Montag, 7. September 2009

1/06 The House Of The Rising Sun (Erik)

Jack will in den Höhlen leben, was zur ersten Trennung der Gruppe führt, während Jin Michael angreift wegen einer Uhr und dazu noch ein Sun- Flashback. So richtig hat das alles nicht gepasst und wir sehen nach Tabula Rasa wieder eine schwächere Folge.

THE HOUSE OF THE RISING SUN

Es scheint sich bei dem Titel offensichtlich nur um eine Anspielung auf Südkorea zu handeln, doch wenn wir mehr von Lost sehen, kann man das auch auf Sun interpretieren. Die aufgehende Sun, die von der unterdrückten Ehefrau immer selbstbewusster und dann sogar zu einer mächtigen Geschäftsinhaberin wird, sodass sich sogar ihr Vater vor ihr beugen muss.

SUN FLASHBACKS

Wir erfahren ausgerechnet in einer Folge, in der es um Höhlenerkundung und Gruppentrennung geht etwas über die uns noch völlig fremde Sun, die bisher unterwürfig ihrem Mann dienen musste und keinerlei eigene Handlungen unternehmen durfte. Diese Sichtweise ändert sich radikal. Wir erfahren, dass Sun die Tochter eines mächtigen Geschäftsinhabers ist und Jin ein so kleines Licht, dass er für seinen Schwiegervater arbeiten muss, damit er sie überhaupt heiraten darf. Diese Arbeit und nicht Jins herrscherisches Auftreten sind es, die ihn so verändern lassen, aus ihm einen schlechteren Menschen machen, als er eigentlich ist. Das merken wir, als er Michael wegen der Uhr, die er im Auftrag seines Schwiegervaters ausfliegen muss, angreift. Parallel dazu entwickelt Sun ihr Talent fürs Lügen aus und lernt sogar eine andere Sprache, auch wenn diese Thematik in meinen Augen zu überspitzt dargestellt wird. Was ist denn so verwerflich daran eine Fremdsprache zu lernen? Die Symbolik der Blumen rettet aber die Ehe vorerst.

ADAM UND EVA

Wir stoßen auf ein weiteres Geheimnis, dass uns anfangs nur klarmachen soll, dass schon vorher Menschen auf der Insel gelebt haben, aber ein völlig neues Level erreicht, als uns die Autoren eröffnet haben, es sei ein Beweis für die Durchdachtheit der Serie. So nahmen viele an es handele sich um bekannte Losties, die während einer Zeitreise gestorben sind. In Staffel 5 kommt es tatsächlich so und die geeignetsten Kandidaten wären die Nadlers. Als einzige Personen schaffen sie es friedlich auf der Insel zu leben und es liegt nahe, dass sie auch friedlich in den Höhlen gestorben sind. Noch dazu ist das Anagramm in 3x07 ein deutlicher Hinweis.
Andere Personen wären aber auch nicht ausgeschlossen, Ironie wäre es wenn sich Jack und Kate selber gefunden hätten. Genial noch dazu, da Kate meint sie will nicht Eve sein, was noch dazu die Kurzform des Namens ihrer Schauspielerin ist. Und für Jin und Sun wäre es nach deren ewigen, zeitlichen Trennung eine Erlösung zusammen zu leben und zu sterben. Auch sie wären möglich.
Es gibt aber auch andere Kandidaten, die jedoch oftmals sehr weit hergeholt wirken.

LOCKE

Erneut ist der Mann rätselhaft, er kriegt als Erster mit, dass Charlie Drogen nimmt und ist nun auf einmal Driveshaft-Fan um Charlie zu ködern, damit er seine Drogen aufgibt. Symbolisch die Szene, als er sagt, jeder müsse der Insel etwas geben und Charlie gibt das Heroin direkt an Locke. Besonders in der Szene beweist er eine phänomenale Übersicht, als er Charlie erst danach auf die Gitarre aufmerksam macht.

ZEITREISEN

"Time doesn't matters", Michael hat damit sowas von Recht und es ist wiedermal ein Hinweis in Richtung Zeitreisen. Denn was nützt es dir zu wissen wie spät es ist, wenn du er in den nächsten Sekunde in einer völlig anderen Zeit herauskommst. Die ganze Fixierung auf Uhren, wie hier, stellt damit einen Gegensatz dar.

GRUPPENSPALTUNG

Ein beliebtes und meiner Meinung durchgehend gut angewandtes Element ist das der Gruppenspaltung, hier findet eine der ersten statt, als es darum geht, wer in den Höhlen und am Strand lebt. Diese ist noch drastisch vereinfacht, da sich die Leute regelmäßig treffen. Doch es steigert sich immer mehr, Höhepunkt die zeitliche Trennung in Staffel 5.

ANDERE CHARAKTERE

Charlie nervt mal wieder furchtbar, zuerst die Aktion bei dem Bienenstock, und dann der Spruch in Richtung Kate. Wenigstens die vorzeitige Aufgabe der Drogen rückt ihn in ein etwas besseres Licht.
Eine der schlechtesten Lost-Folgen wird angedeutet, als Kate mit Jack über seine Tattoos redet. Wenn Jack einfach mal das Maul aufgerissen hätte, wäre uns dieses grauenhafte Stranger in a strange land erspart geblieben.
Wir wissen nicht viel über die Redshirts, aber wir wissen, dass sie fehlende Zivilcourage haben. Gemütlich schauen sie zu wie Jin Michael vermöbelt, sodass erst Sawyer und Sayid die beiden trennen müssen.
Und hier beginnt das grauenhafte Love-Triangle.

BODYCOUNT

Adam und Eva, die vielleicht geheimnisvollsten Toten. Mal sehen wer sie nun wirklich sind.

Summe: 7

FAZIT:
Eine unspektakuläre Folge, die zum ersten Mal zeigt, dass nicht immer ein Flashback notwendig ist, sondern auch überflüssig oder falsch platziert wirken kann. Das ist jedenfalls der Auftakt von einem kurzen Tief.


Nachbetrachtungen:
- Adam und Eve waren dann doch kein Beweis für die Durchdachtheit der Serie, sondern der endgültige Beweis, dass die Autoren nie eine wirkliche Ahnung hatten, was sie mit Lost von Anfang an machen wollten
- es lässt die Folge deshalb etwas trauriger und noch langweiliger erscheinen, zu wissen, dass Adam und Eve zwei völlig andere Charaktere sind, denn irgendwie scheint jede Möglichkeit, dass es bekannte Losties sind besser
- selbst Jacks Beobachtung, dass die Knochen von Adam nicht groß beschädigt sind, widerspricht dem was in Across the Sea zu sehen ist

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