Freitag, 6. Januar 2017

Watership Down Kapitel 44: A Message from El'ahrairah

Es steht schlecht um Hazels Gruppe, sehr schlecht. Sie können zwar eine gute Defensive aufbauen, doch sie wissen, dass sie keine Chance haben und sich irgendwann den Efrafas im offenen Kampf gegenübersehen. So macht sich während der Belagerung bereits Hoffnungslosigkeit breit. Adams umschreibt das Geschehen in dem Eingangszitat mit einer Passage aus dem Werk Crusader Castles von dem englischen Schriftsteller Robin Fedden. Es beschreibt sehr gut die beständige Angst und die Furcht, welche Leute durchstehen, die sich in einer Höhle versteckt haben, aber von außen belagert werden. Die lähmende Angst, dass jede Sekunde der Durchbruch erfolgt.

Zu Beginn des Kapitels sind die Efrafas schon seit einiger Zeit dabei das Gehege auszugraben. Laut Speedwell haben sie an einer Stelle damit aufgehört, was er Hazel so gleich verkündet. Anschließend erfolgt ein langer Abriss darüber wie die Belagerung bisher vonstatten ging. Die Efrafas haben sich im Dämmerlicht sofort zu den Löchern begeben und waren zunächst überrascht und irritiert wieviele es gibt, da sie in Efrafa deutlich weniger gewohnt sind. Woundwort hat ihnen jedoch schnell zu verstehen gegeben, dass es deren eigene Torheit ist soviele Löcher anzulegen, da sie so wesentlich leichter angegriffen werden können, weil längst nicht alle Löcher verteidigt werden.
Auch wegen Kehaar haben die Efrafas Bedenken, doch Woundwort weist daraufhin, dass die Hinterlassenschaften von ihm bereits alt sind. Dennoch haben einige Efrafas Furcht aufgrund der Geschichten, die sich über Kehaar und Bigwig überall in Efrafa herumgesprochen haben und werden bereits beim Schreien eines Kiebitzes nervös.
Die Aufgaben hat Woundwort klar verteilt. Campion bewacht mit seinen Patrouillen den Ort; Vervain und Groundsel graben die Löcher aus. Groundsel gräbt dabei die Löcher an der Böschung aus, Vervain diejenigen in dem Buchenwäldchen. Beiden haben Probleme: Vervain, der sowieso viel besser mit Gefangenen umgehen kann als mit Feinden, findet den offenen Lauf und hofft mit einer schnellen, überraschenden Attacke in die Mitte des Geheges zum Erfolg zu kommen, doch seine beiden Kaninchen treffen auf Buckthorn und Silver und werden dabei fast getötet. Groundsel hingegen gräbt sich besonders schnell in eines der Löcher. Er sieht sich plötzlich Blackavar gegenüber, welcher ihn mit einem Biss an die Kehle festhalten kann. Groundsel kann sich geradeso befreien. So sieht auch Woundwort ein, dass es unmöglich sein wird, das Gehege einzunehmen bei einer Attacke auf die Läufe, welche verteidigt werden. Besser wird es, wenn zahlreiche andere Läufe geöffnet werden und sie alle gleichzeitig angreifen, doch dafür fehlt ihnen der Mut nach allem was sie bisher von Hazels Gruppe gesehen haben. Woundwort muss sich eingestehen nicht darüber nachgedacht zu haben was passiert, wenn sein Überraschungsangriff nicht klappt.
Er ruft Campion zu sich und fragt ihn nach seinem Rat. Dieser schlägt vor, das Gehege einfach auszuhungern. Für die Efrafas ist es warm genug auch für längere Zeit im Offenen zu bleiben. Woundwort ist jedoch sofort dagegen, zum einen weil er sich ein bisschen doch davor fürchtet bei Tagesanbruch könne Kehaar kommen und zum anderen, weil ein blutiger Sieg besser zu seiner Reputation passt. Er hat seine Owsla hierhergebracht, um Blut zu vergießen, eine Belagerung wäre sehr antiklimaktisch. Außerdem will er möglichst schnell nach Efrafa zurückkehren, da er sich wie jeder Feldherr davor fürchtet, was in seinem Reich passiert, während er abwesend ist.
Deshalb beruft er sich auf die Erfahrung mit Nutley Copse und was dort passiert ist, als sie zwar den Großteil des Geheges erobert hatten, aber noch ein kleiner Teil sich in einem gesonderten Bau verborgen hatte. Er fragt Campion wer dieses Unternehmen geleitet hatte. Campion sagt, es wäre Hauptmann Mallow, doch der wäre jetzt tot. Deshalb soll Campion jemanden suchen, der dabei gewesen ist. Er kehrt schon bald mit einer Owsla-Wache, Ragwort, zurück, welcher berichtet Hauptmann Mallow hätte ihnen befohlen vertikal in den Untergrund zu graben. Irgendwann sind sie durchgebrochen und wären inmitten der verborgenen Kaninchen gelandet. Nach einem Kampf hätten sie diese auch besiegt. Woundwort schlägt vor es genau so zu machen und schickt Campion zurück, um weiter Wache zu halten.
Deshalb hörten Hazel und die anderen schon bald das erste Scharren direkt über ihnen in der Honeycomb. Und die Efrafas graben an zwei Punkten. An einer Stelle weiter im Norden, wo die Buchenwurzeln sehr dicht sind und etwas weiter im Süden direkt über dem Zentrum der Honeycomb. Diese zweigt sich an der Stelle ab in zahlreiche weitere Läufe und Baue. In einem liegt Clover mit ihren Jungen. Hazel jedenfalls glaubt zunächst es wäre gut für sie, denn durch das Graben werden ihre Krallen stumpf und sie schon bald erschöpft sein. Er fragt Blackberry nach seinem Rat. Dieser ist jedoch nicht so selbstsicher, das nördliche Ende könne zwar standhalten, im Süden jedoch wären sie wesentlich schneller durch und sobald sie durchgebrochen sind, könnte nichts mehr sie aufhalten. Hazel zittert bei dem Gedanken.
Auch für die anderen ist die Situation äußerst bedrückend und sie sind wie gelähmt vor Angst. Vilthuril hat Angst zurück nach Efrafa zurückgebracht zu werden. Hyzenthlay und Thethuthinnang beruhigen sie. Es wäre trotzdem besser so wie es jetzt ist, als immer noch in Efrafa zu sein. Bigwig jedoch erinnert sich an die Nacht, als er Hyzenthlay von den Downs erzählt hat und weiß welche Angst sie durchmacht. Er selbst scheint die Situation noch am besten zu verkraften, was er gegenüber Hazel verlautbaren lässt. Sobald sie durchbrechen, werden sie einfach in die Baue für das Schlafen gehen und alle Läufe dorthin blockieren. Hazel weiß jedoch, dass so nur das Unvermeidliche hinausgezögert wird. Bigwig jedoch fühlt sich entschlossen den Efrafas dann zu begegnen, wenn sie es versuchen. Ihr erfüllt für den Moment nur die Vorfreude auf einen Kampf und nicht die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage, die Grabgeräusche, er will sein Leben so teuer wie möglich hergeben. Hazel kann ihn dafür nur beneiden und Bigwigs Engagement und Entschlossenheit ist gut, um die Furcht wenigstens ein bisschen zu zerstreuen, welche all die anderen umgibt. Hazel ist also dafür und bittet Bigwig darum, dass er noch andere findet, die ihm bei einem Angriff helfen. Bigwig wendet sich sogleich an Silver und Holly.
Hazel schickt derweil Speedwell zum Nordende, wo die eine Grabung stattfindet. Derweil diskutieren Bigwig und Holly, wie sie die Läufe aus der Honeycomb hinaus in die Schlafbaue am besten zuschütten. Sie entscheiden sich schließlich einen Lauf zu verbreitern und die restlichen zuzuschütten. Da Bigwigs Ansehen durch seine Efrafa-Unternehmung noch weiter gestiegen ist, vergessen die anderen ihre Furcht und beginnen sofort damit sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Genau in dem Moment sind wir bei der Situation zu Beginn des Kapitels angelangt: Speedwell verkündet Hazel, dass sie am Nordende aufgehört haben zu graben. Vermutlich haben sie festgestellt, dass es dort für sie zu schwer sein wird durchzubrechen. Hazel kehrt sofort zu der anderen Stelle zurück, weil sie jetzt dort vermutlich noch stärker graben werden. Er sucht zunächst Buckthorn auf, welcher den einzigen offenen Lauf bewacht, der jetzt als Kehaars Lauf bekannt ist und verkündet ihm die Neuigkeiten. Dieser bestätigt das und redet nach einer kurzen Weile von den Ratten in der Scheune, wo sie auch heil herausgekommen sind. Er findet es schade, dass es jetzt so zu Ende geht, nach allem was sie durchgemacht haben. Hier spricht bereits die Verzweiflung aus Buckthorn, er glaubt an kein gutes Ende mehr. Hazel bleibt jedoch trotzdem standhaft und sagt sie werden es schaffen, auch wenn er selbst die schlimmsten Befürchtungen hat was Buckthorn und sie alle angeht. Er fragt sich, wohin er sie mit all seinen schlauen Plänen und Unternehmungen hingeführt und es wirklich ihr Schicksal ist nach all den Abenteuern letztendlich von General Woundwort getötet zu werden.
Hazel wendet sich ab von Buckthorn und geht weiter zurück. Schließlich findet er Fiver. Der ist nicht am Graben, was Hazel als sehr seltsam erachtet. Er fragt ihn was los ist und Fiver meint er würde versuche zu lauschen, doch er könne nichts hören, irgendetwas sei sehr nah und spürt wie er davongetragen wird. Fiver liegt zitternd am Boden und stöhnt immer wieder, dass ihm kalt sei. Schließlich lässt er ein furchtbares Geräusch los, völlig unnatürlich für ein Kaninchen, welches das ganze Gehege erschreckt. Dann ruft er irgendetwas von dreckigen, kleinen Biestern und das sie gehen sollen (vermutlich sind damit die Ratten gemeint). Bigwig ist darüber gar nicht begeistert und bittet Hazel darum Fiver zu stoppen, denn sonst würden die anderen noch verrückt vor Angst werden. Hazel versucht wieder Fiver zu wecken, doch dieser befindet sich in einer tiefen Benommenheit. Plötzlich hat Hazel ein klares Bild vor Augen. Es ist der Tag an dem sie vor dem Fluss Enborne standen und er hört wie Bigwig verkündet, ein großer Hund läuft frei im Wald herum. Danach ist das Bild auch schon wieder weg und er ist wieder in der Honeycomb.
Jetzt hat er jedoch einen Plan. Irgendwie ist es Fiver gelungen in diese andere Welt abzudriften, von der er schon vorher gesprochen hat und es ist ihm irgendwie gelungen bei Hazel eine wichtige Erinnerung zu wecken, die ihnen helfen könnte. Zumindest verliert Hazel keine Zeit, er befiehlt Bigwig sofort ihm Blackberry und Dandelion zu bringen. Sie sollen zu Kehaars Lauf kommen. Als sie dort sind. Buckthorn ist noch immer dort, doch auch ihn hat Fivers Schrei sichtlich beunruhigt, denn er atmet schwerer. Schon bald sind auch die anderen da und Hazel gibt weitere Anweisungen. Er hat einen Plan wie sie Woundwort für immer loswerden können, Dandelion und Blackberry sollen zusammen mit ihm durch den offenen Lauf nach draußen flitzen und sich nordwärts begeben zu den Feldern. Sie sollen auf keinen Fall anhalten und dann bei dem Eisenbaum (also dem Elektromast) auf ihn warten. Bigwig hat in der Zwischenzeit die Aufgabe auch diesen Lauf zu blockieren, sobald sie raus sind und alle Kaninchen in die Schlafbaue zu bringen. Dort sollen sie sich verbarrikadieren und so lange aushalten und den Efrafas standzuhalten wie es möglich ist. El'ahrairah hat ihm das gezeigt und ich glaube sogar, dass es Fiver in seiner Trance irgendwie gelungen ist mit der Geisterwelt oder dem Kaninchenjenseits Kontakt aufzunehmen und von ihrem großen Vorbild eine Nachricht bekommen hat, wie sie es schaffen können dieser verzweifelte Situation zu überstehen. Das bedeutet, El'ahrairah steht wirklich hinter ihnen und beschützt sie und das wohlgemerkt gegen andere Kaninchen.
Bigwig fragt irritiert wohin Hazel geht und dieser meint nur zu dem Bauernhof, um ein weiteres Seil durchzunagen, zusammen mit dem Hund ein sehr großer Hinweis, was wohl sein Plan sein wird. Er weist noch einmal Dandelion und Blackberry an schnell nach draußen zu rennen und sich auf keinen Fall auf einen Kampf mit einem anderen Kaninchen einzulassen. Sofort stürzt er los zusammen mit Dandelion und Blackberry.

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