Donnerstag, 5. Januar 2017

Watership Down Kapitel 41: The Story of Rowsby Woof and the Fairy Wogdog

Hier folgt die letzte El'ahrairah-Geschichte im Buch und sie ist noch einmal mit der ganzen Brillanz und Schläue geschrieben, welche El'ahrairah bisher ausgemacht hat. Ausgerechnet hier verwendet Adams einen Psalm. Dieser spricht davon, dass Gott verwegene Übeltäter bestrafen soll, welche das Volk Israel bedrohen. Sie sollen daran zu erkennen sein, dass sie wie Hunde grinsen und jeden Abend in den Städten herumlaufen. Der Herr soll sie bestrafen. Ich verstehe nicht ganz was Adams' Intention hier ist. Vielleicht bezieht sich der Psalm auf Rowsby Woof, welcher auch ein ziemlich übles Wesen ist und hier praktisch mit Spott und Hohn überhäuft wird. Schwierig zu sagen.

Für die Kaninchen von Watership Down sind es zunächst positive Tage. Es sind die Hundstage und die Kaninchen können es sich erlauben den größten Teil des Tages faul in der Sonne zu liegen. Ihrem Gehege geht es besser als je zuvor. Die Weibchen dürfen endlich graben, was sie mit großer Freude erfüllt. Gerade Hyzenthlay und Thethuthinnang gestehen gegenüber Hazel ein wieviel Unzufriedenheit und Unglücklichkeit in Efrafa ausgelöst wurde, weil ihnen nicht erlaubt wurde zu graben. Das dürfte doch jetzt langsam jegliche Negativdarstellung der weiblichen Kaninchen endgültig wiederlegen, denn ganz offensichtlich gefällt den Weibchen das Graben und es ist ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und Ausdruck ihrer Freiheit. Dazu werden Clover und Haystack wohl die ersten Jungen bekommen und können von sich behaupten die Baue für ihre Jungen selbst ausgehoben zu haben.
Blackavar und Holly werden gute Freunde und führen einige Patrouillen durch, wobei sie ihre Erfahrungen hinsichtlich Fährtenlesen und Erkunden austauschen. So können sie Silver zu einem kleinem Unternehmen überreden und plündern in einem Gemüsegarten nahe Kingsclere. Besonders stechen dabei Blackavars Fähigkeiten hervor Dinge zu bemerken und sofort Entscheidungen zu treffen aus dem Nichts, sodass es fast so wirkt als könne er sich unsichtbar machen. Aufgrund der Verstümmelung seiner Ohren ist sein Gehör jedoch auf Lebenszeit eingeschränkt.
Auch zwischen den Rammlern läuft alles halbwegs gut. Obwohl es sechzehn von ihnen gibt und nur zehn Weibchen kommt es nur vereinzelt zu Auseinandersetzungen und die sind nie ernsterer Natur, weil sich jeder darauf besinnt, was sie durchgemacht haben, um jetzt hier zu sein. Bluebell meint zudem, jeder, der unzufrieden ist, kann ja zurück nach Efrafa gehen, was natürlich keiner will.
Die Situation ist so perfekt, sodass Hazel in seiner Position als Oberkaninchen sich fast überflüssig vorkommt. Dann jedoch konfrontiert Holly ihn mit einem Problem, welches er noch nicht bedacht hat, den Winter. Jedoch ist die sommerliche Idylle kaum der Ort und die Zeit um an den Winter zu denken. Hazel hat jedoch sofort einige Ideen. So könnten sie noch tiefer graben und zudem einige Löcher blockieren. Und auch wenn es schwer ist im Winter an Gras zu kommen, so könnten sie es immer noch wagen zusammen mit Holly einen Gemüsegarten zu überfallen. Hazel jedenfalls würde sich damit zufrieden fühlen unter der Erde zu schlafen, Bob-Stones zu spielen und Geschichten zu hören.
Das ist für Fiver der günstige Anlass von Dandelion eine weitere Geschichte zu hören. Zunächst erfahren wir, dass es Bigwigs Flucht aus Efrafa schon in den Kanon geschafft hat, denn Fiver schlägt diese als erste vor. Dandelion hat sie "Woundwort Dismayed" genannt, doch er behält es Bigwig vor diese zu erzählen. Deshalb will Dandelion lieber ein Geschichte mit der Winter-Thematik erzählen, eine, die er bisher nur gehört und noch nie selbst erzählt hat: die Geschichte von Rowsby Wood und dem Fairy Wogdog.

Diese spielt nach dem Erlebnis von El'ahrairah mit dem Schwarzen Kaninchen von Inlé, denn El'ahrairahs neue Schnurrharre werden erwähnt, welche voller Frost sind. Es ist ein harter Winter, sowohl für die Kaninchen als auch für alle anderen Tiere. Die Kaninchen können nur schales Gras essen. Deshalb schlägt Rabscuttle vor, wieder einmal eine riskante Unternehmung zu wagen. In einem Dorf nahe ihres Geheges gibt es einen großen Garten voller Gemüse. Dieser ist der größte der Gegend und wird von einem Mann betrieben, welcher das Gemüse regelmäßig erntet und wegfährt. Umgeben ist der Garten von einem Drahtzaun und der Mann hat ein Gewehr mit dem er häufig Vögel erschießt und aufhäng, die in den Garten gelangen. Dazu wird der Garten von einem schlimmen Hund bewacht, Rowsby Woof. So gesehen ist die Unternehmung ein großes Risiko für El'ahrairah.
Der Hund ist vermutlich ein Puli, da er an jeder Stelle Fell hat, sogar um die Augen und ist das bösartigste, widerwärtigste, verachtenswerteste Vieh, welches jemals einem Menschen gehört hat. Keinem einzigen Tier gönnt er auch nur ein Gemüsestück, obwohl er kein Gemüse frisst. Er hält nicht nur andere Menschen fern, sondern tötet kleinere Tiere, welche dem Gemüse zu nahe kommen. Sobald sich jemand auch nur nähert, fängt er zu Bellen an, sodass schon viele Kaninchen allein deswegen gewarnt wurden und entkamen. Außerdem rühmt er sich damit der größte Rattenfänger allerzeiten zu sein und auch sein Herrchen hat damit schon angeben, sodass Rowsby Woof sehr selbstzufrieden geworden ist. Am liebsten frisst er rohes Fleisch, weshalb er einfach zu riechen ist. Dennoch ist der Gemüsegarten ein gefährlicher Ort.
An der Stelle haben wir ein schönes Beispiel wie die Kaninchen Hunde einschätzen. Sie sind als Raubtiere besonders verachtenswert, weil sie sich so sehr an den Menschen gewöhnt haben. In gewisser Weise bilden sie keine große Gefahr, da sie einfach wahrzunehmen sind, doch da sie meistens die Gemüsegarten bewachen sind sie ein Ärgernis. Auch der Rest der Geschichte zeigt wie verächtlich und geringschätzig die Kaninchen die Hunde halten.
So kommen auch El'ahrairah und Rabscuttle zum Garten, wo sie bereits den Mann und Rowsby Woof sehen. Natürlich hat der Mann wieder eine Zigarette, wodurch er automatisch zu den "bösen" Menschen gehört, also diejenigen, die eine Gefahr für die Kaninchen sind, doch das verwundert bei dieser Geschichte kaum. Sie beobachten jedenfalls, wie er das Gemüse in das Haus bringt. Rabscuttle fragt was er da macht und El'ahrairah erklärt ihm, er würden den Frost aus dem Gemüse entfernen. Das erfüllt mit Rabscuttle mit sehnsüchtigem Verlangen nach dem Gemüse, denn er würde gerne wieder frisches Gemüse essen.
Anschließend wagen sie einen Versuch, weil der Mann und Rowsby Woof am anderen Ende des Gartens sind. Doch Rowsby Woof nimmt sie sofort wahr und jagt sie sofort davon. El'ahrairah ist darüber wütend und schwört noch vor Ende des Winters den Kohl im Haus zu fressen und Rowsby Woof dabei wie einen Idioten aussehen zu lassen. Rabscuttle ist davon nicht wirklich begeistert, den nach allem was sie durchgemacht haben, wäre es doch unsinnig für einen Kohlkopf sein Leben wegzuwerfen. Doch El'ahrairah will wie immer auf seinen Moment warten.
Am nächsten Tag findet Rabscuttle zufällig eine Verpackung, welche von einem Auto fällt. Er ist jedoch enttäuscht darin nur Fleisch vorzufinden und nichts Pflanzliches. Als El'ahrairah davon erfährt, bittet er Rabscuttle ihn dorthin zurückzuführen und sie vergraben das Fleisch zunächst. Rabscuttle will wissen, was es bringen wird, doch El'ahrairah weiß es noch nicht, er wird sich jedoch etwas überlegen lassen.
Auf dem Rückweg finden sie ein Radkappe, welche sich von einem Auto getrennt hat und beißen ein Stück ab. Das furchtbar riechende Ding bearbeitet El'ahrairah die ganze Nacht und formt es zu einer großen Hundeschnauze. Sie kehren wieder zurück zu dem Gemüsegarten, wobei El'ahrairah die selbst gebastelte Hundeschnauze in jedes noch so übelriechende Zeug auf dem Weg tunkt. Hazel erspart uns dabei genauere Details. Sie graben das Fleisch wieder aus und Rabscuttle bringt es mühsam zu dem Gemüsegarten. Dort bemerken sie zunächst, dass der Mann nicht zuhause ist. Im Vorgarten gehen sie zu einem Zaun, welcher den hinteren Teil abtrennt. Dort sehen sie auch Rowsby Woof. Direkt neben dem Zaun ist die Küchentür und daneben ein kleines Loch, welches der Mann dazu verwendet, Wasser nach draußen zu schütten. Dieses ist mit einem kleinen Tuch abgedichtet.
El'ahrairah fängt kurz darauf an in einer tiefen Stimme Rowsby Woof zu rufen und gibt sich als ein Bote der Königin Dripslobber (Was soviel bedeutet wie Speichelgeiferer) aus, welche weit im Osten ihren Palast hat. Beschrieben wird es als ein Ort, wo überall Aas liegt und Dung und die Abwässer offen sind. Hier wird wieder die negative Sichtweise der Kaninchen auf Hunde deutlich, denn sie stellen sich Hunde als Wesen vor, welche die übelsten Gerüche auf der Welt als das Paradies sehen. Rowsby Woof jedenfalls wird neugierig und kommt näher. El'ahrairah verkündet ihm, sein Ruf als Rattenfänger hätte sich herumgesprochen. und er bittet Rowsby Woof näher zum Zaun zu kommen. Dort steckt El'ahrairah die präparierte Gumminase durch die Öffnung und er verkündet er sei der Fairy Wogdog. Rowsby Woof riecht an der übel riechenden Nase ist jedoch hin und weg von dem Geruch, denn es ist verweste Katze und sogar Kamel. Wieder verbindet Rowsby Woof also üble Gerüche mit etwas Besonderem und sogar Aristokratischem. Interessant, dass hier ein Kamel erwähnt wird. Nur durch Zoos und Zirkus können Kaninchen von Kamelen wissen und natürlich weiß keiner der hier Anwesenden was es ist, doch irgendwie ist es in die Folklore gelangt.
El'ahrairah verkündet Rowsby Woof, Königin Dripslobber hätte ihn auserwählt, ihn persönlich zu treffen, doch zuerst muss er sich als würdig erweisen. Der Fairy Wogdog hätte ihm Fleisch mitgebracht, welches sich am anderen Ende des Gemüsegartens befindet. Er soll essen, währenddessen bewacht der Fairy Wogdog das Haus. Für Rowsby Woof ist ein Test in Sachen Vertrauen. Rowsby Woof zögert, weil sein Herrchen ihm befohlen hat das Haus zu bewachen und sofort verkündet El'ahrairah weiterzuziehen in das nächste Dorf, wo es auch einen Hund gibt. Rowsby Woof bittet ihn jedoch sofort darum, ihn nicht zu verlassen und er wird ihm vertrauen. Als er geht, um das Fleisch zu essen. Rabscuttle fragt, ob sie jetzt in das Haus gehen, doch El'ahrairah hält das für ein falsches Spiel und meint sie würden wirklich das Haus bewachen.
Als Rowsby Woof zurückkehrt, verkündet El'ahrairah er würde jetzt zu der Königin zurückgehen und ihr sagen, dass sich Rowsby Woof als vertrauenswürdig erwiesen hat. Sie wird selbst nach ihm senden, um ihn zu ehren. Deshalb soll er nächste Nacht an den Kreuzwegen warten, denn dort wird sie entlangkommen, wenn sie das Wolffestival des Nordens besucht. Rowsby Woof ist schon ganz aufgeregt und er freut sich besonders auf die Aussicht sich vor ihr im Dreck zu winden und zu erniedrigen. Er wird sich für sie komplett zum Sklaven machen und als wahrer Hund erweisen. Hier schwingt eine deutliche Kritik der Kaninchen an dem unterwürfigen Verhalten der Hunde gegenüber dem Menschen mit. Die Kaninchen bringen so erneut ihre Verachtung den Hunden gegenüber zum Ausdruck, denn sie glauben deren größte Leistung ist es, sich zu einem willfährigen Diener zu machen und im Staub zu kriechen.
Am nächsten Abend kommen Rabscuttle und El'ahrairah wieder zurück. Als Fairy Wogdog verkündet El'ahrairah, dass die Königin jetzt auf dem Weg ist. Sie hat auch zwei Begleiter Postwiddle und Sniffbottom. Ich glaube ich muss die Namen nicht übersetzen, sie sprechen für sich und zeigen ein weiteres Mal wie wenig die Kaninchen von den Hunden halten. Rowsby Woof soll gehen, doch es könnte dauern bis die Königin kommt und er solle geduldig sein. Er verkündet wieder, das werde er tun und ihr Bettler sein, ihr Idiot. Das drückt gut aus wie Hunde in den Augen der Kaninchen ihre Ziele erreichen, durch Kriecherei und Unterwürfigkeit.
Als Rowsby Woof weg ist gehen El'ahrairah und Rabscuttle sofort durch die Öffnung neben der Hintertür in das Haus. Sie finden in der Küche ziemlich schnell das Gemüse und den Kohl und fressen sofort los. An der Kreuzung jedoch kommt nach einiger Zeit das Herrchen von Rowsby Woof entlang und ist überrascht seinen Hund hier vorzufinden. Er fragt verblüfft, was er hier zu suchen hat und entscheidet nach einiger Zeit, dass sich sein Hund so sehr gefreut hat, sodass er auf ihn zugekommen ist, um ihn willkommen zu heißen. Zusammen gehen sie nach Hause, doch Rowsby Woof will nicht. Sein Herrchen muss deshalb eine Leine verwenden und nimmt ihn mit nach Hause.
Rabscuttle und El'ahrairah bemerken die Ankunft der beiden gerade noch rechtzeitig und können sich hinter einigen Körben verstecken. In seiner Verwirrung nimmt Rowsby Woof auch nicht den Kaninchengeruch wahr. Der Mann jedoch versperrt ihren einzigen Fluchtweg und bringt das Tuch wieder an.
Schließlich geht der Mann ins Bett, lässt jedoch Rowsby Woof im Haus, weil es zu kalt ist. Dieser will noch immer die Königin treffen und kratzt an der Tür und winselt, dann jedoch schläft er ein. El'ahrairah muss wieder zu einer List greifen und gibt sich erneut als Fairy Wodog aus. Rowsby Woof erzählt ihm, was an der Kreuzung passiert ist und das er die Königin nicht getroffen hat. Das wäre jedoch nicht so schlimm, denn die Königin ist gar nicht gekommen, weil sie schreckliche Neuigkeiten vernommen hat. Er selbst ist hier zu seinem eigenen Risiko und nur, weil er sein Freund ist. El'ahrairah warnt Rowsby Woof vor einer tödlichen Seuche, welche dessen Herrchen befallen wird. 
Einer der zahlreichen bösen Geister aus dem Osten hat sich aufgemacht, um sie heimzusuchen und zwar der schlimmste von allen, der Rattengeist von Sumatra. Ich denke das ist eine sehr bildhafte Umschreibung der Pest, welche auch aus dem Orient eingeschleppt wurde durch Ratten und auch für Hunde gefährlich war. Dieser Rattengeist jedenfalls will ihre edle Königin bekämpfen und benutzt dazu Gift, Seuche und List. Er sendet seinen Rattengobline aus, welche die Krankheit tragen. Er konnte die Königin warnen und blieb hier, um ihn zu warnen, denn die Seuche wird zwar nicht ihn umbringen, aber sein Herrchen. 
Rowsby Woof will umgehend wissen wie er die Seuche besiegen kann. Dafür gibt es einen Zauberspruch. Rowsby Woof muss viermal um das Haus rennen und laut bellen, sodass die Krankheit nicht wirken kann. Das geht jedoch nicht, wenn er eingesperrt ist. Rowsby Woof schreitet sofort zur Tat und bellt so laut er kann. Fluchend wacht der Mann auf und schaut erst durch das Fenster nach Dieben, anschließend nimmt er sein Gewehr und öffnet die Tür. Rowsby Woof springt sofort heraus und rennt um das Haus. Der Mann folgt ihm. Schnell verlassen El'ahrairah und Rabscuttle das Haus und sie bleiben nur kurz im Feld stehen, um zu beobachten wie der Mann Rowsby Woof hinterherrent und ihm befiehlt stehenzubleiben. El'ahrairah verkündet spöttisch er wäre so nobel gewesen sein Herrchen zu retten und hätte sie damit alle gerettet. Anschließend kehren sie zu ihren Bauen zurück.
Im Gegensatz zu König Darzin realisiert Rowsby Woof nie, dass er von El'ahrairah hereingelegt worden ist. Dennoch vergisst er nie die Nacht, wo er auf die Königin gewartet hat. Zwar stellte sich das als Enttäuschung heraus, doch er ist damit zufrieden sein Herrchen vor dem bösen Rattengeist gerettet zu haben. 

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