Montag, 12. Dezember 2016

Watership Down Kapitel 21: "For El'Ahrairah to Cry"

Es folgt das meiner Meinung nach schlimmste Kapitel in Watership Down - für viele nur bekannt durch eine dreißigsekündige Sequenz im Film. So gesehen sind die einleitenden Zitate - das eine von dem russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski aus seinem berühmten Werk Die Brüder Karamasow und das andere von dem englisch-amerikanischen Schriftsteller W. H. Auden aus seinem Drama The Ascent of F6 - beziehen sich in der Hinsicht eher weniger inhaltlich auf das Kapitel, sondern sind eine Anklage und das Betrauern, welches entsetzliche Leid der Mensch im Laufe der Geschichte Tieren angetan hat. Das Dostojewski-Zitat unterstreicht das unschuldige Wesen der Tiere und das ohne erkennbaren Grund ihnen Leid zuzufügen von Gott nicht vorgesehen ist. Das Auden-Zitat fasst den ganzen Schrecken den die Menschen im Laufe ihrer Geschichte verbreitet haben, noch einmal sehr gut zusammen.

Den Titel des Kapitels haben wir bereits im Laufe der Geschichte gehört, von Fiver um die Kaninchen im Gehege der Schimmernden Drähte zu beschreiben. Dieser Ausdruck ist "For El'Ahrairah to Cry" bezeichnet somit eine wirklich schlimme Tragödie, welche die Kaninchen trifft. Beide Male stand dieser Ausdruck eng verbunden mit menschlichem Eingriff.
Holly beginnt seine Geschichte mit der Nacht als Hazels Gruppe aufgebrochen ist und die Verfolgung sehr schnell abgebrochen wurde, da der Threarah keine Kaninchen riskieren wollte. Jeder, der zurückkommt sollte festgenommen werden. Dennoch begannen einige über Fivers Worte nachzudenken. Für sie bedeutete es, Fiver hätte Männer mit Gewehren und Frettchen vorhergesehen, das Schlimmste was sie sich vorstellen konnten, sogar noch schlimmer als die Weiße Blindheit. Ein anderer Owsla-Offizier Willow meinte jedenfalls, es gäbe öfters solche Kaninchen wie Fiver, welche vorgaben solche hellseherischen Fähigkeiten zu haben, aber in Wirklichkeit nur Dinge erfinden würden und sich dann rausreden können. Meistens sind sie auch dafür bekannt, Unruhe zu stiften. Nur ganz selten würde es ein Kaninchen gäben, welches wirklich diese Gabe hat. Und Fiver ist zum Bedauern von Sandleford ein solches Kaninchen gewesen. Willow meinte jedoch weiter, das Verlassen eines Geheges und das Umherstreifen wäre unmöglich zu bewältigen. Der Threarah - also das Oberkaninchen - würde sehr häufig in Frage gestellt werden und vielleicht seine Anführerschaft verlieren. Selbst im besten Fall würden sie elil anlocken, welches die meisten Kaninchen tötet. Es würden mehr getötet werden als wenn sie einfach nur in ihrem Gehege sitzengeblieben wären, denn selbst wenn der Mensch mit Gewehren und Frettchen kommt, so sterben einige von ihnen und es geht weiter für den Rest.
Hier schaltet sich Fiver ein und gibt selbst zu, die Situation in der Hinsicht nicht überdacht zu haben und dem Threarah die Initiative zu überlassen. Verständlich, denn Fiver kann als eines der schwächsten Kaninchen des Geheges eine solche Entscheidung überhaupt nicht begreifen. Selbst für die Owsla ist sie schon zu groß. Mit Schrecken erinnert sich Fiver dabei an seine Visionen zurück und auch an die Nacht unter dem Eibenbaum. Es gäbe zuviele, schreckliche Dinge auf der Welt.
Holly nimmt wieder den Faden auf und meint das käme von den Menschen. Alle anderen Wesen machen nur das, was Frith von ihnen will und bewegt sie vorwärts. Sie brauchen Fressen. Die Menschen hingegen würden jedoch nicht aufgeben bis die ganze Erde zerstört und jedes Tier getötet ist. Eine sehr negative Beurteilung von Adams über die Menschheit, welcher ich jedoch in der Hinsicht absolut zustimmen kann. Dazu sollte auch gesagt werden, dass dieser Roman geschrieben wurde, als der Kalte Krieg noch im Gange war. Sicherlich hat diese kleine, friedliche Gegend in England nichts damit zu tun, doch ich kann mir vorstellen, dass ein solches Weltbild Adams beeinflusst hat. Noch dazu hat er die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erlebt und war selbst lange Zeit in einer Umweltbehörde tätig. Ich weiß nicht inwieweit in den 1970er die Naturlandschaft seiner Heimat von Bauplänen bedroht war, doch für den Einhalt dieser hat er an der Stelle ein eindrucksvolles Statement gesetzt. Darüber hinaus findet sich hier auch die Bestätigung, dass die Menschen nicht mit zu der Kaninchenmythologie gehören, also nicht von Frith geschaffen sind, sondern eine so fremdartige und unverständliche Bedrohung für die Kaninchen sind, sodass sie nicht einmal glauben, dass ihr eigener Gott an ihrer Erschaffung beteiligt ist.
Holly setzt seine Erzählung fort mit dem regnerischen Tag, welchen auch Hazels Gruppe erlebt hat, was Buckthorn kurz anmerkt. An dem Tag kamen Männer mit langen, schwarzen Hosen, welche die Kaninchenlöcher genauer betrachten und hier und da in eines hineinstochern mit ihren Schuhen. Interessant zu sehen ist, dass diese rauchen. Fast alle Menschen, die in Watership Down vorkommen, rauchen. Auch hier kann ich mir wieder vorstellen, dass Adams so einige Leute von Baubehörden kannte, die geraucht haben. Jedenfalls scheint er das Rauchen für eine schlechte Angewohnheit zu halten, denn es wird hier als ein Ausdruck der Bösartigkeit des Menschen gegenüber der Natur verwendet. Auch der Mensch im Gehege der Schimmernden Drähte hatte geraucht und überall Zigaretten hinterlassen. Natürlich erfüllt es noch einen anderen Zweck: Für Tiere wie Kaninchen, die sich sehr viel mit Gerüchen orientieren, ist der intensive und fremdartige Geruch von Rauch unwiederbringlich mit Menschen verbunden.
Holly merkt zwar, dass sie keine Frettchen und keine Gewehre dabei haben. Unwohl ist ihm dennoch. Ich weiß zwar nicht welcher Berufsgruppe diese Männer genau angehören, doch ich vermute es sind so eine Art Gutachter und gehören zur Schädlingsbekämpfung. Als er später wieder nach oben geht, hat sich eigentlich nichts groß geändert.
Am nächsten Tag entscheidet Holly dann allein, Kopfsalat zu stehlen. Wir erfahren von Bigwig, dass so etwas eigentlich normalerweise von drei Kaninchen der Owsla erledigt wird. Holly hat sich jedoch dagegen entschieden, unter anderem weil er in einem Garten stehlen wollte, welcher auch noch für ihn neu war. Diese Entscheidung hat ihm das Leben gerettet wie sich noch zeigt. Jedenfalls bemerkt er bei seiner Rückkehr ein hrududu und zahlreiche Männer sowie einen Jungen. Sie alle haben seltsame Maschinen dabei, die Holly nicht richtig beschreiben kann. Da ich nur die Beschreibung eines Kaninchen habe, war es schwierig herauszufinden, welche Maschinen die Männer genau benutzt haben. Es handelt sich natürlich um Giftmaschinen, doch mir ist (zum Glück) keine Maschine bekannt, welche dafür konstruiert wurde Giftgas in Kaninchenbaue zu leiten. Ich habe mich kundig gemacht und nur ein Modell gefunden, welches in Australien für die Kaninchenplage verwendet wurde: der Deckson Rabbit Fumigator. Vermutlich hatte Adams einen solchen vor Augen als er die Szene hier beschrieben hat und sie passen auch ungefähr auf das was Holly und Bluebell später beschreiben.
Ein kurzer Exkurs zur gesetzlichen Lage in England: Kaninchen stehen dort unter keinem besonderen Schutz. Im Gegenteil im Pests Act von 1954 wurde sogar festgelegt, dass Landbesitzer dazu verpflichtet sind Kaninchen zu töten oder zu vertreiben, wenn sie Schaden anrichten. Vergasen ist dabei erlaubt. Im hiesigen Fall wären die Kaninchen eher weniger Plage, sondern sie sind im Weg, weil neues Baugelände erschlossen wird. Es ist dennoch legal sie zu vergiften laut dem Pests Act.

Natürlich rennen die Kaninchen bei Ankunft der Menschen wieder unter die Erde, wie es ihre Instinkte verlangen. Holly beobachtet das Geschehen von dem Gehölz aus. Jedenfalls ist er überrascht wie langsam sie sind: sie rauchen noch und unterhalten sich. Dann fangen sie an die Löcher zuzuschaufeln was Holly nicht wirklich versteht. Wenn sie nämlich Frettchen verwenden, so wäre das kontraproduktiv, da die Frettchen zwar das Kaninchen in einem blockierten Lauf gefangenhalten, doch der Mensch es nicht rauskriegen würde. Hier schaltet sich Hazel ein, um Holly daran zu erinnern, die Geschichte nicht zu schlimm zu machen, denn Pipkin zittert schon furchtbar bei der Vorstellung des blockierten Laufes und dem Frettchen. Es gefällt mir wie hier Hazel sofort wieder um das Wohlbefinden seiner Schützlinge besorgt ist.
Holly jedenfalls meint, er hätte gerade erst angefangen mit den Schrecken und es wird wirklich schlimmer. Anschließend sieht er wie die Menschen Schläuche in die Baue hineinstecken und es ist ein zischendes Geräusch zu hören. Danach riecht die Luft schlimm. Holly bekommt eine Ladung ab und meint dann orientierungs- und besinnungslos gewesen zu sein, weshalb er fast zu den Männern gerannt wäre. Dann muss er eine wirklich schreckliche Szene mit ansehen. Scabious wird durch das Gift aufgeschreckt, rennt nach draußen und wird schließlich von dem Jungen mit dem Gewehr erschossen. Er ist jedoch nicht tot, sondern fängt an zu schreien und einer der Männer hebt ihn auf un schlägt ihn. Holly hofft, er musste nicht lange leiden, da das Gas ihn sowieso besinnungslos gemacht hat.
An der Stelle setzt dann auch Bluebell ein, denn er beschreibt die Schrecken welche das Gift in den Bauen ausgelöst hat. Es sind wirklich schreckliche Szenen, die sich da abspielen: allgemeine Unruhe; Weibchen, die ihre Jungen verteidigen wollen und jeden beißen, der ihnen zu nahekommt; Kaninchen, die fliehen wollen, jedoch von den blockierten Läufen aufgehalten werden; tote Kaninche, welche die Läufe blockieren; kämpfende Kaninchen, welche die Toten zerfetzen, um weiterzukommen. Bluebell jedenfalls hat riesiges Glück, denn er ist in einem Bau bei dem die Giftmaschine nicht funktioniert und kann so in einen Lauf fliehen, welcher kaum genutzt wird, aber raus aus dem Gehege und in den Wald führt. Er entgeht so dem schlimmsten Schrecken, den er nur zu hören bekommt: Hilferufe; das Schreien der Jungen; Owslas, die Befehle geben und das Geräusch von kämpfenden und streitenden Kaninchen. Einmal fällt sogar ein totes Kaninchen durch einen Lauf auf ihn herab und kratzt ihn. Er muss es selbst zerreißen, um voranzukommen. Schließlich findet er ein weiteres Kaninchen in dem Lauf, Pimpernel, welcher jedoch schon angeschlagener durch das Gift ist. Er treibt ihn jedoch an und befürchtet er würde sterben und damit den Lauf blockieren. Letztendlich erreichen sie aber doch den Wald und frische Luft.
Hier übernimmt wieder Holly und meint die Menschen hätten ihre Arbeit schlecht gemacht, weil sie die Löcher im Wald vergessen haben. Natürlich brauchen sie die gar nicht zu beachten, denn der Wald gehört nicht mit zu dem Baugelände, aber das kann Holly ja nicht wissen. Auf dem Feld entkommen auch einige aus den Löchern, sie werden jedoch meistens sofort erschossen. Einige laufen auch ihm vorbei, doch Holly wartet auf den Threarah. Dann muss er eine weitere grausame Szene mit ansehen: nachdem die Giftmaschinen entfernt werden, fängt der Junge an Kaninchen auf einen Stock aufzuspießen. Holly bricht jedoch gleich ab, da die Erinnerung für ihn zu schlimm wird. Anschließend berichtet er von dem Bagger, welcher das ganze Feld umgräbt und zerstört. Silver kann das nicht glauben, doch Holly schwört, dass es so gewesen ist. Der Bagger zerstört das ganze Feld, reißt Gras, Sträucher und alles heraus, sodass das Feld nicht mehr als solches erkennbar ist. 
Danach kehrt Holly in den Wald zurück, um weitere Kaninchen zu sammeln. Er findet schließlich Bluebell und Pimpernel sowie Toadflax (wir erinnern uns, das fiese Mitglied der Owsla aus den ersten Kapiteln). Letzteren fragt Holly nach dem Threarah, doch der kann ihm nicht vernünftig antworten. So ist der Threarah wohl gestorben. Noch am gleichen Morgen, als noch alles okay war, hat dieser noch mit einem anderen gescherzt und seine Stärke unter Beweis gestellt. Holly hofft nur, der Threarah ist friedlich und schnell gestorben.
Sowohl Pimpernel als auch Bluebell sind auch keine wirkliche Hilfe für Holly und so hat er nur einen Gedanken: Bigwig finden und ihm zu sagen, dass er selbst falsch lag. Die einzige klare Idee, die Holly noch geblieben ist. Etwas ziellos kommen sie zu dem Bach und folgen ihm in den größeren Wald, den auch Hazels Gruppe betreten hat. Hier stirbt zunächst Toadflax, wobei er den dreien noch einige denkwürdige Worte mit auf dem Weg gibt. Als Bluebell meinte, die Menschen hätten das getan, weil sie sie schon immer gehasst hätten, da sie ihre Ernte und in ihren Gärten stehlen, sagt Toadflax nur: "That wasn't why they destroyed the warren. It was just because we were in their way. They killed us to suit themselves." Und tatsächlich ist das auf beängstigende Art und Weise wahr. Es verdeutlicht auch eindrücklich wie erbarmungslos der Mensch mit der Natur umgeht, weil er über die technischen Möglichkeiten verfügt und alles Lebendige vernichtet, um es selbst besser zu haben. Wieder eine sehr pessimistische Grundeinstellung, die Adams hier verdeutlicht.
Natürlich habe ich mich jetzt auch kurz in die schlimme Sache des Vergasens von Kaninchen eingelesen: Verwendet werden als Gifte Cymag und Phostoxin. Sie scheinen hauptsächlich das Nervensystem der Kaninchen zu beeinflussen, denn alle Beteiligten sprechen hier davon stark benebelt und nicht mehr bei Sinnen gewesen zu sein. Das hier verwendete Gaspumpen wird auch als Methode empfohlen und es ist tatsächlich noch immer üblich so mit Kaninchen fertigzuwerden. Die hier beschriebene Szene wird natürlich zu gern von Lesern und Kritikern mit dem Holocaust verglichen, dem Vergasen von Millionen von Juden. Es gibt selbstverständlich sehr große Parallelen, doch ich glaube Adams wollte wirklich nur eine Kaninchengeschichte erzählen wie er es immer betont hat und das Vergasen von Kaninchen ist eine, wie wir gesehen haben, sehr gängige Praxis. Vergleiche mit dem Holocaust sind somit in meinen Augen übertrieben und auch ein Stück weit geschmacklos.

Dem Schrecken von Sandleford sind Holly, Bluebell und Pimpernel zwar entkommen, doch nun folgt noch eine lange Tortur für sie. Zunächst haben sie Probleme den Enborne zu überqueren, nachdem sie herausgefunden haben, dass Hazels Gruppe ihn überquert hat. Danach haben sie weitere Probleme, denn in dem Feld treffen sie auf dem Mann mit Gewehr und kommen schließlich durch die Heide, welche Hazels Gruppe solche Probleme bereitet hatte. Sie finden jedoch immer wieder Hintelassenschaften von Hazels Gruppe und gehen weiter. Pimpernel wird jedoch fiebrig und droht zu sterben. Schließlich finden sie einen hlessi, welcher ihnen den Weg zum Gehege der Schimmernden Drähte weist. Sie erreichen zwar die Gegend, sind jedoch so erschöpft, sodass sie sich in einem Graben zum Schlafen niederlegen. Holly versucht wachzubleiben, schafft es jedoch nicht. Am nächsten Morgen sind sie von Kaninchen umringt, unter ihnen ist auch Cowslip. Er kann ihren Geruch nicht wirklich einordnen und beschreiben, doch Fiver beruhigt ihn, denn sie wissen wie diese gewesen sind.
Jedenfalls fragt Cowslip danach wer sie seien und wo sie herkommen. Als Holly ihre Situation beschreibt und schließlich von Hazel, Fiver und Bigwig redet, gibt Cowslip sofort den Befehl zum Angriff. Offensichtlich hat Bigwigs Überleben dieser Scheinzufriedenheit in dem Gehege einen kräftigen Dämpfer verpasst, vielleicht noch dadurch ausgelöst, dass Strawberry mit ihnen mitgegangen ist. Cowslip fürchtet sich scheinbar davor, neue Kaninchen aufzunehmen, besonders welche die mit Hazels Gruppe in Verbindung stehen und gibt daher den Befehl zum Angriff. Sie alle wollen nichts mehr mit Kaninchen, die mit ihnen Verbindung stehen zu tun haben.
Die Kampfunerfahrenheit der anderen kommen jedoch dem geschwächten Bluebell und Holly zugute, sodass sie zwar verletzt werden - Holly am Ohr, jedoch trotz des Überraschungsangriff fliehen können. Pimpernel ist jedoch nicht so glücklich und wird von den Kaninchen getötet. Holly findet es bedauerlich, dass er nach allem was er durchmachen musste, am Ende von Kaninchen getötet wird. Er fragt, was sie dazu zu sagen und ausgerechnet Strawberry meint, es wäre eine Schande.
Holly jedoch stellt sich nach einiger Zeit dem Kampf und überwältigt Cowslip. Der jedoch rettet sein Leben, in dem er ihm sagt wo sich Hazels Gruppe befindet. Holly tut so, als würde er ihm nicht glauben und droht ihm umzubringen, doch Cowslip bleibt bei seiner Geschichte. Dann kratzt Holly ihn und zieht weiter. Vermutlich hat Fiver hier, als er Cowslip von den hohen Hügeln erzählt hat, Holly und Bluebell das Leben gerettet, denn sonst wären die beiden wohl kaum nach Watership Down gegangen. So gesehen hat auch der niederträchtige und feige Cowslip noch einen Nutzen für die Gruppe gehabt.
Danach haben sie die schlimmste Zeit überhaupt und nur Bluebells Witze halten Holly am Leben. Bluebell drückt es poetischer aus, er hat einen Witz über den Boden gerollt und sie sind ihm gefolgt. Holly jedenfalls hatte eine schlimme Verletzung am Ohr und gab sich die Schuld am Tod von Pimpernel, weil er eingeschlafen ist. Er kann nicht mehr einschlafen, da ihm schreckliche Träume heimsuchen und er verlor zusehends den Verstand. Nur noch die Idee Bigwig zu finden, trieb ihn voran. Als sie jedoch die Hügel erreichten waren sie eigentlich schon jenseits von Gut und Böse. Genau zur Eulenzeit haben sie sich über flaches, offenes Land begeben und gemerkt, dass wenn sie die Hügel erreichen noch lange nicht in Sicherheit sind. Holly ging sogar von der etwas närrischen Annahme aus, Bigwig würde auf sie warten. Dann erreichten sie die Hügel und sie waren größer als alles andere und es gab keine Deckung, keine Wäldchen, keine Kaninchen und Holly hat den Verstand vollends verloren. Er sah die Geister von Sandleford vor sich, rief nach Bigwig und wollte am Ende nur noch von elil gefressen werden. So dachte er auch im ersten Moment er sei tot, als er Bigwig vor sich sah. Er entschuldigt sich, weil er sie so erschrocken hat. Wenn er auch nicht das Schwarze Kaninchen von Inle war, so war er doch näher an ihm als jedes Kaninchen vor ihm.
Dann beendet er seine Geschichte mit der Bemerkung wie froh er und Bluebell doch sind wieder unter der Erde zu sein. In gewisser Weise entschuldigt er sich auch bei Bigwig dafür, dass er ihn damals verhaften wollte. Dies wäre ein anderes Kaninchen gewesen.

So endet Hollys Tortur, dessen Erlebnisse wesentlich traumatischer sind als die von Hazels Gruppe. Lange hat er Stärke gezeigt und zumindest zwei seiner Freunde geführt, doch am Ende hat er trotzdem den Verstand verloren. Es ist jedoch verständlich nachdem was er alles durchmachen und ansehen musste. Dass Holly und Bluebell Watership Down erreichen, ist in meinen Augen sogar noch erstaunlicher und bewundernswerter als Hazels Leistung, alle seine Mitstreiter ohne Verluste nach Watership Down gebracht zu haben. Die letzten Überlebenden von Sandleford Warren haben sich somit auf Watership Down wiedergetroffen und können nun ihren Weg fortsetzen. 

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