
Es stört daher Hazel, Hawkbit und Dandelion eher, dass sie das Gelände nicht einsehen können. Sie erreichen eine Anhöhe nach der anderen und können trotzdem nichts erkennen. Hazel befürchtet hier ein Wiesel oder eine Schneeeule, ein Raubtier welches nach Beute sucht und nicht auf sie wartet.
Schließlich bemerkt er die Wolken und da Kaninchen eigentlich nicht in den Himmel schauen, betet er zu Frith und fragt sich, ob er sie durch Fiver angeleitet hat in den Wolken zu wohnen. Und wenn er zu Fiver richtig gesprochen hat, so solle er ihm helfen ihm zu trauen. Dann bemerkt er Dandelion, welcher auf einem Ameisenhügel sitzt und sich umschaut. Er ist entsetzt, weil sich Dandelion so offenbart und frag ihn warum er das macht. Dandelion ist hin un weg vor Freude: "You can see the whole world!" Hazel findet selbst einen Ameisenhügel und schaut sich um. Sie haben die Spitze von Watership Down erreicht und er kann tatsächlich die ganze Gegend sehen und zwar in einer Weise, sodass sie jeden Feind rechtzeitig bemerken ehe er kommt.
Erst jetzt bemerken sie wie schön es hier oben ist und genießen die Ruhe und Einsamkeit, nehmen den fremden Geruch der neuen Gegend war. Dandelion bedankt sich bei Frith dafür, dass er diesen Ort geschaffen hat. Hazel denkt jedoch an erster Linie an Fiver, welcher diesen Ort in seinen Visionen gesehen hat. Aus Spaß nennt er ihn sogar Fiver-rah. Es ist hier eine große Anerkennung von Hazel für Fiver, dem er auf ihrer Reise zwar fast immer vertraut, aber nur selten geglaubt hat. Jetzt sieht er vor sich, welchen Ort sie dank Fiver erreicht haben.
Dandelion fragt sich wo Hawkbit ist. Er ist trotz des offenen Geländes nirgendwo zu sehen. Sie bemerken nur eine Feldmaus, aber sonst nichts. Laut Dandelion ist er wohl wieder nach unten gegangen und Hazel ist der Meinung sie können nicht nach ihm suchen, da die anderen auf sie warten. In dem Moment spielt Hazel mit dem Gedanken eines seiner Gruppenmitglieder aufzugeben, damit die ganze Gruppe überleben kann. Für die beiden Kaninchen ist es leicht sich vorzustellen, dass Hawkbit von elil gefasst wurde, da er nicht mehr da ist. Der Tod ist bekanntermaßen ein ständiger Begleiter der Kaninchen. Dandelion bedauert es schon, denn sie haben alle Gefahren bis hierhin überlebt und jetzt stirbt ausgerechnet jemand aus ihrer Gruppe, als sie Fivers Hügel erreicht haben.
Hawkbit ist jedoch nicht wirklich von elil gefasst wurden, sondern hat bei einer nahen Gruppe von Holunderbäumen Kaninchenlöcher gefunden. Sie sind verlassen, riechen jedoch nicht nach Krankheit oder Tod. Es sind drei Läufe und alle sind in Ordnung. Hazel schickt Dandelion mit dieser Nachricht nach unten, sodass er alle holen kann.
In dem Moment hat auch Hawkbit seine Wichtigkeit für die Gruppe unter Beweis gestellt, denn er als eines der gewöhnlichen Kaninchen hat eine wichtige Entdeckung für sie gemacht aufgrund derer sie ihre erste Nacht auf Watership Down auch überleben werden.

In dem Kapitel haben die Kaninchen also endlich ihr Ziel erreicht und eine neue Heimat gefunden. Es geschieht verhältnismäßig früh in dem Buch und würde Watership Down nur davon erzählen, so wäre es zumindest eine nette Kurzgeschichte, jedoch vermutlich nicht der Welterfolg geworden. Im restlichen Teil müssen sie mit dem Problem fertigwerden, keine Weibchen mitgenommen zu haben, sodass das Weiterbestehen ihrer Gruppe und des neuen Geheges gefährdet ist. Es kommen noch einige Abenteuer auf Hazels Gruppe zu.