Samstag, 7. Januar 2017

Watership Down Kapitel 46: Bigwig Stands his Ground

Ein sehr intensives Kapitel, denn jetzt beginnt auch für Bigwig der Kampf um Watership Down. Und bereits in der Einleitung bekommen wir einen großen Hinweis wie das Ganze für Woundwort ausgehen wird. Adams zitiert hier den Duke of Wellington, Arthur Wellesley, welcher als britischer Herrführer bei Waterloo gegen Napoleon kämpfte. Bekanntermaßen wurde Woundwort bereits mit Napoleon gleichgesetzt in einem der früheren Kapitel. Die britische Armee steht hier also in gewisser Weise für Bigwig, welcher alles gibt, um Woundwort zu aufhalten.

Groundsel verkündet, dass er so gut wie durch ist mit dem Loch. Wenn sich jetzt jemand nur schwach hineingräbt, wird die ganze Decke einstürzen. Woundwort fragt, was darunter sein wird: ein Bau oder ein Lauf. Groundsel denkt, es wird ein Bau sein, ein ungewöhnlich großer. Als nächstes fragt Woundwort wieviele Kaninchen wohl dort unten sein werden. Groundsel meint, womöglich keine, denn er hat keine Geräusche gehört, doch sie könnten auch absolut still verharren, um dann überraschend anzugreifen. Woundwort äußert sich jedoch verächtlich über die Watership-Down-Kaninchen, denn sie hätten bisher kaum gekämpft und einige ihrer Mitglieder wären in der Nacht geflohen. Wieder kann Woundwort das große Ganze nicht verstehen und gerade sein verächtliches Abtun der geflohenen Kaninchen führt ihn weiter Richtung Untergang. Er denkt jedenfalls, sie werden kaum Probleme mit den Kaninchen hier unten haben.
Groundsel hat jedoch Zweifel und gibt nach einigem Zögern zu, Angst vor dem Kaninchen zu haben. Er fürchtet zwar, dass vor dem General zuzugeben, doch er hält auch Ragwort für ein Kaninchen, welches sich so etwas nicht ausdenkt. Woundwort jedoch ist sehr zuversichtlich, falls dieses Tier auftaucht wird es feststellen, dass auch er ein Tier ist. Hier folgt die nächste Selbstüberschätzung, Woundwort ist der Meinung alles bekämpfen zu können, ohne zu wissen was es ist und an einem für ihn völlig fremden Ort.
Dann kehrt er zurück zur Böschung, wo schon Campion und Vervain auf ihn warten. Er verkündet seinen Plan. Er selbst wird als Erster hineingehen mit nur drei Kaninchen, die ihm folgen sollen. Vervain soll direkt hinter ihm bleiben und noch zwei weitere mitbringen. Groundsel hingegen soll vorerst in dem ausgehobenen Schacht bleiben und warten bis Woundwort ihn ruft. Der Gehorsam gegenüber Woundwort und wie er völlig ruhig verkündet als Erster das Gehege zu betreten erweckt wieder die Kampfgeister bei seinen Offizieren. Sie glauben, sie werden hier ohne großen Kampf triumphieren. In Nutley Copse war es so ähnlich, dort hatte Woundwort drei Kaninchen unter der Erde getötet und danach keinen großen Widerstand mehr gehabt.
Woundwort glaubt selbst, dass sie keine Probleme haben. Sobald einer der blockierten Läufe frei ist, soll Campion die restlichen Kaninchen nach unten bringen. Campion wünscht ihm Glück und Woundwort macht sich daran in die Honeycomb durchzubrechen. Er zögert keine Sekunde, weil das vielleicht wieder die anderen ängstigen könnte. Ihm ist egal was ihn unten erwartet, entweder er kämpft direkt oder er hat die Chance sich umzusehen, so und so läuft es auf einen Kampf hinaus, den er schon herbeisehnt. Für einen kurzen Moment hält der Schacht noch, dann bricht er und Woundwort fällt in das Innere. Sofort springt er nach vorn und hält sich an die nächste Wand, um einem Angriff zu entgehen, doch es folgt keiner. Er befindet sich neben einer leichten Aufschüttung von Erde, welche einen blockierten Lauf markiert.
Im nächsten Moment ist Vervain unten. Das dritte Kaninchen jedoch, Thunder, will nicht so recht hinein, sondern versucht den Schacht wieder zurückzuklettern. Woundwort fragt was los ist und Thunder meint nichts. Er hat jedoch ein totes Kaninchen ausgemacht, welches ihn für einen kurzen Moment irritiert hat. Auch Woundwort entdeckt es jetzt und untersucht es. Er meint, es wäre noch nicht lange tot, es ist zwar kalt, aber noch nicht steif. Trotzdem findet er es komisch, denn Kaninchen sterben normalerweise nicht unter der Erde und fragt Vervain nach seinem Rat. Vervain denkt nichts weiter, es ist ein sehr kleiner Rammler, welcher vermutlich nicht kämpfen wollte und deshalb von den anderen umgebracht wurde. Woundwort glaubt das nicht,denn es ist kein Kratzer an ihm. Sie sollen es jedenfalls ignorieren, denn ein Kaninchen dieser Größe kann eh nichts ausrichten und macht bei dem folgenden Kampf kein Unterschied. Wieder begeht Woundwort einen schwerwiegenden Fehler, denn Fiver ist nicht tot, nur in einer tiefen Trance und hilft den anderen auf eine Weise, die Woundwort jedoch nie vermuten würde.
Woundwort untersucht den Ort genauer, der wesentlich größer ist als die Ratskammer von Efrafa und entscheidet sich sofort, die Größe des Ortes zu seinem Vorteil zu nutzen, da er verlassen ist. Er befiehlt Groundsel noch vier weitere Kaninchen zu holen. Sie finden schon bald auf der Ostseite blockierte Läufe, welche Groundsel freischaufeln soll. Außerdem soll dieser weitere Kaninchen holen, welche die Wurzeln auf der Nordseite untersuchen sollen. Vervain entdeckt schon bald die nur mit loser Erde zugeschütteten Läufe auf der Südseite. Woundwort fragt, ob er an den Stellen Bewegung gehört hätte und als Vervain das bejaht, verlangt er von ihm die Stelle freizukriegen. Zwei Kaninchen sollen das Graben übernehmen und falls Bigwig dort ist, wird er sie angreifen, was genau das ist, was er will. Thunder und Thistle übernehmen diese Aufgabe, während Woundwort hinter ihnen wartet.

Noch vor dem Durchbruch war Bigwig klar, dass die Efrafas schon bald diese nur provisorisch zugeschütteten Läufe im südlichen Teil finden. Sobald es zum Kämpfen kommt, insbesondere mit Woundwort, rechnet sich Bigwig nur wenig Chancen aus, wenn er ihnen direkt gegenübersteht. Es wäre wichtig gerade Woundwort schwer zu verletzten, ehe es zu einem richtigen Kampf kommt. Deshalb befragt er Holly, der jedoch das Problem erkennt. Dieses Gehege wurde nie für die Defensive gebaut. In Sandleford gab es dafür zumindest den Lockeren Lauf (Slack Run), welcher dafür da war unter den Feind zu gelangen und an einer Stelle aufzutauchen, wo er es nicht erwartet.
Das bringt Bigwig auf die entscheidende Idee. Er wird sich ein Stück weit in den Untergrund eingraben, direkt hinter einer der blockierten Öffnungen und dann wird Holly ihn mit Erde bedecken. Mit viel Glück wird das nicht auffallen, weil hier eh alles durcheinander ist. Holly ist nur besorgt, ob die Efrafa auch die richtige Stelle werden. Deshalb verlangt Bigwig von ihm, sich dorthin zu stellen und Geräusche zu machen. Derweil befiehlt er Silver alle anderen aus der Honeycomb herauszuholen und in die Schlafbaue zu bringen. Pipkin will Fiver nicht zurücklassen, der noch immer völlig betäubt am Boden liegt, doch Bigwig muss ihm leider verkünden, dass sie Fiver zurücklassen müssen, was eine große Schande ist. Pipkin will bei ihm bleiben (die Loyalität des Kleinen ist wirklich bemerkenswert), doch Holly hält ihn davon ab. Sie brauchen jeden, den sie haben können und können froh sein, wenn Fiver der einzige von ihnen ist, der diese Nacht sterben wird. Bigwig jedenfalls lag bereits unter der dünnen Schicht Erde, ehe Woundwort durchgebrochen ist.

Thunder öffnet den zugeschütteten Lauf und Woundwort nimmt sofort mehrere Kaninchen in dem Lauf dahinter wahr. Er hofft, dass sie jetzt nach vorne kommen und ihn attackieren, doch nichts passiert. Woundwort macht sich für einen Kampf bereit und wir erfahren, dass er völlig anders kämpft als andere Tiere und Menschen. Er kalkuliert und berechnet nichts aufgrund der Anzahl seiner Truppen, sondern kennt nur zwei Arten von Kämpfern: diejenigen, die kämpfen wollen und diejenigen, die kämpfen müssen. Oftmals schon hat er größere Gruppen von Kaninchen nur durch seine Kampffähigkeiten beeindruckt und er ist schließlich Anführer eines großen Geheges. So denkt er nicht daran, dass viel zu wenige Kaninchen von hier unten sind und zunächst alle Läufe öffnen zu lassen und mit all seinen Truppen anzugreifen. Er will direkt angreifen, weil er spürt, dass diejenigen in diesem Lauf Angst vor ihm haben.
Zuvor gibt er jedoch noch Groundsel die Anweisungen, dass Campion alle seine Kaninchen nach unten bringen soll, sobald er die Läufe freigegraben hat. Mit Vervain als Deckung geht er dann in den Lauf hinein. Er bemerkt schnell zwei Rammler vor ihm, die sich jedoch vor ihm zurückziehen. Plötzlich jedoch bewegt sich unter ihm die Erde und ein Kaninchen beißt ihn in den Vorderlauf, genau dort, wo es sich mit dem Körper verbindet. Woundwort ist zunächst unfähig sich zurückzuziehen, schafft es aber dann dennoch auszuholen und seinen Angreifer zu verletzen. Dann richtet sich das andere Kaninchen in seiner Mulde auf und wirft Woundwort zurück. Ehe Woundwort wieder attackieren kann, hat es sich bereits aus der Angriffsreichweite begeben. Woundwort bemerkt, dass der Muskel in seinem Vorderlauf beschädigt ist und er somit nicht sein volles Gewicht auf diesen verlagern kann. Vervain fragt, ob alles in Ordnung ist, Woundwort reagiert darauf sehr gereizt, was zeigt, dass längst nicht alles in Ordnung ist.
Bigwig verkündet ihm, dass er ihn hoffentlich beeindruckt hat, wie er einst versprochen hat. Woundwort antwortet darauf nur, dass er versprochen hat ihn zu töten und diesmal kann ihm kein weißer Vogel helfen. Bigwig hofft, Woundwort wird wieder direkt angreifen, doch dieser hat seine Strategie schnell geändert und nähert sich dieses Mal vorsichtiger. Dabei bemerkt jedoch Bigwig, dass Woundworts Vorderlauf verletzt ist. Er benutzt seine Klauen um Woundwort an einem anderen Lauf zu verletzen, doch ehe er sich zurückziehen kann, beißt Woundwort ihm ins Ohr. Woundwort merkt, dass er durch sein Gewicht die Oberhand gewinnt und versucht Bigwig in die empfindliche hinten im Genick zu beißen, doch ehe er das schafft, gibt sein verletzter Vorderlauf nach und er fällt zur Seite. Bigwig schlägt zweimal in sein Gesicht und schafft es beinahe noch ein drittes Mal, ehe er sich zurückziehen kann. Beide Feinde stehen sich blutend gegenüber, während so langsam die ersten Sonnenstrahlen durch die Decke der Honeycomb scheinen.

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