Donnerstag, 5. Januar 2017

Watership Down Kapitel 42: News at Sunset

Plötzlich sehen sich die Kaninchen von Watership Down ihrer größten Herausforderung überhaupt gegenüber. Eingeleitet wird das Kapitel mit einem Zitat aus dem Werk Eutyphro von Platon und hat einen der zahlreichen Dialoge des Sokrates zum Inhalt. Dieser will die Unrechtmäßigkeit einer Tat beweisen, welche gegen den Willen der Götter wäre. Das kann er jedoch nur, wenn die entsprechenden Leute auf ihn hören. Etwas Ähnliches hat auch Hazel am Ende des Kapitels vor, als er Woundwort aufsucht.

Nachdem Dandelion seine Geschichte beendet hat, löst er Acorn bei der Wache ab; Hazel möchte nach Boxwood und Speedwell schauen und wie diese mit dem Graben zurechtkommmen. Ehe er jedoch in das Loch gehen kann, trifft er wieder die Maus, welche er vor langer Zeit gerettet hat. Diese fängt in der Heckensprache über alles und jeden zu reden. Wie das Wetter ist, dass ausreichend Futter da ist und macht auch eine Bemerkung darüber, dass Hazels Gruppe lange Zeit abwesend war. Sie freut sich, dass die Kaninchen das Gras kurz halten, weshalb Bigwig nachfragt, warum sie das interessieren würde. Die Maus meint in ihrem fast unverständlichen Kauderwelsch, es wäre vorteilhaft für das Vorankommen und erwähnt eher beiläufig dabei, dass jetzt neue Kaninchen da sind und es jetzt bezüglich des Grases noch besser wird.
Bigwig bemerkt gar nicht, was diese Nachricht bedeutet, weil er alles für Unsinn hält was die Maus redet und will das Thema schon auf die neugeborenen Jungen von Clover lenken. Zum Glück hört Hazel jedoch genauer zu und fragt die Maus, was das mit dem neuen Gehege und den neuen Kaninchen bedeutet. Irritiert fragt die Maus, ob er es nicht weiß und ob diese neuen Kaninchen nicht seine Freunde sind. Drängend und wissbegierig fragt er die Maus, was das zu bedeuten hat. Sie fühlt sich daraufhin eingeschüchtert und beginnt deshalb genau das zu erzählen, was sie glaubt was Hazel hören will. Plötzlich meint sie es gebe keine Kaninchen und diejenigen die hier sind würden ausreichen, weil sie ihre Freunde sind.
Hazel ist kurz am Überlegen und noch immer hält Bigwig für Blödsinn, was die Maus erzählt und will Hazel ablenken. Dieser gibt sich jedoch nicht zufrieden und bittet die Maus höflich darum ihnen als Freund zu erzählen, was er von neuen Kaninchen wüsste. Die Maus beginnt damit, er (ja ist eine männliche Maus) hätte es von einem Bruder gehört, der von einer Goldammer gesagt bekommen hätte, es wären zahlreiche neue Kaninchen in dem kleinen Kar auf der Morgenseite. Doch vermutlich ist das alles Unsinn und wenn er Unsinn redet, hält Hazel ihn vielleicht nicht mehr für einen Freund. Hazel jedoch beruhigt ihn wieder und will von der Maus wissen wo die Kaninchen sein sollen. Wieder spricht sie von dem Kar auf der Ostseite von Watership Down. Hier zahlt sich also auch Hazels scheinbar sinnlose Tat aus, eine Maus vor einem Turmfalken zu retten, denn jetzt hat die Maus sie, wenn auch unbeabsichtigt, vor den Efrafas gewarnt.
Hazel fragt Bigwig nach seinem Rat, doch der hält noch immer für Unsinn was die Maus redet, da sie alles Mögliche erzählen und es fünfmal am Tag ändern würden. Wir haben hier wieder Bigwigs Geringschätzung gegenüber schwächeren Kreaturen, die womöglich Watership Downs Untergang gebracht hätte, wenn er in einer Führungsposition gewesen wäre. Hazel jedoch will die Sache untersuchen und bittet Blackavar und Holly darum die Sache zu untersuchen. Holly ist jedenfalls guter Dinge und denkt das diese Kaninchen sich ihnen anschließen werden und sie deswegen besser hergeholt werden.
Sie sind kaum weg, da kommt Speedwell heraus und verkündet freudig, dass Clover ihren Nachwuchs bekommen hat. Drei Rammler und drei Weibchen. Hazel tadelt Speedwell sarkastisch die Nachricht nicht noch lauter herumzuposaunen, denn die Jungen und die Mutter brauchen Ruhe. Bigwig versteht die Aufregung nicht, denn keiner erinnert sich doch gerne an seine Zeit als Junges, denn da war man noch klein, nackt, taub und blind. Hazel meint jedoch, die anderen Weibchen könnten neugierig werden, weil sie bezüglich Nachwuchs ohnehin schon aufgeregt sind. Sie sollten Clover jedoch lieber nicht weiter stören, nicht das sie noch ihren Nachwuchs auffrisst. Hier zeigt sich wie sehr gut recherchiert das Buch ist, denn das ist ein Verhalten, welches gestresste Kaninchenmütter tatsächlich an den Tag legen. Ein sehr beunruhigendes und verstörendes Verhalten, welches in einer verniedlichten Kindergeschichte mit Sicherheit totgeschwiegen worden wäre.
Bigwig jedoch freut sich, dass sie endlich ein normales Leben führen können, auch wenn er noch immer manchmal träumt er wäre in Efrafa. Jedoch hat er von dort gelernt, dass es wichtig ist ein Kaninchengehege verborgen zu halten. Er würde es jedoch anders angehen als die Efrafas und stattdessen den meisten erlauben das Gehege zu verlassen, wenn sie groß genug sind. Hazel ermahnt jedoch ihn, dass er nicht gehen soll, sonst würde er ihn von Kehaar zurückzerren lassen. Er braucht ihn, um eine vernünftige Owsla aufzubauen. Bigwig ist von der Idee sehr angetan und schlägt einen Überfall auf eine nahegelegene Farm vor. Gerade jetzt, da das Getreide auf den Felder geschnitten ist, würde sich was Gutes finden lassen. Er fragt Hazel, ob er und Fiver dabei wären. Jetzt wäre die Zeit günstig, da der Mensch später die Felder verbrennen wird. Hazel jedoch will warten bis Holly und Blackavar zurück sind.
Diese kommen jedoch just in dem Moment zurück und das sehr schnell, ohne auf Deckung zu achten. Hazel bemerkt schnell, dass etwas nicht stimmt. Sie werden auch nicht langsamer als die die Löcher erreichen und Holly fängt sofort an zu Stampfen, was natürlich alle in Alarmbereitschaft versetzt. Sofort fliehen sie nach unten. Hazel will wissen, was los ist und kommt auf Holly zu. Dieser befiehlt völlig außer Atem, die Löcher zuzuschütten und jeden unter die Erde zu bringen. Hazel fragt was mit ihm los ist, ob es die Menschen sind. Holly meint jedoch, es sind Efrafas. Zunächst fragt Hazel, ob es Flüchtlinge sind, doch das ist nicht der Fall. Holly und Blackavar sind auf Hauptmann Campion gestoßen und konnten eine wesentlich größere Anzahl an Kaninchen ausmachen, ehe sie zurückgerannt sind. Woundwort ist vermutlich auch dort. Campion ist ihnen wahrscheinlich nur nicht gefolgt, weil er keine anderen Befehle hatte, sonst wäre es mit ihnen wohl aus gewesen.
Blackavar kommt wieder hervor und verkündet, sie müssten das Gehege sofort verlassen und wären wahrscheinlich weit weg, ehe die Efrafas kommen. Hazel jedoch will das nicht. Sie haben das Gehege selbst errichtet und viel dafür durchgemacht. Er will sein Zuhause nicht verlassen. Auch Bigwig ist dafür und wenn er schon sterben muss, so wird er wenigstens noch ein, zwei Kaninchen von den Efrafas mitnehmen. Hazel nimmt auch Hollys Idee auf, die Löcher zuzuschütten. Die Efrafas müssten sie ausgraben und das könnten sie unmöglich bewerkstelligen ohne elil dabei anzulocken, wenn sie so lange im Offenen sind. Vorher müssten sie aufgeben. Blackavar weist jedoch daraufhin, dass die Efrafas niemals aufgeben, er weiß das von seiner Mutter, die bei der Zerstörung von Nutley Copse dabei war. Es wäre das Beste zu gehen. Hazel sagt, er könne gehen, doch er bleibt. Noch dazu wird es unmöglich für Weibchen wie Clover sein weitzukommen, die Jungen hat und Hyzenthlay, welche auch Jungen in sich trägt. Strawberry will auch bleiben, denn er denkt El'ahrairah wird sie alle vor Woundwort beschützen. Und auch wenn er es nicht machen wird, er will trotzdem niemals zurück nach Efrafa gehen.
Sofort beginnen sie mit den Verteidigungsmaßnahmen und schütten die Löcher zu. Aufgrund der Trockenheit und Hitze ist das schwieriger als geplant. Blackberry hat die Idee sämtliche Läufe zu blockieren, welche in die Honeycomb führen. Nur Kehaars Lauf, welcher in den Wald führt wird offen gelassen. Hazel nutzt die Tatsache, dass Woundwort nichts davon weiß, dass Kehaar weg ist und gräbt einiges an Guano sogar wieder aus, um den Anschein zu erwecken, Kehaar wäre noch da.
Nach getaner Arbeit blickt Hazel traurig in den immer dunkel werdenden Himmel. Sein Gemütszustand ist sehr traurig und er fühlt sich hoffnungslos. Auch wenn er sehr entschlossen gegenüber seiner Untertanen gesprochen hat (was in der Situation auch sehr wichtig war), so weiß er dennoch, dass sie keine wirkliche Chance haben. Die Efrafas sind mit Sicherheit sehr erfahren im Ausgraben eines Kaninchengeheges und elil wird sie kaum vertreiben können. Die meisten von ihnen jagen nur um zu töten und würden höchstens ein oder zwei Kaninchen sich schnappen (und mit Wieseln und Hermelinen werden die Efrafas auch persönlich fertig). Hazel weiß jedoch, dass solche Verluste den Efrafas nichts ausmachen. Würde Woundwort getötet werden hätten sie vielleicht eine Chance, doch so lange er da bleibt, würden die Efrafas bis zum bitteren Ende durchhalten. Nichts könnte sie retten, außer eine unerwartete Katastrophe, welche die Efrafas trifft.
Hazel sieht schließlich doch noch einen Ausweg, mit Woundwort zu verhandeln und mit ihm zu einer Einigung zu kommen. Egal, was in Nutley Copse war, es muss möglich sein Woundwort zur Vernunft zu bringen. Die Efrafas können nicht gegen Kaninchen wie Bigwig, Silver und Holly kämpfen ohne selbst Verluste zu erleiden. Hazel hofft also, dass es noch nicht zu spät ist, um Woundwort von einem neuen Plan zu überzeugen, welcher für beide Gehege das beste wäre. Er weiß auch, dass er alleine gehen muss.
Er sucht Bigwig und verkündet ihm seinen Plan. Solange wie er weg ist, soll Bigwig das Oberkaninchen sein. Bigwig versucht ihn aufzuhalten, doch Hazel meint es würde nicht lange dauern und er will nur wissen was Woundwort will. So hoppelt er hinkend über die Böschung in Richtung des Kars, wobei er nach Efrafa-Patrouillen Ausschau hält.

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