Samstag, 28. November 2009

5/06 316 (Erik)

Da haben wir sie nun die erste mittelmäßige Folge der 5.Staffel. Diese ganze Rückkehrgeschichte ist viel zu konstruiert und nahe daran vollkommen ins Lächerliche zu gleiten. Noch dazu wird in der Erzählweise ein ziemlich dummer Fehler gemacht.

PREVIOUSLY ON LOST

Ich habe lange auf dem Moment gewartet, wann es mal perfekt wäre sich über diesen Mist aufzuregen. Nun ist es soweit. In 100% aller Fällen ist dieses Previously on Lost das sinnloseste am Beginn an einer Lost-Folge überhaupt. Jeder Nerd kennt sowieso alle Folgen davor in und auswendig, jeder Newbie wird mit diesen paar Szenen nicht sehr viel anfangen können. Noch dazu ist dieser Mist meistens der Grund, warum mir ein geteiltes und geschnittenes Finale erhalten. Was hat das mit dieser Folge zutun? Es zerstört komplett die Atmossphähre des aufwachenden Jack. Das hätte perfekt funktioniert, ohne diese sinnfreie Zusammenfassung vorangehender Folgen.

ALLES AM ANFANG?

Atmossphähre zwar zerstört, aber irgendwie wirkt es dennoch genial, als wir Jack genauso aufwachen sehen, wie zu Beginn von Lost. Ein Kreis schließt sich damit und deutet daraufhin, dass dies bis zum Ende von Lost nicht wieder aufgegriffen wird. Geschickt haben die Autoren nun schon drei mögliche Enden ausgeschlossen, Jack wacht am Ende im Dschungel auf, alles ist nur ein Traum von irgendjemanden und sie sind alle gestorben bei dem Absturz. Kenne keine andere Serie, die sowas mit einbearbeitet.
Im Gegensatz zum ersten Absturz hält Jack dieses Mal ein Stück Papier in der Hand, die Hälfte von Lockes Abschiedsbrief. Diese geteilte Papier deutet für mich daraufhin, dass es erstens gar nicht wirklich notwendig war, dass Jack zurückkehrt um die anderen zu retten und zweitens das er nicht einmal in der richtigen Zeit gelandet ist. Naja vielleicht interpretiere ich auch zuviel hinein. Dann hört Jack jemanden schreien und macht das was er auch schon beim letzten Absturz getan hat, sofort versuchen jemanden zu retten. Hier nun der nächste große Fehler der Szene, in dem See ist ausgerechnet Hurley, der Stand 5/05 so weit von einer Rückkehr zur Insel war, wie Ben davor ein ehrlicher, demütiger Mensch zu sein, der alle anderen aus reiner Nächstenliebe hilft. Jack stürzt sich heldenhaft in den See. Was hätte ich gefeiert, wenn der an dieser Stelle nicht so tief gewesen wäre und ihn es gleich mal den Kopf zertrümmert hätte. So kann er Hurley retten und findet gleich die nächste Person, die Stand 5/05 keinen Bock hatte zur Insel zurückzukehren, Kate. An dieser Stelle muss klar sein, dass sie alle zurück sind, wohl auch Sayid. Deshalb wirkt der ganze Rest der Episode nur lückenfüllend und zum Teil kein bisschen überraschend. Was da manche als beste Folge und supergenial sehen, werde ich wohl nie verstehen. Alle drei merken, dass sie zurück sind und der Zuschauer fragt sich wie das nun abgelaufen ist. Bis hierhin ist die Folge noch auf dem Niveau der anderen.

THE LAMP POST

Darf ich wieder was völlig Bescheuertes ansprechen bei Lost. Sind meine Recaps also los: Das Wiederholen und Wiederkäuen von alten Szenen der vorhergegangenen Folge mit etwas anderer Musik und Blickwinkeln. Ich habe manchmal das Gefühl das wirkt extra für den 08/15 Dummie Zuschauer gemacht damit dieser auch ja kapiert, dass es von dort an weitergeht.
Miss Hawking führt also die kleine Gruppe hinunter zu der Lamp Post. Diese ganze Aufmachung war sehr gut gemacht und auch die ungläubigen Blicke der anderen, als sie bemerken, dass sie sich wieder in einer Dharma-Station finden. Am besten war dann der Moment, als sie den Raum mit den Pendel erreichen, den voll beschriebenen Tafeln und den sich ständig ändernden Koordinaten. Mächtig wurde meine Neugier geweckt, als Jack fragt was dieser Ort eigentlich ist und Miss Hawking antwortet: "The DHARMA Initiative called it the Lamp Post. This is how they found the island."
Danach war es vorbei mit einer guten Folge, denn von nun an wirkte das ganze viel zu konstruiert und in die Länge gezogen. Wenigstens kommt noch ein genialer Dialog:
Jack: "Did you know about this place?"
Ben: "No. No, I didn't."
Jack: "Is he telling the truth?"
Eloise: "Probably not."
Genial, wie sie das sagt und Bens Blick darauf. Ich kann mir schon vorstellen, dass er von dieser Station wusste, aber nicht wie er sie benutzen sollte, um zurück zur Insel zu gelangen. Danach holt sie einen Ordner heraus und erklärt erst einmal von der Tasche an elekromagnetischer Energie über der diese Station gebaut worden ist und diese Tasche ist mit vielen anderen auf der Welt verbunden. Die Erbauer waren aber nur an der Insel interessiert. Im übrigen durch das Armeefoto und der Tatsache, dass das wohl die erste Dharma-Station überhaupt war, ist die Dharma Initiative wohl im Auftrag des US-Militärs mit der Suche nach der Insel betraut worden. Offenbar haben sie gemerkt, dass die Insel für was Besseres verwendet werden konnte, als ein Testgebiet für eine Wasserstoffbombe.
Erst mit Hilfe des Pendels, dass ein sehr schlauer Bursche baute (wohl eher nicht Daniel), fingen sie die Suche richtig an, als sie nicht bestimmten wo die Insel ist, sondern wo sie sein wird. Jack versteht das nicht so ganz und Miss Hawking erklärt ihn von den event windows, die sich mittels komplizierter Gleichungen berechnen lassen und mit ziemlicher Sicherheit sagen können, wo die Insel ist. Ihr Zeitfenster schließt sich in 36 Stunden, kapier nur ich nicht warum da zu Beginn 46 Stunden vorher dastand?
Dann endlich meldet sich Desmond zu Wort und hat einen seiner besten Auftritte überhaupt meiner Meinung nach. Er merkt nun, dass alle zurück zur Insel sollen und will nur seine Nachricht übermitteln. Schön wie er genau das richtige sagt: "I came here to deliver a message. [To Eloise] Daniel Faraday--your son--sent me here. He wanted me to tell you that he and all the people on the Island need your help. He said that only you could help them. He didn't say Jack. He didn't say Sun. He didn't say Ben. He said you." Miss Hawking antwortet darauf: "But I am helping, dear." Für jemanden, der seinen eigenen Sohn opfert, damit alles so eintrifft wie geplant ist das eine sehr heuchlerische Aussage. Desmond jedenfalls sieht seine Aufgabe als erfüllt an und will gehen, doch Miss Hawking hält ihn zurück: "I'm sorry to have to tell you this, Desmond, but the Island isn't done with you yet." Offenbar schon, denn ich glaube nicht, dass Desmond noch einmal zurückkehren wird, aus was für einen überaus sinnvollen Grund dann auch immer.
Deswegen gehört sein Ausbruch danach für mich zu einen der besten Monologe der ganzen Serie: "This woman cost me four years of my life--four years that I'll never get back because you told me that I was supposed to go to the Island! That it was my bloody purpose! You listen to me, brother, and you listen carefully. These people--they're just usin' us. They're playing some kind of game, and we are just the pieces. Whatever she tells you to do... ignore it. You say the Island's not done with me? Well, I'm done with the Island." Er hat sowas von Recht, dass sie nur Teile in einem Spiel der großen sind und gibt eigentlich den richtigen Rat. Das ganze einfach mal zu ignorieren. Er jedenfalls schafft es und rauscht ab.
Miss Hawking wenig beeindruckt zeigt nun Jack die Akte und das er Ajira Flug 316 nehmen muss, um zurück zur Insel zu kommen. An dieser Stelle geht nun der konstruierte Mist los, es müssen exakt die Umstände hergestellt werden, unter denen sie das erste Mal abgestürzt sind, in meinen Augen Riesenschwachsinn. Nach WHH kann gar nichts schiefgehen und egal wie sehr sie die Umstände nachstellen, trifft alles so ein wie es soll.

DER SCHUH-UNSINN

Den größten Quark dieser Folge war es, als Miss Hawking Jack noch einmal in ihr Büro holt und dazu überredet, dass es nur klappt wenn John Locke etwas von seinem Vater trägt. Und wenn nicht? Fällt dann der Leichnam auseinander und die Welt geht unter? Jack hat genau die richtige Antwort: "This is ridiculous." Ich kann mir nur vorstellen, dass sonst Samuel nicht in der Lage wäre Lockes Form anzunehmen, wenn er nicht etwas von den Sachen seiner derzeitigen Form trägt. Das hört sich aber genauso schwachsinnig an, wie das ganze überhaupt. Nun ja Miss Hawking hält Jack einen Vortrag, dass er es einfach ausprobieren und einfach mal daran glauben soll, dass es klappt. "John is going to be a proxy. A substitute." Ganz wichtig, Locke wird tatsächlich ein Austausch sein, nämlich für Samuel, der nun seine Christian-Form mit der Locke-Form tauschen kann und nur darum geht es.
Wenigstens Ben sorgt wieder für Aufheiterung bei mir. Finde es genial, dass der Mann der so ziemlich gegen alle 10 Gebote verstoßen hat, betend in einer Kirche sitzt und dann sogar noch eine Art Gottesdienst erweist. Er erzählt eine tolle Geschichte dann von Thomas dem Apostel und wie dieser vom Glauben überzeugt werden konnte, das alle irgendwann von etwas überzeugt werden. Danach macht er sich auf, um Gott wieder einen äußerst frommen Dienst zu erweisen, einen Menschen zu töten.
Die nächsten Szenen zählen für mich mit zu den schlechtesten überhaupt. Jack an einer Bar, der von einem Altenheimleiter angerufen wird und darauf hingewiesen wird, dass sein Großvater schon wieder abhauen wollte. Irgendwie schon seltsam, wie alle in diese nutzlose Figur irgendwas Wichtiges hineininterpretieren. Mein Favorit ist immer noch, dass Ray Jack selbst ist, weil sich die Schauspieler etwas ähnlich sehen. Von verwandtschaftlicher Ähnlichkeit scheinen die keine Ahnung zu haben, Schwachsinn hoch 10 das Ganze. Von ihm jedenfalls bekommt er nun die Schuhe, die er Locke anziehen soll und geht nach Hause. Schon genial, dass Jack es unter einem Zeitdruck von 70 Stunden, indem er Hitmans das Leben rettet, in Begräbnisinstituten einbricht, Anwälten folgt, sich an Piers mit alten Freunden trifft und schließlich sogar noch eine Kirche besucht, die Zeit gefunden hat seine ganze Wohnung aufzuräumen. Respekt, Jack!
Jedenfalls kommt bald Kate hinzu. Jetzt müsste ich eigentlich darüber schreiben, wie sehr die mir doch auf die Nerven geht. Ist aber nicht der Fall, von Folge zu Folge bessert sich Kate in dieser Staffel. Sie hat Aaron abgegeben, um auf der Insel ihre wahre Mutter zu suchen, aber man sieht ihr deutlich an, dass ihr die Entscheidung schwerfiel und deswegen bittet sie auch Jack darum nie wieder über Aaron zu reden. Natürlich fängt die Hälfte aller Lost-Fans wieder davon an, dass sie eine Kindsmörderin sei, glücklicherweise ist dem nicht so. Trotzdem alte Nervmuster sind noch zu erkennen, sofort fällt sie über Jack her. Ich kann Rummachszenen zwischen den beiden einfach nicht ausstehen.
Am nächsten Morgen verabschieden sich die beiden wieder, während Ben anruft. Dieser ist blutüberströmt und durchnässt, das Resultat von seinem Versuch Penny zu töten und bittet Jack darum Locke abzuholen.
Simon;s Butcher Shop ist natürlich eine geniale Namenswahl, hieß doch Charlies Vater Simon und war Fleischer. Nun dort angekommen, bittet er Jill darum ihn zu seinem Sarg zu führen. Nun folgt wenigstens eine tolle emotionale Szene, bei der Jack Locke seinen alten Schuhe abnimmt und ihm die von Christian anzieht. Dabei sagt er schön: "Wherever you are, John... you must be laughing your ass off that I'm actually doing this. Because this... this is even crazier than you were." Wie Recht er doch hat und ich glaube Lost wird sowas auch so schnell nicht mehr steigern können. Noch besser war es aber dann, als er Locke seinen Abschiedsbrief mit den Worten: "And here. You can have that back. I've already heard everything you had to say, John. You wanted me to go back. I'm going back." zurückgibt und dann den Sarg mit den Worten "Rest in Peace" schließt. Eine tolle Abschiedsszene zwischen den beiden, die sich größtenteils nur verachtet haben und erst mit dem Tod versteht Jack Locke. Hier gefiel mir der Werdegang von Jack ganz gut.

AJIRA 316

Die Konstruiertheit geht weiter. Wieder mal befindet sich Jack im Streitgespräch mit einem Bediensteten um den Transport eines Sarges. Schön ist wie er dann am Ende sagt: "He was, uh, a friend." Kurz darauf sehen wir Caesar zum ersten Mal, einen großangekündigten Charakter bei dem die Autoren endlich einmal ihren nicht genehmigten Jack-Wunsch durchsetzen konnten. Kate ist am Flughafen, genauso Sun und nun auch Sayid, der von der zweiten neu eingeführten Person Ilana in Handschellen an Bord geführt wird. Offenbar handelt sie im Auftrag von Jacob und es scheint noch sehr wichtig zu sein, dass Sayid auch mit an Bord kommt. Mal sehen was da noch kommt in Staffel 6. Bei Hurley wissen wir, dass er persönlich von Jacob angeheuert worden ist, mitsamt mysteriösen Gitarrenkoffer. Der will überhaupt nicht, dass jemand Unschuldiges an Bord kommt und kauft gleichmal alle Sitze. Jack ist erfreut Hurley zu sehen, doch dieser verrät ihm nicht, woher er von dem Flug weiß. Komisch, Hurley ist doch sonst nicht so verschlossen.
So gehen sie also alle an Bord und sind bereit zur Insel zurückzukehren. Einer fehlt noch und das ist Ben, der im letzten Moment die Maschine betritt. Die Art und Weise in der sich Hurley dagegen wehrt, dass er mit an Bord kommt, deutet mit daraufhin, dass Jacob nicht wollte, dass Ben mitkommt. Verständlich immerhin wird der ihn dann ermorden.
Das Flugzeug hebt ab und alle befinden sich auf der Rückkehr und Jack redet mit Kate über den seltsamen Umstand, dass auch Sayid und Hurley dabei sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal ein genialer Kate-Spruch: "They bought a ticket." Genauso meint sie, dass sie alle in einem Flugzeug sind, aber nicht wirklich zusammen. Das bleibt auch später so, denn Sun wird von den anderen getrennt. Als schließlich der Kapitän eine Ansprache hält, merkt Jack, dass sich ein weiterer Bekannter an Bord befindet, Frank. Dieser hat vor einiger Zeit hier angeheuert und Jacob oder sonstwer hat es wohl so eingerichtet, dass er genau diesen Flug bekommt. Mit Totalrasur ist er zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch ihm fällt beim Blick auf die erste Klasse gleich auf, dass etwas nicht stimmt. Genial seine Feststellung: "We're not going to Guam, are we?"

DER KONSTRUIERTE BEAM FLASH

Ben ist von allen am ruhigsten. Ihn interessiert es sowieso nicht, was aus den anderen Passagieren wird und als das Flugzeug länger unterwegs ist liest er einfach ein Buch. Auf Jacks Frage wie er das machen kann, antwortet er mit einer seiner genial gelogenen Sprüche: "My mother taught me. I can read, Jack, because it beats what you're doing." Jack wartet nur darauf, dass etwas passiert und als er Ben fragt, deutet dieser nur daraufhin, dass er es war, der noch bei Miss Hawking war. Danach spricht er von Locke und fragt Ben: "Did you know that Locke killed himself?"
"No. No, I didn't.", natürlich weiß er es viel besser, denn Locke hat sich gar nicht selbst umgebracht. Dann sprich er von dem Abschiedsbrief, den er vor dem Abflug von der Stewardess wieder bekommen hat und glaubt, dass dieser ihm solange folgt, bis er ihn wirklich liest. Ben meinte er wäre besorgt, dass in dem Brief steht, dass er Schuld ist an Lockes Tod. Jack fragt Ben daraufhin: "Was it my fault?" Ben verneint das, denn er ist es ja der an Lockes Tod Schuld ist. Ben geht danach aufs Klo und Jack liest den Brief schließlich, der nur aus einem einzigen Satz besteht: "I wish you had believed me." Fand das Ganze sehr emotional, besonders da Jack erst jetzt die Nachricht liest, da er voll davon überzeugt ist, was Locke ihm gesagt hat. Jack gehen wohl nun so einige Gedanken durch den Kopf und das Locke wohl noch leben würde, wenn er von Anfang an ihm geglaubt hätte.
Nun direkt danach beginnt der Flash, doch ehe es soweit ist mache ich mir tatsächlich die Mühe die Gemeinsamkeiten zwischen Oceanic 815 und Ajira 316 aufzuzählen: Es ist wieder ein Gefangener an Bord, der von jemanden bewacht wird; erneut ist ein Leichnam in einem Sarg an Bord; Hurley hat genau wie Charlie einen Gitarrenkoffer bei sich; mit Ben kommt diesmal fast wieder einer der Passagiere zu spät; Jack trägt wieder einen Anzug; es gibt wieder eine Menge unwichtiger Passagiere an Bord und wieder geht jemand kurz bevor die Katastrophe beginnt auf das Klo.
Ein Flash also beamt nun Jack, Kate, Hurley und Sayid nach draußen und zurück in das Jahr 1977. Ich glaube mehr konstruieren kann man nicht und ich finde das irgendwie höchst lächerlich. Kann es aber geradeso noch wegen WHH vereinbaren. Unlogisch: Wenn schon die vier rausflashen, warum landen sie ziemlich sanft auf der Insel, obwohl sie eigentlich mehrere Kilometer aus dem Himmel stürzen würden? Genauso warum nun Sun nicht miflasht? Hoffe mal, dass wird noch halbwegs vernünftig erklärt, zur Not mit einem Jacob, der im Tempel sitzt und die alle einzeln rausbeamt. Noch dazu wirkt die Trennung von so vier dicht sitzenden Passagieren völlig bescheuert. Bei dieser Rükkehrgeschichte haben die Autoren wirklich das Maß überspannt.
Der Cliffhanger mit einem Jin im Dharmaanzug und frischem Dharma-Van, der mit einer Waffe auf die drei zielt, deutet den schlechtesten Handlungsstrang dieser Staffel an. Mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke, was für schlechte Folgen noch auf mich zukommen.

BODYCOUNT

Einer der wenigen Staffel 5 Folgen in der niemand stirbt.

Summe: ca. 526

FAZIT:
Genau 5 Minuten dieser Folge fangen die Grandiosität der ersten fünf ein, danach geht es rapide bergab. Die so wichtige Miss Hawking hält nur einen Ordner mit Flügen hin und losgeht es mit langweiligen, völlig konstruierten, zum Teil lächerlichen Handlungen und Aktionen. Wenigstens sorgt Ben für einen Hochgenuss, ein paar emotionelle Szenen und die Tatsache, dass die off-island Handlung ein Ende hat. Trotz allem ist diese ganze Folge nur Mittelmaß, besonders da deren Ende die grausame Dharma-Handlung ankündigt.

3 Kommentare:

  1. => Tja, ich fürchte, bei dieser Folge gehen unsere Meinungen doch weit auseinander! Bereits Deinem ersten Satz kann ich nicht zustimmen, denn ich finde die Folge großartig.

    „Geschickt haben die Autoren nun schon drei mögliche Enden ausgeschlossen, Jack wacht am Ende im Dschungel auf, alles ist nur ein Traum von irgendjemanden und sie sind alle gestorben bei dem Absturz.“
    => Ausgeschlossen ist es damit ganz und gar nicht (dafür hätte Vincent noch vor Ort sein müssen), es ist aber damit sehr unwahrscheinlich!

    „Diese geteilte Papier deutet für mich daraufhin, dass es erstens gar nicht wirklich notwendig war, dass Jack zurückkehrt um die anderen zu retten und zweitens das er nicht einmal in der richtigen Zeit gelandet ist. Naja vielleicht interpretiere ich auch zuviel hinein.“
    => Verstehe ich nicht ganz! Könntest Du das nochmal erläutern? Aber cool ist, daß von dem Brief nur noch „I wish...“ zu lesen ist, ein weiterer Hniweis auf den freien Willen.

    „Hier nun der nächste große Fehler der Szene, in dem See ist ausgerechnet Hurley, der Stand 5/05 so weit von einer Rückkehr zur Insel war, wie Ben davor ein ehrlicher, demütiger Mensch zu sein, der alle anderen aus reiner Nächstenliebe hilft.“
    => Das ist in Deinen Augen ein Fehler?

    „An dieser Stelle muss klar sein, dass sie alle zurück sind, wohl auch Sayid. Deshalb wirkt der ganze Rest der Episode nur lückenfüllend und zum Teil kein bisschen überraschend.“
    => Sowas kann aber trotzdem interessant sein, da man ja noch nicht weiß, wie und warum sie nun doch in dieses Flugzeug stiegen! (Auf diesem Erzählmittel, daß man das Ergebnis kennt, aber nicht weiß, wie es dazu kam, beruht ja schließlich die gesamte vierte Staffel, und die fand ich nun absolut nicht langweilig!)

    „Darf ich wieder was völlig Bescheuertes ansprechen bei Lost. Sind meine Recaps also los: Das Wiederholen und Wiederkäuen von alten Szenen der vorhergegangenen Folge mit etwas anderer Musik und Blickwinkeln.“
    => Das ist allerdings wahr, sowas stört mich auch in anderen Serien immer wieder!

    „Ihr Zeitfenster schließt sich in 36 Stunden, kapier nur ich nicht warum da zu Beginn 46 Stunden vorher dastand?“
    => Das Ganze soll ja vermutlich nicht spitz auf Knopf sein, daß man gerade so in der letzten Sekunde zur Insel kommt. Schließlich muß man ja erstmal dorthin fliegen.

    „He said that only you could help them.“
    => Könnte bedeuten, daß es ein fataler Fehler war, daß Eloise nicht mitgeflogen ist!

    „Desmond jedenfalls sieht seine Aufgabe als erfüllt an und will gehen“
    => Spätestens hierdurch wird Ben erfahren, wo sich Penny befindet. Denn er wird wohl jemanden losgeschickt haben, der sich an Desmonds Fersen heftet.

    „An dieser Stelle geht nun der konstruierte Mist los, es müssen exakt die Umstände hergestellt werden, unter denen sie das erste Mal abgestürzt sind, in meinen Augen Riesenschwachsinn. Nach WHH kann gar nichts schiefgehen und egal wie sehr sie die Umstände nachstellen, trifft alles so ein wie es soll.“
    => Die Vorgabe, daß der Oceanic-815-Flug so gut wie möglich nachgestellt werden muß, kann ja eigentlich nur durch ein „Time Loop“ der Losties begründet werden.

    „Und wenn nicht? Fällt dann der Leichnam auseinander und die Welt geht unter?“
    => Nein, aber wenn er das nicht gemacht hätte, wären vermutlich nicht nur Sun, sondern auch weitere Losties nicht in die Dharma-Zeit geflasht.

    AntwortenLöschen
  2. „der Mann der so ziemlich gegen alle 10 Gebote verstoßen hat“
    => Zumindest kann man ihm bei unserem jetzigen Wissenstand keinen Ehebruch vorwerfen! ;-D

    „Er erzählt eine tolle Geschichte dann von Thomas dem Apostel und wie dieser vom Glauben überzeugt werden konnte, das alle irgendwann von etwas überzeugt werden.“
    => Eine ganz wichtige Szene, markiert sie doch die endgültige und unumkehrbare Verwandlung des „Fuck Destiny!“-Jackface zum „This Is Our Destiny!“-Faithjack („We're all convinced sooner or later“)! In gewisser Weise ist John Locke damit als „Man Of Faith“ entbehrlich geworden.

    „Irgendwie schon seltsam, wie alle in diese nutzlose Figur irgendwas Wichtiges hineininterpretieren.“
    => Gamz einfach, weil es so ist! Die ganze Szene wirkt doch wie ein Fremdkörper in der Geschichte, wie dazwischengeschoben. Denn an Schuhe von Christian hätte Jack sicherlich auch anders herankommen können!
    Das uns diese Szene geradezu aufgezwungen wurde, kann ja eigentlich nur bedeuten, daß Ray noch eine wichtige Rolle spielen wird (vermutlich aber dargestellt von einem jüngeren Schauspieler).
    BTW: Du findest, Jack und Ray sehen sich ähnlich? Oder war das jetzt ironisch gemeint?

    „Von ihm jedenfalls bekommt er nun die Schuhe, die er Locke anziehen soll und geht nach Hause.“
    => Interessant dabei ist, daß Locke damit schwarze Schuhe trägt und nicht, wie Christian weiße. Das könnte bedeuten, daß FLocke und FChristian nicht auf der gleichen Seite stehen werden!

    „Bei Hurley wissen wir, dasser persönlich von Jacob angeheuert worden ist, mitsamt mysteriösen Gitarrenkoffer.“
    => Sehr wichtig ist dabei, daß er den als Handgepäck aufgab, sonst wäre der Gitarrenkoffer wohl nicht mitgeflasht!

    „Die Art und Weise in der sich Hurley dagegen wehrt, dass er mit an Bord kommt, deutet mit daraufhin, dass Jacob nicht wollte, dass Ben mitkommt.“
    => Ben kam doch aber bei dem Taxi-Gespräch gar nicht zur Sprache.

    „Wenn schon die vier rausflashen, warum landen sie ziemlich sanft auf der Insel, obwohl sie eigentlich mehrere Kilometer aus dem Himmel stürzen würden?“
    => Vermutlich , weil ein Zeitsprung nur durch eine Krümmung der Raum-Zeit gelingen kann, d.h. sie konnten innerhalb der Käseglocke überall auf der Insel rematerialisieren.

    „Hoffe mal, dass wird noch halbwegs vernünftig erklärt, zur Not mit einem Jacob, der im Tempel sitzt und die alle einzeln rausbeamt.“
    => Ich habe übrigens mal einen kleinen Blick in die Bibel gewagt und da heißt es unter 1.Kor „3,16“: „Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ :-)

    AntwortenLöschen
  3. Haha. Wie geil: auch dir ist Jacks aufgeräumte Wohnung aufgefallen :D

    AntwortenLöschen