Sonntag, 29. November 2009

5/07 The Life And Death Of Jeremy Bentham (Erik)

Wenn mich jemand nach der traurigsten Folge von Lost fragen würde, es wäre wohl diese hier. Schon oft wurde das Schicksal des Charakters Locke angedeutet, aber in keiner Folge wurde es so brutal und konsequent umgesetzt wie in dieser. Das verwirrendste, wir glauben sogar noch Locke sei auferstanden, um nun endgültig zu triumphieren.

AJIRA ÜBERLEBENDE

Wie immer eigentlich, 99% aller Lost-Zuschauer gingen die beiden Neuen Caesar und Ilana, sowie die ganzen Ajiras mächtig auf dem Sack. Ich bin da mal wieder die Ausnahme der Regel, auch wenn ich Caesar furchtbar fand, aber gut der stirbt wenigstens bald.
Im Gegensatz zu 316 ist diese Auftaktszene voll gelungen. Caesar, der im alten Hydrabüro der Others nach Dingen sucht die nützlich sein könnten ist atmossphährisch sehr gut gemacht. Was er findet ist sehr interessant, Charlotte und Daniels altes Zeug, zum Beispiel die Karte, die sie damals zur Tempest geführt hat und weitere interessante Papiere. Auf dem einen ist deutlich zu lesen: "SPACE-TIME, REAL TIME, IMAGINARY SPACE, IMAGINARY TIME", wohl auch von Daniel und leider ein Hinweis darauf, dass man wohl die Zeit ändern kann. Wie immer, hoffentlich passiert das nicht. Dann findet Caesar auch noch seine spätere Mordwaffe, ein Gewehr unter dem Schreibtisch. Das hat schon Mafiamethoden mit denen Ben da wohl regiert hat. Sobald ihm jemand gefährlich geworden ist, hat er einfach unter dem Tisch heraus auf den Eindringling geschossen. Dann kommt Ilana herein und fragt nach, ob Caesar etwas gefunden hat. Etwas zu verschweigen und zu lügen hat schon den Losties nicht viel geholfen, Caesar auch nicht. Dadurch, dass er statt dem Gewehr Ilana eine Taschenlampe zuwirft geht er einen weiteren Schritt auf seinen Untergang. Zu genial, das ist eigentlich das erste Mal, dass wir diesen angeblich so wichtig eingeführten Charakter richtig handeln sehen und schon bereitet der alles für seinen Tod vor.
Ilana jedenfalls ist besorgt darüber, dass jemand Neues in einem Anzug aufgetaucht ist, an den sich niemand erinnern kann, dass er an Bord ist. Mit Roxanne hören wir gleich mal von einem Redshirt Ajira und das diese Person im Wasser stand, schöne Anspielung auf dem im Wasser stehenden Christian. Nebenbei sehen wir, dass Ajira 316 auf der Landebahn steht, die die Others damals gebaut haben. Damit ich zu der langweiligen Namaste-Folge überhaupt was sagen kann, werde ich erst dort Genaueres dazu erläutern. Desweiteren erfahren wir, dass für die anderen Jack, Kate, Hurley und Sayid tatsächlich verschwunden sind. Die erste Bestätigung, dass sie tatsächlich einfach rausgebeamt worden sind.
Sie begeben sich zum Lagerfeuer, wo jedimäßig verhüllt der Unbekannte sitzt. Es war wohl niemand überrascht, dass es sich um Locke handelt, aber jeder war überrascht, dass er wieder am Leben ist. "My name is John Locke." Das ist eine Lüge genauso wie Locke nicht am Leben ist. Samuel hat nach all den Jahren und Planungen endlich Lockes Gestalt annehmen können und hat sich unter die Ajiras gemischt, um Ben ausfindig zu machen. Die letzte Phase seines Planes ist eingeleitet.
Das wusste natürlich beim ersten Sehen keiner, alle dachten Locke wäre wirklich durch die Inselkräfte wiederauferstanden, besonders als er mit Genugtuung die Mango isst und so ehrlich davon redet, dass er in einem Anzug war, weil er beerdigt werden sollte. Außerdem erinnert er sich an das Sterben. Stopp mal! Seit wann war je einer der Losties ehrlich und hat frei heraus die Wahrheit erzählt. Schon hier hätten wir merken müssen, dass etwas faul ist. Der falsche Locke ab jetzt Flocke genannt sagt wohl nur deswegen frei heraus die Wahrheit um sein neues Wissen von der Person zu testen deren Gestalt er angenommen hat und um die Ajira Leute mächtig zu verwirren. Er wollte aber wohl vorallendingen beweisen, dass er wirklich Locke ist und nur wiederauferstanden ist, und alle Erinnerungen beibehalten hat. Geschickt gemacht von den Autoren.
Nebenbei erfahren wir noch, dass die alten Kanus wieder auf der Hydra-Insel sind und der Pilot und eine Frau zur Hauptinsel gefahren sind. Ohne großes Nachdenken wusste wohl jeder sofort, dass es sich nur um Sun und Frank handeln konnte.
"You asked what I remembered. I remember dying." Mit diesen Worten sehen wir nun den traurigen und brutalen Untergang des John Locke.

THE EXIT

Widmore ist vorsichtig geworden. Zwei bewaffnete Reiter reichen einfach nicht aus, um den Ausgang zu bewachen, so müssen eine Menge Kameras her und eine Stromleitung bis zu dem Hauptquartier. Ich habe nie einen Fehler darin gesehen, warum die Kameras bei Bens Teleportieren noch nicht da waren. Allerdings scheint reiner Schutz nicht Widmores Absicht gewesen zu sein die Kameras zu postieren. Er wusste wohl durch einen Traum von Samuel, dass Locke früher oder später zurückkehren würde und hat genau auf dem Moment gewartet an dem dieser das Rad dreht und am Ausgang rauskommt.
Mit gebrochenem Bein in der Wüste ist nicht so günstig, noch dazu ist Teleportieren nicht gerade sehr angenehm für den Magen und Locke erbricht nochmal alles. Noch dazu muss er bis tief in die Nacht herumliegen, ehe sich Widmores Leute bequemen ihn dann aber blitzschnell zu holen. Schon der Start dieser Rückkehr ist völlig verkorkst und wird nicht besser. In Anspielung an die Person, die er auf der Insel geopfert hat, wird ihm nun auch mit Stock und Tabletten das gebrochene Bein wieder gerichtet. Ein weiterer Hinweis, dass Locke bald geopfert wird im Dienste von Samuel. Es beobachtet ihn niemand anderes als Matthew Abbadon, der ihm einst schonmal den Hinweis gab an einem Walkabout teilzunehmen.
Als Locke wieder erwacht sitzt Charles Widmore persönlich vor ihm. Gleiche Szene mit jemanden, der vor einem Bett darauf wartet, dass eine Person aufwacht, haben wir dann später bei Ben und Flocke. "It's nice to see you again, John." Nach 50 Jahren so jemanden zu begrüßen ist schon arg seltsam, aber Widmore wird schon genau wissen, was er zu Locke sagen muss. Locke jedenfalls erkennt ihn nicht wieder und Widmore spricht von den seltsamen Zeitverstrickungen, die es Locke erlaubt haben, dass er ihn erst vor vier Tagen wirklich zum ersten Mal getroffen hat. Dann sagt ihm Widmore selber wie er heißt und er ist ganz schön überrascht. Immerhin sitzt die Person vor ihm, die ihm als eine der größten Bedrohungen für die Insel beschrieben worden ist. Locke fragt schließlich woher er gewusst hat wo er rauskommt und Widmore sagt einfach nur, dass dies der Ausgang ist. Vermutlich von Samuel eingeflüstert. Auch führt er an: "I was afraid Benjamin might fool you into leaving the Island, as he did with me. I was their leader." Wie wir sehen hat sich Widmore eher selbst von der Insel gebracht und Widmore kann es nur Recht sein, dass Locke nun auch die Insel verlassen hat. Ich denke nämlich, Widmore ist nur eine weitere Schachfigur von Samuel in seinem großen Plan. Dann erzählt er von seiner Zeit als Anführer: "We protected the Island peacefully for more than three decades. But then I was exiled... by him... just as you were." Ständig Kriege mit Dharma und deren Auslöschung halte ich nicht gerade für friedlich, da war Ben besser, dessen erster großer Konflikt erst mit den Losties begann und mit Widmores Leuten fortgesetzt wurde. Locke führt nun an, dass er freiwillig gegangen ist, dass er es gewählt hat. Wieder falsch, durch geschickte Beeinflußung und Manipulation ist er einfach gegangen. Widmore weiß auch sofort warum Locke zurück ist, doch dieser lügt. Danach berichtet er, dass die Oceanic 6 seit drei Jahren zurück sind, gelogen haben und wieder ihr normales Leben führen.
"I have to bring them back." Wie oft hat Locke das eigentlich schon diese Staffel gesagt? Widmore wird alles in der Macht stehende tun um ihn zu helfen, warum? "Because there's a war coming, John. And if you're not back on the Island when that happens, the wrong side is going to win." Für mich einer der besten Ankündigungen, die hoffentlich in Staffel 6 wahr wird. Locke muss natürlich auf der Insel sein, damit Samuel Jacob töten kann, nur das ist der Grund warum Locke zurückmuss.

MEET JEREMY BENTHAM

Den gleichen Humor den Lockes Mutter bewiesen hat, beweist nun auch Widmore, indem er Locke den Alias-Namen Jeremy Bentham gibt. Von seiner Mutter ist er betrogen worden, das gleiche passiert nun mit Widmore. Wenn es jemals eine Person gab, die Locke nie etwas Böses wollte so hat er sie davon gejagt, siehe Helen. Nun erfahren wir, dass alle Vorsichtsmaßnahmen von Ben nur eine Farce waren, Widmore wusste alles über sie und wo sie sich aufhalten. Schön wie Widmore sagt: "I'm deeply invested in the future of the Island, John. So, yes, I've been watching them. I wouldn't mention I'm involved in this. I can't imagine what they think of me, having listened to Benjamin's lies." Locke misstraut ihm natürlich, woraufhin Widmore etwas Geniales entgegnet: "I haven't tried to kill you. Would you say the same for him?" Zu Recht hinterfragt Locke die Söldner und das C4. "I needed Linus removed... so it could be your time." Das hat Widmore sogar irgendwie geschafft, aber es war bestimmt nicht seine Absicht Locke zu helfen. Er wollte eher wieder die Insel sich unter den Nagel reißen.
Zum zehntausendsten Mal hört Locke nun: "The Island needs you, John. It has for a long time." Nein nur Samuel braucht ihn für seinen Plan. Auch schön wie Locke dann endlich mal fragt: "What makes you think I'm so special?" Widmores Antwort: "Because you are." Wieder einmal das ganze Dilemma von Locke auf einen Haufen, ihn wird so fest eingeredet er sei special, ohne das er einen Grund kennt und sich ernsthaft hinterfragt, was das alles soll. So geht er mit der festen Überzeugung er sei auserwählt und besonders an die Aufgabe die Oceanic 6 zurückzuholen, dass er gar nicht daran denkt er könne scheitern. Als Matthew Abbadon ankommt sagt er noch einmal, dass Richard ihm gesagt hat er würde sterben. Widmore will aber alles in seiner Macht stehende tun um das zu verhindern. Es gelingt ihm nicht wirklich.
Zusammen mit Matthew Abbadon, der nur ein Angestellter von Widmore ist geht es nun auf dem Weg die Oceanic 6 zur Rückkehr zu überreden. Die Verabschiedung von Widmore ist auch so falsch: "Good luck, John, and godspeed."
Während der Autofahrt schlägt er ihm gleich mal vor, dass sie auch eine Person aus seiner Vergangenheit aufsuchen können, Locke will davon aber noch nichts wissen.

0:1, 0:2

Also besucht er zuerst Sayid in Santo Domingo, der sich nach seiner Hitman-Zeit bei Ben als Bauarbeiter versucht. Von ihm kriegt Locke gleich den ersten Korb. Er wird nicht zurückgehen, auch nicht aus dem Grund aus dem Locke es ihm nennt, da er bereits manipuliert worden ist, um zu glauben er beschütze diese Leute.
"So who is manipulating you, John?" Wieviele Personen könnte man da jetzt aufzählen, eine ganze Menge, aber im Moment zählen wohl nur Widmore und Samuel. Locke merkt es wie immer noch nicht und meint: "This is coming from me, nobody else. I know you, Sayid. And deep down in your heart, you know we never should've left the Island." Dann erzählt Sayid von Nadia und wie er sie verloren hat. An dieser Stelle ist klar, dass Locke versagt hat, denn was kann er auf Sayids Frage entgegnen: "Why do you really need to go back? Is it just because you have nowhere else to go?" Nichts, er macht ihm nur ein Angebot dem Sayid nie nachkommt, im Gegenzug macht aber Sayid ihm eines der besten Angebote überhaupt. Mit dem Ganzen aufhören und einfache Arbeiten verrichten. Dies wird nur nie passieren.
Als Nächstes besucht er Walt in New York. Für mich eine der besten Begegnungen mit, besonders da sie von diesem herrlichen Locke-Theme untermalt worden ist. Walt hat von ihm geträumt und das er in einem Anzug von ein paar Leuten an einem Strand bedroht wird. Könnte ein Hinweis sein, welches Flocke blüht, nachdem sich herausstellt, dass Jacob tot ist. Nun Walt möchte nur etwas über seinen Vater wissen, doch anstatt, dass ihm Locke die unangenehme Wahrheit sagt, lügt er nur und schickt Walt mit: "I just wanted to make sure you were okay." weg. Ich fand das sehr gut von Locke, dass er Walt nicht wieder so etwas zumuten möchte und stattdessen weiter sein Leben leben lässt. Verrückt vielleicht hätte er Walt überzeugen können zurück zur Insel zu gehen. Abbadon ist langsam besorgt darüber, dass Locke keinen Erfolg hat. Locke natürlich, der sich nicht eingestehen kann, dass er wohl scheitern wird: "I only need to convince one. And if I can do that, the rest will come. And maybe I was mistaken, but I thought you were my driver." Außerdem möchte er Helen noch einmal besuchen.
Wer beobachtet die beiden übrigens? Ben wiedermal, der sich nun an ihre Fersen heftet und auf die günstige Gelegenheit wartet, um Abbadon auszuschalten, sodass er Locke wieder manipulieren kann.

0:3, 0:4

Die Hurley-Szene ist genial. Völlig relaxt malt er sein Bild weiter, als Locke ankommt, weil er glaubt, dass er tot ist. Als er dann aber merkt, dass er wirklich hier ist, flippt er aus. Locke fragt ihn, ob er zurück zur Insel will und Hurley ist erst einmal verwirrt. Er meint aber auch, dass alle zurückmüssen, doch Hurley nennt ihn vernünftige Gegenargumente: "I'm sorry, dude. I don't think that's gonna happen. Jack's a doctor now, and--and Sun's, like, got her baby, and Kate's got Aaron." Als Hurley danach Abbadon bemerkt, dem er schon einmal begegnet ist und Locke meint er wäre mit ihm zusammen, flippt Hurley endgültig aus und lässt sich wegführen.
Danach haben Abbadon und Locke ein Gespräch darüber, was denn nun Abbadon überhaupt für Widmore macht und wir erfahren, dass er Leute dorthin bringt, wo sie hinsollen. So hat er Locke auf den Walkabout gebracht, durch dem er mit dem Flugzeug auf der Insel abstürzen konnte. Womöglich ausgelöst durch Träume von Samuel und dem Zeitreisetwist.
Kate ist nun die nächste und die nächste Niederlage von Locke. Die hat Aaron und möchte möglichst nicht zurück auf die Insel, auch nicht für Sawyer. Für sie gilt wohl das gleiche, sie hat ihn einfach schon vergessen. Danach wirft sie Locke vor, dass er nie jemanden geliebt hat, doch dieser verneint es und weist auf Helen hin. Locke erklärt nun genau, warum es nicht geklappt hat: "I was angry. I was... ob-obsessed." Sein großes Problem, welches ihm immer bei Menschen passiert ist, die ihn nicht ausnutzen wollten, sondern wirklich gemocht haben. Kate hat somit absolut Recht: "And look how far you've come." Gibts doch gar nicht, schon der zweite gute Kate-Spruch nacheinander.

ABBADONS TOD UND DAS 0:5

Nach der Begegnung mit Kate möchte Locke nun unbedingt Helen besuchen. Abbadon sträubt sich etwas dagegen, da er genau weiß, was mit ihr passiert ist, doch Locke bleibt hart und schlägt den nächsten Nagel in seinen Sarg. So fahren sie zu dem Friedhof und Locke stellt fest, dass die einzige Frau die er je geliebt hat tot ist. Interessanterweise ist sie an einem Gehirnaneurysma gestorben, bekanntermaßen das an welches alle Zeitreisenden ohne Konstante sterben. Danach haben Abbadon und Locke mal wieder eine Unterhaltung über das Schicksal. Abbadon meint: "Helen is where she's supposed to be. As sad as it is, her path led here. And your path, no matter what you did or what you do, your path leads back to the Island." Locke meint daraufhin, dass es so klingt, als wäre das alles unvermeidlich. Ist es, schließlich muss WHH greifen. Desweiteren spricht Abbadon von Lockes vermutlichen Tod: "Mr. Widmore told me Richard Alpert said that you were going to die. So you tell me, John. Is that inevitable, or is it a choice?" Für Samuels Plan ist es unvermeidlich, für Locke war es eine Wahl und er entscheidet sich für den Selbstmord. Trotzdem fährt er Abbadon deswegen an: "What, you think I wanna die? How is that... how could you possibly think that's a choice?" Lockes Dilemma ist, dass er weiß, dass er sterben wird und schließlich diese letzte Option tatsächlich zieht, weil er trotzdem noch irgendwie glaubt alles wendet sich zum Guten. Er ist kurz davor an sein Ende zu gelangen.
Doch vorher wird ihm die nächste Bezugsperson in der Außenwelt genommen. Ben hat perfekt auf dem Moment gewartet und erschießt nun Abbadon, sodass dieser Locke nicht mehr beeinflußen kann. Es ist der erste Schritt auf dem Weg ein letztes Mal Kontrolle über Locke zu gewinnen. Dieser gerät nun in einen Autounfall und wird in das San Sebastian Krankenhaus eingeliefert.
Dort trifft er natürlich auf niemand anderen, als auf Jack. Zwischen diesen beiden gab es immer die denkwürdigsten destiny-Dialoge und dieser wird einer der letzten sein. So beginnen die letzten Schritte von Lockes Scheitern, als er auf diese Frage: "You were in a car accident and you were brought into my hospital. What are you doing here?" antwortet: "We have to go back." Jack kann das womöglich gar nicht mehr hören und lacht nur darüber. Wieder fügt er an: "Jack, the people I left behind need our help. We're supposed to go back--" und Jack vollendet es mit: "--because it's our destiny? How many times are you gonna say that to me, John?" Locke führt ein völlig falsches Beispiel für das Schicksal an und wir merken, dass es eigentlich gar nicht existieren kann, solange es niemanden gibt, der daran glaubt. Jack glaubt nicht daran und als Locke ihm sagt, dass ihn jemand töten will, weil er wichtig ist, sagt Jack die Worte zu ihm, die man Locke schon die ganze Serie, besonders beim Rewatch am liebsten entgegenschreien würde: "Have you ever stopped to think that these delusions that you're special aren't real? That maybe there's nothing important about you at all? Maybe you are just a lonely old man that crashed on an Island. That's it. Good-bye, John." Genauso ist es nämlich letztendlich.
Auch Lockes letzter Versuch scheitert Jack zu überzeugen, als er seinen Vater erwähnt. Schon fies, dass uns die Autoren glauben lassen, Locke hätte damit noch Erfolg. Nun Jack wehrt auch das ab, führt an sein Vater wäre tot. Womit er Recht hat und Locke führt ein letztes Mal an: "Jack, please, you have to come back! You're the only one who can convince the rest of 'em. You have to help me! You're supposed to help me!" Jack zieht nun ein für alle Mal einen Schlussstrich: "John, it's over! It's done. We left, and we were never important. So you... you leave me alone. And you leave the rest of 'em alone!"
Viele sehen hier haufenweise continuity Fehler. Ich nicht, es gab bestimmt noch ein weiteres Gespräch zwischen Locke und Jack, indem Locke davon erzählt, dass die anderen in Gefahr sind und Ben zurück von der Insel ist. Das zusammen mit zunehmenden Erscheinungen von seinem Vater werden Jack verrückt genug gemacht haben, sodass er Locke dann doch glaubt.

DIE ENDGÜLTIGE NIEDERLAGE

Für ihn ist es nun endgültig zu spät und es folgt eine der wohl besten Lost-Szenen, ist sie doch gleichzeitig das Ende der Locke-Ben Szenen. In einem hässlichen kleinen Hotelzimmer schreibt Locke seinen Abschiedsbrief an Jack, wirft Widmores Handy in den Müll und fängt an alles für seinen Selbstmord vorzubereiten. Es ist unglaublich emotional, wie er dann auf der Tischkante steht und kurz davor ist den letzten Schritt zu gehen. Zugegeben ein Selbstmord ist kein ehrenhafter Tod, aber es hätte dennoch etwas Würdevolles an sich gehabt. Nichtmal das bleibt ihm, als Ben in das Zimmer stürmt und ihn geradeso noch davon abhält. Er fällt ein letztes Mal auf ihn rein, als er fragt: "What do you want from me?!" antwortet Ben zunächst: "Please, let me help--" Stimmt überhaupt nicht. Locke wird wütend und möchte eine richtige Antwort haben, also antwortet Ben: "I'm trying to protect you." Eine noch größere Lüge, denn er will nur Informationen von ihm haben. Dann dämmert es bei Locke und er merkt, dass Ben es war, der Abbadon erschossen hat. Ich glaube das ist das erste Mal, dass Ben zu ihm ehrlich ist, als er sagt: "Yes. Yes, I did." Aber danach geht das Lügen wieder los: "But it was only a matter of time before he tried to kill you. I was just trying to get to you, but you drove off and crashed." Töten wollte er ihn wohl nicht, Ben musste ihn aus dem Weg haben, damit er Locke wieder manipulieren konnte. Danach weist ihn Ben daraufhin, dass er für Widmore arbeitet und sehr gefährlich ist. Locke aber meint, dass Widmore ihm geholfen hat, woraufhin Ben meint: "No, John, he used you. He waited till you showed up so that you could help him get to the Island. Charles Widmore is the reason I moved the Island! So that he could never find it again, to keep him away so that you could lead. You can't do this. If anything happens to you... John, you have no idea how important you are. Let me help you." Ist schon fies, wie Locke von beiden Seiten massiv manipuliert wird und immer wieder darauf reinfällt? Da Ben der bessere Manipulator ist fällt er auf ihn rein. In den letzten Minuten seines Lebens sieht er es nun ein: "I'm a failure.", auch Ben kann ihn davon nicht abbringen, weil er es nicht geschafft hat einen zu überzeugen. Daraufhin berichtet ihm Ben davon, dass Jack ein Ticket gekauft hat für Los Angeles nach Sydney. Zumindest ihn hat er überzeugt und kann nun auch den Rest überzeugen. Locke, der mittlerweile in Tränen vor seinem größten Widersacher zusammenbricht und noch mehr Würde verliert als ohnehin schon wird ein letztes Mal darauf hingewiesen wie wichtig er doch ist: "John... you can't die. You've got too much work to do. We've gotta get you back to that Island so that you can do it." Ben braucht exakt noch zwei Informationen von ihm und Samuel seinen Körper, sonst ist Lockes Wichtigkeit schon fast vorbei.
Die erste bekommt er gleich mal, als er den Besuch bei Sun vorschlägt. Locke gibt Ben unwissentlich den Hinweis und Trumpf, um Sun von der Rückkehr zu überzeugen, als er erwähnt, dass Jin noch am Leben ist. Er hat ihm nur versprochen Sun nicht von der Rückkehr zu überzeugen. "A promise is a promise." Solche Worte von Ben, widersprüchlicher geht es gar nicht, dennoch bedankt er sich sogar bei ihm. Ein "Thank you.", als eines seiner letzten Worte an Ben, wie schlimm und einfach ist dieser Mann nur zu manipulieren. Ben bekommt auch die letzte Information heraus, den Namen Eloise Hawking, die Person die ihnen helfen wird, dass alle wieder zurück zur Insel kommen. Ben hat wohl immer gewusst, wo sich Miss Hawking aufhält, aber er brauchte von Locke die entscheidende Information, dass sie es ist, die ihnen zur Rückkehr verhelfen wird.
Lockes letzte Worte: "Do you know her?". Ben mit Kabel in der Hand antwortet nur: "Yes, John. I know her." Mit einer überraschenden, plötzlichen Brutalität erwürgt nun Ben Locke. So stirbt eine, der in den Augen des Zuschauers wichtigste Person von ganz Lost: Unwürdig nach gescheitertem Selbstmord in einem hässlichen Hotelzimmer, erwürgt durch seinen größten Widersacher. Es ist aber konsequent, denn wenn man sein ganzes Leben betrachtet, so ist er immer wieder manipuliert und betrogen wurden, immmer unter dem Vorwand er sei auserwählt und besonders. Letztendlich ist Locke nur eine wichtige Figur in Samuels Plan gewesen.
Ben hat nun genügend Zeit noch alles wie einen Selbstmord aussehen zu lassen, eigentlich die Höchststrafe, genial wie er das macht und schließlich den Ring an sich nimmt. Seine letzten Worte an Locke: "I'll miss you, John. I really will." Er wird wohl nie wieder auf eine Person treffen, die er so leicht manipulieren und nach seinem Willen tanzen lassen konnte.

HE'S THE MAN WHO KILLED ME

Was ist das Oberfiese an dieser Folge? Wir kehren zurück auf die Hydra-Insel in das Jahr 2008 und sehen einen munteren Locke, der Caesar alles über die Dharma Initiative erzählt und das er schon einmal auf der Insel war. Genial fand ich dabei: "The timing would just confuse ya." Doch es ist nicht Locke und geschickt versucht er nun herauszufinden, wo Ben ist, indem er sich scheinbar dafür interessiert, wie er hierhergekommen ist. Von der Hauptinsel aus über das Wasser würde ich mal sagen. Caesar spricht nun von den Leuten die verschwunden sind und erinnert sich besonders an Hurley. Er denkt er wisse nun wie er zurückgekommen ist und bräuchte eine Passagierliste um sich sicher zu sein. Doch Caesar meint die hätte der Pilot auch mitgenommen. Fand es schon immer seltsam, warum Frank die Passagierliste mitnimmt aber egal. Flocke fragt nochmal nach, ob sich alle Personen hier befinden und Caesar deutet auf die Verwundeteten. In einer genialen Schlussszene mit dem bis dato besten Cliffhanger sehen wir nun, dass sich Ben unter diesen Verletzten befindet. Flocke weiß natürlich genau wer er ist: "He's the man who killed me."

BODYCOUNT

Helen ist an einem Gehirnaneurysma gestorben und Abbadon wird von Ben erschossen. Das alles wirkt klein, im angesichts der Tatsache, dass in dieser Folge einer der wichtigsten Lost-Charaktere überhaupt stimmt. R.I.P. John Locke!

Summe: ca. 529

FAZIT:
Das ist eine der besten, traurigsten und emotionellsten Charakter-Folgen überhaupt, deren ganze Bedeutung man aber erst nach The Incident wirklich bewusst wird. Mit Locke stirbt hier einer der Hauptcharaktere auf unwürdige aber konsequente Art und Weise. Die ganze Folge lang zeigt noch einmal das ganze Schicksal dieses Charakters.
Somit ist diese Folge ein Meilenstein von ganz Lost, sie ist noch was einer der letzten guten Folgen dieser Staffel, ehe jetzt erst einmal viermal Dharma-Langeweile kommt.